Heinrich Jacobs: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Heinrich Jacobs''', * [[ | '''Heinrich Jacobs''', * [[29. Dezember]] [[1883]]<ref name=":0">Geckeler, Christa: ''[https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/sp/stadtpraesident_jacobs.php Heinrich Jacobs (1883-1931)]''</ref> in Kiel, † [[5. Oktober]] [[1931]] in Kiel; Schiffbauer, Redakteur, Bürgermeister. Mitglied in der SPD spätestens ab [[1918]]. | ||
== Leben & Beruf == | == Leben & Beruf == | ||
Heinrich Jacobs | Nach seiner Lehre als Schiffbauer besuchte Heinrich Jacobs technische Schulen und sammelte Berufserfahrung in der Verwaltung und in der Fertigung verschiedener Unternehmen, auch auf der Kaiserlichen Werft in Kiel.<ref name=":0" /> | ||
[[1915]] wurde er Soldat und kämpfte bis zum Ende im November [[1918]] im 1. Weltkrieg.<ref name=":0" /> Ob und in welcher Funktion er am [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand]] teilnahm, ist bisher nicht ermittelt. Ab März [[1919]] war er in der Verwaltung der Metallarbeitergewerkschaft tätig<ref name=":0" />; im Juni [[1919]] wurde er leitender Lokalredakteur bei der ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|VZ]]'' in Kiel. | |||
Er war vermutlich verheiratet und hatte Kinder. Er war Mitglied in vielen Organisationen, nicht zuletzt im Deutschen Schiffszimmermannsverband (später der Deutsche Metallarbeiterverband), dem er schon mit 20 Jahren beitrat<ref name=":0" />; vermutlich trat er auch bald nach ihrer Gründung der [[AWO]] bei. | |||
Am [[5. Oktober]] [[1931]] starb er im Kieler Anscharkrankenhaus nach einem Schlaganfall. Seine Partei richtete ihm im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]] in Kiel eine eindrucksvolle Trauerfeier aus, unter großer Anteilnahme von Menschen aus Kiel, Rendsburg und Büdelsdorf.<ref name=":0" /> | |||
== Partei & Politik == | |||
Wann Heinrich Jacobs in die SPD eintrat, ist bisher nicht ermittelt. [[1920]] wurde er stellvertretender Vorsitzender des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]].<ref name=":0" /> Im selben Jahr kam er in einer Nachwahl mit einer Gruppe aus der "jüngeren Generation", zu der auch [[Otto Eggerstedt]], [[Richard Hansen]] und [[Willy Verdieck]] gehörten, in den [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]]. | |||
Vermutlich [[1924]] trat er dem [[Reichsbanner]] bei. | |||
Bei den [[Kommunalwahl 1919|Gemeindewahlen]] im Jahr [[1919]] wurde er in Kiel zum [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel - Stadtverordnete|Stadtverordneten]] gewählt und [[1924]] zum [[Kreisverband Kiel - Stadtregierung|Stadtverordnetenvorsteher]]. | |||
[[ | In der [[Provinziallandtagswahl 1921|Provinziallandtagswahl]] am [[21. Februar]] [[1921]] wurde er für Kiel in den Provinziallandtag gewählt. Auch als Amts- und Gemeindevorsteher wurde er wieder in den Provinziallandtag gewählt. | ||
[[1928]] wurde er zudem als Kandidat für die [[Landtagswahl 1928|Wahl zum preußischen Landtag]] aufgestellt, auf Platz 13.<ref>''[https://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW45171&page=1 Vorwärts, Morgenausgabe]'', 11.4.1928</ref> | |||
=== Gemeindevorsteher === | |||
Im Juli [[1926]] wurde er zum besoldeten (=hauptamtlichen) Amts- und Gemeindevorsteher von [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]] gewählt.<ref>Sein Lebenslauf und seine Bewerbung um die Stelle liegen im Stadtarchiv Büdelsdorf vor.</ref> Mit seiner Wahl begann eine erfolgreiche kommunalpolitische Periode in der Gemeinde. | |||
Schon im August [[1926]] veranlasste er die Büdelsdorfer Gemeindevertretung, zur Gründung einer Baugenossenschaft einzuladen, um den Wohnungsmangel zu beheben. Am [[3. September]] [[1926]] gründeten 80 Bauinteressierte die [[Gemeinnützige Baugenossenschaft Büdelsdorf]] (heute BGM) und wählten Heinrich Jacobs zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates. Die Baugenossenschaft errichtete bis [[1930]] mit vielfältiger Unterstützung der Gemeinde 80 Wohnungen in der Heimstraße. [[1932]] begann im Rahmen des Programms für vorstädtische Kleinsiedlungen die Bebauung von Brandheideweg, Rotdornstraße und Rosenweg zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Erwerbslose und Kurzarbeiter, die er noch auf den Weg gebracht hatte. | |||
Das Beitragsfoto oben rechts zeigt ihn am [[1. Juli]] [[1928]] bei der Einweihung des [[Friedrich Ebert|Friedrich-Ebert-Denkmals]] im Ort, an dessen Errichtung die [[Ortsverein Büdelsdorf|Gemeinde Büdelsdorf]] großen Anteil hatte, der wohl nicht zuletzt Heinrich Jacobs zu verdanken ist. Dies gilt auch für den Bau der Freizeitanlage mit dem großen und vielseitigen Sportplatz auf dem Eidervorgelände, der als eine der besten Anlagen dieser Art in der Provinz Schleswig-Holstein galt. Am [[21. Juli|21.]] und [[22. Juli]] [[1928]] wurde dort das [[Provinzial-Arbeiter-Sportfest Schleswig–Holstein]] ausgetragen. | |||
Ab [[1928]] hatte er in seinem Amt mit der rapiden Verschlechterung der wirtschaftliche Verhältnisse zu kämpfen. Ca. 30 % der Büdelsdorfer (1523 Personen) lebten in diesem Jahr von Arbeitslosengeld oder Fürsorgemaßnahmen. Die Gemeinde unterstützte die [[AWO]] in ihrer Fürsorgearbeit und z. B. beim Bau des später nach [[Louise Schroeder]] benannten Kindererholungsheims, dessen Küche in den Wintermonaten als Notküche diente, aus der die [[AWO]] täglich bis zu 430 Mittagessen ausgab. | |||
[[1929]] bewarb sich Heinrich Jacobs als Bürgermeister von [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]], unterlag aber gegen einen Kandidaten der DNVP und späteren Nazi.<ref>[[Günter Neugebauer|Neugebauer, Günter]]: ''Rendsburgs NS-Zeit im Spiegel der Jahrbücher seit dem ersten Erscheinen 1951 bis 1975 - ein kritischer Rückblick''. In: ''Rendsburger Jahrbuch'' 2019, S. 211</ref> Im selben Jahr wurde er Mitglied des Kreisausschusses und des Kreistages Rendsburg. | |||
In wenig mehr als fünf Jahren hatte er das Bild der Gemeinde Büdelsdorf durch sozialdemokratische Kommunalpolitik verändert und geprägt. Seine Aktivität im Wohnungsbau wirkte über seinen Tod hinaus. | In wenig mehr als fünf Jahren hatte er das Bild der Gemeinde Büdelsdorf durch sozialdemokratische Kommunalpolitik verändert und geprägt. Seine Aktivität im Wohnungsbau wirkte über seinen Tod hinaus. | ||
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<blockquote>"ruhige kleine Stichstraße, gar nicht weit entfernt vom Zentrum [...]. Ähnlich einer Hofanlage, nur etwas länger, ziehen sich sieben in die Jahre gekommene Nachkriegshäuser, roter Backstein. Ihre Portale und die Häuserfronten sind sogar ein bisschen aufwendig geklinkert. Beim Erstbezug [[1952]] fanden in jedem Gebäude zehn Flüchtlingsfamilien Platz. Später wurden fünf einfache, aber solide Genossenschaftswohnungen daraus. Fast hätte die [[Gemeinnützige Baugenossenschaft Büdelsdorf|Baugenossenschaft Mittelholstein (bgm)]] das Backstein-Ensemble vor ein paar Jahren schon abgerissen. [...] Knapp zehn Prozent der Altbaubestände gelten eigentlich als nicht mehr zu retten. Für viele Bauherren würde der Heinrich-Jacobs-Platz wohl dazugehören, obwohl hier selbst die Holzdielenböden und die alten Holzkassettentüren vielfach noch komplett intakt sind. Der Platz gilt als Pilotprojekt. Selbst das Kieler Innenministerium und die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen würden es interessiert beobachten [...]. Für den Büdelsdorfer Heinrich-Jacobs-Platz hofft Stefan Binder [Geschäftsführer bgm], dass die Bestandssanierung um rund ein Drittel günstiger werden könnte als ein kompletter Neubau."<ref>Jolly, Carlo: ''[https://www.shz.de/startseite-hh/artikel/wohnungsbau-in-sh-stefan-binder-will-kein-haus-mehr-abreissen-43586082 Lieber Sanieren: Darum will Stefan Binder kein Haus mehr abreißen]'', ''shz.de'', 17.11.2022</ref></blockquote> | <blockquote>"ruhige kleine Stichstraße, gar nicht weit entfernt vom Zentrum [...]. Ähnlich einer Hofanlage, nur etwas länger, ziehen sich sieben in die Jahre gekommene Nachkriegshäuser, roter Backstein. Ihre Portale und die Häuserfronten sind sogar ein bisschen aufwendig geklinkert. Beim Erstbezug [[1952]] fanden in jedem Gebäude zehn Flüchtlingsfamilien Platz. Später wurden fünf einfache, aber solide Genossenschaftswohnungen daraus. Fast hätte die [[Gemeinnützige Baugenossenschaft Büdelsdorf|Baugenossenschaft Mittelholstein (bgm)]] das Backstein-Ensemble vor ein paar Jahren schon abgerissen. [...] Knapp zehn Prozent der Altbaubestände gelten eigentlich als nicht mehr zu retten. Für viele Bauherren würde der Heinrich-Jacobs-Platz wohl dazugehören, obwohl hier selbst die Holzdielenböden und die alten Holzkassettentüren vielfach noch komplett intakt sind. Der Platz gilt als Pilotprojekt. Selbst das Kieler Innenministerium und die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen würden es interessiert beobachten [...]. Für den Büdelsdorfer Heinrich-Jacobs-Platz hofft Stefan Binder [Geschäftsführer bgm], dass die Bestandssanierung um rund ein Drittel günstiger werden könnte als ein kompletter Neubau."<ref>Jolly, Carlo: ''[https://www.shz.de/startseite-hh/artikel/wohnungsbau-in-sh-stefan-binder-will-kein-haus-mehr-abreissen-43586082 Lieber Sanieren: Darum will Stefan Binder kein Haus mehr abreißen]'', ''shz.de'', 17.11.2022</ref></blockquote> | ||
Dies hätte Heinrich Jacobs zweifellos gefallen! | Dies hätte Heinrich Jacobs zweifellos gefallen! | ||
== Literatur == | |||
*Geckeler, Christa: ''[https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/sp/stadtpraesident_jacobs.php Heinrich Jacobs (1883-1931)]'' | |||
*''Büdelsdorfer Rundschau'', Heft 10, Oktober 1931 | |||
*''Rendsburger Tageblatt'' 6.10.1931, 12.10.1931 | |||
*''Schleswig-Holsteinische Volks-Zeitung'', 17.7.1926, 27.7.1926, 6.10.1931 | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 23. Februar 2024, 23:13 Uhr
Heinrich Jacobs |
Heinrich Jacobs, * 29. Dezember 1883[1] in Kiel, † 5. Oktober 1931 in Kiel; Schiffbauer, Redakteur, Bürgermeister. Mitglied in der SPD spätestens ab 1918.
Leben & Beruf
Nach seiner Lehre als Schiffbauer besuchte Heinrich Jacobs technische Schulen und sammelte Berufserfahrung in der Verwaltung und in der Fertigung verschiedener Unternehmen, auch auf der Kaiserlichen Werft in Kiel.[1]
1915 wurde er Soldat und kämpfte bis zum Ende im November 1918 im 1. Weltkrieg.[1] Ob und in welcher Funktion er am Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand teilnahm, ist bisher nicht ermittelt. Ab März 1919 war er in der Verwaltung der Metallarbeitergewerkschaft tätig[1]; im Juni 1919 wurde er leitender Lokalredakteur bei der VZ in Kiel.
Er war vermutlich verheiratet und hatte Kinder. Er war Mitglied in vielen Organisationen, nicht zuletzt im Deutschen Schiffszimmermannsverband (später der Deutsche Metallarbeiterverband), dem er schon mit 20 Jahren beitrat[1]; vermutlich trat er auch bald nach ihrer Gründung der AWO bei.
Am 5. Oktober 1931 starb er im Kieler Anscharkrankenhaus nach einem Schlaganfall. Seine Partei richtete ihm im Gewerkschaftshaus in Kiel eine eindrucksvolle Trauerfeier aus, unter großer Anteilnahme von Menschen aus Kiel, Rendsburg und Büdelsdorf.[1]
Partei & Politik
Wann Heinrich Jacobs in die SPD eintrat, ist bisher nicht ermittelt. 1920 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel.[1] Im selben Jahr kam er in einer Nachwahl mit einer Gruppe aus der "jüngeren Generation", zu der auch Otto Eggerstedt, Richard Hansen und Willy Verdieck gehörten, in den Bezirksvorstand.
Vermutlich 1924 trat er dem Reichsbanner bei.
Bei den Gemeindewahlen im Jahr 1919 wurde er in Kiel zum Stadtverordneten gewählt und 1924 zum Stadtverordnetenvorsteher.
In der Provinziallandtagswahl am 21. Februar 1921 wurde er für Kiel in den Provinziallandtag gewählt. Auch als Amts- und Gemeindevorsteher wurde er wieder in den Provinziallandtag gewählt.
1928 wurde er zudem als Kandidat für die Wahl zum preußischen Landtag aufgestellt, auf Platz 13.[2]
Gemeindevorsteher
Im Juli 1926 wurde er zum besoldeten (=hauptamtlichen) Amts- und Gemeindevorsteher von Büdelsdorf gewählt.[3] Mit seiner Wahl begann eine erfolgreiche kommunalpolitische Periode in der Gemeinde.
Schon im August 1926 veranlasste er die Büdelsdorfer Gemeindevertretung, zur Gründung einer Baugenossenschaft einzuladen, um den Wohnungsmangel zu beheben. Am 3. September 1926 gründeten 80 Bauinteressierte die Gemeinnützige Baugenossenschaft Büdelsdorf (heute BGM) und wählten Heinrich Jacobs zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates. Die Baugenossenschaft errichtete bis 1930 mit vielfältiger Unterstützung der Gemeinde 80 Wohnungen in der Heimstraße. 1932 begann im Rahmen des Programms für vorstädtische Kleinsiedlungen die Bebauung von Brandheideweg, Rotdornstraße und Rosenweg zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Erwerbslose und Kurzarbeiter, die er noch auf den Weg gebracht hatte.
Das Beitragsfoto oben rechts zeigt ihn am 1. Juli 1928 bei der Einweihung des Friedrich-Ebert-Denkmals im Ort, an dessen Errichtung die Gemeinde Büdelsdorf großen Anteil hatte, der wohl nicht zuletzt Heinrich Jacobs zu verdanken ist. Dies gilt auch für den Bau der Freizeitanlage mit dem großen und vielseitigen Sportplatz auf dem Eidervorgelände, der als eine der besten Anlagen dieser Art in der Provinz Schleswig-Holstein galt. Am 21. und 22. Juli 1928 wurde dort das Provinzial-Arbeiter-Sportfest Schleswig–Holstein ausgetragen.
Ab 1928 hatte er in seinem Amt mit der rapiden Verschlechterung der wirtschaftliche Verhältnisse zu kämpfen. Ca. 30 % der Büdelsdorfer (1523 Personen) lebten in diesem Jahr von Arbeitslosengeld oder Fürsorgemaßnahmen. Die Gemeinde unterstützte die AWO in ihrer Fürsorgearbeit und z. B. beim Bau des später nach Louise Schroeder benannten Kindererholungsheims, dessen Küche in den Wintermonaten als Notküche diente, aus der die AWO täglich bis zu 430 Mittagessen ausgab.
1929 bewarb sich Heinrich Jacobs als Bürgermeister von Rendsburg, unterlag aber gegen einen Kandidaten der DNVP und späteren Nazi.[4] Im selben Jahr wurde er Mitglied des Kreisausschusses und des Kreistages Rendsburg.
In wenig mehr als fünf Jahren hatte er das Bild der Gemeinde Büdelsdorf durch sozialdemokratische Kommunalpolitik verändert und geprägt. Seine Aktivität im Wohnungsbau wirkte über seinen Tod hinaus.
Ehrungen
In Büdelsdorf gibt es einen Heinrich-Jacobs-Platz - eine
"ruhige kleine Stichstraße, gar nicht weit entfernt vom Zentrum [...]. Ähnlich einer Hofanlage, nur etwas länger, ziehen sich sieben in die Jahre gekommene Nachkriegshäuser, roter Backstein. Ihre Portale und die Häuserfronten sind sogar ein bisschen aufwendig geklinkert. Beim Erstbezug 1952 fanden in jedem Gebäude zehn Flüchtlingsfamilien Platz. Später wurden fünf einfache, aber solide Genossenschaftswohnungen daraus. Fast hätte die Baugenossenschaft Mittelholstein (bgm) das Backstein-Ensemble vor ein paar Jahren schon abgerissen. [...] Knapp zehn Prozent der Altbaubestände gelten eigentlich als nicht mehr zu retten. Für viele Bauherren würde der Heinrich-Jacobs-Platz wohl dazugehören, obwohl hier selbst die Holzdielenböden und die alten Holzkassettentüren vielfach noch komplett intakt sind. Der Platz gilt als Pilotprojekt. Selbst das Kieler Innenministerium und die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen würden es interessiert beobachten [...]. Für den Büdelsdorfer Heinrich-Jacobs-Platz hofft Stefan Binder [Geschäftsführer bgm], dass die Bestandssanierung um rund ein Drittel günstiger werden könnte als ein kompletter Neubau."[5]
Dies hätte Heinrich Jacobs zweifellos gefallen!
Literatur
- Geckeler, Christa: Heinrich Jacobs (1883-1931)
- Büdelsdorfer Rundschau, Heft 10, Oktober 1931
- Rendsburger Tageblatt 6.10.1931, 12.10.1931
- Schleswig-Holsteinische Volks-Zeitung, 17.7.1926, 27.7.1926, 6.10.1931
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Geckeler, Christa: Heinrich Jacobs (1883-1931)
- ↑ Vorwärts, Morgenausgabe, 11.4.1928
- ↑ Sein Lebenslauf und seine Bewerbung um die Stelle liegen im Stadtarchiv Büdelsdorf vor.
- ↑ Neugebauer, Günter: Rendsburgs NS-Zeit im Spiegel der Jahrbücher seit dem ersten Erscheinen 1951 bis 1975 - ein kritischer Rückblick. In: Rendsburger Jahrbuch 2019, S. 211
- ↑ Jolly, Carlo: Lieber Sanieren: Darum will Stefan Binder kein Haus mehr abreißen, shz.de, 17.11.2022