Wilhelm Marschner: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 28: Zeile 28:
|Homepage =  
|Homepage =  
}}
}}
'''Wilhelm Marschner''', * [[5. November]] [[1926]] in Niederkreibitz (Böhmen), † [[31. August]] [[2008]] in Kiel; Lehrer. Verheiratet, 2 Kinder. [[1952]] Eintritt in die SPD.
'''Wilhelm Marschner''', * [[5. November]] [[1926]] in Niederkreibitz (Böhmen), † [[31. August]] [[2008]] in Kiel; Lehrer. Verheiratet, 2 Kinder. [[1952]] Eintritt in die SPD, [[Kreisverband Kiel]].


== Werdegang ==
== Werdegang ==
*Realschule, Abitur, HfL-Lehrerausbildung
*Realschule, Abitur, HfL-Lehrerausbildung
*Ab [[1948]] Lehrer in Kiel, [[1962]]-[[1975]] Rektor der Fröbelschule in Kiel-Gaarden
*Ab [[1948]] Lehrer in Kiel, Mitglied der [[Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft]] (GEW)
*Seit 1948 Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
*[[1961]]-[[1967]] Vorstandsmitglied des DGB-Kreises Kiel-Plön und Vorsitzender des Beamtenausschusses
*[[1961]]-[[1967]] Vorstandsmitglied des DGB-Kreises Kiel-Plön und Vorsitzender des Beamtenausschusses  
*[[1962]]-[[1975]] Rektor der Fröbelschule (Haupt- und Grundschule mit Vorschule und Schulkindergarten) in Kiel-Gaarden<ref>BP: ''Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann'', ''Kieler Nachrichten'', 2.3.1972</ref>
 
Er galt als "Organisationstalent ersten Ranges"<ref>BP: ''Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann'', ''Kieler Nachrichten'', 2.3.1972</ref>, privat auch Kenner trockenen Weines, war Finanzverwalter einer Wettgemeinschaft zum Mittwochslotto und Hundeliebhaber; um seinen 65. Geburtstag herum besaß er einen tibetanischen Hirtenhund.<ref>stü[Heike Stüben]: ''Wilhelm Marschner wird heute 65 Jahre alt'', ''Kieler Nachrichten'', 5.11.1991</ref>


== Parteiämter ==
== Parteiämter ==
Zeile 41: Zeile 43:
*1960-[[1969]] Mitglied des Kreisvorstandes der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]]
*1960-[[1969]] Mitglied des Kreisvorstandes der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]]
*[[1966]]-[[1973]] Vorsitzender der [[Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Bildungsbereich (AfB)|Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer (AsL)]] in Schleswig-Holstein
*[[1966]]-[[1973]] Vorsitzender der [[Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Bildungsbereich (AfB)|Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer (AsL)]] in Schleswig-Holstein
*[[1968]]-1973 Mitglied des Bundesvorstandes der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer (AsL)
*[[1968]]-1973 Mitglied des Bundesvorstandes der AsL


== Kommunalpolitik ==
== Kommunalpolitik ==
*[[1962]]-[[1970]] bürgerliches Mitglied im Kulturausschuß und Büchereiausschuß in Kiel
[[Datei:Silvestergespräch Kieler Sportpresse.jpg|300px|thumb|left|Wilhelm Marschner (stehend) beim Gespräch mit Kieler Sportjournalisten, 1972]]
*[[1962]]-[[1970]] bürgerliches Mitglied im Kulturausschuss und Büchereiausschuss der Kieler Ratsversammlung
*1970-[[1974]] Ratsherr der Stadt Kiel, Mitglied des Finanz-, Schul- und Kulturausschusses, Vorsitzender des Kriegsopferausschusses und des Sportausschusses
*1970-[[1974]] Ratsherr der Stadt Kiel, Mitglied des Finanz-, Schul- und Kulturausschusses, Vorsitzender des Kriegsopferausschusses und des Sportausschusses
*[[1971]]-1974 ehrenamtlicher Stadtrat und Mitglied des Ältestenrats
*[[1971]]-1974 ehrenamtlicher Stadtrat und Mitglied des Ältestenrats
*1971-[[1972]] ehrenamtlicher Dezernent für Kriegsopferfürsorge
*1971-[[1972]] ehrenamtlicher Dezernent für Kriegsopferfürsorge
*1972-1974 ehrenamtlicher Dezernent für Sport, gleichzeitig Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Städtetages
*[[18. Februar]] 1972-Mai 1974 als Nachfolger von [[Siegfried Zimmermann]] ehrenamtlicher Dezernent für Sport<ref>BP: ''Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann'', ''Kieler Nachrichten'', 2.3.1972</ref>, gleichzeitig Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Städtetages. Für sein Amt als Sportdezernent, das er kurz vor der Olympiade antrat, die auch in Kiel stattfand, brachte er klare Vorstellungen mit: "Die Sportvereine wollen einfach [...] sehen, ob man bei [mir] Verständnis für ihre Situation erwarten kann. Ich habe meine Arbeit so eingeteilt, daß ich theoretisch zwei volle Tage dem Sportamt zur Verfügung stehe. [Das Amt soll] eine fördernde und beratende Funktion im Kieler Sport ausüben."<ref>BP: ''Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann'', ''Kieler Nachrichten'', 2.3.1972</ref>


== Landtag ==
== Landtag ==
*[[1975]]-[[1992]] MdL, immer direkt gewählt im Wahlkreis 29 (Kiel-Ost); er trat die Nachfolge von [[Jochen Steffen]] an und wurde seinerseits abgelöst von [[Heide Simonis]]
Von [[1975]] bis [[1992]] war Wilhelm Marschner MdL, immer direkt gewählt im Wahlkreis 29 (Kiel-Ost); er trat die Nachfolge von [[Jochen Steffen]] an und wurde seinerseits abgelöst von [[Heide Simonis]]. Er war aktiv im Ausschuss für Jugendfragen, im Eingaben-, Finanz- und Sozialausschuss, im Landeswahlausschuss und im Ständigen Beirat beim Bundesausgleichsamt. [[1984]] war er  Mitglied der 8. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
aktiv im Ausschuss für Jugendfragen, Eingaben-, Finanz- und Sozialausschuss, Landeswahlausschuss, im Ständigen Beirat beim Bundesausgleichsamt; Mitglied der 8. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker
: "Bei jeder Landtagswahl erreichte er in seinem Wahlkreis die höchsten Stimmergebnisse für die SPD in Schleswig-Holstein. [[1988]] kam er im Zusammenhang mit der Neuwahl nach der "Barschel-Affäre" auf sensationelle 72,2% der Wählerstimmen (in Dietrichsdorf sogar auf 76,8%!)"<ref>[http://www.spd-net-sh.de/kiel/daten/dietrichsdorf/poggendoerper/Pogg0807w.htm Nachruf seines Ortsvereins im ''Poggendörper'']</ref>
: "Bei jeder Landtagswahl erreichte er in seinem Wahlkreis die höchsten Stimmergebnisse für die SPD in Schleswig-Holstein. [[1988]] kam er im Zusammenhang mit der Neuwahl nach der "Barschel-Affäre" auf sensationelle 72,2% der Wählerstimmen (in Dietrichsdorf sogar auf 76,8%!)"<ref>[http://www.spd-net-sh.de/kiel/daten/dietrichsdorf/poggendoerper/Pogg0807w.htm Nachruf seines Ortsvereins im ''Poggendörper'']</ref>


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
Wilhelm Marschner war Träger des Verdienstkreuzes am Bande (seit [[10. August]] [[1982]]) und des Verdienstkreuzes 1. Klasse (seit [[12. Dezember]] [[1989]]).
Wilhelm Marschner war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (seit [[10. August]] [[1982]]) und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse (seit [[12. Dezember]] [[1989]]).
 
== Stimmen ==
: "Wenn sein Name fällt, sind drei Schlagworte nicht fern: Trockener Humor, persönliche Integrität und traumhafte Wahlergebnisse. [...] 'Einer, der gewissenhaft und mit Gewissen arbeitet,' sagt man auf dem Ostufer über ihn. In einem Tonfall, als handle es sich um das Eemplar einer ausstrebenden Art."<ref>stü[Heike Stüben]: ''Wilhelm Marschner wird heute 65 Jahre alt'', ''Kieler Nachrichten'', 5.11.1991</ref>


== Links ==
== Links ==

Version vom 8. November 2016, 03:46 Uhr

Wilhelm Marschner
Wilhelm Marschner
Wilhelm Marschner
Geboren: 5. November 1926
Gestorben: 2. September 2008

Wilhelm Marschner, * 5. November 1926 in Niederkreibitz (Böhmen), † 31. August 2008 in Kiel; Lehrer. Verheiratet, 2 Kinder. 1952 Eintritt in die SPD, Kreisverband Kiel.

Werdegang

  • Realschule, Abitur, HfL-Lehrerausbildung
  • Ab 1948 Lehrer in Kiel, Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
  • 1961-1967 Vorstandsmitglied des DGB-Kreises Kiel-Plön und Vorsitzender des Beamtenausschusses
  • 1962-1975 Rektor der Fröbelschule (Haupt- und Grundschule mit Vorschule und Schulkindergarten) in Kiel-Gaarden[1]

Er galt als "Organisationstalent ersten Ranges"[2], privat auch Kenner trockenen Weines, war Finanzverwalter einer Wettgemeinschaft zum Mittwochslotto und Hundeliebhaber; um seinen 65. Geburtstag herum besaß er einen tibetanischen Hirtenhund.[3]

Parteiämter

Kommunalpolitik

Wilhelm Marschner (stehend) beim Gespräch mit Kieler Sportjournalisten, 1972
  • 1962-1970 bürgerliches Mitglied im Kulturausschuss und Büchereiausschuss der Kieler Ratsversammlung
  • 1970-1974 Ratsherr der Stadt Kiel, Mitglied des Finanz-, Schul- und Kulturausschusses, Vorsitzender des Kriegsopferausschusses und des Sportausschusses
  • 1971-1974 ehrenamtlicher Stadtrat und Mitglied des Ältestenrats
  • 1971-1972 ehrenamtlicher Dezernent für Kriegsopferfürsorge
  • 18. Februar 1972-Mai 1974 als Nachfolger von Siegfried Zimmermann ehrenamtlicher Dezernent für Sport[4], gleichzeitig Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Städtetages. Für sein Amt als Sportdezernent, das er kurz vor der Olympiade antrat, die auch in Kiel stattfand, brachte er klare Vorstellungen mit: "Die Sportvereine wollen einfach [...] sehen, ob man bei [mir] Verständnis für ihre Situation erwarten kann. Ich habe meine Arbeit so eingeteilt, daß ich theoretisch zwei volle Tage dem Sportamt zur Verfügung stehe. [Das Amt soll] eine fördernde und beratende Funktion im Kieler Sport ausüben."[5]

Landtag

Von 1975 bis 1992 war Wilhelm Marschner MdL, immer direkt gewählt im Wahlkreis 29 (Kiel-Ost); er trat die Nachfolge von Jochen Steffen an und wurde seinerseits abgelöst von Heide Simonis. Er war aktiv im Ausschuss für Jugendfragen, im Eingaben-, Finanz- und Sozialausschuss, im Landeswahlausschuss und im Ständigen Beirat beim Bundesausgleichsamt. 1984 war er Mitglied der 8. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.

"Bei jeder Landtagswahl erreichte er in seinem Wahlkreis die höchsten Stimmergebnisse für die SPD in Schleswig-Holstein. 1988 kam er im Zusammenhang mit der Neuwahl nach der "Barschel-Affäre" auf sensationelle 72,2% der Wählerstimmen (in Dietrichsdorf sogar auf 76,8%!)"[6]

Ehrungen

Wilhelm Marschner war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (seit 10. August 1982) und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse (seit 12. Dezember 1989).

Stimmen

"Wenn sein Name fällt, sind drei Schlagworte nicht fern: Trockener Humor, persönliche Integrität und traumhafte Wahlergebnisse. [...] 'Einer, der gewissenhaft und mit Gewissen arbeitet,' sagt man auf dem Ostufer über ihn. In einem Tonfall, als handle es sich um das Eemplar einer ausstrebenden Art."[7]

Links

Quellen

  1. BP: Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann, Kieler Nachrichten, 2.3.1972
  2. BP: Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann, Kieler Nachrichten, 2.3.1972
  3. stü[Heike Stüben]: Wilhelm Marschner wird heute 65 Jahre alt, Kieler Nachrichten, 5.11.1991
  4. BP: Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann, Kieler Nachrichten, 2.3.1972
  5. BP: Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann, Kieler Nachrichten, 2.3.1972
  6. Nachruf seines Ortsvereins im Poggendörper
  7. stü[Heike Stüben]: Wilhelm Marschner wird heute 65 Jahre alt, Kieler Nachrichten, 5.11.1991