Rudolf Wissell
Rudolf Wissell |
Rudolf Wissell, * 8. März 1869 in Göttingen, † 13. Dezember 1962 in Berlin; Maschinenbauer. SPD-Mitglied seit 1888.
Werdegang
1876 - 1883 Besuch der Bürgerschule in Bremen, im Anschluß daran bis 1887 Maschinenbauerlehre. Von 1891 - 1893 Militärdienst. Danach bis 1900 Tätigkeit als Dreher in Kiel. Von 1894 - 1899 war er Vorsitzender der Zahlstelle des DMV, des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes, der Vorläuferorganistation der IG Metall, in Kiel. Von 1901 - 1908 wirkte Rudolf Wissell als Arbeitersekretär der Gewerkschaften in Lübeck. Der Lübecker Bürgerschaft gehörte er von 1905 - 1908 an. 1908 wurde er Leiter des Zentralarbeitersekretariats und der sozialpolitischen Abteilung der Generalkommission der Gewerkschaften.
Novemberrevolution
Nach dem Ausscheiden der Mitglieder der USPD aus dem Rat der Volksbeauftragten, der "Revolutionsregierung", gehörte er diesem vom 29. Dezember 1918 bis zum 13. Februar 1919 als Verantwortlicher für Wirtschaftspolitik an. 1919/1920 war er Mitglied der Nationalversammlung.
Reichstagsabgeordneter
Von 1920 - 1933 war Rudolf Wissell Reichstagsabgeordneter. 1919 war er für kurze Zeit Reichswirtschaftsminister und von 1928 - 1930 Reichswirtschaftsminister.
Nationalsozialisimus
Er gehörte zu den 94 Reichstagsabgeordneten der SPD-Reichstagsfraktion die am 23. März 1933 im Reichstag gegen das sog. Ermächtigungsgesetz stimmte, dass Hitler den Weg in die Diktatur ebnete.Von Mai - Juni 1933 war er in Haft. Danach lebte er zurückgezogen in Berlin.
Nachkriegszeit
Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde er in Berlin wieder politisch aktiv. Er setzte sich insbesondere gegen die Vereinigung von SPD und KPD ein.
Ehrung
1929 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Kieler Universität für seinen Einsatz für die Gemeinwirtschaft.
Literatur
- Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Band III. Franz Osterroth/Dieter Schuster, 1978, J.H.Dietz Nachf. GmbH Berlin Bonn, ISBN 3-8012-1085-5
- Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Biographisches Lexikon, Dietz Verlag Berlin 1970
Rudolf Wissell |
Rudolf Wissell, * 8. März 1869 in Göttingen, † 13. Dezember 1962 in Berlin; Maschinenbauer. SPD-Mitglied seit 1888.
Werdegang
1876 - 1883 Besuch der Bürgerschule in Bremen, im Anschluß daran bis 1887 Maschinenbauerlehre. Von 1891 - 1893 Militärdienst. Danach bis 1900 Tätigkeit als Dreher in Kiel. Von 1894 - 1899 war er Vorsitzender der Zahlstelle des DMV, des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes, der Vorläuferorganistation der IG Metall, in Kiel. Von 1901 - 1908 wirkte Rudolf Wissell als Arbeitersekretär der Gewerkschaften in Lübeck. Der Lübecker Bürgerschaft gehörte er von 1905 - 1908 an. 1908 wurde er Leiter des Zentralarbeitersekretariats und der sozialpolitischen Abteilung der Generalkommission der Gewerkschaften.
Novemberrevolution
Nach dem Ausscheiden der Mitglieder der USPD aus dem Rat der Volksbeauftragten, der "Revolutionsregierung", gehörte er diesem vom 29. Dezember 1918 bis zum 13. Februar 1919 als Verantwortlicher für Wirtschaftspolitik an. 1919/1920 war er Mitglied der Nationalversammlung.
Reichstagsabgeordneter
Von 1920 - 1933 war Rudolf Wissell Reichstagsabgeordneter. 1919 war er für kurze Zeit Reichswirtschaftsminister und von 1928 - 1930 Reichswirtschaftsminister.
Nationalsozialisimus
Er gehörte zu den 94 Reichstagsabgeordneten der SPD-Reichstagsfraktion die am 23. März 1933 im Reichstag gegen das sog. Ermächtigungsgesetz stimmte, dass Hitler den Weg in die Diktatur ebnete.Von Mai - Juni 1933 war er in Haft. Danach lebte er zurückgezogen in Berlin.
Nachkriegszeit
Nach Ende des 2. Weltkriegs wurde er in Berlin wieder politisch aktiv. Er setzte sich insbesondere gegen die Vereinigung von SPD und KPD ein.
Ehrung
1929 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Kieler Universität für seinen Einsatz für die Gemeinwirtschaft.
Literatur
- Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Band III. Franz Osterroth/Dieter Schuster, 1978, J.H.Dietz Nachf. GmbH Berlin Bonn, ISBN 3-8012-1085-5
- Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Biographisches Lexikon, Dietz Verlag Berlin 1970