Ortsverein Bad Segeberg

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Ortsverein Bad Segeberg
Ortsverein Bad Segeberg
Ortsverein Bad Segeberg
Gegründet: 1892
Wiedergegründet: 1946
Vorsitzende/r: Alexander Wagner
Homepage: https://www.spd-bad-segeberg.de/

Der Ortsverein Bad Segeberg ist eine Gliederung im Kreisverband Segeberg. Er wurde 1892 gegründet[1] und nach Ende der NS-Herrschaft Anfang 1946 neu gegründet.

Am 17. Dezember 2023 starb der Ehrenvorsitzende des OV, Otto Marquardt, mit 84 Jahren.[2]

Am 22. November 2022 wählte der Ortsverein einen neuen Vorstand mit Alexander Wagner an der Spitze.[3]

Am 28. Oktober 2022 kündigten vier der fünf verbliebenen Mitglieder des 2020 gewählten OV-Vorstandes überraschend ihren Rückzug an.[4] Ihr stellvertretender Vorsitzender Erwin Prochnow war schon am 11. Januar 2022 plötzlich verstorben.[5]

2019/20 kam es zu Unstimmigkeiten zwischen OV-Vorstand und Fraktion, die in der - auch öffentlich vorgetragenen - Forderung nach Rücktritt des Vorsitzenden gipfelten. Am 29. Januar 2020 wurde dies in einer Mitgliederversammlung diskutiert. Die erschienenen Mitglieder sprachen dem Vorsitzenden bei einigen Enthaltungen das Vertrauen aus und wiesen die Forderung der Fraktion als ungerechtfertigt und schädlich zurück.[6]

Am 13. Oktober 2017 feierte der Ortsverein sein 125-jähriges Bestehen.

1973 gab es im Ortsverein noch eine Frauengruppe - oder die Presse war mit der Neugründung ASF noch nicht vertraut. In einer Versammlung vom Oktober des Jahres berichtete OV-Vorstandsmitglied Klaus Knütter über einen geplanten Kinderhort und über die kindgemäße Gestaltung von Spielplätzen.[7]

In der Stadt Segeberg ging am 18. März 1920 - zu Beginn des Kapp-Lüttwitz-Putschs - das Gerücht um, die Arbeiterschaft wolle den Landrat Dr. Isemann hängen. 80 mit militärischen Gewehren bewaffnete Großbauern und ihre Gehilfen patrouillierten durch die Straßen und drängte die Arbeiter zurück. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der Arbeiterschaft Kiehnle gewährte ihnen freies Geleit, wenn sie ihre Waffen abgeben würden. Im Vereins-Gewerbehaus gaben sie ihre Waffen ab. Als sie heraus kamen, wurden sie von Halbstarken verprügelt. Der Herr des Guts Wensin und der des Hofs Mahnke aus Garbek wurden dabei stark verletzt. Die Gutsherren Freiherr von Stumm, Isenberg und Schmölcke konnten entkommen. Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten. Mit der Einverständnis des Bürgermeisters bildeten die Arbeiter eine Sicherheitswehr. Sie befragten den Landrat, der versicherte, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben. Außerdem sicherte er zu, gegen die Großbauern vorzugehen. Ein Beigeordneter (Leseberg, USPD) sollte darauf achten, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.[8]

Kommunalpolitik

Seit der Kommunalwahl 2023 vertreten wieder sechs Gemeindevertreter die SPD: der alte und neue Fraktionsvorsitzende Dirk Wehrmann (Gemeindevertreter seit 18. Juni 2013), sein Stellvertreter Joachim Wilken-Kebeck (Gemeindevertreter seit 8. Mai 1990) sowie Gerald Mertens, Jörg Röhling, Alexander Wagner und Rolf Wunderlich (alle neu gewählt).[9] Die bisherige Stellvertreterin, Kirsten Tödt trat 2023 nicht wieder an, auch Jens Lichte, Traute Prang und Uwe Rönnfeldt sind nicht mehr in der Stadtvertretung.[10] So wird die SPD dort zur Zeit nur von Männern repräsentiert. Allerdings ist unter den bürgerlichen Mitgliedern zumindest eine Frau.[11]

Nach der Kommunalwahl 2018 hielt die SPD sechs der 27 Sitze der Segeberger Stadtvertretung.[12]

Nach der Kommunalwahl 2013 konnte die SPD neun Sitze erreichen, 2008 waren es wahrscheinlich sieben.[13]

Bürgermeister

2009 wurde der SPD-Kandidat Dieter Schönfeld in der Direktwahl mit guter Mehrheit zum Bürgermeister gewählt und trat sein Amt am 4. Juni 2009 an. 2015 wurde er ohne Gegenkandidatur wiedergewählt. Zur Wahl am 1. November 2020 gab es zwei weitere Kandidaturen; Dieter Schönfeld lag mit 39,9% vorn, erreichte aber keine absolute Mehrheit.[14] In der Stichwahl unterlag er seinem parteilosen Mitbewerber und schied am 31. Mai 2021 aus dem Amt. Beim Abschied dankte seine Partei ihm insbesondere für "nachhaltige Haushaltskonsolidierung bei Erhaltung der hohen Lebensqualität" in der Stadt.[15]

Literatur & Links

Einzelnachweise

  1. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), S. 27
  2. Traueranzeige des Ortsvereins, Kieler Nachrichten, Regionalausgabe Kreis Segeberg, 30.12.2023
  3. Homepage der SPD Bad Segeberg, abgerufen 14.12.2022
  4. Beck, Thorsten: Vier Rücktritte: SPD ohne Vorstand, Kieler Nachrichten, Regionalausgabe Bad Segeberg, 2.11.2022
  5. SPD Bad Segeberg: Wir trauern um Erwin Prochnow, 20.1.2022, abgerufen 3.11.2022
  6. SPD Bad Segeberg: Pressemitteilung, 2.2.2020
  7. Vor 50 Jahren - Bad Segeberg, Kieler Nachrichten, Regionalausgabe Kreis Segeberg, 9.10.2023
  8. Ein frecher Junkerstreich, Hamburger Echo, Samstag, den 20. März 1920, Seite 5
  9. SPD Bad Segeberg: Für Sie in der neuen Stadtvertretung, 15.5.2023, abgerufen 31.7.2023
  10. Siehe Körperschaften - Stadtvertretung der Stadt Bad Segeberg, Abruf verschiedener Daten möglich
  11. SPD Bad Segeberg: Die SPD Fraktion hat sich erfolgreich für die neue Wahlperiode aufgestellt, 12.6.2023, abgerufen 31.7.2023
  12. Wikipedia: Bad Segeberg, abgerufen 4.4.2023
  13. Davor lässt sich über diesen Weg nicht mehr zuverlässig recherchieren, da nur die aktuell aktiven Mitglieder aufgenommen sind.
  14. Bürgermeister-Wahl: Entscheidung in Bad Segeberg vertagt, ndr.de, 1.11.2020, abgerufen 3.11.2020
  15. SPD Bad Segeberg: Abschied am Kalkberg – Bürgermeister Dieter Schönfeld reitet in den Sonnenuntergang, 31.5.2021, abgerufen 3.11.2022