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== Friedenspolitik ==
== Friedenspolitik ==
[[Datei:Egon Bahr in Kiel.jpg|400px|thumb|left|Spitzenkandidat Egon Bahr spricht am [[25. Februar]] [[1983]] vor dem [[Ortsverein Kiel-Süd|OV Kiel-Süd]] zum Landtagswahlkampf. Das Polaroidfoto ist von Bahr signiert.]]Egon Bahr gilt als der "Architekt der Ostpolitik", mit der [[Willy Brandt]] als Bundeskanzler im Kalten Krieg die Entspannung der Beziehungen zum Warschauer Pakt vorantrieb. In seiner "Tutzinger Rede" am [[15. Juli]] [[1963]] prägte er den Begriff "Wandel durch Annäherung"<ref>Archiv der sozialen Demokratie: "[http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhalt/stichwort/wandel.htm 15.07.1963: Wandel durch Annäherung]"</ref>. Dieses Konzept sollte danach bestimmend werden für die Außenpolitik der deutschen Sozialdemokraten.
Egon Bahr gilt als der "Architekt der Ostpolitik", mit der [[Willy Brandt]] als Bundeskanzler im Kalten Krieg die Entspannung der Beziehungen zum Warschauer Pakt vorantrieb. In seiner "Tutzinger Rede" am [[15. Juli]] [[1963]] prägte er den Begriff "Wandel durch Annäherung"<ref>Archiv der sozialen Demokratie: "[http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/inhalt/stichwort/wandel.htm 15.07.1963: Wandel durch Annäherung]"</ref>. Dieses Konzept sollte danach bestimmend werden für die Außenpolitik der deutschen Sozialdemokraten.


Seit September [[1984]] war er Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg.
Seit September [[1984]] war er Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg.

Version vom 23. August 2015, 17:57 Uhr

Egon Bahr
Egon Bahr
Egon Bahr
Geboren: 18. März 1922
Gestorben: 20. August 2015

Egon Bahr, * 18. März 1922 in Treffurt/Thüringen † 20. August 2015 Berlin; Industriekaufmann und Journalist. Seit 2011 in 2. Ehe verheiratet mit der emeritierten Kieler Hochschullehrerin Prof. Adelheid Bahr (vorher Bonnemann-Böhner). Mitglied der SPD seit 1956.

Leben und Beruf

Egon Bahr dürfte einer der bekanntesten schleswig-holsteinischen Abgeordneten sein. Nach dem 2. Weltkrieg arbeitete er zunächst als Journalist (Berliner Zeitung, Allgemeine Zeitung, Die Neue Zeitung, Der Tagesspiegel). 1950 bis 1960 war er Chefkommentator von RIAS und Leiter des Bonner Büros. Von März bis Juli 1959 war er an die Botschaft Accra (Ghana) abgeordnet als Regionalbeauftagter für Berlin-Programme der Bundesregierung.

1960 wurde er Mitarbeiter des Berliner Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt. Bis Dezember 1966 war er als Leiter des Presse- und Informationsamtes des Landes Berlin tätig. 1967 wurde er Botschafter im Auswärtigen Amt in Bonn, wo er die Verhandlungen zur Errichtung einer Handelsvertretung in Prag führte, dann Ministerialdirektor des Planungsstabes im Auswärtigen Amt.

Zur Aufstellung als Bundestagskandidat in Schleswig-Holstein kam Egon Bahr durch die gute Verbindung von Willy Brandt zum schleswig-holsteinischen Landesvorsitzenden Jochen Steffen. Und der hatte großes Interesse an Friedenspolitik; nach einer Konferenz im Frühjahr 1972 zu diesem Thema brachte Brandt ihn dazu, Egon Bahr auf einen guten Listenplatz für die Bundestagswahl 1972 zu setzen - zunächst ohne eigenen Wahlkreis. Unter der Bedingung, dass er nach der Wahl auf das Mandat verzichten und einen Schleswig-Holsteiner nachrücken lassen würde, wählte ihn der Landesparteitag nach zum Teil heftiger Kontroverse in Landesvorstand und Landesausschuss mit 158 Ja-Stimmen, 4 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen auf Platz zwei der Landesliste.[1]

Parteiämter

  • 1976-1981 Bundesgeschäftsführer der SPD

Bundestag

  • 1972-1990 Bundestagsabgeordneter, 1976 und 1980 direkt gewählt im Wahlkreis 1 (Flensburg–Schleswig), ansonsten über die Landesliste
  • 1980 Vorsitzender im Unterausschuß Abrüstung und Rüstungskontrolle

Bundesregierung

  • 1969-1972 Seit Oktober 1969 Staatssekretär im Bundeskanzleramt, Bevollmächtigter der Bundesregierung in Berlin
  • 1972-1974 Bundesminister für besondere Aufgaben
  • 1974-1976 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit

Friedenspolitik

Egon Bahr gilt als der "Architekt der Ostpolitik", mit der Willy Brandt als Bundeskanzler im Kalten Krieg die Entspannung der Beziehungen zum Warschauer Pakt vorantrieb. In seiner "Tutzinger Rede" am 15. Juli 1963 prägte er den Begriff "Wandel durch Annäherung"[2]. Dieses Konzept sollte danach bestimmend werden für die Außenpolitik der deutschen Sozialdemokraten.

Seit September 1984 war er Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg.

Zitate

  • "Im Frieden leben erfordert nicht große Worte, sondern viele kleine Schritte."

Links

Quellen

  1. Rolf Selzer: Stiernackige profilierte Dickschädel - Hintergründiges über SPD-Lichtgestalten aus der Provinz im Norden, unveröffentlicht
  2. Archiv der sozialen Demokratie: "15.07.1963: Wandel durch Annäherung"