Kurt Schulz: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Kurt Schulz''', * [[8. Oktober]] [[1922]] in Stettin; Verwaltungsangestellter, Bürgermeister. Mitglied der SPD seit 1946. | '''Kurt Schulz''', * [[8. Oktober]] [[1922]] in Stettin; † [[22. März]] [[2017]] in Eckernförde; Verwaltungsangestellter, Bürgermeister. Mitglied der SPD seit [[1946]]. | ||
== Parteiämter == | == Parteiämter == | ||
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1958 zog er in den Landtag ein | [[1958]] zog er für vier Wahlperioden in den Landtag ein, immer über die Landesliste. [[1960]] wurde er stellvertretender Vorsitzender des Finanzausschusses. Von [[1967]] bis [[1971]] war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender, anschließend bis [[1975]] erster Vizepräsident des Landtages. Die Landtagsfraktion hatte ihn ihm einen klugen und kenntnisreichen Haushaltspolitiker, der selbst vom politischen Gegner anerkannt wurde. | ||
Als [[Grenzlandbeauftragter]] der Regierung Engholm war er von 1991 bis | == Minderheitenpolitik == | ||
Als [[Minderheitenpolitik|Grenzlandbeauftragter]] der Regierung Engholm war er von [[1991]] bis [[2000]] prägend für die schleswig-holsteinische [[Minderheitenpolitik]]. Siegfried Matlok, ehemaliger Chefredakteur des "Nordschleswiger", der Zeitung der deutschen Minderheit in Dänemark und ehemaliger Leiter des Sekretariats der Deutschen Volksgruppe in Kopenhagen, erinnerte sich in seinem Nachruf für Kurt Schulz: | |||
<blockquote>"Als [[Kurt Hamer]] starb, wurde Kurt Schulz von [[1991]] bis [[2000]] von SPD-Ministerpräsident [[Björn Engholm]] als dessen Nachfolger reaktiviert. Schulz war ursprünglich kein Politiker, der sich besonders mit Minderheitenfragen beschäftigt hatte, aber wenn er sich dennoch zur Verfügung stellte, dann aus Pflicht und Verantwortung gegenüber dem Erbe seines Freundes [[Kurt Hamer]]. Und es war imponierend, wie schnell Schulz sowohl bei der deutschen als auch bei der dänischen Minderheit Gehör fand und wie er selbst eine Politik der Balance zwischen beiden Minderheiten verfolgte, die auch maßgeblich zur Wende im Grenzland beitrug. Dass das Europäische Minderheiten-Zentrum ECMI in Flensburg angesiedelt wurde, war sein großer Erfolg. Als Mitglied der deutsch-dänischen Arbeitsgruppe, die die Grundlage für das ECMI schuf und die Entscheidung über den Standort traf, weiß ich, wie sehr sich Schulz hinter den Kulissen für Flensburg einsetzte, während ich als Vertreter der deutschen Minderheit – vergeblich – für einen Standort in Nordschleswig eintrat. Kurt Schulz kämpfte mit Überzeugung für die Interessen der Minderheiten. Seine Grenzland-Doktrin formulierte er in einem Interview mit unserer Zeitung im Oktober [[1997]] mit den Worten: 'Offene Fragen und Probleme werden heute in Achtung voreinander gelöst.'"<ref>Siegfried Matlok: ''[https://web.archive.org/web/20170329050805/http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=36&newsid=101668&h=Nachruf%20Kurt%20Schulz:%20Harter%20Boxer%20mit%20weichem%20Herzen%20&h=$headingParam Nachruf Kurt Schulz: Harter Boxer mit weichem Herzen]'', ''Der Nordschleswiger'', 27.3.2017</ref></blockquote> | |||
== Kommunalpolitik == | == Kommunalpolitik == | ||
[[Datei:Alt vorsitzende ov eckernfoerde.jpg|280px|thumb|right|Kurt Schulz, | [[Datei:Alt vorsitzende ov eckernfoerde.jpg|280px|thumb|right|Kurt Schulz, Jonny Anbuhl und Jochen Kandzora, 2012]]Der ehemalige Landesvorsitzende [[Claus Möller]] bezeichnete ihn einmal als "Inkarnation eines Kommunalpolitikers". Kurt Schulz hat seine Mandate von [[1948]] bis [[1970]] im Kreistag des damaligen Kreises Eckernförde und von [[1951]] bis [[1969]] in der Ratsversammlung Eckernförde mit Sachkenntnis und Leidenschaft wahrgenommen. Besonders in Erinnerung geblieben ist sein Wirken als Bürgermeister Eckernfördes von [[1969]] bis zum [[30. Oktober]] [[1987]]<ref>[http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/kurt-schulz-und-eckernfoerde-eine-leidenschaftliche-affaere-id232364.html ''Kurt Schulz und Eckernförde: Eine leidenschaftliche Affäre'', ''Eckernförder Zeitung'', 8.10.2012]</ref>. In dieser Zeit war er der einzige hauptamtliche Bürgermeister in Schleswig-Holstein, der auf Dienstfahrten sein Auto stets selbst lenkte und aus Sparsamkeit auf einen Fahrer verzichtet hat.<ref>''[[Wir - Sozialdemokraten in Schleswig-Holstein]]'': ''Zur Person'', 1/1974, Seite 13</ref> | ||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
Als Bürgermeister war er zugleich stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse und ab Juli 1971 Vorsitzender des Aufsichtsrates des Gemeinnützigen Wohnungsunternehmens Eckernförde. Weiter amtierte er als stellv. Vorsitzender des Deutschen Städtebundes, Landesverband Schleswig-Holstein, und als Vorstandsmitglied des Deutschen Städtebundes, als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Schleswig-Holstein-Hilfe für Kriegsopfer und als Mitglied des Rundfunkrates. | Als Bürgermeister war er zugleich stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse und ab Juli [[1971]] Vorsitzender des Aufsichtsrates des Gemeinnützigen Wohnungsunternehmens Eckernförde. Weiter amtierte er als stellv. Vorsitzender des Deutschen Städtebundes, Landesverband Schleswig-Holstein, und als Vorstandsmitglied des Deutschen Städtebundes, als ehrenamtlicher Geschäftsführer der [[Schleswig-Holstein-Hilfe für Kriegsopfer]] und als Mitglied des Rundfunkrates des NDR. Privat war er mehr als 50 Jahre Mitglied in der [[AWO]].<ref>Susanne Panozzo: ''[http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/ehre-fuer-den-vater-des-modernen-eckernfoerdes-id860466.html Ehre für den Vater des modernen Eckernfördes]'', ''Eckernförder Zeitung'', 22.12.2008</ref> | ||
Er und seine Frau hatten zwei Kinder; seine Frau starb weit vor ihm. | |||
== Ehrungen == | == Ehrungen == | ||
1972 erhielt Kurt Schulz das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 1975 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Er ist Ehrenbürger von Eckernförde, und seine Partei verlieh ihm im Dezember 2012 ihre höchste Auszeichnung, die Willy-Brandt-Medaille.<ref>''Wir sind alle stolz auf Dich!'' von Gernot Kühl, in: Eckernförder Zeitung, 10.12.2012</ref> | Am [[22. September]] [[1972]] erhielt Kurt Schulz das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, am [[23. Mai]] [[1975]] das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens und [[2000]] das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Er ist Ehrenbürger von Eckernförde, und seine Partei verlieh ihm im Dezember [[2012]] ihre höchste Auszeichnung, die [[Willy-Brandt-Medaille]].<ref>Gernot Kühl: [http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/wir-sind-alle-stolz-auf-dich-id262397.html ''Wir sind alle stolz auf Dich!''], ''Eckernförder Zeitung'', 10.12.2012</ref> | ||
== Stimmen == | |||
"Kurt Schulz hat Schleswig-Holstein, seine Heimatstadt Eckernförde und die SPD in den vergangenen fast 70 Jahren engagiert mitgestaltet. Nach dem 2. Weltkrieg trat er in die SPD ein, als es darum ging, den Neuanfang zu gestalten. Kurt Schulz ist eine große Persönlichkeit und bis heute mit seiner Partei und seiner Heimatstadt Eckernförde tief verbunden."<ref>Ralf Stegner: [http://www.spd.ltsh.de/presse/herzlichen-gl-ckwunsch-kurt-schulz ''Herzlichen Glückwunsch, Kurt Schulz!''] Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion zum 90. Geburtstag von Kurt Schulz, 8.10.2012</ref> | |||
"Du hast Landesgeschichte geschrieben mit richtig roter Tinte".<ref>[[Renate Schnack]], zit. in Gernot Kühl: [http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/wir-sind-alle-stolz-auf-dich-id262397.html ''Wir sind alle stolz auf Dich!''], ''Eckernförder Zeitung'', 10.12.2012</ref> | |||
"In der Person Kurt Schulz sei Selbstbewusstsein gepaart mit natürlicher Bescheidenheit. 'Den Rücken gerade machen und bei allen Erfolgen nicht abheben', das zeichne die Persönlichkeit Kurt Schulz aus [...]."<ref>[[Rolf Fischer]], zit. in Gernot Kühl: [http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/wir-sind-alle-stolz-auf-dich-id262397.html ''Wir sind alle stolz auf Dich!''], ''Eckernförder Zeitung'', 10.12.2012</ref> | |||
"Vater des modernen Eckernfördes, der grünen Stadt am Meer"<ref>[[Jürgen Anbuhl]], zit. in Susanne Panozzo: ''[http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/ehre-fuer-den-vater-des-modernen-eckernfoerdes-id860466.html Ehre für den Vater des modernen Eckernfördes]'', ''Eckernförder Zeitung'', 22.12.2008</ref> | |||
"Für ihn standen immer die Menschen im Mittelpunkt. Er war ein gradliniger und vielfach ausgezeichneter Politiker, der in Schleswig-Holstein viel bewegt hat. Wir haben ihm viel zu verdanken und werden ihn nicht vergessen."<ref>[[Torsten Albig]], zit. in ''[http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/langjaehriger-grenzlandbeauftragter-kurt-schulz-ist-tot-id16462601.html Langjähriger Grenzlandbeauftragter Kurt Schulz ist tot]'', shz.de, 28.3.2017</ref> | |||
"Kurt Schulz konnte nach außen hin für viele wie ein ruppiger Typ wirken, er konnte durchaus verbal harte Schläge austeilen, aber Schulz, der noch in hohem Alter mit dem Sandsack als leidenschaftlicher Boxer arbeitete, war menschlich weich: er hatte ein großes Herz nicht für die nationalen Minderheiten, sondern stets auch für die Bedrängten und Verfolgten in unserer Welt. Kurt Schulz ist tot, aber sein (grenzland-)politisches Erbe lebt weiter!"<ref>Siegfried Matlok: ''[http://www.nordschleswiger.dk/news.4460.aspx?newscatid=36&newsid=101668&h=Nachruf%20Kurt%20Schulz:%20Harter%20Boxer%20mit%20weichem%20Herzen%20&h=$headingParam Nachruf Kurt Schulz: Harter Boxer mit weichem Herzen]'', ''Der Nordschleswiger'', 27.3.2017</ref> | |||
Landtagspräsident Schlie würdigte in deinem Nachruf vor dem Landtag sein "enormes Lebenswerk". "Schulz habe sich um den demokratischen Newuanfang des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg verdient gemacht, so Schlie. [Als Grenzlandbeauftragter] der Landesregierung habe Kurt Schulz seine "Qualitäten als Brückenbauer" über Landes- und Sprachgrenzen hinweg unter Beweis gestellt.<ref>''Nachrufe'', DER LANDTAG, 01/2017, S. 17</ref> | |||
== Veröffentlichungen == | |||
*''Vom Kanon der Kulturen. Minderheiten- und Volksgruppenpolitik in Schleswig-Holstein als Architektur des Friedens'' (Bräist/Bredstedt 1998) ISBN 3-88007-274-4 (mit [[Rolf Fischer]]) | |||
== Links == | == Links == | ||
[http://lissh.lvn.parlanet.de/cgi-bin/starfinder/0?path=samtflmore.txt&id=fastlink&pass=&search=ID%3D1049&format=WEBVOLLLANG Landtagsinformationssystem] | *[http://lissh.lvn.parlanet.de/cgi-bin/starfinder/0?path=samtflmore.txt&id=fastlink&pass=&search=ID%3D1049&format=WEBVOLLLANG Landtagsinformationssystem] | ||
*[http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/grosser-gestalter-und-menschenfreund-id240771.html ''Großer Gestalter und Menschenfreund. Stadt Eckernförde gratuliert Kurt Schulz zum 90. Geburtstag'', ''Eckernförder Zeitung'', 12.10.2012] | |||
*[http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder-zeitung/die-buergermeister-und-das-eckernfoerder-phaenomen-id7511291.html ''Die Bürgermeister und das "Eckernförder Phänomen"'', ''Eckernförder Zeitung'', 27.8.2014] | |||
== | == Einzelnachweise == | ||
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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2022, 06:03 Uhr
Kurt Schulz |
Kurt Schulz, * 8. Oktober 1922 in Stettin; † 22. März 2017 in Eckernförde; Verwaltungsangestellter, Bürgermeister. Mitglied der SPD seit 1946.
Parteiämter
Er war Vorsitzender des Ortsvereins Eckernförde und langjähriger Schatzmeister der Landespartei.
Landtag
1958 zog er für vier Wahlperioden in den Landtag ein, immer über die Landesliste. 1960 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Finanzausschusses. Von 1967 bis 1971 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender, anschließend bis 1975 erster Vizepräsident des Landtages. Die Landtagsfraktion hatte ihn ihm einen klugen und kenntnisreichen Haushaltspolitiker, der selbst vom politischen Gegner anerkannt wurde.
Minderheitenpolitik
Als Grenzlandbeauftragter der Regierung Engholm war er von 1991 bis 2000 prägend für die schleswig-holsteinische Minderheitenpolitik. Siegfried Matlok, ehemaliger Chefredakteur des "Nordschleswiger", der Zeitung der deutschen Minderheit in Dänemark und ehemaliger Leiter des Sekretariats der Deutschen Volksgruppe in Kopenhagen, erinnerte sich in seinem Nachruf für Kurt Schulz:
"Als Kurt Hamer starb, wurde Kurt Schulz von 1991 bis 2000 von SPD-Ministerpräsident Björn Engholm als dessen Nachfolger reaktiviert. Schulz war ursprünglich kein Politiker, der sich besonders mit Minderheitenfragen beschäftigt hatte, aber wenn er sich dennoch zur Verfügung stellte, dann aus Pflicht und Verantwortung gegenüber dem Erbe seines Freundes Kurt Hamer. Und es war imponierend, wie schnell Schulz sowohl bei der deutschen als auch bei der dänischen Minderheit Gehör fand und wie er selbst eine Politik der Balance zwischen beiden Minderheiten verfolgte, die auch maßgeblich zur Wende im Grenzland beitrug. Dass das Europäische Minderheiten-Zentrum ECMI in Flensburg angesiedelt wurde, war sein großer Erfolg. Als Mitglied der deutsch-dänischen Arbeitsgruppe, die die Grundlage für das ECMI schuf und die Entscheidung über den Standort traf, weiß ich, wie sehr sich Schulz hinter den Kulissen für Flensburg einsetzte, während ich als Vertreter der deutschen Minderheit – vergeblich – für einen Standort in Nordschleswig eintrat. Kurt Schulz kämpfte mit Überzeugung für die Interessen der Minderheiten. Seine Grenzland-Doktrin formulierte er in einem Interview mit unserer Zeitung im Oktober 1997 mit den Worten: 'Offene Fragen und Probleme werden heute in Achtung voreinander gelöst.'"[1]
Kommunalpolitik
Der ehemalige Landesvorsitzende Claus Möller bezeichnete ihn einmal als "Inkarnation eines Kommunalpolitikers". Kurt Schulz hat seine Mandate von 1948 bis 1970 im Kreistag des damaligen Kreises Eckernförde und von 1951 bis 1969 in der Ratsversammlung Eckernförde mit Sachkenntnis und Leidenschaft wahrgenommen. Besonders in Erinnerung geblieben ist sein Wirken als Bürgermeister Eckernfördes von 1969 bis zum 30. Oktober 1987[2]. In dieser Zeit war er der einzige hauptamtliche Bürgermeister in Schleswig-Holstein, der auf Dienstfahrten sein Auto stets selbst lenkte und aus Sparsamkeit auf einen Fahrer verzichtet hat.[3]
Sonstiges
Als Bürgermeister war er zugleich stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse und ab Juli 1971 Vorsitzender des Aufsichtsrates des Gemeinnützigen Wohnungsunternehmens Eckernförde. Weiter amtierte er als stellv. Vorsitzender des Deutschen Städtebundes, Landesverband Schleswig-Holstein, und als Vorstandsmitglied des Deutschen Städtebundes, als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Schleswig-Holstein-Hilfe für Kriegsopfer und als Mitglied des Rundfunkrates des NDR. Privat war er mehr als 50 Jahre Mitglied in der AWO.[4]
Er und seine Frau hatten zwei Kinder; seine Frau starb weit vor ihm.
Ehrungen
Am 22. September 1972 erhielt Kurt Schulz das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, am 23. Mai 1975 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens und 2000 das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Er ist Ehrenbürger von Eckernförde, und seine Partei verlieh ihm im Dezember 2012 ihre höchste Auszeichnung, die Willy-Brandt-Medaille.[5]
Stimmen
"Kurt Schulz hat Schleswig-Holstein, seine Heimatstadt Eckernförde und die SPD in den vergangenen fast 70 Jahren engagiert mitgestaltet. Nach dem 2. Weltkrieg trat er in die SPD ein, als es darum ging, den Neuanfang zu gestalten. Kurt Schulz ist eine große Persönlichkeit und bis heute mit seiner Partei und seiner Heimatstadt Eckernförde tief verbunden."[6]
"Du hast Landesgeschichte geschrieben mit richtig roter Tinte".[7]
"In der Person Kurt Schulz sei Selbstbewusstsein gepaart mit natürlicher Bescheidenheit. 'Den Rücken gerade machen und bei allen Erfolgen nicht abheben', das zeichne die Persönlichkeit Kurt Schulz aus [...]."[8]
"Vater des modernen Eckernfördes, der grünen Stadt am Meer"[9]
"Für ihn standen immer die Menschen im Mittelpunkt. Er war ein gradliniger und vielfach ausgezeichneter Politiker, der in Schleswig-Holstein viel bewegt hat. Wir haben ihm viel zu verdanken und werden ihn nicht vergessen."[10]
"Kurt Schulz konnte nach außen hin für viele wie ein ruppiger Typ wirken, er konnte durchaus verbal harte Schläge austeilen, aber Schulz, der noch in hohem Alter mit dem Sandsack als leidenschaftlicher Boxer arbeitete, war menschlich weich: er hatte ein großes Herz nicht für die nationalen Minderheiten, sondern stets auch für die Bedrängten und Verfolgten in unserer Welt. Kurt Schulz ist tot, aber sein (grenzland-)politisches Erbe lebt weiter!"[11]
Landtagspräsident Schlie würdigte in deinem Nachruf vor dem Landtag sein "enormes Lebenswerk". "Schulz habe sich um den demokratischen Newuanfang des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg verdient gemacht, so Schlie. [Als Grenzlandbeauftragter] der Landesregierung habe Kurt Schulz seine "Qualitäten als Brückenbauer" über Landes- und Sprachgrenzen hinweg unter Beweis gestellt.[12]
Veröffentlichungen
- Vom Kanon der Kulturen. Minderheiten- und Volksgruppenpolitik in Schleswig-Holstein als Architektur des Friedens (Bräist/Bredstedt 1998) ISBN 3-88007-274-4 (mit Rolf Fischer)
Links
- Landtagsinformationssystem
- Großer Gestalter und Menschenfreund. Stadt Eckernförde gratuliert Kurt Schulz zum 90. Geburtstag, Eckernförder Zeitung, 12.10.2012
- Die Bürgermeister und das "Eckernförder Phänomen", Eckernförder Zeitung, 27.8.2014
Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Matlok: Nachruf Kurt Schulz: Harter Boxer mit weichem Herzen, Der Nordschleswiger, 27.3.2017
- ↑ Kurt Schulz und Eckernförde: Eine leidenschaftliche Affäre, Eckernförder Zeitung, 8.10.2012
- ↑ Wir - Sozialdemokraten in Schleswig-Holstein: Zur Person, 1/1974, Seite 13
- ↑ Susanne Panozzo: Ehre für den Vater des modernen Eckernfördes, Eckernförder Zeitung, 22.12.2008
- ↑ Gernot Kühl: Wir sind alle stolz auf Dich!, Eckernförder Zeitung, 10.12.2012
- ↑ Ralf Stegner: Herzlichen Glückwunsch, Kurt Schulz! Presseinformation der SPD-Landtagsfraktion zum 90. Geburtstag von Kurt Schulz, 8.10.2012
- ↑ Renate Schnack, zit. in Gernot Kühl: Wir sind alle stolz auf Dich!, Eckernförder Zeitung, 10.12.2012
- ↑ Rolf Fischer, zit. in Gernot Kühl: Wir sind alle stolz auf Dich!, Eckernförder Zeitung, 10.12.2012
- ↑ Jürgen Anbuhl, zit. in Susanne Panozzo: Ehre für den Vater des modernen Eckernfördes, Eckernförder Zeitung, 22.12.2008
- ↑ Torsten Albig, zit. in Langjähriger Grenzlandbeauftragter Kurt Schulz ist tot, shz.de, 28.3.2017
- ↑ Siegfried Matlok: Nachruf Kurt Schulz: Harter Boxer mit weichem Herzen, Der Nordschleswiger, 27.3.2017
- ↑ Nachrufe, DER LANDTAG, 01/2017, S. 17