Ruth Springer

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Ruth Springer
Ruth Springer
Ruth Springer
Geboren: 23. Juli 1946

Ruth Springer-Andersen (geb. Hansen), 23. Juli 1946 in Husum; Industriekauffrau, Lehrerin. 1972 Eintritt in die SPD.

Leben & Beruf

Ruth Springer lernte zunächst Industriekauffrau. Dies war ihr nicht "prickelnd" genug, wie sie sagte.[1] Daher holte sie auf dem Abendgymnasium das Abitur nach und wurde Realschullehrerin für Mathematik und Physik.

Einladung zur Diskussion mit Ruth Springer

1987 übernahm sie nach Lianne Paulina-Mürls Wechsel in den Landtagsvorsitz die Leitung des SPD-Frauenbüros Schleswig-Holstein, bis es 1988 durch das neu geschaffene Frauenministerium abgelöst wurde. 2004 bezeichnete sie sich selbst als "überzeugte, aber 'müde gewordene' Feministin".[1]

Nach ihrem Ausscheiden aus dem Landtag wurde sie 1997 zur Direktorin des Landesinstituts für Schule und Weiterbildung Nordrhein-Westfalen in Soest[2] berufen und trat später als General Manager ins Institut für Schulentwicklungsforschung der Technischen Universität Dortmund ein.[3]

Ruth Springer ist verheiratet mit Peter Andersen. Das Ehepaar wohnt heute in Münster.

Politik & Partei

Flyer von Ruth Springer zur Landtagswahl 1983

1972 trat Ruth Springer mit 26 Jahren in die SPD ein. 1978 wurde sie zur Landesvorsitzenden der Jusos gewählt, was sie bis 1980 blieb. Wir stellte die neue Vorsitzende damals vor:

"Ruth Springer, 30, Studentin aus Kiel, wurde in Eckernförde mit großer Mehrheit zur neuen Landesvorsitzenden der Jusos gewählt. Die Nachfolgerin Klaus Raves, der aus beruflichen Gründen auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte, zeichnete sich bisher in Freundeskreisen durch politisches Steh- und Durchsetzungsvermögen und excellente Kochkunst aus. Spezialitäten: Pflaumenkuchen und Entenfüllungen."[4]

Landtag

Von 1983 bis 1996 vertrat sie als direkt gewähltes Mitglied des Landtages den Wahlkreis 28 (Kiel-Süd), später 19 (Kiel-Südwest). Zwischen 1988 und 1992 gehörte sie auch dem Fraktionsvorstand an. Sie war aktiv im Agrar- und Umweltschutzausschuss, im Ausschuss für Kultur, Jugend und Sport, im Ersten Untersuchungsausschuss der 13. Wahlperiode sowie im Bildungs- und im Europaausschuss.

Als Mitglied des "Schubladen"-Ausschusses, der die im Gefolge des Barschel-Skandals von 1987 so genannte "Schubladenaffäre" untersuchte, trat Ruth Springer im März 1995 aus dem Ausschuss zurück. Die Zeitschrift Tango hatte ein illegal abgehörtes Telefongespräch zwischen ihr und Klaus Nilius veröffentlicht. Darin sollen sie darüber nachgedacht haben, wie die Aussage des Barschel-Gehilfen Reiner Pfeiffer vor dem Ausschuss zu beeinflussen sei. Den Medien reichte dieser illegale Mitschnitt und Heinz-Werner Arens' Kritik an der eigenen Partei, um zu spekulieren, dass vielleicht ja Barschel doch eher das Opfer gewesen sei ...[5]

Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Leihs: Institutsleiterin, taz, 16.2.2004
  2. Versorgungsposten für Gescheiterte, Focus, 30.12.1996, abgerufen 2.9.2018 (1.11.2025 nicht mehr abrufbar)
  3. Institut für Schulentwicklungsforschung der TU Dortmund, abgerufen 3.9.2018 (1.11.2025 nicht mehr abrufbar)
  4. Personalien, WIR, 3-4/1978
  5. Krischer, Markus: Kiel am Draht, Focus, 6.3.1995 (1.11.2025 nicht mehr abrufbar)