Ortsverein Uetersen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Traditionsfahne der SPD Uetersen

Der Ortsverein Uetersen ist eine Gliederung des Kreisverbandes Pinneberg. Gegründet wurde die SPD Uetersen 1874.

Am 5. Oktober 2024 feierte der Ortsverein in der Uetersener Stadthalle sein 150jähriges Bestehen. Hauptredner war Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Zum Jubiläum erschien außerdem eine dicke Sonderausgabe des rotfux mit vielen historischen Informationen, die unter dem Link zum Jubiläum zu finden ist.

Vorsitz

Am 31. August 2023 wurde ein neuer Vorstand unter dem Vorsitz von Ingo Struve gewählt. Der nächste Vorstand soll dann eine Doppelspitze werden.[1]

OV-Zeitung rotfux

Seit Juni 2003 erscheint ein-, zwei- oder dreimal im Jahr der rotfux, das Informationsblatt des Ortsvereins, in der Regel vier DIN-A-4-Seiten stark. Alle Ausgaben sind aus dem Archiv abrufbar:

Geschichte

Als einer der Gründungsväter des Ortsvereins 1874 galt lange der Weberknecht Gustav Hermann Vogt. Unter dem Sozialistengesetz setzte ab 1878 der Uetersener Fabrikarbeiterverband quasi stellvertretend die sozialdemokratische Parteiarbeit fort, ohne von den Wächtern der Obrigkeit bemerkt zu werden.[2]

1890 zählte der Ortsverein mehr als dreißig Mitglieder, darunter Jürgen Husmann, Heinrich Neuenburg, Wilhem Wagner, Luise Neuhaus, Johanna Rhode und Karl Zimmermann.[2]

1912 zog erstmals ein Vertreter der SPD in die Uetersener Gemeindevertretung ein.[3]

Herausragende Stadtverordnete der Weimarer Republik waren Heinrich Wilckens und Peter Andersen (jeweils ab 1923) sowie Paul Mischke (ab 1924). Sie setzten ihr Engagement nach dem Ende der NS-Herrschaft fort.[2]

Am 16. März 1930 wurde Heinrich Wellenbrink zum Bürgermeister von Uetersen gewählt. Am 25. März 1933 wurde er von den Nazis beurlaubt, später entlassen.

Von Februar 1930 bis März 1933 gab es erstmals eine absolute SPD-Mehrheit in der Uetersener Stadtvertretung. Das änderte sich abrupt:

"Im März machten die Nazis ernst: Unter dramatischen Umständen wurden die Vertreter der „marxistischen Landesverratspartei“ aus dem Rathaus „entfernt“. Verhöre, Festnahmen und Konzentrationslager drohten. Alfred Hornig, damals Polizeihauptwachtmeister in Uetersen, stellte sich den Nazis mit gezogener Pistole in den Weg, als Bürgermeister Wellenbrink von den „Volkserneuerern“ verschleppt werden sollte. [...] Paul Mischke entkam 1944 seinem Schicksal in [KZ] Neuengamme nur durch die couragierte Hilfe seiner Genossen."[2]

Von 1950 bis 1955 verfügte die SPD über eine Zweidrittelmehrheit in der Stadtvertretung.[2]

Kommunalpolitik

Die SPD Uetersen holte bei der Kommunalwahl 1970 das landesweit beste SPD-Ergebnis mit 56,6 %.

Bürgermeister*innen

2020 trat Bürgermeisterin Andrea Hansen nach zwei Amtszeiten nicht wieder an; der Kandidat der SPD, Dirk Woschei, erzielte in der Wahl am 25. Oktober mit fast 30 % das beste Ergebnis; auch in der Stichwahl gegen den Mitbewerber von der CDU setzte er sich mit fast 63 % durch[4] und trat sein Amt am 1. April 2021 an.

Links

  1. SPD Uetersen: Hauptversammlung der SPD Uetersen, 4.9.2023, abgerufen 30.12.2024
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 SPD Uetersen: Geschichte des Ortsvereins Uetersen, abgerufen 30.12.2024
  3. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]) Seite 47
  4. Wahl der Bürgermeisterin / des Bürgermeisters der Stadt Uetersen, 25.10.2020, abgerufen 30.12.2024