Wilhelm Marschner
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Wilhelm Marschner |
Wilhelm Marschner, * 5. November 1926 in Niederkreibitz (Böhmen), † 31. August 2008 in Kiel; Lehrer. Verheiratet, 2 Kinder. 1952 Eintritt in die SPD, Kreisverband Kiel.
Werdegang
- Realschule, Abitur, HfL-Lehrerausbildung
- Ab 1948 Lehrer in Kiel, Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
- 1961-1967 Vorstandsmitglied des DGB-Kreises Kiel-Plön und Vorsitzender des Beamtenausschusses
- 1962-1975 Rektor der Fröbelschule (Haupt- und Grundschule mit Vorschule und Schulkindergarten) in Kiel-Gaarden[1]
Er galt als "Organisationstalent ersten Ranges"[2], privat auch als Kenner trockenen Weines, war Finanzverwalter einer Wettgemeinschaft zum Mittwochslotto und Hundeliebhaber; um seinen 65. Geburtstag herum besaß er einen tibetanischen Hirtenhund.[3]
Parteiämter
- 1958-1964 Leiter des kommunalpolitischen Arbeitskreises der Kieler SPD
- 1960-1964 Vorsitzender der Kieler Jungsozialisten
- 1960-1969 Mitglied des Kreisvorstandes der Kieler SPD
- 1966-1973 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer (AsL) in Schleswig-Holstein
- 1968-1973 Mitglied des Bundesvorstandes der AsL
Kommunalpolitik

- 1962-1970 bürgerliches Mitglied im Kulturausschuss und Büchereiausschuss der Kieler Ratsversammlung
- 1970-1974 Ratsherr der Stadt Kiel, Mitglied des Finanz-, Schul- und Kulturausschusses, Vorsitzender des Kriegsopferausschusses und des Sportausschusses
- 1971-1974 ehrenamtlicher Stadtrat und Mitglied des Ältestenrats
- 1971-1972 ehrenamtlicher Dezernent für Kriegsopferfürsorge
- 18. Februar 1972-Mai 1974 als Nachfolger von Siegfried Zimmermann ehrenamtlicher Dezernent für Sport[4], gleichzeitig Mitglied im Sportausschuss des Deutschen Städtetages. Für sein Amt als Sportdezernent, das er kurz vor der Olympiade antrat, die auch in Kiel stattfand, brachte er klare Vorstellungen mit: "Die Sportvereine wollen einfach [...] sehen, ob man bei [mir] Verständnis für ihre Situation erwarten kann. Ich habe meine Arbeit so eingeteilt, daß ich theoretisch zwei volle Tage dem Sportamt zur Verfügung stehe. [Das Amt soll] eine fördernde und beratende Funktion im Kieler Sport ausüben."[5]
Landtag
Von 1975 bis 1992 war Wilhelm Marschner MdL, immer direkt gewählt im Wahlkreis 29 (Kiel-Ost); er trat die Nachfolge von Jochen Steffen an und wurde seinerseits abgelöst von Heide Simonis. Er war aktiv im Ausschuss für Jugendfragen, im Eingaben-, Finanz- und Sozialausschuss, im Landeswahlausschuss und im Ständigen Beirat beim Bundesausgleichsamt. 1984 war er Mitglied der 8. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.
- "Bei jeder Landtagswahl erreichte er in seinem Wahlkreis die höchsten Stimmergebnisse für die SPD in Schleswig-Holstein. 1988 kam er im Zusammenhang mit der Neuwahl nach der "Barschel-Affäre" auf sensationelle 72,2% der Wählerstimmen (in Dietrichsdorf sogar auf 76,8%!)"[6]
Ehrungen
Wilhelm Marschner war Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (seit 10. August 1982) und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse (seit 12. Dezember 1989).
Stimmen
- "Wenn sein Name fällt, sind drei Schlagworte nicht fern: Trockener Humor, persönliche Integrität und traumhafte Wahlergebnisse. [...] 'Einer, der gewissenhaft und mit Gewissen arbeitet,' sagt man auf dem Ostufer über ihn. In einem Tonfall, als handle es sich um das Exemplar einer aussterbenden Art."[7]
Links
Quellen
- ↑ BP: Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann, Kieler Nachrichten, 2.3.1972
- ↑ BP: Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann, Kieler Nachrichten, 2.3.1972
- ↑ stü[Heike Stüben]: Wilhelm Marschner wird heute 65 Jahre alt, Kieler Nachrichten, 5.11.1991
- ↑ BP: Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann, Kieler Nachrichten, 2.3.1972
- ↑ BP: Sportdezernent ist kein Amt wo man sich ausruhen kann, Kieler Nachrichten, 2.3.1972
- ↑ Nachruf seines Ortsvereins im Poggendörper
- ↑ stü[Heike Stüben]: Wilhelm Marschner wird heute 65 Jahre alt, Kieler Nachrichten, 5.11.1991