Ortsverein Uetersen: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Ortsverein Uetersen''' ist eine Gliederung des [[Kreisverband Pinneberg|Kreisverbandes Pinneberg]]. Gegründet wurde die SPD Uetersen [[1874]]. | Der '''Ortsverein Uetersen''' ist eine Gliederung des [[Kreisverband Pinneberg|Kreisverbandes Pinneberg]]. Gegründet wurde die SPD Uetersen [[1874]]. | ||
Am [[5. Oktober]] [[2024]] feierte der Ortsverein in der Uetersener Stadthalle sein [https://www.spd-uetersen.de/news/150-jahre-und-kein-bisschen-leise-spd-uetersen-begeht-grosses-jubilaeum/ 150jähriges Bestehen]. Hauptredner war [[Rolf Mützenich]], Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Zum Jubiläum erschien außerdem eine dicke Sonderausgabe des ''rotfux'' mit vielen historischen Informationen, die unter dem Link zum Jubiläum zu finden ist. | |||
== Vorsitz == | |||
Am [[31. August]] [[2023]] wurde ein neuer Vorstand unter dem Vorsitz von [[Ingo Struve]] gewählt. Der nächste Vorstand soll dann eine Doppelspitze werden.<ref>SPD Uetersen: ''[https://www.spd-uetersen.de/allgemein/hauptversammlung-der-spd-uetersen-neuer-vorstand-gewaehlt-option-doppelspitze-wird-erarbeitet/ Hauptversammlung der SPD Uetersen]'', 4.9.2023, abgerufen 30.12.2024</ref> | |||
== OV-Zeitung ''rotfux'' == | |||
Seit Juni [[2003]] erscheint ein-, zwei- oder dreimal im Jahr der ''rotfux'', das Informationsblatt des Ortsvereins, in der Regel vier DIN-A-4-Seiten stark. Alle Ausgaben sind aus dem Archiv abrufbar: | |||
* Archiv [https://www.spd-uetersen.de/aktuelles/rotfux/ ''rotfux''] | |||
== Geschichte == | |||
Als einer der Gründungsväter des Ortsvereins [[1874]] galt lange der Weberknecht und Tabakarbeiter [[Hermann Vogt|Gustav Hermann Vogt]]. Er lebte allerdings erst ab [[1886]] in Uetersen, wo er sich gleich der SPD anschloss, die zu dieser Zeit unter dem [[Sozialistengesetz]] verboten war. Ab [[1887]] setzte der ''Uetersener Fabrikarbeiterverband'' quasi stellvertretend die sozialdemokratische Parteiarbeit fort, "ohne von den Wächtern der Obrigkeit bemerkt zu werden".<ref name=":0">SPD Uetersen: ''[https://www.spd-uetersen.de/die-geschichte-des-uetersener-ortsvereins/ Geschichte des Ortsvereins Uetersen]'', abgerufen 30.12.2024</ref> Hermann Vogt gehörte zum Vorstand und vertrieb ab [[1888]] auch die neue sozialdemokratische Zeitung ''[[Sozialdemokratische Zeitungen|Nordwacht]]''. | |||
Als das Verbot [[1890]] endete, zählte der Ortsverein mehr als dreißig Mitglieder, darunter neben [[Hermann Vogt]] auch [[Jürgen Husmann]], [[Heinrich Neuenburg]], [[Wilhelm Wagner]], [[Luise Neuhaus]], [[Johanna Rhode]] und [[Karl Zimmermann]]<ref name=":0" />, und konnte die Arbeit sofort wieder aufnehmen.<ref>''rotfux'' Nr. 39 (Oktober 2024), Sonderausgabe ''150 Jahre SPD'', Seite 26</ref> | |||
[[1912]] zog erstmals ein Vertreter der SPD in die Uetersener Gemeindevertretung ein.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}} Seite 47</ref> Dies war - in einer Ergänzungswahl - [[Hermann Neuenburg]]; ihm folgten in der [[Kommunalwahl 1913|turnusmäßigen Stadtverordnetenwahl]] vom [[24. November]] [[1913]] [[Martin Wagner]] und [[Karl Schlüter]].<ref>''rotfux'' Nr. 39 (Oktober 2024), Sonderausgabe ''150 Jahre SPD'', Seite 4 f.</ref> | |||
Herausragende Stadtverordnete der Weimarer Republik waren [[Heinrich Wilckens]] und [[Peter Andersen (Uetersen)|Peter Andersen]] (jeweils ab [[1923]]) sowie [[Paul Mischke]] (ab [[1924]]). Sie setzten ihr Engagement nach dem Ende der NS-Herrschaft fort.<ref name=":0" /> | |||
Am [[16. März]] [[1930]] wurde [[Heinrich Wellenbrink]] zum Bürgermeister von Uetersen gewählt. Am [[25. März]] [[1933]] wurde er von den Nazis beurlaubt, später entlassen. | |||
Von Februar [[1930]] bis März [[1933]] gab es erstmals eine absolute SPD-Mehrheit in der Uetersener Stadtvertretung. Das änderte sich abrupt: <blockquote>"Im März machten die Nazis ernst: Unter dramatischen Umständen wurden die Vertreter der „marxistischen Landesverratspartei“ aus dem Rathaus „entfernt“. Verhöre, Festnahmen und Konzentrationslager drohten. [[Alfred Hornig]], damals Polizeihauptwachtmeister in Uetersen, stellte sich den Nazis mit gezogener Pistole in den Weg, als [[Heinrich Wellenbrink|Bürgermeister Wellenbrink]] von den „Volkserneuerern“ verschleppt werden sollte. [...] Paul Mischke entkam [[1944]] seinem Schicksal in [KZ] Neuengamme nur durch die couragierte Hilfe seiner Genossen."<ref name=":0" /></blockquote> | |||
Von [[1950]] bis [[1955]] verfügte die SPD über eine Zweidrittelmehrheit in der Stadtvertretung.<ref name=":0" /> | |||
== Kommunalpolitik == | == Kommunalpolitik == | ||
Die SPD Uetersen holte bei der [[Kommunalwahl 1970]] das landesweit beste SPD-Ergebnis mit 56,6%. | Die SPD Uetersen holte bei der [[Kommunalwahl 1970]] das landesweit beste SPD-Ergebnis mit 56,6 %. | ||
=== Bürgermeister*innen === | |||
[[2020]] trat Bürgermeisterin [[Andrea Hansen]] nach zwei Amtszeiten nicht wieder an; der Kandidat der SPD, [[Dirk Woschei]], erzielte in der Wahl am [[25. Oktober]] mit fast 30 % das beste Ergebnis; auch in der Stichwahl gegen den Mitbewerber von der CDU setzte er sich mit fast 63 % durch<ref>''[https://votemanager.kdo.de/20201025/01056049/html5/index.html Wahl der Bürgermeisterin / des Bürgermeisters der Stadt Uetersen]'', 25.10.2020, abgerufen 30.12.2024</ref> und trat sein Amt am [[1. April]] [[2021]] an. | |||
*[[1. April]] [[2021]] - [[Dirk Woschei]] | |||
*[[1. April]] [[2009]] - [[Andrea Hansen]] | |||
*[[15. April]] [[1994]] - parteilose Amtsinhaber | |||
*[[15. April]] [[1988]] - [[Wolfgang Bromma]] | |||
*[[16. April]] [[1964]] - [[Waldemar Dudda]] | |||
*[[1956]] - [[Jürgen Frenzel]] | |||
*[[20. Dezember]] [[1945]] - [[Heinrich Wilckens]] | |||
*[[16. März]] [[1930]]-[[25. März]] [[1933]] - [[Heinrich Wellenbrink]] | |||
== Links == | == Links == | ||
*[ | *Weitere Vorstände: [[Ortsverein Uetersen - Vorstände]] | ||
*[ | *SPD Uetersen: [https://www.spd-uetersen.de/ Homepage] | ||
*SPD Uetersen: [https://www.facebook.com/SPDUetersen/?locale=de_DE Facebook] | |||
*SPD Uetersen: [https://www.spd-uetersen.de/die-geschichte-des-uetersener-ortsvereins/ Geschichte des Ortsvereins Uetersen] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
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Aktuelle Version vom 31. Dezember 2024, 03:46 Uhr
Der Ortsverein Uetersen ist eine Gliederung des Kreisverbandes Pinneberg. Gegründet wurde die SPD Uetersen 1874.
Am 5. Oktober 2024 feierte der Ortsverein in der Uetersener Stadthalle sein 150jähriges Bestehen. Hauptredner war Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Zum Jubiläum erschien außerdem eine dicke Sonderausgabe des rotfux mit vielen historischen Informationen, die unter dem Link zum Jubiläum zu finden ist.
Vorsitz
Am 31. August 2023 wurde ein neuer Vorstand unter dem Vorsitz von Ingo Struve gewählt. Der nächste Vorstand soll dann eine Doppelspitze werden.[1]
OV-Zeitung rotfux
Seit Juni 2003 erscheint ein-, zwei- oder dreimal im Jahr der rotfux, das Informationsblatt des Ortsvereins, in der Regel vier DIN-A-4-Seiten stark. Alle Ausgaben sind aus dem Archiv abrufbar:
- Archiv rotfux
Geschichte
Als einer der Gründungsväter des Ortsvereins 1874 galt lange der Weberknecht und Tabakarbeiter Gustav Hermann Vogt. Er lebte allerdings erst ab 1886 in Uetersen, wo er sich gleich der SPD anschloss, die zu dieser Zeit unter dem Sozialistengesetz verboten war. Ab 1887 setzte der Uetersener Fabrikarbeiterverband quasi stellvertretend die sozialdemokratische Parteiarbeit fort, "ohne von den Wächtern der Obrigkeit bemerkt zu werden".[2] Hermann Vogt gehörte zum Vorstand und vertrieb ab 1888 auch die neue sozialdemokratische Zeitung Nordwacht.
Als das Verbot 1890 endete, zählte der Ortsverein mehr als dreißig Mitglieder, darunter neben Hermann Vogt auch Jürgen Husmann, Heinrich Neuenburg, Wilhelm Wagner, Luise Neuhaus, Johanna Rhode und Karl Zimmermann[2], und konnte die Arbeit sofort wieder aufnehmen.[3]
1912 zog erstmals ein Vertreter der SPD in die Uetersener Gemeindevertretung ein.[4] Dies war - in einer Ergänzungswahl - Hermann Neuenburg; ihm folgten in der turnusmäßigen Stadtverordnetenwahl vom 24. November 1913 Martin Wagner und Karl Schlüter.[5]
Herausragende Stadtverordnete der Weimarer Republik waren Heinrich Wilckens und Peter Andersen (jeweils ab 1923) sowie Paul Mischke (ab 1924). Sie setzten ihr Engagement nach dem Ende der NS-Herrschaft fort.[2]
Am 16. März 1930 wurde Heinrich Wellenbrink zum Bürgermeister von Uetersen gewählt. Am 25. März 1933 wurde er von den Nazis beurlaubt, später entlassen.
Von Februar 1930 bis März 1933 gab es erstmals eine absolute SPD-Mehrheit in der Uetersener Stadtvertretung. Das änderte sich abrupt:
"Im März machten die Nazis ernst: Unter dramatischen Umständen wurden die Vertreter der „marxistischen Landesverratspartei“ aus dem Rathaus „entfernt“. Verhöre, Festnahmen und Konzentrationslager drohten. Alfred Hornig, damals Polizeihauptwachtmeister in Uetersen, stellte sich den Nazis mit gezogener Pistole in den Weg, als Bürgermeister Wellenbrink von den „Volkserneuerern“ verschleppt werden sollte. [...] Paul Mischke entkam 1944 seinem Schicksal in [KZ] Neuengamme nur durch die couragierte Hilfe seiner Genossen."[2]
Von 1950 bis 1955 verfügte die SPD über eine Zweidrittelmehrheit in der Stadtvertretung.[2]
Kommunalpolitik
Die SPD Uetersen holte bei der Kommunalwahl 1970 das landesweit beste SPD-Ergebnis mit 56,6 %.
Bürgermeister*innen
2020 trat Bürgermeisterin Andrea Hansen nach zwei Amtszeiten nicht wieder an; der Kandidat der SPD, Dirk Woschei, erzielte in der Wahl am 25. Oktober mit fast 30 % das beste Ergebnis; auch in der Stichwahl gegen den Mitbewerber von der CDU setzte er sich mit fast 63 % durch[6] und trat sein Amt am 1. April 2021 an.
- 1. April 2021 - Dirk Woschei
- 1. April 2009 - Andrea Hansen
- 15. April 1994 - parteilose Amtsinhaber
- 15. April 1988 - Wolfgang Bromma
- 16. April 1964 - Waldemar Dudda
- 1956 - Jürgen Frenzel
- 20. Dezember 1945 - Heinrich Wilckens
- 16. März 1930-25. März 1933 - Heinrich Wellenbrink
Links
- Weitere Vorstände: Ortsverein Uetersen - Vorstände
- SPD Uetersen: Homepage
- SPD Uetersen: Facebook
- SPD Uetersen: Geschichte des Ortsvereins Uetersen
Einzelnachweise
- ↑ SPD Uetersen: Hauptversammlung der SPD Uetersen, 4.9.2023, abgerufen 30.12.2024
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 SPD Uetersen: Geschichte des Ortsvereins Uetersen, abgerufen 30.12.2024
- ↑ rotfux Nr. 39 (Oktober 2024), Sonderausgabe 150 Jahre SPD, Seite 26
- ↑ Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]) Seite 47
- ↑ rotfux Nr. 39 (Oktober 2024), Sonderausgabe 150 Jahre SPD, Seite 4 f.
- ↑ Wahl der Bürgermeisterin / des Bürgermeisters der Stadt Uetersen, 25.10.2020, abgerufen 30.12.2024
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