Kreisverband Flensburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Mai 2020, 21:31 Uhr

Der Kreisverband Flensburg umfasst die Stadt Flensburg ohne den Landkreis Schleswig-Flensburg. Er wurde 1868 gegründet.

Geschichte

Das bemerkenswerteste Ereignis in der langen Geschichte der Flensburger SPD dürfte ihr Ausschluss aus der SPD gewesen sein, den Kurt Schumacher in einer öffentlichen Rede in Husum am 7. Juli 1946 verkündete. Grund waren unvereinbare Positionen in der Frage der Grenze mit Dänemark; es gab in der Flensburger SPD Bestrebungen, Flensburg auf die dänische Seite der Grenze zu bringen, während die Parteiführung und auch große Teile der Landespartei "deutsch" dachten.

Der Kreisverein, der erst am 4. Januar 1946 die Genehmigung der Militärregierung erhalten hatte, sich neu zu gründen[1], löste sich nicht auf. Nicolaus Reiser blieb Vorsitzender der Ausgeschlossenen, die als Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF) unabhängig von der Mutterpartei weiterarbeiteten, bis sich die beiden Teile auf dem Bezirksparteitag 1954 wiedervereinigten.

Die SPD gründete einen neuen Kreisverein, dessen Vorsitz Hans Riethmüller übernahm. Mitglieder waren zunächst ca. 20 Einheimische und ca. 150 Heimatvertriebene.[2] Damit gab es in den Jahren 1946 bis 1954 parallel zwei SPDen und zwei Vorsitzende. Der - deutlich kleinere - neue Kreisverein arbeitete ebenfalls bis zur Wiederaufnahme der Ausgeschlossenen, erlangte jedoch in Flensburg keine große Bedeutung.

Während Hans Riethmüller sein Amt vermutlich 1954 abgab, blieb Nicolaus Reiser noch bis 1956 Vorsitzender der wieder geschlossenen Flensburger SPD. Der Kreisverein ernannte ihn später zum Ehrenvorsitzenden.

In der Kommunalwahl 1970 errang die SPD mit 17 Sitzen (gegenüber CDU 14 und SSW 8) zum ersten Mal die Mehrheit in der Ratsversammlung und konnte mit Artur Thomsen erstmals den Stadtpräsidenten stellen.[3]

Während der Amtszeit des Vorsitzenden Gert Roßberg in den 1970er Jahren wurden die "Stadtgruppen" eingeführt, 1989 in Ortsvereine umgewandelt.[4]

Am 14. November 2018 feierte die SPD Flensburg ihr 150jähriges Bestehen mit einem Festakt.

Beirat

Der Kreisverband Flensburg hat sich einen Beirat gegeben, nach einer Idee von Wolfgang Wodarg. In diesem Gremium treffen sich monatlich ehemalige Funktionsträger und diskutieren die gesellschaftliche und politische Lage. Koordinator war bis Ende 2015 Gert Roßberg.

Kreisvorstände

Wann Vorsitzende/r Stellvertreter/innen
Seit 2018 Justus Klebe[5] Ursula Thomsen-Marwitz und Heiner Dunckel
2016-2018 Florian Matz Lea Schulz und René Reincke
2014-2016 Simone Lange Larissa Zierke und Florian Matz
2007-2014 Helmut Trost[6] ab 2010 Simone Lange
2005-2007 Wolfgang Wodarg Simone Lange
2000-2005 Kai List Monika Jochade und Peter Köhler, später Stephan Menschel
1998-2000 Ingrid Franzen Peter Köhler
1995-1998 Lothar Hay Ingrid Franzen und Peter Köhler
?
1971-1987 Gert Roßberg
1967-1971 Walter Suck
?
1946-1954? Hans Riethmüller
1945-1956 Nicolaus Reiser[7]
1945 Friedrich Drews Eduard Clasen[8][9]
1933 Verbot der SPD bis 1945
bis 1933 ? Peter B.[10]

Literatur

Links

Kreisverband Flensburg
Kreisverband Flensburg
Kreisverband Flensburg
Gegründet: 1868 als Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein
Wiedergegründet: 1946
Vorsitzende/r: Justus Klebe
Homepage: http://www.spd-flensburg.de/


Überblick

Ortsvereine

Adelby-Engelsby | Flensburg-Mürwik | Flensburger Mitte | Flensburg-Nord | Flensburg-Süd

Ehrenvorsitzender

Nicolaus Reiser (ab 1956)

Kreisvorsitzende

Justus Klebe (Seit 2018) | Florian Matz (2016-2018) | Simone Lange (2014-2016) | Helmut Trost (2007-2014) | Wolfgang Wodarg (2005-2007) | Kai List (2000-2005) | Ingrid Franzen (1998-2000) | Lothar Hay (1995-1998) | ? | Gert Roßberg (1971-1987) | Walter Suck (1967-1971) | ? | Hans Riethmüller (1946-1954?) | 12. September 1945-1956 Nicolaus Reiser (1945-1956)[11] | 1945 Friedrich Drews (1945)

Stadtpräsidenten

Hartmut Strauß (2002-2003) | Peter Rautenberg (1992-2002) | Lothar Hay (1986-1992) | Artur Thomsen (1970-1974)

Oberbürgermeister*innen

Simone Lange (Seit 2017) | Olaf Cord Dielewicz (1983-1999) | Bodo Richter (1978-1982) | Heinz Adler(1963-1977) | Friedrich Drews(1950-1955)[12]

Europaparlament

Walter Suck (1975-1977)

Bundestag

Wolfgang Wodarg (1994-2009) | Egon Bahr (1976-1980) | Walter Suck (1969-1976)

Landtag

Simone Lange (2012-2016) | Lothar Hay (1992-2012) | Ingrid Franzen (1992-2009) | Gert Roßberg (1987-1992) | Uwe Gunnesson (1976-1992) | Heinz Adler (1946-1971)


Quellen

  1. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 79
  2. Christiansen: Meine Geschichte, S. ?
  3. Kieler Nachrichten, 15.5.1970
  4. Vgl. Simone Lange: Gert Roßberg - ein Leben für Bildung und Politik, Flensburger Tageblatt, 11.1.2016.
  5. auf dem ordentlichen Kreisparteitag am 15. Februar 2020 wiedergewähltVorwärts Wir in Schleswig-Holstein 2/2020
  6. Dritte Amtszeit für Helmut Trost, Flensburger Tageblatt, 20.2.2012
  7. (davon 13. Juli 1946 - 4. Juli 1954 als Vorsitzender der SPF)
  8. Martens: Geschichte, S. 549
  9. Christiansen: Meine Geschichte, S. 64
  10. Vgl. Nielsen: Streiflichter, S. 46
  11. davon 13. Juli 1946 - 4. Juli 1954 als Vorsitzender der SPF
  12. bis 1954 Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF)