Käthe Leu

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Käthe Leu
Käthe Leu
Käthe Leu
Geboren: 17. August 1881
Gestorben: 7. Mai 1933

Käthe Leu (eigentlich Catharina Caroline Elise Leu geb. Weihmann[1]) * 17. August 1881 in Gneversdorf/Travemünde, † 7. Mai 1933[2] in Danzig; Gewerkschafterin, Agitatorin, Journalistin; Mitglied der SPD; von 1918 bis 1922 der USPD, dann wieder der SPD[3].

Leben & Beruf

Am 11. April 1906 heiratet sie in Lübeck den Schlosser Georg Leu. Einem 1899 in Travemünde geborenen, unehelichen Sohn von Käthe "erteilt" Georg laut Heiratsurkunde seinen Namen[4].

Im Oktober 1907 zieht das Paar mit jetzt zwei Kindern nach Schwartau[5]. Georg Leu, jetzt Lagerhalter, ist zunächst unter der Adresse Kaltenhof 43 gemeldet[6],1910[7] und 1911[8] dann in der Eutiner Straße 20.

In Die Gleichheit vom 13. November 1912 wird Käthe Leu als "Leu-Kolmar" bezeichnet.[9] Sie muss also zu dieser Zeit in Kolmar in Posen (heute: Chodzież) gelebt haben.

Im Sommer 1913 wird Georg Leu zum Parteisekretär in Danzig-Stadt und -Land gewählt.[10] Die Familie muss spätestens dann nach Danzig gezogen sein. Das Adressbuch von 1914 hat einen Eintrag für "Leu, Georg, Parteisekretär, Am Jakobswall 23".[11]

Seit 1930 gelähmt.[12]

Umstände des Todes

Anders als im Deutschen Reich konnten die Nationalsozialisten 1933 in der Freien Stadt Danzig, die unter dem Schutz des Völkerbundes stand, nicht direkt auf die Machtmittel des Staates zurückgreifen, um ihre Politik der "Gleichschaltung" durchzusetzen. Aufgrund eines fadenscheinigen Rechtstitels und unter Verstoß gegen die völkerrechtliche Stellung der Stadt und die in ihrer Verfassung garantierten Freiheitsrechte gelang es ihnen am 12. Mai 1933 dennoch, das Gewerkschaftshaus unter Polizeischutz zu besetzen. Das Vermögen der Gewerkschaft wurde beschlagnahmt und der reichsdeutschen Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation (NSBO) übergeben, die Angestellten ihrer Ämter enthoben[13].

Ein ähnlicher Vorgang führte nur wenige Tage davor zum Tod von Käthe Leu.

In der Literatur gibt es den Hinweis, sie sei 1933 an einem Schock gestorben, nachdem ihr Mann Georg Leu als Sekretär des gewerkschaftsnahen Zentralverbandes der Angestellten (ZdA) von den Nationalsozialisten überfallen worden sei[12].

Ein Bericht der "Danziger Allgemeinen Zeitung" vom 9. Mai 1933 bestätigt das, wenngleich das deutschnationale Blatt den Vorfall im Gegensatz zur sozialdemokratischen "Danziger Volksstimme" als gewaltfrei und "vollkommen ruhig", als "rein zivilrechtliche Angelegenheit" darstellt. Demnach hat am 6. Mai 1933 der nationalsozialistische Stadtverordnete Fritz Klatt die Danziger ZdA-Geschäftsstelle in Begleitung zweier Beamter der Schutzpolizei "aufgesucht". Unter Berufung auf ein Telegramm der reichsdeutschen, seit kurzem von der NSBO übernommenen Berliner Leitung des ZdA habe er dann den "bisherigen Geschäftsführer Leu seines Amtes enthoben und von den Kontorräumen Besitz ergriffen." Einen Tag später, also am 7. Mai 1933, sei die "Ehefrau des bisherigen Geschäftsführers, die bekannte sozialdemokratische Führerin Käthe Leu, nach längerer Krankheit" "einem Herzschlag erlegen". Die "Danziger Volksstimme", so schließt der Bericht, bringe den "plötzlichen Tod Käthe Leus in Zusammenhang mit dem oben erwähnten Vorfall."[2]

Ein Abgleich mit der zitierten Berichterstattung der "Danziger Volksstimme" ist derzeit nicht möglich, da für die fragliche Zeit keine Digitalisate vorliegen. Drei Jahre später aber erinnert die Zeitung noch einmal an Käthe Leu: Als "ein Opfer der Erschütterungen der damaligen Vorgänge" sei sie am 11. Mai 1933 "unter starker Anteilnahme der Arbeiterschaft zu Grabe getragen" worden.[14]

Partei & Politik

Schwartau

Schon bald nach ihrem Umzug nach Schwartau engagieren sich die Eheleute Leu in der Schwartau-Rensefelder SPD. Gemäß den bisher ausgewerteten Quellen ist es das erste namentliche Auftreten der beiden in der politischen Öffentlichkeit:

Am 2. November 1907 beteiligt sich "Genosse Leu" im Gasthaus "Transvaal" an der Diskussion über einen bildungspolitischen Vortrag von Johannes Stelling.[15]

Wenige Wochen nach Inkrafttreten des Reichsvereinsgesetzes vom 15. Mai 1908, das Frauen erstmals erlaubt, einer Partei beizutreten, wählt die Schwartauer SPD Anfang Juni 1908 die "Genossin Leu" zur Delegierten für eine "General-Versammlung in Eutin".[16]

Welche Wertschätzung Käthe Leu nicht nur in ihrem Ortsverein sondern auch in der Region erfährt, zeigt sich wenig später: Am 11. und 12. September 1908 nimmt sie als Delegierte für das Fürstentum Lübeck an der 5. Frauenkonferenz der SPD teil, die im Rahmen des Gesamtparteitages in Nürnberg stattfindet.[17] Möglicherweise markiert diese Frauenkonferenz, über die sie am 28. Oktober 1908 im Gasthaus "Transvaal" berichtet[18], eine entscheidende Wende im Leben von Käthe Leu: Eine junge, gerade einmal 27-jährige Mutter, geboren als Tochter eines Arbeiters[19] in einem ostholsteinischen Dorf, reist gut 700 Kilometer durch das halbe Land, um für zwei Tage auf 73 Gleichgesinnte aus allen Teilen Deutschlands zu treffen, darunter solche Persönlichkeiten wie Clara Zetkin und Luise Zietz. Kein Wunder, dass sich ihre später so oft gerühmte Redebegabung diesmal noch nicht entfaltet und im "Sprechregister" der Frauenkonferenz keine Wortmeldung von Käthe Leu verzeichnet ist.

Am 24. Juli 1910 ist die Schwartau-Rensefelder SPD Gastgeber der Generalversammlung des Sozialdemokratischen Zentralvereins für das Fürstentum Lübeck. Sie findet im „festlich geschmückten Saale“ des Gasthauses „Transvaal“ statt. Den Berichten der Ortsvereine ist unter anderem zu entnehmen: In Rensefeld ist die SPD mit 6 Abgeordneten im Gemeinderat vertreten, in Schwartau mit keinem. Etwas verschämt heißt es dazu: „In Schwartau war das Geschäftsjahr ein ruhiges; ein kleiner Fortschritt ist zu verzeichnen. Infolge der vielseitigen Tätigkeit unserer Genossen im Kommunalleben Rensefelds entstehen der Parteikasse erhebliche Kosten, die in der Abrechnung stark in Erscheinung treten.“ [20] Vertreter der Schwartau-Rensefelder SPD sind bei dieser Generalversammlung ein Genosse O. Prüß sowie Käthe und Georg Leu [21]. Letzterer gehört zu den Delegierten, die für den bevorstehenden Provinzialparteitag (Schleswig-Holstein) gewählt werden. Auf die Wahl eines Kandidaten für den „Deutschen Parteitag“ der SPD in Magdeburg (16.-24. September 1910) wird „mit Rücksicht auf die Kosten“ verzichtet.[20]

Am 11. September 1910 findet eine Frauenkonferenz für den Bezirk Schleswig-Holstein und das Fürstentum Lübeck in Neumünster statt, bei der Käthe Leu im Präsidium ist. Im ersten Tagesordnungspunkt geht es um den Beschluss der Internationalen Frauenkonferenz zur Einführung des Internationalen Frauentags.[22] Der 2. Internationale Frauenkongress der Sozialistinnen hatte im August 1910 in Kopenhagen stattgefunden und auf Initiative von Clara Zetkin beschlossen, einen jährlich stattfindenden Internationalen Sozialistischen Frauentag für die Interessen der Frauen gegen Ausbeutung und Unterdrückung auszurufen. In Neumünster teilt die "Genossin Leu-Schwartau" mit, "daß die Schwartauer Genossinnen bei der Gemeindevertretung einen Antrag auf Errichtung von Krippen und Warteschulen gestellt haben. Sie beabsichtigen die ablehnende Antwort, die sie vorrausichtlich erhalten, agitatorisch auszunützen."[22]

Über diese Frauenkonferenz in Neumünster berichtet Käthe Leu am 27. September 1910 in einer Versammlung der Stockelsdorfer SPD. "Genossin Leu", so heißt es in der diesbezüglichen Meldung des "Lübecker Volksboten", "feuerte die anwesenden Genossinnen an, mit erneuten Kräften an die Arbeit zu gehen."[23]

Bald darauf tritt Käthe Leu erstmals nach ihrer Teilnahme an der Nürnberger Frauenkonferenz 1908 auch wieder überregional in Erscheinung: Am 30. Januar 1911 berichtet sie in der Gleichheit von einer Agitationsreise, die sie im Auftrag der Partei durch Westpreußen und Posen unternommen hat. Zum Thema "Freiheit und Brot" hat sie demnach gesprochen in Jastrow, Thorn, Graudenz, Marienwerder, Elbing und Danzig (Westpreußen) sowie in Bromberg, Nakel, Kolmar, Schönlanke und Schneidemühl (Posen). Mit diesem Bericht gibt sie zugleich ihr Debüt als politische Autorin.[24]

Ein Blick auf ihren dicht gedrängten Terminkalender im Frühjahr 1911 zeigt, wie politisches Engagement für Käthe Leu nun mehr und mehr zur Lebensaufgabe wird: In Schlochau (Westpreußen) tritt am 2. April 1911 laut einer Meldung der "Thorner Presse" mit "großer Zungenfertigkeit Frau Käte Leu aus Lübeck" auf.[25] In der Ausgabe der Gleichheit vom 10. April 1911 berichtet Käthe Leu erneut von einer Agitationsreise, die sie diesmal durch Mecklenburg und den Lübecker Wahlkreis geführt hat. Sie kommt dabei auch in ihre alte Heimat nach Travemünde[26]. Am 22. April 1911 dann meldet der "Lübecker Volksbote" eine "vollbesuchte Parteiversammlung" in Schwartau habe beschlossen, "eine Jugendbewegung ins Leben zu rufen", um die Jugend "im Sinne der Arbeiterschaft zu belehren und zu schulen". In die vorbereitende Kommission wird neben anderen Käthe Leu gewählt.[27]

Am 8. August 1911 beteiligen sich Käthe und Georg Leu in der Siedlung "Clever Landwehr" (Rensefeld) an einer Veranstaltung zur bevorstehenden oldenburgischen Landtagswahl am 29. September 1911. Die diesbezügliche Meldung im "Lübecker Volksboten"[28] ist die bislang einzige Quelle, die einen gemeinsamen öffentlichen Auftritt der beiden dokumentiert. Georg Leu ist zu dieser Zeit Vorsitzender der Schwartau-Rensefelder SPD.[29]

Im September 1911 melden sich Käthe Leu und zwei weitere Sozialdemokraten auf einer liberal-konservativen Wahlkampfveranstaltung in Schwartau zu Wort. "Es war den Genossen", so findet jedenfalls der "Lübecker Volksbote", ein "leichtes, den anwesenden Kleinbürgern zu beweisen, daß die Konservativen und auch die liberalen Kuhhändler die ärgsten Feinde vom Mittelstand sind."[30]

In einer Frauenversammlung im Gasthaus „Transvaal“ am 30. September 1911 wird die Genossin Käthe Leu feierlich verabschiedet. Über den Grund ihres Weggangs sowie über ihre weiteren Pläne ist bislang nichts bekannt.[31]

Kolmar

In der Gleichheit schreibt im November 1911 Luise Zietz über eine Agitationsreise Käthe Leus im Kampf gegen Lebensmittelteuerungen: "In der überfüllten Versammlung zu Lübeck referierte unter jubelnder Zustimmung der Anwesenden Genossin Leu, die auch in einer ganzen Anzahl Versammlungen im Kreis Schleswig und in Mecklenburg das Referat erstattete."[32]

Im Rahmen des SPD-Reichstagswahlkampfes hält Käthe Leu am 15. und 22. Dezember 1911 zwei große, dreistündige Reden in Thorn (Westpreußen). Die "Thorner Presse" berichtet darüber am 17. Dezember: "Mit manchen Ausführungen der rednerisch ziemlich gewandten Genossin konnte man sich wohl einverstanden erklären, aber in ihren Angriffen gegen die bürgerlichen Parteien machte sie sich doch arger Übertreibungen schuldig." Dieser Artikel ist die bislang einzige Quelle, aus der etwas über die äußere Erscheinung von Käthe Leu zu erfahren ist: Der Autor beschreibt sie als "rundlich", dies möglicherweise aber nur, weil er meint, auf diese Weise ihre Empörung über die in vielen Arbeiterfamilien herrschende und besonders die Kinder treffende Not lächerlich machen zu können.[33] Ebenso verfährt die "Thorner Presse" in ihrem Bericht vom 24. Dezember, in dem "Frau Leu-Lübeck" als "wohlgenährte Hungerapostelin" karikiert wird[34].

Im Februar 1912 berichtet Die Gleichheit, dass Käthe Leu auf Agitationstour im Kreis Eckernförde, in Mecklenburg, Westpreußen und Posen unterwegs war.[35] Im September 1912 berichteten die Genossinnen aus Lübeck von einem Auftritt von Käthe Leu im Bürgerschaftswahlkampf: "Genossin Leu, die aus der Lübecker Frauenbewegung hervorgegangen ist, sprach in Lübeck zum ersten Mal in einer großen Versammlung und sie verstand es ausgezeichnet, die mehr als tausendköpfige Menge zu begeistern."[36] Im Oktober trat Käthe Leu auf einer Frauenversammlung in Bromberg auf und sprach darüber, dass sich Frauen um das wirtschaftliche und politische Leben kümmern müssen.[9]

1913 begann mit einer Agitationstour mit 16 Veranstaltungen im Februar und März durch Pommern, um für den Frauentag zu mobilisieren.[37] Beauftragt war Käthe Leu von ihrem Bezirksvorstand. Ihr Thema: "Warum müssen sich die Frauen an der Politik beteiligen?"[38] Danach ging es auf eine Agitationstour durch Schlesien. In Die Gleichheit berichtete Käthe Leu davon und auch von der Armut, die ihr überall begegnete.[39]

Nach 1913 erschienen keine Artikel mehr über oder von Käthe Leu in Die Gleichheit.

Danzig

Ab 1913 muss sie mit ihrer Familie in Danzig gelebt haben.

Am 10. November 1918 erreicht die Novemberrevolution Danzig. Käthe Leu ist ganz vorne mit dabei. Es gibt eine Massenversammlung auf dem Heumarkt, bei der Käthe Leu (USPD) und Parteisekretär Julius Gehl (MSPD) vor 15000 Menschen[40] Ansprachen halten. Die Republik wird ausgerufen und Arbeiter- und Soldatenräte gegründet. Die Gefängnisse werden geöffnet.[41]

Die Danziger Genossinnen und Genossen wählten Käthe Leu (USPD) in den ersten Reichsrätekongress, der vom 16.-20. Dezember 1918 in Berlin tagte. Wie es zu dieser Wahl kam, ist nicht bekannt. Mit Klara Noack aus Dresden (MSPD) war nur eine weitere Frau delegiert. Käthe Leu war die einzige Frau, die während des Kongresses das Wort ergriff:

Zu diesem Zeitpunkt, es war der letzte Tag des Kongresses, herrschte im Saal große Unruhe. Kaum zu hören war daher ihr vom Vorsitzenden Robert Leinert (MSPD) verlesener Antrag, dass es "die besondere Aufgabe der Revolution" sei, die "bisher auf allen Lebensgebieten zurückgesetzten Interessen der Frauen überall tatkräftig zu fördern". Ruhig wurde es, als Käthe Leu die Rednertribüne betrat, um ihren Antrag zu begründen. Dass sie als Frau vor dem Kongress reden dürfe, wertete sie als "Beweis der neuen Zeit". Angesichts einer gewaltigen Masse an "politisch unaufgeklärten Frauen" warb sie dafür, diese in der kurzen Frist bis zur Wahl zur Nationalversammlung "mit dem Sozialismus vertraut" zu machen, wofür eine Bündelung der Kräfte unabdingbar sei. "Stürmischen Beifall" vermerkt das Protokoll zu Käthe Leus Schlusssatz: "Ihr habt wohl die Macht in Händen, aber nur, wenn ihr euch einig seid." Ihr Antrag wurde daraufhin angenommen, obwohl ihn wegen des Lärms nur wenige Delegierte verstanden hatten.[42]

Zu beachten an Käthe Leus Rede ist unter anderem, dass sie zielsicher einen womöglich entscheidenden Nachteil der Sozialdemokratie bei der Wahl zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 anspricht. Denn augenscheinlich wurde diese nicht dafür belohnt, dass sie sich seit 1891 und bis 1918 als einzige Partei für das Frauenwahlrecht eingesetzt hatte. Das legen jedenfalls die Ergebnisse der Wahlkreise nahe, in denen Frauen und Männer getrennt abstimmten. In Köln zum Beispiel wählten 46,1 % der Männer, aber nur 32,2 % der Frauen die SPD.[43] Wahlanalysen der Weimarer Zeit sehen im Wahlverhalten der Frauen, das die konservativen Parteien begünstigte, übereinstimmend einen "Ausdruck ihrer stärkeren kirchlichen Bindungen".[44]

Zu beachten ist ferner die Anrede, mit der sie ihre Rede beginnt und der sie bis heute eine gewisse Bekanntheit verdankt: "Parteigenossen und Parteigenossin!" So macht sie einerseits darauf aufmerksam, dass sich außer ihr nur eine weitere Frau unter den rund 500 Delegierten[45] des Kongresses befindet. Andererseits unterstreicht sie schon hier ihren Appell an die Einigkeit der beiden sozialdemokratischen Parteien.

Das "Berliner Tageblatt" berichtete am selben Tag: "Die Erregung der Geister legt sich allmählich, als die erste Frau die Rednertribüne betritt. Sie spricht mit einer bemerkenswerten Fertigkeit für den Ausbau der revolutionären Errungenschaften, der aber nur durch Einigkeit möglich sei." [46]

1922 setzte sich Käthe Leu für die Einrichtung eines Jugendheims in Danzig ein. In 32 Schlafzimmern konnten dort bis 125 Jugendliche bis 25 Jahre relativ günstig unterkommen - Kriegswaisen, uneheliche Kinder und Kinder, die von ihren Familien aus dem Umland zur Ausbildung nach Danzig geschickt wurden.[47]

Schriften

Archive

Literatur

Literaturhinweise zur SPD-Geschichte in Danzig:

  • Andrzejewski, Marek: Socjaldemokratyczna Partia Wolnego Miasta Gdanska 1920-1936. (Die Sozialdemokratische Partei der Freien Stadt Danzig 1920-1936). Gdankie Towazustwo Naukowe (Hrsg.). Gdansk 1980.
  • Loops, E.: Geschichte der Danziger Arbeiter­bewegung. Danzig 1929.

Links

Einzelnachweise

  1. Geburtsname laut Heiratsurkunde. Dort die Schreibweise "Katharina" für den Vornamen. Quelle: Archiv der Hansestadt Lübeck, Standesamt I, Heiratsregister 188/1906
  2. 2,0 2,1 Bericht „Der Z.d.A. gleichgeschaltet,“ in: Danziger Allgemeine Zeitung, Ausgabe vom 9. Mai 1933, S.4
  3. Bericht „Die Einigung und die U.S.P.“ in: Danziger Volksstimme, Ausgabe vom 21. November 1922, S.3
  4. Archiv der Hansestadt Lübeck, Standesamt I, Heiratsregister 188/1906
  5. Archiv Bad Schwartau: Melderegister der Gemeinde Schwartau Juni 1904–1913
  6. Lübeckisches Adreßbuch für 1909 [1]
  7. Lübeckisches Adreßbuch für 1910 [2]
  8. Lübeckisches Adreßbuch für 1911 [3]
  9. 9,0 9,1 Die Gleichheit, Ausgabe vom 13.11.1912
  10. Vorwärts, Ausgabe vom 4. Juni 1913
  11. Neues Adreßbuch für Danzig und seine Vororte 1914. A. W. Kafemann (1914), Seite 294
  12. 12,0 12,1 Roß, Sabine: Politische Partizipation und nationaler Räteparlamentarismus: Determinanten des politischen Handelns der Delegierten zu den Reichsrätekongressen 1918/ 1919 ; eine Kollektivbiographie. Historical Social Research, Supplement, 10, 1-390. (1999), S.210
  13. Marek Andrzejewski, Opposition und Widerstand in Danzig 1933 bis 1939, Bonn 1994, S.41-44
  14. Bericht „Stark besuchte Antikriegs-Veranstaltungen in Danzig und Zoppot.“ in: Danziger Volksstimme, Ausgabe vom 14. Mai 1936, S.4
  15. Lübecker Volksbote, Montag, den 4. November 1907, S.3
  16. Lübecker Volksbote, Dienstag, den 9. Juni 1908, S.3
  17. Protokoll über die Verhandlungen des Parteitages der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Abgehalten zu Nürnberg vom 13. bis 19. September 1908 sowie Bericht über die 5. Frauenkonferenz vom 11. und 12. September 1908 in Nürnberg. Berlin 1908, [4], S.565ff., im Digitalisat S.283f.
  18. Lübecker Volksbote, Montag, den 26. Oktober 1908, S.3
  19. Archiv der Hansestadt Lübeck, Standesamt II (Travemünde), Geburtsregister 49/1881
  20. 20,0 20,1 Lübecker Volksbote, Montag, den 25. Juli 1910, S.3
  21. Lübecker Volksbote, Dienstag, den 5. Juli 1910, S.3
  22. 22,0 22,1 Die Gleichheit, Ausgabe vom 24.10.1910
  23. Lübecker Volksbote, Donnerstag, den 29. September 1910, S.3
  24. Die Gleichheit, Ausgabe vom 30.01.1911
  25. Thorner "Presse-Ostmärkische Tageszeitung", https://kpbc.umk.pl/Content/166177/KM_01427_1911_I_081.pdf Mittwoch, den 5. April 1911], S.6
  26. Die Gleichheit, Ausgabe vom 10.04.1911
  27. Lübecker Volksbote, Sonnabend, den 22. April 1911, S.3
  28. Lübecker Volksbote, Donnerstag, den 10. August 1911, S.3
  29. Lübecker Volksbote, Mittwoch, den 16. August 1911, S.3
  30. Lübecker Volksbote, Sonnabend, den 16. September 1911, S.3
  31. Lübecker Volksbote, Donnerstag, den 28. September 1911, S.4
  32. Die Gleichheit, Ausgabe vom 27.11.1911
  33. Thorner "Presse-Ostmärkische Tageszeitung",Sonntag, den 17. Dezember 1911, S.2
  34. Thorner "Presse-Ostmärkische Tageszeitung",Sonntag, den 24. Dezember 1911, S.7
  35. Die Gleichheit, Ausgabe vom 05.02.1912
  36. Die Gleichheit, Ausgabe vom 04.09.1912
  37. Die Gleichheit, Ausgabe vom 19.03.1913
  38. Die Gleichheit, Ausgabe vom 16.04.1913
  39. Die Gleichheit, Ausgabe vom 25.06.1913
  40. Andrea Kampf, Frauenpolitik und politisches Handeln von Frauen während der Bayerischen Revolution 1918/19, Hagen 2016, S.336 [5]
  41. Danziger Jahreschronik im Adressbuch von 1919. zitiert laut: Danziger Jahreschroniken 1904-1934
  42. Dieter Braeg / Ralf Hoffrogge (Hg.), Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands, 16.-20. Dezember 1918 Berlin, Stenographische Berichte, Berlin 2018, S. 510f. zitiert nach: Aufruhr im Reichsrätekongreß - Genossin Leu sorgt für Ruhe
  43. Heinrich August Winkler, Weimar 1918 - 1933: die Geschichte der ersten deutschen Demokratie, München 1993, S.70
  44. Gisela Notz, "Her mit dem allgemeinen, gleichen Wahlrecht für Mann und Frau!" – Die internationale sozialistische Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der Kampf um das Frauenwahlrecht, in: Gesprächskreis Geschichte Heft 80, Bonn 2008, S.44 [6]
  45. Arnulf Scriba, Der Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte, Deutsches Historisches Museum, Berlin 2014 [7]
  46. Berliner Tageblatt, Freitag, 20. Dezember 1918, S.2
  47. Danziger Volksstimme, Ausgabe vom 12. Oktober 1927, S.3