Ortsverein Schönberg: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Kommunalpolitik ===
=== Kommunalpolitik ===
In der [[Kommunalwahl 2018]] verlor die SPD stark. Von etwa 40 % in der [[Kommunalwahl 2013]] ging ihr Stimmenanteil - vor allem zugunsten Wählerinitiative EIS - auf unter 34 % zurück. Beide haben jeweils 6 Sitze, die CDU 7 Sitze im Gemeinderat.<ref>{{WP}}, abgerufen 30.10.2022</ref> Fraktionsvorsitzender ist [[Wolfgang Mainz]]; mit ihm bilden [[Rainer Kruse]], [[Dieter Schimmer]], [[Klaus Stelck]], [[Kerstin Thomsen]] und [[Bengt Wagner]] die Fraktion.<ref>[https://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/index.php?mod=content&menu=11&page_id=6955 SPD Schönberg - Fraktion], abgerufen 30.10.2022</ref>
In der [[Kommunalwahl 2018]] verlor die SPD stark. Von etwa 40 % in der [[Kommunalwahl 2013]] ging ihr Stimmenanteil - vor allem zugunsten Wählerinitiative EIS - auf unter 34 % zurück. Beide haben jeweils 6 Sitze, die CDU 7 Sitze im Gemeinderat.<ref name=":0">{{Wikipedia|NAME=Schönberg (Holstein)}}, abgerufen 30.10.2022</ref> Fraktionsvorsitzender ist [[Wolfgang Mainz]]; mit ihm bilden [[Rainer Kruse]], [[Dieter Schimmer]], [[Klaus Stelck]], [[Kerstin Thomsen]] und [[Bengt Wagner]] die Fraktion.<ref name=":1">[https://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/index.php?mod=content&menu=11&page_id=6955 SPD Schönberg - Fraktion], abgerufen 30.10.2022</ref>


Am [[11. November]] [[1986]] trat [[Wilfried Zurstraßen]] als erster sozialdemokratischer Bürgermeister sein Amt an. Er hatte sich von Nordrhein-Westfalen aus beworben. Am [[25. April]] [[2013]] ging er nach 26 Jahren in den Ruhestand. Über das, was zwischen diesen beiden Daten stand, schrieb die Presse zu seinem Abschied begeistert:
Am [[11. November]] [[1986]] trat [[Wilfried Zurstraßen]] als erster sozialdemokratischer Bürgermeister sein Amt an. Er hatte sich von Nordrhein-Westfalen aus beworben. Am [[25. April]] [[2013]] ging er nach 26 Jahren in den Ruhestand. Über das, was zwischen diesen beiden Daten stand, schrieb die Presse zu seinem Abschied begeistert:
<blockquote>"[Es] geht eine Ära zuende, die sich kaum wiederholen wird. In seiner Amtszeit hat Zurstraßen nicht nur in der Gemeinde Schönberg, sondern in der ganzen Region viel bewegt. [...] Als [er] kam, war Schönberg ein Bauerndorf mit rund 4700 Einwohnern. Heute ist es eine moderne Tourismusmetropole mit 6700 Einwohnern, Unterzentrum und Kulturhauptstadt im Kreis Plön, die in Sachen Infrastruktur und Wohnwert ihres Gleichen sucht. [...] Er hat nicht nur Ortsentwicklung, Bau, Wirtschaft und Tourismus, sondern auch Schule, Soziales und Kultur zur Chefsache gemacht."<ref>asc: ''So ganz hört Wilfried Zurstraßen nicht auf'', ''Kieler Express'', 24.4.2013</ref></blockquote>
<blockquote>"[Es] geht eine Ära zuende, die sich kaum wiederholen wird. In seiner Amtszeit hat Zurstraßen nicht nur in der Gemeinde Schönberg, sondern in der ganzen Region viel bewegt. [...] Als [er] kam, war Schönberg ein Bauerndorf mit rund 4700 Einwohnern. Heute ist es eine moderne Tourismusmetropole mit 6700 Einwohnern, Unterzentrum und Kulturhauptstadt im Kreis Plön, die in Sachen Infrastruktur und Wohnwert ihres Gleichen sucht. [...] Er hat nicht nur Ortsentwicklung, Bau, Wirtschaft und Tourismus, sondern auch Schule, Soziales und Kultur zur Chefsache gemacht."<ref>asc: ''So ganz hört Wilfried Zurstraßen nicht auf'', ''Kieler Express'', 24.4.2013</ref></blockquote>
Das "nicht so ganz Aufhören" bezog sich darauf, dass er plante, sich anschließend als Gemeindevertreter zu engagieren. Ende [[2022]] war er jedoch nicht mehr aktiv.<ref>[https://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/index.php?mod=content&menu=11&page_id=6955 SPD Schönberg - Fraktion], abgerufen 30.10.2022</ref>
Das "nicht so ganz Aufhören" bezog sich darauf, dass er plante, sich anschließend als Gemeindevertreter zu engagieren. Ende [[2022]] war er jedoch nicht mehr aktiv.<ref name=":1" />


Der parteilose Nachfolger schied [[2016]] vorzeitig aus. Dadurch musste die 1. stellvertretende Bürgermeisterin [[Antje Klein]] das Amt bis [[2017]] kommissarisch übernehmen.<ref>{{WP}}, abgerufen 30.10.2022</ref>
Der parteilose Nachfolger schied [[2016]] vorzeitig aus. Dadurch musste die 1. stellvertretende Bürgermeisterin [[Antje Klein]] das Amt bis [[2017]] kommissarisch übernehmen.<ref name=":0" />


[[2017]] wurde das hauptamtliche Bürgermeisteramt in Direktwahl mit [[Peter A. Kokocinski]] neu besetzt. In der Stichwahl am [[12. März]] wurde er denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung gewählt, nachdem er im Februar [[2017]] noch etwa 12 % hinter dem CDU-Kandidaten gelegen hatte. Er trat sein Amt am [[1. Mai]] an.<br>
[[2017]] wurde das hauptamtliche Bürgermeisteramt in Direktwahl mit [[Peter A. Kokocinski]] neu besetzt. In der Stichwahl am [[12. März]] wurde er denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung gewählt, nachdem er im Februar [[2017]] noch etwa 12 % hinter dem CDU-Kandidaten gelegen hatte. Er trat sein Amt am [[1. Mai]] an.<br>
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== Literatur & Links ==
== Literatur & Links ==
*Homepage: [http://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/ Ortsverein Schönberg]
*[[Volker Buldmann|Buldmann, Volker]]: ''60 Jahre SPD Schönberg'' (Schönberg 1979)
*[[Volker Buldmann|Buldmann, Volker]]: ''60 Jahre SPD Schönberg'' (Schönberg 1979)
*Festschrift ''90 Jahre SPD Schönberg und 750 Jahre Schönberg'' (Schönberg 2009)
*Festschrift ''90 Jahre SPD Schönberg und 750 Jahre Schönberg'' (Schönberg 2009)
*SPD-Ortsverein Schönberg: ''100 Jahre SPD Schönberg. 1919|2019'' (Schönberg 2019)
*SPD-Ortsverein Schönberg: ''100 Jahre SPD Schönberg. 1919|2019'' (Schönberg 2019)
*Homepage: [http://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/ Ortsverein Schönberg]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 30. Oktober 2022, 22:54 Uhr

Der Ortsverein Schönberg ist eine Gliederung im Kreisverband Plön. Er wurde 1919 gegründet.

Gründung und Geschichte

Im Januar 1919 gründeten mutige Männer und Frauen die SPD Schönberg in der Gastwirtschaft "Herberge" von Karl Geest in der Großen Mühlenstraße. Sie orientierten sich stets an den Grundsätzen der Partei: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.

Historischer Gong mit "SPD"-Schriftzug.

Eine Traditionsfahne hat der Ortsverein nicht mehr, jedoch einen Gong, der dem ungewöhnlichen "SPD"-Schriftzug nach in die frühen 1920er Jahre gehört. Es darf angenommen werden, dass er aus der Gründungsphase stammt. Er wurde kurz vor dem Jubiläum 2019 auf einem Dachboden in Schönberg wiedergefunden.

In die Gemeindevertretung wurde damals als erste Frau Lina Dutschke gewählt, eine Genossin, neben den Genossen Ernst Fuchs und Paul Dutschke[1]; zum ersten Mal bestimmten Menschen aus dem Arbeiterstand in der kommunalen Selbstverwaltung mit. Sie verfolgten in den Notzeiten nach dem 1. Weltkrieg ihr Ziel, soziale und gerechte Politik für die Bürgerinnen und Bürger durchzusetzen.

Mit der Machtübergabe an Hitler und dem Verbot der SPD 1933 endete auch die Arbeit des Ortsvereins Schönberg.

Neubeginn

Der Ortsverein wurde am 1. Dezember 1945 neu gegründet. Zu den Gründern gehörten in erster Linie Heinrich Theede, Werner Stein, Bruno Oldhoff und Kurt Neumann. Zum 1. Vorsitzenden wählte man Kurt Pohle, der bis August 1947 in Schönberg wohnte, danach Heinrich Rehse. Im Vordergrund der gesamten politischen Arbeit stand über viele Jahre hinweg die Notwendigkeit, die ungeheure Not der vielen von den Kriegsfolgen betroffenen Menschen zu mildern.[2]

Sozialdemokraten hatten es bis Ende der sechziger Jahre schwer, in Schönberg zu bestehen, denn bis dahin hatten konservative Parteien stets die Mehrheit in der Gemeindevertretung.

Modernisierung in den 1970ern und 1990ern

In der Kommunalwahl 1970 wählten zum erstenmal 50% der Bürgerinnen und Bürger die SPD. In dieser Legislaturperiode entstanden soziale Einrichtungen wie die Seniorenbegegnungsstätte und das Jugendheim; das erste Gewerbegebiet und Baugebiete für Einfamilienhäuser wurden erschlossen, sozialer Wohnungsbau wurde vorangetrieben, die Ortskernsanierung wurde eingeleitet, der Holm und die Kurklinik gebaut. Das war die Zeit des Aufbruchs, die Entwicklung vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zur modernen Mittelpunktgemeinde.

In der Kommunalwahl 1990 wurde SPD wieder die stärkste Kraft im Gemeinderat, und nie zuvor konnte sie soviel erreichen und bewegen wie in den folgenden zwei Jahrzehnten. Viele Bürgerinnen und Bürger engagierten sich über viele Jahre, auch in sehr schweren Zeiten, bei der SPD und halfen mit, die Gemeindepolitik gerecht und sozial zu gestalten. Sie waren das soziale Gewissen der Gemeinde. Gemeinsam mit Bürgermeister Wilfried Zurstraßen brachten sie eine Menge auf den Weg. Schönberg wurde eine attraktive Gemeinde, in der es sich lohnte, zu leben und zu arbeiten.

Der Ortsverein Schönberg feierte 2009 seinen 90. Geburtstag.

"Diese Tradition verpflichtet. Sie verpflichtet die Jüngeren, die alten Werte zu pflegen und neue Ideen einzubringen, sie verpflichtet, den Idealen der Partei die Treue zu halten, auch oder gerade in einer Zeit, in der Idealismus keinen großen Stellenwert mehr zu besitzen scheint. Die Kraft für diese Aufgaben in der Zukunft kann die SPD im Jubiläumsjahr zu einem Teil aus unserer Vergangenheit schöpfen. Die Sozialdemokratie ist niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg."[3]

Kommunalpolitik

In der Kommunalwahl 2018 verlor die SPD stark. Von etwa 40 % in der Kommunalwahl 2013 ging ihr Stimmenanteil - vor allem zugunsten Wählerinitiative EIS - auf unter 34 % zurück. Beide haben jeweils 6 Sitze, die CDU 7 Sitze im Gemeinderat.[4] Fraktionsvorsitzender ist Wolfgang Mainz; mit ihm bilden Rainer Kruse, Dieter Schimmer, Klaus Stelck, Kerstin Thomsen und Bengt Wagner die Fraktion.[5]

Am 11. November 1986 trat Wilfried Zurstraßen als erster sozialdemokratischer Bürgermeister sein Amt an. Er hatte sich von Nordrhein-Westfalen aus beworben. Am 25. April 2013 ging er nach 26 Jahren in den Ruhestand. Über das, was zwischen diesen beiden Daten stand, schrieb die Presse zu seinem Abschied begeistert:

"[Es] geht eine Ära zuende, die sich kaum wiederholen wird. In seiner Amtszeit hat Zurstraßen nicht nur in der Gemeinde Schönberg, sondern in der ganzen Region viel bewegt. [...] Als [er] kam, war Schönberg ein Bauerndorf mit rund 4700 Einwohnern. Heute ist es eine moderne Tourismusmetropole mit 6700 Einwohnern, Unterzentrum und Kulturhauptstadt im Kreis Plön, die in Sachen Infrastruktur und Wohnwert ihres Gleichen sucht. [...] Er hat nicht nur Ortsentwicklung, Bau, Wirtschaft und Tourismus, sondern auch Schule, Soziales und Kultur zur Chefsache gemacht."[6]

Das "nicht so ganz Aufhören" bezog sich darauf, dass er plante, sich anschließend als Gemeindevertreter zu engagieren. Ende 2022 war er jedoch nicht mehr aktiv.[5]

Der parteilose Nachfolger schied 2016 vorzeitig aus. Dadurch musste die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Antje Klein das Amt bis 2017 kommissarisch übernehmen.[4]

2017 wurde das hauptamtliche Bürgermeisteramt in Direktwahl mit Peter A. Kokocinski neu besetzt. In der Stichwahl am 12. März wurde er denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung gewählt, nachdem er im Februar 2017 noch etwa 12 % hinter dem CDU-Kandidaten gelegen hatte. Er trat sein Amt am 1. Mai an.
Am 30. Oktober 2022 trat er als Einzelbewerber an und wurde im ersten Wahlgang mit klarer Mehrheit (54,5 % der abgegebenen Stimmen) für eine zweite Amtszeit gewählt.[7]

Vorstände

Jahr Vorsitz Stellvertretung Kasse Schriftführung Weitere
November 2020 Klaus Stelck Rainer Kruse Bengt Wagner Kerstin Thomsen Wolfgang Mainz, Sabriye Örgy, Ingrid Schweder
8.11.2018 Klaus Stelck Heike Dziuba Bengt Wagner Kerstin Thomsen Rainer Kruse, Ingrid Schweder, Matthias Sieck

Frühere Vorsitzende

Jahr
1.11.2016 Klaus Stelck
November 2014 Dieter Schimmer
31.10.2008 Peter Domeier
12.10.2007 Elke Henning
3.11.2006 Hildegard Buchenau
? ?
1991 Leo Derrik
2.3.1984 Horst Wegner
April 1978 Volker Buldmann
1974 Leo Derrik
1969 Heiner Engler
1959 Erwin Schlese
1952 Willi Bahr
1950 Heinrich Diedrichsen
3.10.1949 Kurt Neumann
1.9.1947 Heinrich Rehse
1.12.1945 Kurt Pohle
22.6.1933 Verbot der SPD
April 1927 Ernst Hinnerwisch, Rektor
November 1921 Hermann Rusch sen., Marinesoldat (in Schönberg geblieben)
Januar 1919 Ernst Fuchs, Metallformer

Weitere Mitglieder

Mitglied im OV ist unter anderen Anette Langner (seit 2002). Von der Kommunalwahl 2003 bis vermutlich zu ihrem Wechsel in die Landesregierung 2012 gehörte sie auch dem Gemeinderat an.

Anlässlich der Feier zum hundertjährigen Bestehen des Ortsvereins am 13. September 2019 wurde Antje Klein für ihre langjährige und vielfältige kommunalpolitische Arbeit von der Landesvorsitzenden Serpil Midyatli mit der Schleswig-Holstein-Medaille ausgezeichnet.

Einige Fotos von der Festveranstaltung:

Literatur & Links

  • Homepage: Ortsverein Schönberg
  • Buldmann, Volker: 60 Jahre SPD Schönberg (Schönberg 1979)
  • Festschrift 90 Jahre SPD Schönberg und 750 Jahre Schönberg (Schönberg 2009)
  • SPD-Ortsverein Schönberg: 100 Jahre SPD Schönberg. 1919|2019 (Schönberg 2019)

Einzelnachweise

  1. Vgl. Fischer, Rolf: "Mit uns zieht die neue Zeit" - Die SPD Schönberg von 1919 bis zum Verbot 1933, in: SPD Schönberg: 100 Jahre, S. 13
  2. Vgl. Buldmann, Volker: Nach dem 2. Weltkrieg - Die SPD Schönberg von 1945 bis 1979, in: SPD Schönberg: 100 Jahre, S. 29
  3. Festschrift 90 Jahre, S. ?
  4. 4,0 4,1 Wikipedia: Schönberg (Holstein), abgerufen 30.10.2022
  5. 5,0 5,1 SPD Schönberg - Fraktion, abgerufen 30.10.2022
  6. asc: So ganz hört Wilfried Zurstraßen nicht auf, Kieler Express, 24.4.2013
  7. Direktwahl einer Bürgermeisterin / eines Bürgermeisters in der Gemeinde Schönberg, abgerufen am 30.10.2022, 21.30 Uhr