Bundestagswahl 1957

Die Bundestagswahl 1957 fand am 15. September statt. Kanzlerkandidat der SPD war zum zweiten Mal der Parteivorsitzende Erich Ollenhauer. Ein polarisierter Wahlkampf endete mit einem leicht gestärkten Ergebnis der SPD mit plus 3-Prozentpunkten. Die CDU bekam eine absolute Mehrheit. Kanzler blieb Konrad Adenauer.
Die KPD war inzwischen verboten worden und trat nurmehr illegal auf.[1]
Die Liste für die Bundestagswahl wurde im Mai auf dem Bezirksparteitag in Flensburg gewählt.
Kandidatinnen und Kandidaten
| Wahlkreis | Kandidatin/Kandidat | Listenplatz | gewählt | |
|---|---|---|---|---|
| 1 | Husum-Südtonern-Eiderstedt | Dr. Richard Tamblé | 8 | nachgerückt |
| 2 | Flensburg | Joachim Steffen | ||
| 3 | Schleswig-Eckernförde | Martin Krebs | 13 | |
| 4 | Norder- und Süderdithmarschen | Ernst Kuppe | ||
| 5 | Rendsburg | Erwin Lingk | ||
| 6 | Kiel | Dr. Fritz Baade | 4 | Liste |
| 7 | Plön/Eutin-Nord | Bruno Diekmann | 1 | Liste |
| 8 | Oldenburg/Eutin-Süd | Annemarie Renger | 3 | Liste |
| 9 | Lübeck | Karl Regling | 7 | Liste |
| 10 | Segeberg-Neumünster | Kurt Pohle | 2 | Liste |
| 11 | Steinburg | Heinrich Fischer | ||
| 12 | Pinneberg | Reinhold Rehs | 6 | Liste |
| 13 | Stormarn | Hans Ekstrand | 9 | |
| 14 | Herzogtum Lauenburg | Prof. Dr. Wilhelm Gülich | 5 | Liste |
weitere Listenkandidaten
10. August Heine, Lübeck
11. Heinz Nestler, Lübeck
12. Siegfried Weiße, Kiel
15. Rudolf Ahrens, Mönkeberg
16. Marius Tofte, Kiel
17. Paula Bock, Husum
18. Gottfried Tefs, Preetz
19. Georg Steinberg, Lübeck
20. Waldemar Dudda, Uetersen
21. Max Sommerfeld, Ahrensburg
22. Amandus Thordsen, Husum
23. Marianne von Drathen, Elmshorn
24. Paul Möller, Heringsdorf (Holstein)
25. Friedel Ahrens, Reinbek
26. Erwin Grunow, Neumünster
Quelle: [2]
Wahlkampf
Das Wahlprogramm wurde auf einem SPD-Kongress in Dortmund verkündet. Es gab eine Zusammenfassung als 10-Punkte-Plan:[3]
- Frieden durch Abrüstung und Entspannung - Schluß mit der Wehrpflicht und dem Wettrüsten!
- Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit - Schluß mit der Tatenlosigkeit!
- Atomenergie nur zum Wohle der Menschheit - Schluß mit der Atombombenpolitik!
- Stabile Währung und stabile Preise - Schluß mit der inflationistischen Preistreiberei!
- Eigentum und Wohlstand für jedermann - Schluß mit der Bevorzugung der großen Vermögen!
- Sicherung des freien Wettbewerbs - Schluß mit dem Machtmißbrauch der Kartelle!
- Alter ohne Not - Schluß mit dem Wirrwarr in der Sozialpolitik!
- Sicherung der Familie - Schluß vor allem mit der Wohnungsnot!
- Gleiche Bildungs- und Berufsmöglichkeiten für alle - Schluß mit der Schul- und Hochschulnot!
- Schutz der Demokratie und der Geistesfreiheit - Schluß mit der Alleinherrschaft der CDU/CSU!
Im Wahlkampf wurden nicht nur gedruckte Wahlmaterialien wie Broschüren und Flugschriften, Wahlkampfzeitungen und eine Wahlkampf-Illustrierte es wurde auch Kinowerbung mit Dias. Außerdem gab es Filmvorführungen. Dazu stellte der Landesverband die nötige technische Ausrüstung zur Verfügung. Die Flugblätter wurden sogar vom Flugzeug aus verteilt. Mit 12 Autos fuhr man Werbetouren durch das Land.[4]
Der Rechenschaftsbericht 1957/1958 bilanziert: "Die politische Werbung kann die Wirtschaftswerbung nicht kopieren, sondern sich nur daran orientieren. Politik ist keine Ware. Propaganda ist nur ein Hilfsmittel. Die Wahlentscheidung wird immer von der Politik bestimmt."[5]
Wahlergebnis in Schleswig-Holstein
Zweitstimmen:
| Bundesergebnis | Änderung zu 1953 | Landesergebnis[6] | Differenz Land/Bund | |
|---|---|---|---|---|
| SPD | 31,8 % | +3,0 | 30,8 % | -1,0 |
| CDU | 50,2 % | +5,0 | 48,1 % | -2,1 |
| FDP | 7,7 % | -1,8 | 5,6 % | -2,1 |
| GB/BHE | 4,6 % | -1,3 | 8,3 % | +3,6 |
| Sonstige | 5,7 % | 7,1 % |
Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein: 88,3 %
SPD-Landesgruppe
| gewählt über | ||
|---|---|---|
| Fritz Baade | Liste | |
| Bruno Diekmann | Liste | |
| Prof. Dr. Wilhelm Gülich | Liste | verstorben am 15. April 1960 |
| Kurt Pohle | Liste | |
| Karl Regling | Liste | |
| Reinhold Rehs | Liste | |
| Annemarie Renger | Liste | |
| Dr. Richard Tamblé | eingetreten am 25. April 1960 für den verstorbenen Wilhelm Gülich |
Wahlwerbespot
Links
- Wikipedia: Bundestagswahl 1957
Einzelnachweise
- ↑ Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 139
- ↑ Statitisches Bundesamt: [[1]] Die Wahlbewerber für den 3. Deutschen Bundestag, Stuttgart 1957
- ↑ Rechenschaftsbericht 1957/1958, Seite 32
- ↑ Rechenschaftsbericht 1957/1958, Seite 32f
- ↑ Rechenschaftsbericht 1957/1958, Seite 33
- ↑ Bundeswahlleiter Ergebnisse früherer Bundestagswahlen Stand: 5. Juni 2014
