August Haut: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben & Beruf==
==Leben & Beruf==
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August Haut machte eine kaufmännische Ausbildung. [[1905]] trat er einer freien Gewerkschaft bei, [[1907]] wurde er Gewerkschaftssekretär. Als solcher arbeitete er - abgesehen vom Kriegsdienst im 1. Weltkrieg [[1914]]-[[1918]]<ref name=":0" /> - bis [[1922]]. In dieser Funktion wurde er [[1918]] möglicherweise nach Lübeck versetzt.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 552, gibt an, dass er 1918 nach Lübeck gekommen sei.</ref> Danach war er bis [[1928]] als Gewerbe- und Handelskontrolleur der Gewerbepolizei tätig.  


Bis zum Zusammenbruch der Nazi-Herrschaft [[1945]] schlägt er sich als [[Widerstand in der NS-Zeit#Tabakwaren-L.C3.A4den als Treffpunkte|Tabakwarenhändler]] durch und ist mehrfach in Haft<ref name=":0" />.  
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August Haut war verheiratet und hatte vier Kinder.
August Haut war verheiratet und hatte vier Kinder.


==Partei & Politik==
==Partei & Politik==
[[1906]] wird August Haut Mitglied der SPD.
[[1906]] trat August Haut in die SPD ein, [[1922]] übernahm er bis [[1928]] den Vorsitz der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker SPD]].


[[1918]] wird er Mitglied des Lübecker [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenrats]]. Dann [[1919]] Mitglied der Lübecker Bürgerschaft. Das bleibt er bis [[1928]]. [[1922]]-[[1928]] Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Parteivorsitzender der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker SPD]].
[[1918]] wurde er Mitglied des Lübecker [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenrats]]. [[1919]] wurde er in die Lübecker Bürgerschaft gewählt, ab [[1922]] war er Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion.


[[1928]] wird August Haut Senator für Arbeit und Wohlfahrt und bleibt das, bis die Nazis [[1933]] die Macht übernehmen.  
[[1928]] wählte ihn die Bürgerschaft zum Senator für Arbeit und Wohlfahrt. Dieses Amt übte er aus, bis die Nazis [[1933]] die Macht übernahmen.  


[[1945]] wird er Vorsitzender der Lübecker [[Antifa]] und der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker SPD]]. Im August 1945 wird er von der britischen Militärregierung als kommissarischer Leiter der Sozialverwaltung in Lübeck eingesetzt und blieb bis [[1946]] in diesem Amt. Zwischenzeitlich wurde er als potentieller Bürgermeister gehandelt - aber von der Militärregierung abgelehnt<ref>Seggern, Jessica von: ''Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein. Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene 1945 bis 1950'' (Stuttgart 2005), Seite 72</ref>.
Nach dem Ende der NS-Herrschaft [[1945]] wurde er Vorsitzender der Lübecker [[Antifa]] und dann wieder der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker SPD]]. Im August [[1945]] setzte ihn die britischen Militärregierung als kommissarischen Leiter der Lübecker Sozialverwaltung ein, was er bis [[1946]] blieb. Er war auch als Bürgermeister im Gespräch; die Militärregierung lehnte ihn jedoch ab.<ref>Seggern, Jessica von: ''Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein. Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene 1945 bis 1950'' (Stuttgart 2005), S. 72</ref>


Bei der [[Landtagswahl 1947]] wird August Haut für den ''Wahlkreis 39 Lübeck III'' in den Landtag gewählt. Dort ist er Mitglied im Innenausschuss und im Finanzausschuss<ref>{{LIS|398}}</ref>.
Bei der [[Landtagswahl 1947]] wurde August Haut für den Wahlkreis 39 (Lübeck III) direkt in den Landtag gewählt. Dort war er als Mitglied im Innen- und im Finanzausschuss aktiv.<ref>{{LIS|398}}</ref> Zur [[Landtagswahl 1950]] trat er entweder nicht wieder an, oder er wurde nicht wiedergewählt.  


==Literatur==
==Literatur==
 
*Landesarchiv Schleswig-Holstein Abt. 761, Nr. 6305 und Nr. 20229
*[https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/lash_node.html Landesarchiv Schleswig-Holstein] Abt. 761, Nr. 6305
*[http://www.archiv.luebeck.de/ Archiv der Hansestadt Lübeck], Entnazifizierung, „Unbetroffen“ Nr. 4437/48
*[https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/lash_node.html Landesarchiv Schleswig-Holstein] Abt. 761, Nr. 20229
*{{Martens-45-59}}
*[http://www.archiv.luebeck.de/ Archiv der Hansestadt Lübeck], Entnazifizierung,„Unbetroffen“Nr. 4437/48
*Schneider, Gerhard: ''Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen'' (Lübeck 1986), S. 79–82 (zu 1933) <nowiki>ISBN 3-7950-0452-7</nowiki>
*Schneider, Gerhard: ''Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen''; Schmidt-Römhild, Lübeck 1986, S. 79–82 (zu 1933) <nowiki>ISBN 3-7950-0452-7</nowiki>
*Sinner, Karl-Ernst: ''Tradition und Fortschritt. Senat und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck 1918-2007''. In: ''Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck'' Band 46, Reihe B (Lübeck 2008), S. 106 ff.
*Sinner, Karl-Ernst: ''Tradition und Fortschritt. Senat und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck 1918-2007'', Band 46 der Reihe B der ''Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck'' herausgegeben vom Archiv der Hansestadt Lübeck, Lübeck 2008, S. 106 ff


==Links==
==Links==
*{{LIS|398}}
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*{{Wikipedia}}
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==Quellen==
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[[Kategorie:Kreisverband Lübeck]]
[[Kategorie:Kreisverband Lübeck]]

Version vom 17. Juni 2020, 10:17 Uhr

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August Haut
Geboren: 25. April 1881
Gestorben: 24. März 1958

August Hans Carl Friedrich Max Haut, * 25. April 1881 in Ribnitz-Damgarten, † 24. März 1958 in Lübeck; Kaufmann. Mitglied der SPD seit 1906.[1]

Leben & Beruf

August Haut machte eine kaufmännische Ausbildung. 1905 trat er einer freien Gewerkschaft bei, 1907 wurde er Gewerkschaftssekretär. Als solcher arbeitete er - abgesehen vom Kriegsdienst im 1. Weltkrieg 1914-1918[1] - bis 1922. In dieser Funktion wurde er 1918 möglicherweise nach Lübeck versetzt.[2] Danach war er bis 1928 als Gewerbe- und Handelskontrolleur der Gewerbepolizei tätig.

Von 1933 bis zum Zusammenbruch der Nazi-Herrschaft 1945 schlug er sich als Tabakwarenhändler durch. Offenbar war er auch im Widerstand aktiv, denn wurde mehrfach in Haft genommen[1].

August Haut war verheiratet und hatte vier Kinder.

Partei & Politik

1906 trat August Haut in die SPD ein, 1922 übernahm er bis 1928 den Vorsitz der Lübecker SPD.

1918 wurde er Mitglied des Lübecker Arbeiter- und Soldatenrats. 1919 wurde er in die Lübecker Bürgerschaft gewählt, ab 1922 war er Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion.

1928 wählte ihn die Bürgerschaft zum Senator für Arbeit und Wohlfahrt. Dieses Amt übte er aus, bis die Nazis 1933 die Macht übernahmen.

Nach dem Ende der NS-Herrschaft 1945 wurde er Vorsitzender der Lübecker Antifa und dann wieder der Lübecker SPD. Im August 1945 setzte ihn die britischen Militärregierung als kommissarischen Leiter der Lübecker Sozialverwaltung ein, was er bis 1946 blieb. Er war auch als Bürgermeister im Gespräch; die Militärregierung lehnte ihn jedoch ab.[3]

Bei der Landtagswahl 1947 wurde August Haut für den Wahlkreis 39 (Lübeck III) direkt in den Landtag gewählt. Dort war er als Mitglied im Innen- und im Finanzausschuss aktiv.[4] Zur Landtagswahl 1950 trat er entweder nicht wieder an, oder er wurde nicht wiedergewählt.

Literatur

  • Landesarchiv Schleswig-Holstein Abt. 761, Nr. 6305 und Nr. 20229
  • Archiv der Hansestadt Lübeck, Entnazifizierung, „Unbetroffen“ Nr. 4437/48
  • Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8
  • Schneider, Gerhard: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen (Lübeck 1986), S. 79–82 (zu 1933) ISBN 3-7950-0452-7
  • Sinner, Karl-Ernst: Tradition und Fortschritt. Senat und Bürgermeister der Hansestadt Lübeck 1918-2007. In: Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck Band 46, Reihe B (Lübeck 2008), S. 106 ff.

Links

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 551 f.
  2. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 552, gibt an, dass er 1918 nach Lübeck gekommen sei.
  3. Seggern, Jessica von: Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein. Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene 1945 bis 1950 (Stuttgart 2005), S. 72
  4. Landtagsinformationssystem: August Haut