Landtagswahl 1958

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Spendenmarke, vermutlich für die Landtagswahl 1958

Die Landtagswahl 1958 fand am 28. September 1958 statt. Die SPD ging mit dem Fraktionsvorsitzenden Wilhelm Käber als Spitzenkandidaten in die Wahl und konnte sich mit 35,9 % leicht um 2,7-Prozentpunkte verbessern. Trotzdem regierte weiterhin die CDU, diesmal nur mit der FDP.

"Ein nicht ausgesprochenes Ziel des Wahlkampfes wurde erreicht: die CDU errang nicht die von ihr angestrebte absolute Mehrheit, Wir haben wie bei den früheren Wahlen unseren Stimmanteil steigern können. Herzlicher Dank gebührt allen, die aktiv mitarbeitet haben."[1]

Wahlkampf

Zwei Mitglieder des Bezirksvorstandes übernahmen die Organisation des Landtagswahlkampfes und ließen den Wahlkampf-Slogan "Unser Land braucht Sozialdemokraten in der Regierung" von EMNID testen. Das Meinungsforschungsinstitut stellte außerdem fest, welches die wichtigsten Themen für die Menschen in Schleswig-Holstein waren: 1. Wohnen, 2. Bildung, 3. Mobilität und 4. Arbeit. Das sollten dann die vier Schwerpunkte für den Wahlkampf werden.[2]

Die Wahlkampfleitung teilte den Wahlkampf in drei Etappen ein: Im Vorwahlkampf bis zum Bezirksparteitag 1958 ging es darum, die Bilanz der SPD-Politik im Landes herauszuarbeiten und bekannter zu machen. Zwischen dem Parteitag und den Sommerferien wurde der Wahlkampf in den Ortsvereinen und Kreisverbänden organisiert. Diese Phase stand im Schatten der Bundespolitik.[3] Am 25. März 1958 beschloss der Bundestag die atomare Bewaffnung der Bundeswehr.[4]

Die letzte Etappe und damit die heiße Phase des Wahlkampfs läutete ein "Wahlkongress" am 31. August 1958 in Neumünster ein. Nach einer Begrüßung des Bezirksvorsitzenden Walter Damm und einem Grußwort des Stadtpräsidenten Max Johannsen, verkündete Wilhelm Käber das Wahlprogramm. Der niedersächsische Minister Albert Höft sprach über "Heimatvertriebene und die Sozialdemokratie", Anne Brodersen, MdL sprach über "die Frauen entscheiden". Höhepunkt war die Rede des Hamburger Bundestagsabgeordneten Herbert Wehner, "der von Beifall umbrandet in meisterhaften Formulierungen die Partei zum Kampf aufrief."[5]

Herbert Wehner machte zusätzlich Ende September eine Unterstützungstour mit Kundgebungen im ganzen Land. Die Landesorganisation Hamburg und der Hamburger Bezirk Nord-West unterstützten den Wahlkampf in Schleswig-Holstein.

Es wurden Plakate und Flugblätter in den Landesfarben blau-weiß-rot verteilt. Teilweise als Frühverteilung vor Großbetrieben. Es gab aber auch "Propagangdawagen", die mit einer technischen Ausstattung über Land fuhren und Werbefilme zeigten. Es gab produzierte Radio- und Fernsehsendungen, Kinowerbung und Zeitungsanzeigen.

Ergebnis

Prozent Änderung Sitze
SPD 35,9 % +2,7 26
CDU 44,4 % +12,2 33
GB/BHE 6,9 % -7,1 5
FDP 5,4 % -2,1 3
SSW 2,8 % -0,7 2
Sonstige 4,6 %

Wahlbeteiligung: 78,6 %.

  • GB/BHE = Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten
  • SSW = Südschleswigscher Wählerverband (Der SSW war zum ersten Mal von der 5%-Hürde befreit und erhielt 2 Sitze.)

Zu den neu gewählten Abgeordneten gehörten Hans Schröder, Kurt Schulz und Jochen Steffen.

Hermann Lüdemann war nicht wieder angetreten, Helmut Driese konnte sich im Wahlkreis 8 (Schleswig) nicht durchsetzen.

Mit der Landtagswahl gelangte ein neuer Abgeordneter für den GB/BHE in den Landtag, der für einen Skandal sorgte: Der ehemalige SS-Gruppenführer Heinz Reinefarth - der "Henker von Warschau".

Siehe auch

Einzelnachweise