Landtagswahl 1958
Aus SPD Geschichtswerkstatt
Ergebnis
Prozent | Änderung | Sitze | |
---|---|---|---|
SPD | 35,9 % | +2,7 | 26 |
CDU | 44,4 % | +12,2 | 33 |
GB/BHE | 6,9 % | -7,1 | 5 |
FDP | 5,4 % | -2,1 | 3 |
SSW | 2,8 % | -0,7 | 2 |
Sonstige | 4,6 % |
Wahlbeteiligung: 78,6 %.
- GB/BHE = Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten
- SSW = Südschleswigscher Wählerverband
Der SSW war zum ersten Mal von der 5%-Hürde befreit und erhielt 2 Abgeordnetensitze.
Der Henker von Warschau im Landtag
Mit der Landtagswahl rückte ein neuer Abgeordneter für den GB/BHE in den Landtag, der für einen Skandal sorgte: Der ehemalige SS-Gruppenführer Heinz Reinefarth - der "Schlächter von Wola". 150.000 Menschen wurden von den Nazis während des Aufstandes in Warschau umgebracht. 10.000 davon ließ Reinefarth im Stadtteil Wola ermorden. Nach dem Krieg wählten ihn die Sylter zum Bürgermeister, was er über 10 Jahre lang blieb.[1] Zum 70. Jahrestag des Aufstands 2014 verabschiedete der Landtag eine Resolution, in der er die Opfer des Massakers um Verzeihung bat:
- "Der Landtag bedauert zutiefst, dass es nach 1945 in Schleswig-Holstein möglich werden konnte, dass ein Kriegsverbrecher Landtagsabgeordneter wird. Er verurteilt die Gräueltaten, die sein ehemaliges Mitglied, Heinz Reinefarth, insbesondere bei der brutalen Niederschlagung des Warschauer Aufstandes begangen hat sowie die sich hieran anschließenden menschenverachtenden Racheaktionen der Nationalsozialisten aufs Schärfste. Der Schleswig-Holsteinische Landtag bittet die Opfer der Untaten um Verzeihung."[2]
Quellen
- ↑ „Beschämt verneigen wir uns“, TAZ 30. 07. 2014
- ↑ Resolution zum Warschauer Aufstand vom 1. August 1944 Drucksache 18/2124, 7. Juli 2014 - Beschlossen 10. Juli 2014
Landtagswahlen in Schleswig-Holstein