1913: Unterschied zwischen den Versionen

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==März==
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* "In den Märzversammlungen von 1913 kam das 'Gemeinsame Manifest gegen den Rüstungswahnsinn' der deutschhen Reichstagsfraktion und der französischen Deputiertenkammer zur Sprache. In Entschließungen sprachen sich die Versammlungen gegen die neue große Wehrvorlage der Regierung aus."<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 37</ref>
*[[19. März]] - Zum ersten Mal wird der ''Internationale Frauentag'' gefeiert. Er war 1909 von der internationalen sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen als Gegenstück zur ''1.-Mai-Feier'' beschlossen worden, um für die [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Gleichberechtigung]] der Frau zu demonstrieren. Der ''Internationale Frauentag'' von 1913, der mit der Austeilung von 113000 Flugblättern vorbereitet worden war, wurde in allen Städten Schleswig-Holsteins begangen.<ref name=":02">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 49</ref>
*nicht datiert: "In den Märzversammlungen von 1913 kam das 'Gemeinsame Manifest gegen den Rüstungswahnsinn' der deutschen Reichstagsfraktion und der französischen Deputiertenkammer zur Sprache. In Entschließungen sprachen sich die Versammlungen gegen die neue große Wehrvorlage der Regierung aus."<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 37</ref>


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* [[1. Mai]] - "Im Zeichen des Friedenswillens standen die Maifeiern des Jahres 1913, die in Form von Festzügen und Kundgebungen im Jahr 1913 stattfanden. 26 Demonstrationszüge genehmigte die Polizei, an denen ungefähr 90000 Menschen teilnahmen. Acht wurden von ihr verboten."<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 37f</ref>
*[[1. Mai]] - "Im Zeichen des Friedenswillens standen die Maifeiern des Jahres 1913, die in Form von Festzügen und Kundgebungen im Jahr 1913 stattfanden. 26 Demonstrationszüge genehmigte die Polizei, an denen ungefähr 90000 Menschen teilnahmen. Acht wurden von ihr verboten."<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 37f</ref>


==Juni==
==Juni==

Version vom 3. April 2021, 21:29 Uhr

Vorsitzende der SPD sind Hugo Haase und August Bebel. Am 13. August stirb August Bebel. Sein Nachfolger wird Friedrich Ebert.

Friedrich Bartels ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein. Er wechselt als Sekretär zum Parteivorstand in Berlin. Sein Nachfolger wird Heinrich Kürbis.

Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II. Reichskanzler ist Theobald von Bethmann Hollweg.

Weitere Krisen und Kriege auf dem Balkan: Nach dreimonatigem Waffenstillstand flackern die Kämpfe im Ersten Balkankrieg zwischen mehreren Balkanstaaten und dem Osmanischen Reich wieder auf. Der Krieg endet schließlich auf Vermittlung Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands, Russlands, Österreich-Ungarns und Italiens endgültig mit dem Londoner Vertrag. Das Osmanische Reich muss umfangreiche Gebietsverluste in Europa akzeptieren.

Wenige Wochen später beginnt der Zweite Balkankrieg zwischen den Siegern um die Aufteilung der Beute. Bulgarien, dem es im ersten Krieg gelungen ist, die als uneinnehmbar geltende Stadt Adrianopel zu erobern, greift in Überschätzung der eigenen Stärke die früheren Verbündeten Serbien und Griechenland an, sieht sich aber bald auch mit Rumänien als Gegner konfrontiert, das innerhalb weniger Tage bis in die Vororte von Sofia vordringt. Und auch das Osmanische Reich nutzt die Gelegenheit, kürzlich verlorene Gebiete inklusive Adrianopel zurückzugewinnen. Im Frieden von Bukarest muss Bulgarien praktisch alle gewonnenen Gebiete wieder abgeben, obwohl es im Vertrag von Konstantinopel mit russischer Unterstützung zumindest Zugang zur Ägäis erhält, was einen schwelenden Konflikt mit Griechenland hervorruft.

Österreich-Ungarn erlebt eine Krise in den Ländern der böhmischen Krone um den von der tschechischen Mehrheit geforderten Österreichisch-Tschechischen Ausgleich und den Spionageskandal um Oberst Alfred Redl, der noch schwere militärische Folgen haben wird.

Januar

Februar

März

  • 19. März - Zum ersten Mal wird der Internationale Frauentag gefeiert. Er war 1909 von der internationalen sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen als Gegenstück zur 1.-Mai-Feier beschlossen worden, um für die Gleichberechtigung der Frau zu demonstrieren. Der Internationale Frauentag von 1913, der mit der Austeilung von 113000 Flugblättern vorbereitet worden war, wurde in allen Städten Schleswig-Holsteins begangen.[1]
  • nicht datiert: "In den Märzversammlungen von 1913 kam das 'Gemeinsame Manifest gegen den Rüstungswahnsinn' der deutschen Reichstagsfraktion und der französischen Deputiertenkammer zur Sprache. In Entschließungen sprachen sich die Versammlungen gegen die neue große Wehrvorlage der Regierung aus."[2]

April

Mai

  • 1. Mai - "Im Zeichen des Friedenswillens standen die Maifeiern des Jahres 1913, die in Form von Festzügen und Kundgebungen im Jahr 1913 stattfanden. 26 Demonstrationszüge genehmigte die Polizei, an denen ungefähr 90000 Menschen teilnahmen. Acht wurden von ihr verboten."[3]

Juni

Juli

  • 28. Juli - Kiel. Protest gegen den drohenden Krieg. "Diese Kundgebung am Dienstag, dem 28. Juli, im großen Saal der 'Waldwiese' war ein gewaltiges Bekenntnis der Kieler Arbeiterschaft für den Frieden und ein wuchtiger Protest gegen die Kriegspolitik. Der große Saal der 'Waldwiese' war überfüllt, Hunderte fanden nicht mehr Einlaß. Nach einem packenden Referat von Eduard Adler fand eine Resolutioon einstimmige Annahme, in der gefordert wurde, 'daß die verantwortlichen Stellen im Reiche den Ernst der Lage mehr noch als bisher ins Auge fassen und das Aeußerste tun, um - falls der Krieg an der Donau nicht mehr zu verhindern sein sollte - ein Umsichgreifen des Kriegsfeuers und das Endstehen eines Weltbrandes zu verhindern'. 'Wir geloben,' so heißt es dann weiter, 'daß wir mit aller Energie uns dafür einsetzen wollen, die deutschen Staatsmänner dahin zu bringen, daß sie sich und ihre ganze Mach ehrlich und restlos gegen den Krieg wenden. Die hier versammelten Tausenden fühlen sich mit Millioonen in Europa einig darin, für den Frieden und gegen den Krieg das Aeußerste leisten zu müssen."[4]

August

September

  • 14.-20. September - SPD Parteitag in Jena. "[…] Nach der Diskussion in der Presse erörtert auch der Parteitag noch einmal das Problem des Massenstreiks. Während der Parteivorstand sich gegen die ganze Massenstreikdiskussion ausspricht, vertritt L. Frank die Losung: In Preußen kommt entweder eine Wahlreform oder es kommt ein Massenstreik. […] Zur herrschenden Arbeitslosigkeit verlangt der Parteitag rasche Maßnahmen zur Linderung der Not, unter anderem durch eine Erweiterung der Sozialgesetzgebung. Die öffentlich-rechtliche Arbeitslosenversicherung könne vollständig nur durch die Reichsgesetzgebung herbeigeführt werden. Bis zur Verwirklichung sei das System kommunaler Zuschüsse zu den gewerkschaftlichen Arbeitslosenunterstützungen zu fordern. […]"[5] Friedrich Bartels wird zum Sekretär gewählt.

Oktober

November

Dezember

Nicht datierte Ereignisse

  • Die SPD zählt fast eine Million Mitglieder, der Ortsverein Schleswig 228.
  • Der Ortsverein Ellerbek in Südholstein wird gegründet.
  • Friedrich Bartels wird Parteisekretär beim zentralen Parteivorstand in Berlin und verlässt Schleswig-Holstein.
  • Rudolf Katz nimmt sein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Kiel auf.
  • Auf einer internationalen Konferenz in Zürich wird der Name "Zentralstelle" in "Internationaler Gewerkschaftsbund" (IGB) geändert. Präsident wird Carl Legien.

Einzelnachweise

  1. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 49
  2. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 37
  3. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 37f
  4. Brecour, Wilhelm: Die Sozialdemokratische Partei in Kiel. Ihre geschichtliche Entwicklung (Kiel o. J. [1932], Neudruck in Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung, Kiel 1983), Seite I-90
  5. Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001