Ortsverein Wedel: Unterschied zwischen den Versionen
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Der bei Bauarbeiten für die Theodor-Johannsen-Siedlung Anfang der [[1930]] iger Jahre gefundene große Findling wurde von Wedeler SPD-Mitgliedern und Angehörigen der "Eisernen Front" mit eigener Kraft auf das Gelände des Arbeiter Turn und Sportvereins (ATSV) in der Bergstraße gezogen um aus ihm einen Gedenkstein für den [[1925]] verstorbenen Reichspräsidenten [[Friedrich Ebert]] zu gestalten. Der Bildhauer Hans Lissow meiselte Eberts Profil und die Inschrift: "Unserem großen Toten 1871 - 1925" in den Stein. Der Gedenkstein musste von Anfang an vor den erstarkenden Nazis geschützt werden. Nach der Machtübernahme der Nazis [[1933]] wurde der Gedenkstein laut Wedeler Polizeibericht von Mitgliedern der SA demoliert. Auch die im Sockel eingemauerten Dokumente wurden gestohlen. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Die Namen der Täter waren durch Augen- und Ohrenzeugen bekannt. Die von einem Wedeler Bürger erstattete Anzeige verlief im Sande. Der NS-Bürgermeister Ladwig ließ nicht ernsthaft ermitteln. Kein Täter wurde zur Rechenschaft gezogen. Ein Wedeler Tiefbauunternehmen transportierte den Stein in die Bergstraße und vergrub ihn. Bereits im Oktober [[1946]] bemühten sich Wedeler SPD-Mitglieder darum, den Gedenkstein auszugraben und ihn wieder aufzustellen. Egon Lissow, der Sohn des Bildhauers Hans Lissows gestaltete das Ebert Porträt neu. Der Stein erhielt auch eine veränderte Inschrift: "Friedrich Ebert, erster Reichspräsident 1919 - 1925". Am [[14. Dezember]] [[1947]] wurde der Gedenkstein auf dem Rathausplatz wieder aufgestellt. Die Täter von 1933 kamen auch nach [[1945]] ungeschoren davon.<ref>Dr. Bitterling, Thies: Der Friedrich-Ebert-Stein - von der SA demoliert, vergraben und 1947 wieder aufgestellt - eine Spurensuche, Stadt Wedel, Denkmäler</ref> | Der bei Bauarbeiten für die Theodor-Johannsen-Siedlung Anfang der [[1930]] iger Jahre gefundene große Findling wurde von Wedeler SPD-Mitgliedern und Angehörigen der "Eisernen Front" mit eigener Kraft auf das Gelände des Arbeiter Turn und Sportvereins (ATSV) in der Bergstraße gezogen um aus ihm einen Gedenkstein für den [[1925]] verstorbenen Reichspräsidenten [[Friedrich Ebert]] zu gestalten. Der Bildhauer Hans Lissow meiselte Eberts Profil und die Inschrift: "Unserem großen Toten 1871 - 1925" in den Stein. Der Gedenkstein musste von Anfang an vor den erstarkenden Nazis geschützt werden. Nach der Machtübernahme der Nazis [[1933]] wurde der Gedenkstein laut Wedeler Polizeibericht von Mitgliedern der SA demoliert. Auch die im Sockel eingemauerten Dokumente wurden gestohlen. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Die Namen der Täter waren durch Augen- und Ohrenzeugen bekannt. Die von einem Wedeler Bürger erstattete Anzeige verlief im Sande. Der NS-Bürgermeister Ladwig ließ nicht ernsthaft ermitteln. Kein Täter wurde zur Rechenschaft gezogen. Ein Wedeler Tiefbauunternehmen transportierte den Stein in die Bergstraße und vergrub ihn. Bereits im Oktober [[1946]] bemühten sich Wedeler SPD-Mitglieder darum, den Gedenkstein auszugraben und ihn wieder aufzustellen. Egon Lissow, der Sohn des Bildhauers Hans Lissows gestaltete das Ebert Porträt neu. Der Stein erhielt auch eine veränderte Inschrift: "Friedrich Ebert, erster Reichspräsident 1919 - 1925". Am [[14. Dezember]] [[1947]] wurde der Gedenkstein auf dem Rathausplatz wieder aufgestellt. Die Täter von 1933 kamen auch nach [[1945]] ungeschoren davon.<ref>Dr. Bitterling, Thies: Der Friedrich-Ebert-Stein - von der SA demoliert, vergraben und 1947 wieder aufgestellt - eine Spurensuche, Stadt Wedel, Denkmäler</ref> | ||
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Version vom 22. Januar 2021, 20:46 Uhr
Der Ortsverein Wedel ist eine Gliederung im Kreisverband Pinneberg.
Vorsitz
- ?- heute - Claudia Wittburg und Kurt Lothar Barop
- 1968 bis 1972 war Helmut Plüschau Vorsitzender.
Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein
Der bei Bauarbeiten für die Theodor-Johannsen-Siedlung Anfang der 1930 iger Jahre gefundene große Findling wurde von Wedeler SPD-Mitgliedern und Angehörigen der "Eisernen Front" mit eigener Kraft auf das Gelände des Arbeiter Turn und Sportvereins (ATSV) in der Bergstraße gezogen um aus ihm einen Gedenkstein für den 1925 verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert zu gestalten. Der Bildhauer Hans Lissow meiselte Eberts Profil und die Inschrift: "Unserem großen Toten 1871 - 1925" in den Stein. Der Gedenkstein musste von Anfang an vor den erstarkenden Nazis geschützt werden. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde der Gedenkstein laut Wedeler Polizeibericht von Mitgliedern der SA demoliert. Auch die im Sockel eingemauerten Dokumente wurden gestohlen. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Die Namen der Täter waren durch Augen- und Ohrenzeugen bekannt. Die von einem Wedeler Bürger erstattete Anzeige verlief im Sande. Der NS-Bürgermeister Ladwig ließ nicht ernsthaft ermitteln. Kein Täter wurde zur Rechenschaft gezogen. Ein Wedeler Tiefbauunternehmen transportierte den Stein in die Bergstraße und vergrub ihn. Bereits im Oktober 1946 bemühten sich Wedeler SPD-Mitglieder darum, den Gedenkstein auszugraben und ihn wieder aufzustellen. Egon Lissow, der Sohn des Bildhauers Hans Lissows gestaltete das Ebert Porträt neu. Der Stein erhielt auch eine veränderte Inschrift: "Friedrich Ebert, erster Reichspräsident 1919 - 1925". Am 14. Dezember 1947 wurde der Gedenkstein auf dem Rathausplatz wieder aufgestellt. Die Täter von 1933 kamen auch nach 1945 ungeschoren davon.[1]
Links
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Bitterling, Thies: Der Friedrich-Ebert-Stein - von der SA demoliert, vergraben und 1947 wieder aufgestellt - eine Spurensuche, Stadt Wedel, Denkmäler
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