Bundestagswahl 1953
Die Bundestagswahl 1953 fand am 6. September 1953 statt. Kanzlerkandidat war Erich Ollenhauer. Die SPD gewann 1 Million Stimmen dazu und verlor die Wahl dennoch. Sie konnte weniger als 30% der Stimmen auf sich vereinigen. Die CDU gewann 14,2 %-Punkte hinzu.
Auf dem Bezirksparteitag 1953 in Kiel hatte die SPD ihre Liste aufgestellt und in Umfragen stand die SPD mit einem leichten Zugewinn da. Sie wurde bei etwa 30 Prozent der Wählerstimmen gesehen, was weniger war als die CDU/CSU. Allerdings gab es keine Aussicht auf eine linke Mehrheit, denn die SPD grenzte sich klar von der kommunistischen KPD ab.[1]
Außerdem stand der Wahlkampf unter dem Eindruck des niedergeschlagenen Aufstands in der DDR. Die Brutalität der SED entlarvte die Kommunisten in den Augen vieler Westdeutscher und sorgte für eine große Angst vor dem Kommunismus. Absehbar würde die KPD nicht im neuen Bundestag vertreten sein.
Die CDU/CSU unter Konrad Adenauer war äußerst erfolgreich, und die wirtschaftliche Lage in Westdeutschland während des sogenannten "Wirtschaftswunders" trug zu Adenauers Popularität bei. Darüber hinaus stärkte die außenpolitische Entwicklung, insbesondere die Stärkung der westlichen Allianz und die Bedrohung durch den Kommunismus, Adenauers Position. So setzte die CDU auf eine Angstkampagne gegen die SPD mit dem Slogan "Keine Experimente". Die FDP plakatierte "Wo Ollenhauer pflügt, säht Moskau."[2]
"Außerdem war Ollenhauer Adenauer in Skrupellosigkeit und Bedenkenlosigkeit nie gewachsen. Ollenhauer war zu jeder Demagogie, ja selbst zu rhetorischer Zuspitzung unfähig."[3]
Bundeskanzler Konrad Adenauer setzte darüber hinaus die "Organisation Gehlen", den späteren Bundesnachrichtendienst (BND) ein, um den SPD-Parteivorstand auszuspionieren.[4] Sogar der US-Außenminister John Foster Dulles griff massiv in den deutschen Wahlkampf ein. Drei Tage vor der Wahl erklärte er, eine Niederlage des Bundeskanzlers würde "katastrophale Folgen für die Aussichten Deutschlands auf eine Wiedervereinigung und die Wiederherstellung der vollen Souveränität" haben.[1]
Ergebnis
Trotz des Wahlerfolgs strebte Konrad Adenauer weiterhin eine Koalition mit FDP und GB/BHE an, um eine starke Mehrheit im Bundestag zu gewährleisten und Skeptiker in der eigenen Partei zu besänftigen.[1]
Zweitstimmen:
Bundesergebnis | Änderung zu 1949 | Landesergebnis[5] | Differenz Land/Bund | |
---|---|---|---|---|
SPD | 28,8 % | -0,4 | 26,5 % | -2,3 |
CDU | 45,2 % | +14,2 | 47,1 % | +2,1 |
FDP | 9,5 % | -2,4 | 4,5 % | -5,0 |
GB/BHE | 5,9 % | +5,9 | 11,6 % | +5,7 |
Sonstige | 10,6 % | 10,3 % |
Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein: 88,5 %
Einzelergebnisse
Annemarie Renger zog über die Landesliste in den Bundestag ein. Bruno Diekmann wurde für Kiel neu in den Bundestag gewählt, Helmut Schmidt für Hamburg. Hans Ekstrand verfehlte den Einzug in den Bundestag.
Wahlwerbespot
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Kellerhoff, Sven Felix: Als Konrad Adenauer einen Erdrutschsieg errang, bei: welt.de, 4.9.2013
- ↑ Grau, Andreas/Haunhorst, Regina: Bundestagswahl 1953, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland; Zuletzt besucht am: 17.10.2023
- ↑ Walter, Franz: Erich Ollenhauer, Liebling der Karikaturisten, bei: SPIEGEL Online, 25.2.2007
- ↑ Fannrich-Lautenschläger, Isabel: BND forschte jahrelang Adenauers wichtigsten politischen Gegner aus, im: Deutschlandfunk, 9.4.2022
- ↑ Bundeswahlleiter Ergebnisse früherer Bundestagswahlen Stand: 5. Juni 2014