Willy Brandt
Willy Brandt |
Willy Brandt (geb. Herbert Frahm), * 18. Dezember 1913 in Lübeck, † 8. Oktober 1992 in Unkel, Lkr. Neuwied; Journalist. Dreimal verheiratet, eine Tochter, drei Söhne, darunter der Historiker Prof. Peter Brandt. Mitglied der SPD 1930-1931, dann wieder nach der Rückkehr aus der Emigration.
Werdegang
Der unehelich geborene Arbeitersohn absolvierte - unterstützt von seinem politisch denkenden Großvater - in Lübeck das Gymnasium und lieferte schon in dieser Zeit erste journalistische Arbeiten. Dadurch lernte er seinen Mentor Julius Leber kennen. Er war in der Sozialistischen Arbeiterjugend aktiv und nahm unter anderem 1928 an der Kinderrepublik Estetal teil. 1931 entzweite er sich mit der SPD über ihre politische Haltung, die ihm zu wenig radikal war, und trat der weiter links stehenden Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) bei.
Nach seiner Flucht vor den Nationalsozialisten nach Norwegen im März 1933 verlagerte sich der Lebensmittelpunkt von Herbert Frahm - der etwa seit dieser Zeit den Decknamen Willy Brandt trug, den er später offiziell annahm - dauerhaft von Lübeck und Schleswig-Holstein weg. Er blieb jedoch dem Land und den alten Genossinnen und Genossen auch als Regierender Bürgermeister von Berlin und als Bundes- und Weltpolitiker weiterhin verbunden.
Am 1. Juli 1948 gab ihm die sozialdemokratische Landesregierung Schleswig-Holsteins die deutsche Staatsbürgerschaft zurück, die ihm die Nazis genommen hatten.
In der Folgezeit verlagerte sich sein persönlicher und politischer Schwerpunkt nach Berlin, wo er mit Ernst Reuter wieder einen Förderer fand, der seine Qualitäten erkannte.
Literatur
- Bauer, Ralph: Sohn von Willy Brandt: "Der Name Brandt war eine große Last", dpa, 11.12.2013, veröff. auf web.de, abgerufen 10.2.2016
- Öfinger, Hans-Gerd: Willy Brandt: ein Denkmal der Sozialdemokratie wird 100, der funke, 18.12.2013
- Seher, Dietmar: 100 Jahre: Willy Brandt, Sozialdemokrat, WAZ, 17.12.2013