Ortsverein Wankendorf/Stolpe und Umland: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Ortsverein Wankendorf/Stolpe und Umland''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Plön]]. Er entstand wohl aus dem Zusammenschluss früherer Ortsvereine [[Ortsverein Wankendorf|Wankendorf]] und [[Ortsverein Stolpe|Stolpe]]. 2011 gab es schon den heutigen Ortsverein.<ref>https://wankendorf.de/satzungen-protokolle.html?file=files/exklusiv/downloads/flyer/Broschuere%20„Willkommen%20in%20Wankendorf“.pdf S. 27</ref>
Der '''Ortsverein Wankendorf/Stolpe und Umland''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Plön]]. Er entstand wohl aus dem Zusammenschluss früherer Ortsvereine [[Ortsverein Wankendorf|Wankendorf]] und [[Ortsverein Stolpe|Stolpe]]. 2011 gab es schon den heutigen Ortsverein.<ref>https://wankendorf.de/satzungen-protokolle.html?file=files/exklusiv/downloads/flyer/Broschuere%20„Willkommen%20in%20Wankendorf“.pdf S. 27</ref>


Zur Geschichte des OV Stolpe: https://stolpe-am-see.de/2023/12/die-geschichte-der-spd-in-stolpe/
Ein Ortsverein Wankendorf (ebenfalls mit Stolpe) entstand bereits vor dem 1. Weltkrieg, hatte aber mit viel Widerstand der örtlichen Behörden zu kämpfen. Nach einer Gründung [[1911]] musste deshalb der Name in ''Ortsgruppe'' geändert werden.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19111024/page/6 Hamburger Echo 24.10.1911, S. 6]</ref> Aber auch 1909 hatte es schonmal einen Ortsverein gegeben.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19090810/page/6 Hamburger Echo 10.8.1909, S. 6]</ref>
 
1910 hatte der Verein Wankendorf-Stolpe 46 Mitglieder.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19100823/page/3 Hamburger Echo 23.8.1910]</ref>
 
Bereits [[1892]] gab es in Wankendorf einen Arbeiterverein, von dem ein Mitglied am schleswig-holsteinischen Parteitag teilnahm.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_18921214/page/7 Hamburger Echo 14.12.1892, S. 7]</ref> 1893 war offenbar der Zimmerer Wegner dessen Vorsitzender.<ref>https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_18931008/page/3</ref>
 
Schon 1876 gab es offenbar Sozialdemokraten im Ort.<ref>Hamburg-Altonaer Volksblatt 17.12.1876, S.1</ref> 1874 gab es 10 Abonnenten des ''Neuen Social-Demokrat'', der Zeitung des [[ADAV]].<ref>Neuer Social-Demokrat 27.2.1874</ref>
 
== Geschichte Stolpe ==
Zur Geschichte des OV Stolpe: https://stolpe-am-see.de/2023/12/die-geschichte-der-spd-in-stolpe/ (teilweise mit Fotos) Verfasserin: Theresia Künstler
 
=== Vor 1933 ===
In Stolpe taucht der Name SPD in der Schulchronik zur Reichstagswahl am 31.7.1932 auf, existierte jedoch sicher schon früher im Dorf. Die SPD erhielt damals in Stolpe 135 Stimmen. Bei der noch im selben Jahr durchgeführten Reichstagswahl am 6. November erhielt die SPD nur noch 105, die NSDAP 150 und die KPD 88 Stimmen. Stolpe war also insgesamt ein in der Mehrheit links eingestelltes Dorf.
 
In der Gemeinderatswahl vom 12.3.1933, also schon nach der Machtergreifung Hitlers, erhielt die SPD wiederum 105, die Rote Arbeiterliste 49 und die Bürgerliche Einheitsliste 206 Stimmen. Der Wind hatte sich gedreht. Es traten an für die SPD: der Landarbeiter Wilhelm Uebe, der Invalide Anton Matthiesen und der Landarbeiter Johannes Plüß.
 
Die Sozialdemokratie war während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 verboten. Sie trafen sich in der Zeit trotzdem heimlich in der Tischlerwerkstatt von Heinrich Riecken.
 
=== Neuanfang 1945 ===
Bei der ersten Gemeinderatswahl nach dem Krieg, im Jahr 1948, traten die Sozialdemokraten wieder zur Wahl an. Im Wahlbezirk I waren dies Rudolf Hansen (96 Stimmen), Hermann Lucht (110) und Erich Riecken (101). Im Wahlbezirk II im Stolper Außenbereich: Gustav Jäger (77), Hermann Rohwedder (71) und Albert Vagt (68). Zum ersten Bürgermeister wurde der Pensionär Hermann Lucht gewählt. Die erste Bundestagswahl am 14.8.1949 ergab folgende Stimmenverteilung: SPD 194, CDU 259 und die Radikal-Soziale Freiheitspartei (RSF) 7.
Die Bürgermeister Nr. 4, der Elektriker Karl Stender bis 1952 und die Nr. 5, der Schuhmacher Albert Vagt bis 1954, wurden noch einmal von der SPD gestellt, dann folgten nur noch Bürgermeister von CDU und WGS. Hermann Rohwedder war über viele Jahre stellvertretender Bürgermeister und Ende 1964 für 12 Tage Interimsbürgermeister nach dem Tod Richard Schimkats.
 
=== Seit den 1970ern ===
Die SPD stellte weiterhin bei jeder neuen Kommunalwahl ihre Vertreter in der Gemeindevertretung. In den 1970er Jahren trat eine neue Generation mit Johannes Bestmann, Gerhard Gerlach und den Gebrüdern Gerhard und Gustav Wessel an. 1982 kam dann die Sozialarbeiterin Gisela Schwenke in die Gemeindevertretung. Sie prägte über viele Jahre das Gesicht der SPD in Stolpe.
 
Sie übergab den Staffelstab 1994 an Jürgen Ziehmer. Unter ihm  holte die SPD besonders viele Stimmen, sodass Thomas Sievers, Christian Vorbau-Artmeyer und  Gisela Schwenke neben Jürgen Ziehmer in den Gemeinderat gewählt wurden. Eine Koalition mit der WGS, die zu einem SPD/WGS Bürgermeister geführt hätte, scheiterte.
1997 gab es drei Austritte der SPD-Linken: Thomas Sievers, Christian Vorbau-Artmeyer, sowie Christian Schubert. Ursel Sievers ersetzte ihren Ehemann bis zur Kommunalwahl 1998, während Christian-Vorbau-Artmeyer mit der der Grünen-Vertreterin Theresia ünstler die Freie und Grüne Fraktion bis zum Rest der Legislaturperiode gründete.
In der folgenden Zeit stellten sich in der Bevölkerung und insbesondere bei den Jugendlichen immer mehr Politikverdrossenheit und auch die Abkehr vom Ehrenamt ein. Die Mitgliederzahlen sanken und neue Leute waren nicht zu gewinnen. Nachdem Jürgen Ziehmer in der Wahlperiode von 2008-2013 nur noch als Einzelkämpfer in der Gemeindevertretung saß, trat die SPD infolge ihrer Altersstruktur in der Kommunalwahl 2013 nicht mehr an.
 
== Einzelnachweise ==


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Version vom 14. April 2025, 11:09 Uhr

Der Ortsverein Wankendorf/Stolpe und Umland ist eine Gliederung im Kreisverband Plön. Er entstand wohl aus dem Zusammenschluss früherer Ortsvereine Wankendorf und Stolpe. 2011 gab es schon den heutigen Ortsverein.[1]

Ein Ortsverein Wankendorf (ebenfalls mit Stolpe) entstand bereits vor dem 1. Weltkrieg, hatte aber mit viel Widerstand der örtlichen Behörden zu kämpfen. Nach einer Gründung 1911 musste deshalb der Name in Ortsgruppe geändert werden.[2] Aber auch 1909 hatte es schonmal einen Ortsverein gegeben.[3]

1910 hatte der Verein Wankendorf-Stolpe 46 Mitglieder.[4]

Bereits 1892 gab es in Wankendorf einen Arbeiterverein, von dem ein Mitglied am schleswig-holsteinischen Parteitag teilnahm.[5] 1893 war offenbar der Zimmerer Wegner dessen Vorsitzender.[6]

Schon 1876 gab es offenbar Sozialdemokraten im Ort.[7] 1874 gab es 10 Abonnenten des Neuen Social-Demokrat, der Zeitung des ADAV.[8]

Geschichte Stolpe

Zur Geschichte des OV Stolpe: https://stolpe-am-see.de/2023/12/die-geschichte-der-spd-in-stolpe/ (teilweise mit Fotos) Verfasserin: Theresia Künstler

Vor 1933

In Stolpe taucht der Name SPD in der Schulchronik zur Reichstagswahl am 31.7.1932 auf, existierte jedoch sicher schon früher im Dorf. Die SPD erhielt damals in Stolpe 135 Stimmen. Bei der noch im selben Jahr durchgeführten Reichstagswahl am 6. November erhielt die SPD nur noch 105, die NSDAP 150 und die KPD 88 Stimmen. Stolpe war also insgesamt ein in der Mehrheit links eingestelltes Dorf.

In der Gemeinderatswahl vom 12.3.1933, also schon nach der Machtergreifung Hitlers, erhielt die SPD wiederum 105, die Rote Arbeiterliste 49 und die Bürgerliche Einheitsliste 206 Stimmen. Der Wind hatte sich gedreht. Es traten an für die SPD: der Landarbeiter Wilhelm Uebe, der Invalide Anton Matthiesen und der Landarbeiter Johannes Plüß.

Die Sozialdemokratie war während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 verboten. Sie trafen sich in der Zeit trotzdem heimlich in der Tischlerwerkstatt von Heinrich Riecken.

Neuanfang 1945

Bei der ersten Gemeinderatswahl nach dem Krieg, im Jahr 1948, traten die Sozialdemokraten wieder zur Wahl an. Im Wahlbezirk I waren dies Rudolf Hansen (96 Stimmen), Hermann Lucht (110) und Erich Riecken (101). Im Wahlbezirk II im Stolper Außenbereich: Gustav Jäger (77), Hermann Rohwedder (71) und Albert Vagt (68). Zum ersten Bürgermeister wurde der Pensionär Hermann Lucht gewählt. Die erste Bundestagswahl am 14.8.1949 ergab folgende Stimmenverteilung: SPD 194, CDU 259 und die Radikal-Soziale Freiheitspartei (RSF) 7. Die Bürgermeister Nr. 4, der Elektriker Karl Stender bis 1952 und die Nr. 5, der Schuhmacher Albert Vagt bis 1954, wurden noch einmal von der SPD gestellt, dann folgten nur noch Bürgermeister von CDU und WGS. Hermann Rohwedder war über viele Jahre stellvertretender Bürgermeister und Ende 1964 für 12 Tage Interimsbürgermeister nach dem Tod Richard Schimkats.

Seit den 1970ern

Die SPD stellte weiterhin bei jeder neuen Kommunalwahl ihre Vertreter in der Gemeindevertretung. In den 1970er Jahren trat eine neue Generation mit Johannes Bestmann, Gerhard Gerlach und den Gebrüdern Gerhard und Gustav Wessel an. 1982 kam dann die Sozialarbeiterin Gisela Schwenke in die Gemeindevertretung. Sie prägte über viele Jahre das Gesicht der SPD in Stolpe.

Sie übergab den Staffelstab 1994 an Jürgen Ziehmer. Unter ihm holte die SPD besonders viele Stimmen, sodass Thomas Sievers, Christian Vorbau-Artmeyer und Gisela Schwenke neben Jürgen Ziehmer in den Gemeinderat gewählt wurden. Eine Koalition mit der WGS, die zu einem SPD/WGS Bürgermeister geführt hätte, scheiterte. 1997 gab es drei Austritte der SPD-Linken: Thomas Sievers, Christian Vorbau-Artmeyer, sowie Christian Schubert. Ursel Sievers ersetzte ihren Ehemann bis zur Kommunalwahl 1998, während Christian-Vorbau-Artmeyer mit der der Grünen-Vertreterin Theresia ünstler die Freie und Grüne Fraktion bis zum Rest der Legislaturperiode gründete. In der folgenden Zeit stellten sich in der Bevölkerung und insbesondere bei den Jugendlichen immer mehr Politikverdrossenheit und auch die Abkehr vom Ehrenamt ein. Die Mitgliederzahlen sanken und neue Leute waren nicht zu gewinnen. Nachdem Jürgen Ziehmer in der Wahlperiode von 2008-2013 nur noch als Einzelkämpfer in der Gemeindevertretung saß, trat die SPD infolge ihrer Altersstruktur in der Kommunalwahl 2013 nicht mehr an.

Einzelnachweise