Kabinett Diekmann I: Unterschied zwischen den Versionen

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Am [[29. August]] [[1949]] löste [[Bruno Diekmann]] [[Hermann Lüdemann]] als Ministerpräsident ab. [[Hermann Lüdemann]] war aufgrund der Affäre um das "[[Hermann Lüdemann|Möwenhaus]]" und schlechter Wahlergebnisse von den SPD-Gremien zum Rücktritt gedrängt worden.<ref>[[Rolf Fischer]]: ''Hermann Lüdemann und die deutsche Demokratie'' (Neumünster 2006), S. 177 f.</ref>
Am [[29. August]] [[1949]] löste [[Bruno Diekmann]] [[Hermann Lüdemann]] als Ministerpräsident ab. [[Hermann Lüdemann]] war aufgrund der Affäre um das "[[Hermann Lüdemann|Möwenhaus]]" und schlechter Wahlergebnisse von den SPD-Gremien zum Rücktritt gedrängt worden.<ref>[[Rolf Fischer]]: ''Hermann Lüdemann und die deutsche Demokratie'' (Neumünster 2006), S. 177 f.</ref>


Die Regierung von [[Bruno Diekmann]] baute das Land weiterhin - auch institutionell - wieder auf. So beschloss der Landtag am [[13. Dezember]] [[1949]] eine Landesverfassung, deren provisorischer Charakter sich im Namen "Landessatzung" spiegelte - ging die Regierung doch davon aus, dass Schleswig-Holstein ohnehin in dieser Form nicht lange von Bestand sein könne. Sie galt im wesentlichen bis zur [[Enquete-Kommission für die Verfassungs- und Parlamentsreform, 1988|Verfassungs- und Parlamentsreform]] [[1990]] als sie von der heutigen Landesverfassung abgelöst wurde. Auch die Kreis- und Gemeindeordnung wurde [[1950]] beschlossen und löste das britische System der Zweigliederung ab.<ref>{{Osterroth-100-Jahre|Seite=129}}</ref>
Die Regierung von [[Bruno Diekmann]] baute das Land weiterhin - auch institutionell - wieder auf. So beschloss der Landtag am [[13. Dezember]] [[1949]] eine Landesverfassung, deren provisorischer Charakter sich im Namen "[[Landessatzung]]" spiegelte - ging die Regierung doch davon aus, dass Schleswig-Holstein ohnehin in dieser Form nicht lange von Bestand sein könne. Sie galt im wesentlichen bis zur [[Enquete-Kommission für die Verfassungs- und Parlamentsreform, 1988|Verfassungs- und Parlamentsreform]] [[1990]] als sie von der heutigen Landesverfassung abgelöst wurde. Auch die Kreis- und Gemeindeordnung wurde [[1950]] beschlossen und löste das britische System der Zweigliederung ab.<ref>{{Osterroth-100-Jahre|Seite=129}}</ref>


Seinen Rechenschaftsbericht schloss [[Bruno Diekmann]] mit den Worten:<blockquote>"Wir haben Wort gehalten. Die sozialdemokratische Regierungsarbeit hat sich nach diesen drei jahren als eine zielbewußte soziale Arbeit herausgestellt."<ref>zitiert nach: {{Osterroth-100-Jahre|Seite=134}}</ref></blockquote>Im [[Schleswig-Holsteinisches Manifest|Schleswig-Holsteinischen Manifest]] stellt die SPD ihre Leistungen dar. Trotzdem wurde die Regierung von [[Bruno Diekmann]] wurde in der [[Landtagswahl 1950|nächsten Landtagswahl]] am [[9. Juli]] [[1950]] abgewählt. Damit wurde die SPD für fast 40 Jahre in die Oppositionsrolle verwiesen. Es blieb bis zur Regierungsneubildung als Übergangsregierung im Amt. Der offizielle Regierungswechsel fand am [[5. September]] [[1950]] statt.<ref>Vgl. {{LIS|1385}}, abgerufen 9.12.2020, wo allerdings die Übergangsregierung - im Unterschied zum Eintrag etwa von Wilhelm Gülich - nicht ausdrücklich ausgewiesen ist.</ref>
Seinen Rechenschaftsbericht schloss [[Bruno Diekmann]] mit den Worten:<blockquote>"Wir haben Wort gehalten. Die sozialdemokratische Regierungsarbeit hat sich nach diesen drei jahren als eine zielbewußte soziale Arbeit herausgestellt."<ref>zitiert nach: {{Osterroth-100-Jahre|Seite=134}}</ref></blockquote>Im [[Schleswig-Holsteinisches Manifest|Schleswig-Holsteinischen Manifest]] stellt die SPD ihre Leistungen dar. Trotzdem wurde die Regierung von [[Bruno Diekmann]] wurde in der [[Landtagswahl 1950|nächsten Landtagswahl]] am [[9. Juli]] [[1950]] abgewählt. Damit wurde die SPD für fast 40 Jahre in die Oppositionsrolle verwiesen. Es blieb bis zur Regierungsneubildung als Übergangsregierung im Amt. Der offizielle Regierungswechsel fand am [[5. September]] [[1950]] statt.<ref>Vgl. {{LIS|1385}}, abgerufen 9.12.2020, wo allerdings die Übergangsregierung - im Unterschied zum Eintrag etwa von Wilhelm Gülich - nicht ausdrücklich ausgewiesen ist.</ref>

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2023, 06:38 Uhr

Am 29. August 1949 löste Bruno Diekmann Hermann Lüdemann als Ministerpräsident ab. Hermann Lüdemann war aufgrund der Affäre um das "Möwenhaus" und schlechter Wahlergebnisse von den SPD-Gremien zum Rücktritt gedrängt worden.[1]

Die Regierung von Bruno Diekmann baute das Land weiterhin - auch institutionell - wieder auf. So beschloss der Landtag am 13. Dezember 1949 eine Landesverfassung, deren provisorischer Charakter sich im Namen "Landessatzung" spiegelte - ging die Regierung doch davon aus, dass Schleswig-Holstein ohnehin in dieser Form nicht lange von Bestand sein könne. Sie galt im wesentlichen bis zur Verfassungs- und Parlamentsreform 1990 als sie von der heutigen Landesverfassung abgelöst wurde. Auch die Kreis- und Gemeindeordnung wurde 1950 beschlossen und löste das britische System der Zweigliederung ab.[2]

Seinen Rechenschaftsbericht schloss Bruno Diekmann mit den Worten:

"Wir haben Wort gehalten. Die sozialdemokratische Regierungsarbeit hat sich nach diesen drei jahren als eine zielbewußte soziale Arbeit herausgestellt."[3]

Im Schleswig-Holsteinischen Manifest stellt die SPD ihre Leistungen dar. Trotzdem wurde die Regierung von Bruno Diekmann wurde in der nächsten Landtagswahl am 9. Juli 1950 abgewählt. Damit wurde die SPD für fast 40 Jahre in die Oppositionsrolle verwiesen. Es blieb bis zur Regierungsneubildung als Übergangsregierung im Amt. Der offizielle Regierungswechsel fand am 5. September 1950 statt.[4]

Zusammensetzung

Staatskanzlei

Innenministerium

Finanzministerium

Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr

Ministerium für Volksbildung

Sozialministerium

Justizministerim

  • Minister: Rudolf Katz
  • Staatssekretär: Wolfgang Praetorius (im Amt bis 1970)

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Einzelnachweise

  1. Rolf Fischer: Hermann Lüdemann und die deutsche Demokratie (Neumünster 2006), S. 177 f.
  2. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 129
  3. zitiert nach: Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 134
  4. Vgl. Landtagsinformationssystem: Kabinett Diekmann I, abgerufen 9.12.2020, wo allerdings die Übergangsregierung - im Unterschied zum Eintrag etwa von Wilhelm Gülich - nicht ausdrücklich ausgewiesen ist.
  5. Personalamt Kiel: Beruflicher Werdegang Oberbürgermeister Dr. Müthling (auf der Grundlage der Personalakte beim Landes-Innenministerium), 25. Oktober 1965, Stadtarchiv Kiel-ZAS
  6. Lt. Landtagsdrucksache 15/2502 vom 24.2.2003 war er Amtschef m. d. W. d. G. b., möglicherweise ohne den Titel eines Staatssekretärs.
  7. Zu diesem Datum wurde Boyens beurlaubt, um das Amt des Beauftragten für die Bodenreform zu übernehmen.