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Aktuelle Version vom 28. April 2022, 21:55 Uhr
Albert Billian |
Albert Billian, * 4. Oktober 1876 in Geislingen/Steige, † 19. Juli 1954 in München; Gürtler, Gewerkschaftssekretär. Mitglied der SPD seit vor 1900.
Leben & Beruf
Albert Billian wurde als Sohn eines Eisengießers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule machte er eine Gürtlerlehre. Er war zunächst evangelisch, trat später aus der Kirche aus.[1] Er war offenbar ein sehr bildungshungriger junger Mann, denn das Reichstagshandbuch meldet: "Weiterbildung an den verschiedensten hierzu geschaffenen Einrichtungen. (Volkstümliche Hochschulkurse und ähnliche.) Wintersemester 1916-1917 Hospitant an der Kieler Universität. (Rechtswissenschaft. Familien- und Erbrecht.)"[2]
1911 war er als Gewerkschaftssekretär nach Kiel gekommen. Offenbar musste er nicht im 1. Weltkrieg kämpfen, sondern konnte - neben seiner Arbeit? - an der Universität hospitieren und sich politisch betätigen.
Von ihm sind drei Ehen bekannt, die zweite wurde 1923 geschlossen, die dritte 1946.[1] Ob daraus Kinder hervorgingen, ist nicht vermerkt.
Partei & Politik
Im Ersten Weltkrieg hielt Albert Billian die Kieler Arbeiterjugend zusammen, die unter der Spaltung der Partei in USPD und MSPD litt.[3]
Vom 1. Januar 1920 bis 1933 und wieder von 1945 bis 1948 war er Landesrat bei der Provinzialverwaltung Schleswig-Holstein.[4]
Von 1919 bis 1920 soll er auch Stadtverordneter in Kiel gewesen sein.[1] Näheres wurde bisher nicht ermittelt.
Am 19. Januar 1919 kandidierte er im Wahlkreis 14 (Schleswig-Holstein) ohne Erfolg für die Nationalversammlung; er rückte jedoch im Juni 1920 nach, als Heinrich Kürbis wegen seines Amtes als Oberpräsident von Schleswig-Holstein ausschied. Die Reichstagswahl 1920 wurde für den Wahlkreis auf Februar 2021 verschoben, die bisherigen Mitglieder der Nationalversammlung behielten so lange ihr Mandat.
Albert Billian kandidierte aus unbekannten Gründen nicht mehr für die Reichstagswahl 1920 (oder wurde nicht gewählt); spätere politische Aktivitäten sind bisher nicht ermittelt.
Nach 1933 gehörte er zu den politisch verfolgten Sozialdemokraten[5], im Januar 1934 zog er nach Hamburg[1]. Über seinen weiteren Lebensweg ist bisher nichts ermittelt.
Literatur & Links
- Albert Billian. In: Best, Heinrich / Schröder, Wilhelm H.: Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919–1933 (Biorab–Weimar)
- Martens, Holger: Die Geschichte der SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998) ISBN 3-933862-24-8
- Wikipedia
- Reichstags-Handbuch in der Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Albert Billian. In: Best, Heinrich / Schröder, Wilhelm H.: Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919–1933 (Biorab–Weimar)
- ↑ Reichstags-Handbuch, Wahlperiode ..., Bd.: 1920 = 1. Wahlperiode (Berlin, 1920), S. 180
- ↑ Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 82
- ↑ Vgl. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 548
- ↑ Wikipedia: Albert Billian, abgerufen 28.4.2022