Ortsverein Schönberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Ortsverein Schönberg''' ist eine | [[Datei:1919 Historischer Gong OV Schönberg.jpg|thumb|right|200px|Historischer Gong mit "SPD"-Schriftzug.]]Der '''Ortsverein Schönberg''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Plön]]. Er wurde [[1919]] gegründet. | ||
== Vorsitz == | |||
Vorsitzender ist zur Zeit [[Klaus Stelck]]. | |||
=== Weitere Mitglieder === | |||
Am [[18. September]] [[2022]] starb der ehemalige Vorsitzende [[Horst Wegner]] mit 74 Jahren.<ref>Traueranzeige Horst Wegner Familie, ''Kieler Nachrichten'', 24.9.2022</ref><ref>Traueranzeige Horst Wegner DGB, ''Kieler Nachrichten'', 24.9.2022</ref><ref>Traueranzeige Horst Wegner verdi-Bezirk Kiel-Plön, ''Kieler Nachrichten'', 24.9.2022</ref> | |||
Anlässlich der Feier zum hundertjährigen Bestehen des Ortsvereins am [[13. September]] [[2019]] wurde [[Antje Klein I|Antje Klein]] für ihre langjährige und vielfältige kommunalpolitische Arbeit von der [[Landesvorsitzende/r|Landesvorsitzenden]] [[Serpil Midyatli]] mit der [[Schleswig-Holstein-Medaille]] ausgezeichnet. | |||
Mitglied im OV war unter anderen [[Anette Langner]] (ab [[2002]]). Von der [[Kommunalwahl 2003]] bis vermutlich zu ihrem Wechsel in die Landesregierung [[2012]] gehörte sie auch dem Gemeinderat an. | |||
== Kommunalpolitik == | |||
In der [[Kommunalwahl 2023]] erhielt die SPD 5 Sitze; Fraktionsvorsitzender ist [[Wolfgang Mainz]]; mit ihm bilden [[Rusty Dziuba]], [[Heike Lohmar]], [[Klaus Stelck]] und [[Kerstin Thomsen]] sowie vier bürgerliche Mitglieder die Fraktion.<ref>[https://spd-schoenberg.vorschau.soz.is/gruppen/unser-team-im-gemeinderat/ SPD Schönberg - Fraktion], abgerufen 25.6.2024</ref> | |||
In der [[Kommunalwahl 2018]] verlor die SPD stark. Von etwa 40 % in der [[Kommunalwahl 2013]] ging ihr Stimmenanteil - vor allem zugunsten Wählerinitiative EIS - auf unter 34 % zurück. Beide hatten jeweils 6 Sitze, die CDU 7 Sitze im Gemeinderat.<ref name=":0">{{Wikipedia|NAME=Schönberg (Holstein)}}, abgerufen 30.10.2022</ref> Fraktionsvorsitzender ist [[Wolfgang Mainz]]; mit ihm bilden [[Rainer Kruse]], [[Dieter Schimmer]], [[Klaus Stelck]] und [[Kerstin Thomsen]] die Fraktion.<ref name=":1">[https://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/index.php?mod=content&menu=11&page_id=6955 SPD Schönberg - Fraktion], abgerufen 30.10.2022</ref> | |||
=== Bürgermeister === | |||
Am [[11. November]] [[1986]] trat [[Wilfried Zurstraßen]] als erster sozialdemokratischer Bürgermeister sein Amt an. Er hatte sich von Nordrhein-Westfalen aus beworben. Am [[25. April]] [[2013]] ging er nach 26 Jahren in den Ruhestand. Über das, was zwischen diesen beiden Daten stand, schrieb die Presse zu seinem Abschied begeistert: | |||
<blockquote>"[Es] geht eine Ära zuende, die sich kaum wiederholen wird. In seiner Amtszeit hat Zurstraßen nicht nur in der Gemeinde Schönberg, sondern in der ganzen Region viel bewegt. [...] Als [er] kam, war Schönberg ein Bauerndorf mit rund 4700 Einwohnern. Heute ist es eine moderne Tourismusmetropole mit 6700 Einwohnern, Unterzentrum und Kulturhauptstadt im Kreis Plön, die in Sachen Infrastruktur und Wohnwert ihres Gleichen sucht. [...] Er hat nicht nur Ortsentwicklung, Bau, Wirtschaft und Tourismus, sondern auch Schule, Soziales und Kultur zur Chefsache gemacht."<ref>asc: ''So ganz hört Wilfried Zurstraßen nicht auf'', ''Kieler Express'', 24.4.2013</ref></blockquote> | |||
Das "nicht so ganz Aufhören" bezog sich darauf, dass er plante, sich anschließend als Gemeindevertreter zu engagieren. Ende [[2022]] war er jedoch nicht mehr aktiv.<ref name=":1" /> | |||
Der parteilose Nachfolger schied [[2016]] vorzeitig aus. Dadurch musste die 1. stellvertretende Bürgermeisterin [[Antje Klein I|Antje Klein]] das Amt bis [[2017]] kommissarisch übernehmen.<ref name=":0" /> | |||
[[2017]] wurde das hauptamtliche Bürgermeisteramt in Direktwahl mit [[Peter A. Kokocinski]] neu besetzt. In der Stichwahl am [[12. März]] wurde er denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung gewählt, nachdem er im Februar [[2017]] noch etwa 12 % hinter dem CDU-Kandidaten gelegen hatte. Er trat sein Amt am [[1. Mai]] an.<br> | |||
Am [[30. Oktober]] [[2022]] trat er als Einzelbewerber an und wurde im ersten Wahlgang mit klarer Mehrheit (54,5 % der abgegebenen Stimmen) für eine zweite Amtszeit gewählt.<ref>''[http://wahlen.kreis-ploen.de/elect/buergermeister_schoenberg_2022/ Direktwahl einer Bürgermeisterin / eines Bürgermeisters in der Gemeinde Schönberg]'', abgerufen am 30.10.2022, 21.30 Uhr</ref> | |||
== Gründung und Geschichte == | |||
Im Januar [[1919]] gründeten mutige Männer und Frauen die SPD Schönberg in der Gastwirtschaft "Herberge" von [[Karl Geest]] in der Großen Mühlenstraße. Sie orientierten sich stets an den Grundsätzen der Partei: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. | |||
Eine [[Traditionsfahne]] hat der Ortsverein nicht mehr, jedoch einen Gong, der dem ungewöhnlichen "SPD"-Schriftzug nach in die frühen 1920er Jahre gehört. Es darf angenommen werden, dass er aus der Gründungsphase stammt. Er wurde kurz vor dem Jubiläum [[2019]] auf einem Dachboden in Schönberg wiedergefunden. | |||
In die Gemeindevertretung wurde damals als erste Frau [[Lina Dutschke]] gewählt, eine Genossin, neben den Genossen [[Ernst Fuchs]] und [[Paul Dutschke]]<ref>Vgl. [[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''"Mit uns zieht die neue Zeit" - Die SPD Schönberg von 1919 bis zum Verbot 1933'', in: SPD Schönberg: ''100 Jahre'', S. 13</ref>; zum ersten Mal bestimmten Menschen aus dem Arbeiterstand in der kommunalen Selbstverwaltung mit. Sie verfolgten in den Notzeiten nach dem 1. Weltkrieg ihr Ziel, soziale und gerechte Politik für die Bürgerinnen und Bürger durchzusetzen. | |||
Mit der Machtübergabe an Hitler und dem Verbot der SPD [[1933]] endete auch die Arbeit des Ortsvereins Schönberg. | |||
=== Neubeginn === | |||
Der Ortsverein wurde am [[1. Dezember]] [[1945]] neu gegründet. Zu den Gründern gehörten in erster Linie [[Heinrich Theede]], [[Werner Stein]], [[Bruno Oldhoff]] und [[Kurt Neumann]]. Zum 1. Vorsitzenden wählte man [[Kurt Pohle]], der bis August [[1947]] in Schönberg wohnte, danach [[Heinrich Rehse]]. Im Vordergrund der gesamten politischen Arbeit stand über viele Jahre hinweg die Notwendigkeit, die ungeheure Not der vielen von den Kriegsfolgen betroffenen Menschen zu mildern.<ref>Vgl. [[Volker Buldmann|Buldmann, Volker]]: ''Nach dem 2. Weltkrieg - Die SPD Schönberg von 1945 bis 1979'', in: SPD Schönberg: ''100 Jahre'', S. 29</ref> | |||
Sozialdemokraten hatten es bis Ende der sechziger Jahre schwer, in Schönberg zu bestehen, denn bis dahin hatten konservative Parteien stets die Mehrheit in der Gemeindevertretung. | |||
=== Modernisierung in den 1970ern und 1990ern === | |||
In der [[Kommunalwahl 1970]] wählten zum erstenmal die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger die SPD. In dieser Legislaturperiode entstanden soziale Einrichtungen wie die Seniorenbegegnungsstätte und das Jugendheim; das erste Gewerbegebiet und Baugebiete für Einfamilienhäuser wurden erschlossen, sozialer Wohnungsbau wurde vorangetrieben, die Ortskernsanierung wurde eingeleitet, der Holm und die Kurklinik gebaut. Das war die Zeit des Aufbruchs, die Entwicklung vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zur modernen Mittelpunktgemeinde. | |||
In der [[Kommunalwahl 1990]] wurde SPD wieder die stärkste Kraft im Gemeinderat, und nie zuvor konnte sie soviel erreichen und bewegen wie in den folgenden zwei Jahrzehnten. Viele Bürgerinnen und Bürger engagierten sich über viele Jahre, auch in sehr schweren Zeiten, bei der SPD und halfen mit, die Gemeindepolitik gerecht und sozial zu gestalten. Sie waren das soziale Gewissen der Gemeinde. Gemeinsam mit Bürgermeister [[Wilfried Zurstraßen]] brachten sie eine Menge auf den Weg. Schönberg wurde eine attraktive Gemeinde, in der es sich lohnte, zu leben und zu arbeiten. | |||
Der Ortsverein Schönberg feierte [[2009]] seinen 90. Geburtstag. | |||
<blockquote>"Diese Tradition verpflichtet. Sie verpflichtet die Jüngeren, die alten Werte zu pflegen und neue Ideen einzubringen, sie verpflichtet, den Idealen der Partei die Treue zu halten, auch oder gerade in einer Zeit, in der Idealismus keinen großen Stellenwert mehr zu besitzen scheint. Die Kraft für diese Aufgaben in der Zukunft kann die SPD im Jubiläumsjahr zu einem Teil aus unserer Vergangenheit schöpfen. Die Sozialdemokratie ist niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg."<ref>Festschrift ''90 Jahre'', S. ?</ref></blockquote> | |||
Fotos der Hundertjahrfeier: | |||
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Datei:OV Schönberg 100 J 496.jpg|Zur Begrüßung spielt [[Christopher Luckhardt]]. | |||
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Datei:OV Schönberg 100 J 539.jpg|Auch [[Uschi Kähler]] und [[Wilfried Zurstraßen]] sind gekommen. Vorn links [[Norbert Maroses]]. | |||
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Datei:OV Schönberg 100 J 529.jpg|[[Antje Klein I|Antje Klein]] ergänzt die jüngere Geschichte. | |||
Datei:OV Schönberg 100 J 544.jpg|Zum Abschluss wird [[Antje Klein I|Antje Klein]] von der Landesvorsitzenden [[Serpil Midyatli]] mit der [[Schleswig-Holstein-Medaille]] geehrt. | |||
Datei:OV Schönberg 100 J 549.jpg|[[Serpil Midyatli]] erläutert Antje Kleins beeindruckenden kommunalpolitischen Einsatz. Im Hintergrund [[Klaus Stelck]]. | |||
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== Literatur & Links == | |||
*[[Volker Buldmann|Buldmann, Volker]]: ''60 Jahre SPD Schönberg'' (Schönberg 1979) | |||
*Festschrift ''90 Jahre SPD Schönberg und 750 Jahre Schönberg'' (Schönberg 2009) | |||
*SPD-Ortsverein Schönberg: ''100 Jahre SPD Schönberg. 1919|2019'' (Schönberg 2019) | |||
*[[Ortsverein Schönberg - Vorstände|Weitere Vorstände]] | |||
*Homepage: [http://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/ Ortsverein Schönberg] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
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Aktuelle Version vom 25. Juni 2024, 09:23 Uhr
Der Ortsverein Schönberg ist eine Gliederung im Kreisverband Plön. Er wurde 1919 gegründet.
Vorsitz
Vorsitzender ist zur Zeit Klaus Stelck.
Weitere Mitglieder
Am 18. September 2022 starb der ehemalige Vorsitzende Horst Wegner mit 74 Jahren.[1][2][3]
Anlässlich der Feier zum hundertjährigen Bestehen des Ortsvereins am 13. September 2019 wurde Antje Klein für ihre langjährige und vielfältige kommunalpolitische Arbeit von der Landesvorsitzenden Serpil Midyatli mit der Schleswig-Holstein-Medaille ausgezeichnet.
Mitglied im OV war unter anderen Anette Langner (ab 2002). Von der Kommunalwahl 2003 bis vermutlich zu ihrem Wechsel in die Landesregierung 2012 gehörte sie auch dem Gemeinderat an.
Kommunalpolitik
In der Kommunalwahl 2023 erhielt die SPD 5 Sitze; Fraktionsvorsitzender ist Wolfgang Mainz; mit ihm bilden Rusty Dziuba, Heike Lohmar, Klaus Stelck und Kerstin Thomsen sowie vier bürgerliche Mitglieder die Fraktion.[4]
In der Kommunalwahl 2018 verlor die SPD stark. Von etwa 40 % in der Kommunalwahl 2013 ging ihr Stimmenanteil - vor allem zugunsten Wählerinitiative EIS - auf unter 34 % zurück. Beide hatten jeweils 6 Sitze, die CDU 7 Sitze im Gemeinderat.[5] Fraktionsvorsitzender ist Wolfgang Mainz; mit ihm bilden Rainer Kruse, Dieter Schimmer, Klaus Stelck und Kerstin Thomsen die Fraktion.[6]
Bürgermeister
Am 11. November 1986 trat Wilfried Zurstraßen als erster sozialdemokratischer Bürgermeister sein Amt an. Er hatte sich von Nordrhein-Westfalen aus beworben. Am 25. April 2013 ging er nach 26 Jahren in den Ruhestand. Über das, was zwischen diesen beiden Daten stand, schrieb die Presse zu seinem Abschied begeistert:
"[Es] geht eine Ära zuende, die sich kaum wiederholen wird. In seiner Amtszeit hat Zurstraßen nicht nur in der Gemeinde Schönberg, sondern in der ganzen Region viel bewegt. [...] Als [er] kam, war Schönberg ein Bauerndorf mit rund 4700 Einwohnern. Heute ist es eine moderne Tourismusmetropole mit 6700 Einwohnern, Unterzentrum und Kulturhauptstadt im Kreis Plön, die in Sachen Infrastruktur und Wohnwert ihres Gleichen sucht. [...] Er hat nicht nur Ortsentwicklung, Bau, Wirtschaft und Tourismus, sondern auch Schule, Soziales und Kultur zur Chefsache gemacht."[7]
Das "nicht so ganz Aufhören" bezog sich darauf, dass er plante, sich anschließend als Gemeindevertreter zu engagieren. Ende 2022 war er jedoch nicht mehr aktiv.[6]
Der parteilose Nachfolger schied 2016 vorzeitig aus. Dadurch musste die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Antje Klein das Amt bis 2017 kommissarisch übernehmen.[5]
2017 wurde das hauptamtliche Bürgermeisteramt in Direktwahl mit Peter A. Kokocinski neu besetzt. In der Stichwahl am 12. März wurde er denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung gewählt, nachdem er im Februar 2017 noch etwa 12 % hinter dem CDU-Kandidaten gelegen hatte. Er trat sein Amt am 1. Mai an.
Am 30. Oktober 2022 trat er als Einzelbewerber an und wurde im ersten Wahlgang mit klarer Mehrheit (54,5 % der abgegebenen Stimmen) für eine zweite Amtszeit gewählt.[8]
Gründung und Geschichte
Im Januar 1919 gründeten mutige Männer und Frauen die SPD Schönberg in der Gastwirtschaft "Herberge" von Karl Geest in der Großen Mühlenstraße. Sie orientierten sich stets an den Grundsätzen der Partei: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.
Eine Traditionsfahne hat der Ortsverein nicht mehr, jedoch einen Gong, der dem ungewöhnlichen "SPD"-Schriftzug nach in die frühen 1920er Jahre gehört. Es darf angenommen werden, dass er aus der Gründungsphase stammt. Er wurde kurz vor dem Jubiläum 2019 auf einem Dachboden in Schönberg wiedergefunden.
In die Gemeindevertretung wurde damals als erste Frau Lina Dutschke gewählt, eine Genossin, neben den Genossen Ernst Fuchs und Paul Dutschke[9]; zum ersten Mal bestimmten Menschen aus dem Arbeiterstand in der kommunalen Selbstverwaltung mit. Sie verfolgten in den Notzeiten nach dem 1. Weltkrieg ihr Ziel, soziale und gerechte Politik für die Bürgerinnen und Bürger durchzusetzen.
Mit der Machtübergabe an Hitler und dem Verbot der SPD 1933 endete auch die Arbeit des Ortsvereins Schönberg.
Neubeginn
Der Ortsverein wurde am 1. Dezember 1945 neu gegründet. Zu den Gründern gehörten in erster Linie Heinrich Theede, Werner Stein, Bruno Oldhoff und Kurt Neumann. Zum 1. Vorsitzenden wählte man Kurt Pohle, der bis August 1947 in Schönberg wohnte, danach Heinrich Rehse. Im Vordergrund der gesamten politischen Arbeit stand über viele Jahre hinweg die Notwendigkeit, die ungeheure Not der vielen von den Kriegsfolgen betroffenen Menschen zu mildern.[10]
Sozialdemokraten hatten es bis Ende der sechziger Jahre schwer, in Schönberg zu bestehen, denn bis dahin hatten konservative Parteien stets die Mehrheit in der Gemeindevertretung.
Modernisierung in den 1970ern und 1990ern
In der Kommunalwahl 1970 wählten zum erstenmal die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger die SPD. In dieser Legislaturperiode entstanden soziale Einrichtungen wie die Seniorenbegegnungsstätte und das Jugendheim; das erste Gewerbegebiet und Baugebiete für Einfamilienhäuser wurden erschlossen, sozialer Wohnungsbau wurde vorangetrieben, die Ortskernsanierung wurde eingeleitet, der Holm und die Kurklinik gebaut. Das war die Zeit des Aufbruchs, die Entwicklung vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zur modernen Mittelpunktgemeinde.
In der Kommunalwahl 1990 wurde SPD wieder die stärkste Kraft im Gemeinderat, und nie zuvor konnte sie soviel erreichen und bewegen wie in den folgenden zwei Jahrzehnten. Viele Bürgerinnen und Bürger engagierten sich über viele Jahre, auch in sehr schweren Zeiten, bei der SPD und halfen mit, die Gemeindepolitik gerecht und sozial zu gestalten. Sie waren das soziale Gewissen der Gemeinde. Gemeinsam mit Bürgermeister Wilfried Zurstraßen brachten sie eine Menge auf den Weg. Schönberg wurde eine attraktive Gemeinde, in der es sich lohnte, zu leben und zu arbeiten.
Der Ortsverein Schönberg feierte 2009 seinen 90. Geburtstag.
"Diese Tradition verpflichtet. Sie verpflichtet die Jüngeren, die alten Werte zu pflegen und neue Ideen einzubringen, sie verpflichtet, den Idealen der Partei die Treue zu halten, auch oder gerade in einer Zeit, in der Idealismus keinen großen Stellenwert mehr zu besitzen scheint. Die Kraft für diese Aufgaben in der Zukunft kann die SPD im Jubiläumsjahr zu einem Teil aus unserer Vergangenheit schöpfen. Die Sozialdemokratie ist niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg."[11]
Fotos der Hundertjahrfeier:
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Zur Begrüßung spielt Christopher Luckhardt.
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Der Kreisvorsitzende Norbert Maroses überreicht Klaus Stelck ein Sparschwein - mit Inhalt.
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Bürgermeister Peter Kokocinski überbringt die Glückwünsche der Gemeinde.
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Auch Fraktionschef Wolfgang Mainz gratuliert.
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Der Festsaal ist gut gefüllt.
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Rolf Fischer präsentiert die Geschichte des OV bis 1933, Gerd Sell stimmt Arbeiterlieder aus der Zeit an.
-
Antje Klein ergänzt die jüngere Geschichte.
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Zum Abschluss wird Antje Klein von der Landesvorsitzenden Serpil Midyatli mit der Schleswig-Holstein-Medaille geehrt.
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Serpil Midyatli erläutert Antje Kleins beeindruckenden kommunalpolitischen Einsatz. Im Hintergrund Klaus Stelck.
Literatur & Links
- Buldmann, Volker: 60 Jahre SPD Schönberg (Schönberg 1979)
- Festschrift 90 Jahre SPD Schönberg und 750 Jahre Schönberg (Schönberg 2009)
- SPD-Ortsverein Schönberg: 100 Jahre SPD Schönberg. 1919|2019 (Schönberg 2019)
- Weitere Vorstände
- Homepage: Ortsverein Schönberg
Einzelnachweise
- ↑ Traueranzeige Horst Wegner Familie, Kieler Nachrichten, 24.9.2022
- ↑ Traueranzeige Horst Wegner DGB, Kieler Nachrichten, 24.9.2022
- ↑ Traueranzeige Horst Wegner verdi-Bezirk Kiel-Plön, Kieler Nachrichten, 24.9.2022
- ↑ SPD Schönberg - Fraktion, abgerufen 25.6.2024
- ↑ 5,0 5,1 Wikipedia: Schönberg (Holstein), abgerufen 30.10.2022
- ↑ 6,0 6,1 SPD Schönberg - Fraktion, abgerufen 30.10.2022
- ↑ asc: So ganz hört Wilfried Zurstraßen nicht auf, Kieler Express, 24.4.2013
- ↑ Direktwahl einer Bürgermeisterin / eines Bürgermeisters in der Gemeinde Schönberg, abgerufen am 30.10.2022, 21.30 Uhr
- ↑ Vgl. Fischer, Rolf: "Mit uns zieht die neue Zeit" - Die SPD Schönberg von 1919 bis zum Verbot 1933, in: SPD Schönberg: 100 Jahre, S. 13
- ↑ Vgl. Buldmann, Volker: Nach dem 2. Weltkrieg - Die SPD Schönberg von 1945 bis 1979, in: SPD Schönberg: 100 Jahre, S. 29
- ↑ Festschrift 90 Jahre, S. ?
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