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Nach dem Regierungswechsel [[1987]] wurde er zunächst Persönlicher Referent der zur Landtagspräsidentin gewählten [[Lianne Paulina-Mürl]], dann Leiter des Präsidialbüros beim Schleswig-Holsteinischen Landtag und blieb dies auch unter ihren AmtsnachfolgerInnen [[Heinz-Werner Arens]] und [[Ute Erdsiek-Rave]]. Gleichzeitig leitete er das Referat für Europa- und Minderheitenfragen, bis er [[2000]] selbst in den Landtag gewählt wurde.  
Nach dem Regierungswechsel [[1987]] wurde er zunächst Persönlicher Referent der zur Landtagspräsidentin gewählten [[Lianne Paulina-Mürl]], dann Leiter des Präsidialbüros beim Schleswig-Holsteinischen Landtag und blieb dies auch unter ihren AmtsnachfolgerInnen [[Heinz-Werner Arens]] und [[Ute Erdsiek-Rave]]. Gleichzeitig leitete er das Referat für Europa- und Minderheitenfragen, bis er [[2000]] selbst in den Landtag gewählt wurde.  


Rolf Fischer beschreibt sich als sozialdemokratisch und christlich geprägten Menschen. Vom [[15. Juni]] [[2003]] bis [[2007]] war er Kreisvorsitzender der [[Arbeiterwohlfahrt#AWO-Kreisverbände|AWO]] Kiel. Er unterstützt eine Reihe sozialer Einrichtungen in Kiel, u. a. die Seemannsmission, die Schuldnerberatung "Lichtblick", das Sinti-Wohnprojekt "Maro Temm" und die Interessengemeinschaft Bethlehem-Kirche.
Rolf Fischer beschreibt sich als sozialdemokratisch und christlich geprägten Menschen. Vom [[15. Juni]] [[2003]] bis [[2007]] war er Kreisvorsitzender der [[Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Kiel|AWO]] Kiel. Er unterstützt eine Reihe sozialer Einrichtungen in Kiel, u. a. die Seemannsmission, die Schuldnerberatung "Lichtblick", das Sinti-Wohnprojekt "Maro Temm" und die Interessengemeinschaft Bethlehem-Kirche.


Er ist oder war Mitglied u.a. der Gewerkschaft verdi, der [[Ferdinand Tönnies|Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft]], des Grenzfriedenbundes/ADS, der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, des Vereins der Freunde der Festung Friedrichsort und der SV Friedrichsort.  
Er ist oder war Mitglied u.a. in der Gewerkschaft verdi, der [[Ferdinand Tönnies|Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft]], dem [http://www.ads-flensburg.de/ ADS-Grenzfriedensbund], der [http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschichte/gesellschaft/index.php Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte], des [http://www.festung-friedrichsort.org/ Vereins der Freunde der Festung Friedrichsort] und der [http://www.sv-friedrichsort.de/ SV Friedrichsort].  


Von [[2010]] bis [[2012]] gehörte er der Synode der Nordelbischen Kirche (NEK) an und war gleichzeitig Mitglied im Europaausschuss der NEK.
Von [[2010]] bis [[2012]] gehörte er der Synode der Nordelbischen Kirche (NEK) an und war gleichzeitig Mitglied im Europaausschuss der NEK.


Als private Interessen nennt er Literatur, auch Kriminalliteratur, und Geschichte, vor allem Kieler Stadtgeschichte, daneben Fußball und Boxen; beides hat er früher aktiv betrieben.<ref>[http://www.spd-net-sh.de/kiel/fischer/index.php?mod=content&menu=10&page_id=1762 Homepage des Landtagsabgeordneten], abgerufen 30.1.2015</ref>
Als private Interessen nennt er Literatur, auch Kriminalliteratur, und Geschichte, vor allem Kieler Stadtgeschichte, als Sport Fußball und Boxen; beides hat er früher aktiv betrieben.<ref>[http://www.spd-net-sh.de/kiel/fischer/index.php?mod=content&menu=10&page_id=1762 Homepage des Landtagsabgeordneten], abgerufen 30.1.2015</ref>


== Parteifunktionen ==
== Parteifunktionen ==
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== Landesregierung ==
== Landesregierung ==
Am [[12. Juni]] [[2012]] wurde Rolf Fischer zum Staatssekretär für die Hochschulen berufen, zunächst im Ministerium für Bildung und Wissenschaft unter Ministerin [[Wara Wende]], nach der Kabinettsumbildung vom September ab [[1. November]] [[2014]] im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung unter Ministerin [[Kristin Alheit]]. In dieser Funktion vertritt er das Ministerium in zahlreichen Gremien; unter anderem hat er den Vorsitz des Stiftungsrates der [http://zbw.eu/de/ueber-uns/profil/stiftungsrat/ Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften] (Kiel und Hamburg), des Aufsichtsrates der Universitätskliniken Schleswig-Holstein (UKSH) und ist Mitglied im Kuratorium des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie (Plön) sowie im Stiftungsrat der [http://www.gedenkstaetten-sh.de/ Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten].  
Am [[12. Juni]] [[2012]] wurde Rolf Fischer zum Staatssekretär für die Hochschulen berufen, zunächst im Ministerium für Bildung und Wissenschaft unter Ministerin [[Wara Wende]], nach der Kabinettsumbildung vom September ab [[1. November]] [[2014]] im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung unter Ministerin [[Kristin Alheit]]. In dieser Funktion vertritt er das Ministerium in zahlreichen Gremien; unter anderem hat er den Vorsitz im Stiftungsrat der [http://zbw.eu/de/ueber-uns/profil/stiftungsrat/ Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften] (Kiel und Hamburg) sowie im [http://www.uksh.de/Das+UKSH/Organisation/Aufsichtsrat.html Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH)]; er ist Mitglied im [http://www.evolbio.mpg.de/6452/trustees Kuratorium des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie (Plön)] und im Stiftungsrat der [http://www.gedenkstaetten-sh.de/ Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten].  


== Kommunalpolitik ==
== Kommunalpolitik ==
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== Geschichtsinteresse ==
== Geschichtsinteresse ==
Zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und Veranstaltungen zeugen für Rolf Fischers Interesse an Geschichte und seine Fähigkeit, sie zu vermitteln. Er wird auch von anderen Kreisverbänden und Ortsvereinen häufig als Referent angefragt. Seit einigen Jahren arbeitet er an einer Geschichte der Kieler SPD. Bisher sind zwei Bände erschienen, die die Zeit von [[1860]] bis [[1920]] abdecken. [[2006]] erschien außerdem eine Biografie von [[Hermann Lüdemann]].
Zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und Veranstaltungen zeugen für Rolf Fischers Interesse an Geschichte und seine Fähigkeit, sie zu vermitteln. Er wird vom eigenen Kreisverband und auch von anderen Kreisverbänden und Ortsvereinen häufig als Referent angefragt. Seit einigen Jahren arbeitet er an einer Geschichte der Kieler SPD. Bisher sind zwei Bände erschienen, die die Zeit von [[1860]] bis [[1920]] abdecken. [[2006]] erschien außerdem eine Biografie von [[Hermann Lüdemann]].


Ein besonderes Anliegen ist es ihm, nicht zuletzt als Sprecher des Initiativkreises ''Kiel und die Revolution 1918'', den [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand]] positiv in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und ihn als Auftakt für die demokratische Entwicklung in Deutschland zu begreifen, nicht als Teil der Niederlage im 1. Weltkrieg.  
Ein besonderes Anliegen ist es ihm, nicht zuletzt als Sprecher des Initiativkreises ''Kiel und die Revolution 1918'', den [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand]] positiv in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und ihn als Auftakt für die demokratische Entwicklung in Deutschland zu begreifen, nicht als Teil der Niederlage im 1. Weltkrieg.  


[[Datei:Buchvorstellung_Wallbaum_2010.jpg|260px|thumb|left|Rolf Fischer mit Rosa Wallbaum bei der Vorstellung ihrer Lebenserinnerungen]]Zur hundertsten Wiederkehr des Kriegsbeginns von [[1914]] verfasste er ''Kiel 14 - 18. Eine szenische Erinnerung an Weltkrieg und Revolution'', eine Zusammenstellung aus Bild, Ton und eigenen Texten, die seit [[2014]] mehrfach öffentlich aufgeführt wurde.  
[[Datei:Buchvorstellung_Wallbaum_2010.jpg|260px|thumb|left|Rolf Fischer mit Rosa Wallbaum bei der Vorstellung ihrer Lebenserinnerungen]]Zur hundertsten Wiederkehr des Kriegsbeginns von [[1914]] verfasste er ''Kiel 14 - 18. Eine szenische Erinnerung an Weltkrieg und Revolution'', eine Zusammenstellung von eigenen Texten mit Bild- und Tondokumenten, die seit [[2014]] mehrfach öffentlich aufgeführt wurde.  


Auch für die Sicherung der noch vorhandenen Spuren jüdischer Geschichte in Kiel setzt er sich ein, unter anderem als Sprecher des Runden Tisches zum Erhalt der Synagoge Haßstraße in Kiel.
Auch für die Sicherung der noch vorhandenen Spuren jüdischer Geschichte in Kiel setzt er sich ein, unter anderem als Sprecher des Runden Tisches zum Erhalt der Synagoge Haßstraße in Kiel.


Er gehört zu den Autoren des "Kiel-Liedes" nach dem Vorbild und auf die Melodie des bekannten amerikanischen Songs "This Land Is Your Land" (Dies Land ist Dein Land) von Woody Guthrie, das Kiels Geschichte aus dem Blickwinkel der Arbeiter betrachtet und in der Kieler SPD sehr bekannt ist.
Er gehört zu den Autoren des "Kiel-Liedes" nach dem Vorbild und auf die Melodie des bekannten amerikanischen Songs "This Land Is Your Land" (Dies Land ist Dein Land) von Woody Guthrie, das Kiels Geschichte aus dem Blickwinkel der Arbeiterschaft betrachtet und in der Kieler SPD häufig gesungen wird.


Neben den eigenen Aktivitäten unterstützt Rolf Fischer andere bei der Bewahrung und Aufarbeitung von Aspekten der Parteigeschichte. So sorgte er dafür, dass die Lebenserinnerungen von [[Rosa Wallbaum]], "Ich hab mich niemals arm gefühlt!", [[2010]] zu ihrem 95. Geburtstag erscheinen konnten.
Neben den eigenen Aktivitäten unterstützt Rolf Fischer andere bei der Bewahrung und Aufarbeitung von Aspekten der Parteigeschichte. So sorgte er dafür, dass die Lebenserinnerungen von [[Rosa Wallbaum]], ''"Ich hab mich niemals arm gefühlt!"'', [[2010]] zu ihrem 95. Geburtstag erscheinen konnten.


Seit Februar [[2013]] arbeitet er auch als Sprecher des [[Kreisverband Kiel - Arbeitskreis Geschichte|Arbeitskreises Geschichte der Kieler SPD]] an der Bewahrung der Geschichte der Kieler Kreispartei mit. Seit [[12. Dezember]] [[2013]] gehört er dem Vorstand der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte an.
Seit Februar [[2013]] arbeitet er auch als Sprecher des [[Kreisverband Kiel - Arbeitskreis Geschichte|Arbeitskreises Geschichte der Kieler SPD]] an der Bewahrung der Geschichte der Kieler Kreispartei mit. Seit [[12. Dezember]] [[2013]] gehört er dem Vorstand der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte an.
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*''Kiel. Eine Liebe auf den zweiten Blick'' (Husum 1993) ISBN 3-88042-648-1 (mit Uwe Carstens, [[Ute Kohrs|Ute Kohrs-Heimann]])
*''Kiel. Eine Liebe auf den zweiten Blick'' (Husum 1993) ISBN 3-88042-648-1 (mit Uwe Carstens, [[Ute Kohrs|Ute Kohrs-Heimann]])
*''[[90. Jahrestag des Matrosenaufstandes 1918|Revolution. Beiträge zum Kongress der Kieler SPD zum 90. Jahrestag der Revolution 1918]]'' (Kiel 2009)
*''[[90. Jahrestag des Matrosenaufstandes 1918|Revolution. Beiträge zum Kongress der Kieler SPD zum 90. Jahrestag der Revolution 1918]]'' (Kiel 2009)
*''[[90. Jahrestag des Matrosenaufstandes 1918|Revolution und Revolutionsforschung]]. Beiträge aus dem Kieler Initiativkreis 1918/19'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 67) (Verlag Ludwig 2011) ISBN 987-3-86935-059-2
*''[[90. Jahrestag des Matrosenaufstandes 1918|Revolution und Revolutionsforschung]]. Beiträge aus dem Kieler Initiativkreis 1918/19'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 67) (Kiel 2011) ISBN 987-3-86935-059-2


=== Aufsätze: ===
=== Aufsätze: ===

Version vom 9. November 2016, 22:52 Uhr

Rolf Fischer
Rolf Fischer
Rolf Fischer
Geboren: 6. August 1954

Karl-Rudolf 'Rolf' Fischer, * 6. August 1954 in Adelebsen/NDS; Bibliotheksassistent, Politikwissenschaftler. Verwitwet, drei Kinder. Evangelisch. Mitglied der SPD im Kreisverband Kiel seit 1982.

Werdegang

"Ich kenne Zeiten mit und ohne Arbeit; habe mein Abitur auf dem Abendgymnasium nachgeholt und in dieser Zeit tagsüber als Bibliotheksangestellter gearbeitet. [...] Durch Lianne Paulina-Mürl, deren Wahlkreismitarbeiter ich während meines Studiums wurde [...], bin ich in direkten Kontakt mit der Landespolitik gekommen."[1]

Rolf Fischer kam über Göttingen und Oldenburg/Old. 1979[2] nach Kiel, um Politikwissenschaft, Volkskunde und Germanistik mit dem Abschluss Magister (M.A.) zu studieren.

Kommunalpolitisch war er bis 1995 hauptsächlich im Ortsverein Kiel-West aktiv, u.a. bei der Herausgabe der OV-Zeitung Westwind, später im Ortsverein Suchsdorf. An älteren Genossen, die ihn durch ihr Vorbild zum Eintritt in die SPD bewogen, nennt er Julius Bredenbeck und Bernhard Jansen.

Nach dem Regierungswechsel 1987 wurde er zunächst Persönlicher Referent der zur Landtagspräsidentin gewählten Lianne Paulina-Mürl, dann Leiter des Präsidialbüros beim Schleswig-Holsteinischen Landtag und blieb dies auch unter ihren AmtsnachfolgerInnen Heinz-Werner Arens und Ute Erdsiek-Rave. Gleichzeitig leitete er das Referat für Europa- und Minderheitenfragen, bis er 2000 selbst in den Landtag gewählt wurde.

Rolf Fischer beschreibt sich als sozialdemokratisch und christlich geprägten Menschen. Vom 15. Juni 2003 bis 2007 war er Kreisvorsitzender der AWO Kiel. Er unterstützt eine Reihe sozialer Einrichtungen in Kiel, u. a. die Seemannsmission, die Schuldnerberatung "Lichtblick", das Sinti-Wohnprojekt "Maro Temm" und die Interessengemeinschaft Bethlehem-Kirche.

Er ist oder war Mitglied u.a. in der Gewerkschaft verdi, der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, dem ADS-Grenzfriedensbund, der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, des Vereins der Freunde der Festung Friedrichsort und der SV Friedrichsort.

Von 2010 bis 2012 gehörte er der Synode der Nordelbischen Kirche (NEK) an und war gleichzeitig Mitglied im Europaausschuss der NEK.

Als private Interessen nennt er Literatur, auch Kriminalliteratur, und Geschichte, vor allem Kieler Stadtgeschichte, als Sport Fußball und Boxen; beides hat er früher aktiv betrieben.[3]

Parteifunktionen

Landtag

Europapolitik

Als überzeugter Europäer engagierte sich Rolf Fischer nicht nur im Landtag für Europapolitik. Er kandidierte für die Europawahl am 13. Juni 2004 auf Platz 2 der Landesliste. Von 2006 bis 2008 war er außerdem stellvertretender Landesvorsitzender der Europa-Union Schleswig-Holstein. Er setzt sich ein für ein "Europa der Regionen", in dem sich die europäische und die regionale Ebene ergänzen, und auch für ein "soziales Europa", das nicht allein die wirtschaftliche Liberalisierung verfolgt, sondern auch soziale Gerechtigkeit für alle, die in ihm leben.[4]

Minderheitenpolitik

Fast 20 Jahre lang war Rolf Fischer durch seine Arbeit - zunächst als Referatsleiter, dann als minderheitenpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Landtag - geschätzter Ansprechpartner für die deutsche Minderheit in Nordschleswig.[5] Als Abgeordneter setzte er sich dafür ein, nach den schleswig-holsteinischen Minderheiten der Dänen und Friesen auch die der Sinti und Roma in die Landesverfassung aufzunehmen. Dies gelang erst kurz nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag, am 14. November 2012.

Landesregierung

Am 12. Juni 2012 wurde Rolf Fischer zum Staatssekretär für die Hochschulen berufen, zunächst im Ministerium für Bildung und Wissenschaft unter Ministerin Wara Wende, nach der Kabinettsumbildung vom September ab 1. November 2014 im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung unter Ministerin Kristin Alheit. In dieser Funktion vertritt er das Ministerium in zahlreichen Gremien; unter anderem hat er den Vorsitz im Stiftungsrat der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (Kiel und Hamburg) sowie im Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH); er ist Mitglied im Kuratorium des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie (Plön) und im Stiftungsrat der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten.

Kommunalpolitik

Als Kieler Kreisvorsitzender war Rolf Fischer auch kommunalpolitisch tätig. Zusammen mit Gesa Langfeldt, Torsten Albig und Hans-Peter Bartels verfasste er das Papier "Stadt statt Staat", das bei seiner Veröffentlichung am 8. Februar 2010 bundesweit Aufmerksamkeit erregte. Unter anderem empfahl es die drastische Verringerung der Bundesländer und die stärkere Verlagerung der finanziellen Ressourcen auf die Kommunen. In den überregionalen Medien wurde nur Torsten Albig als Autor wahrgenommen.[6][7][8][9]

Geschichtsinteresse

Zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge und Veranstaltungen zeugen für Rolf Fischers Interesse an Geschichte und seine Fähigkeit, sie zu vermitteln. Er wird vom eigenen Kreisverband und auch von anderen Kreisverbänden und Ortsvereinen häufig als Referent angefragt. Seit einigen Jahren arbeitet er an einer Geschichte der Kieler SPD. Bisher sind zwei Bände erschienen, die die Zeit von 1860 bis 1920 abdecken. 2006 erschien außerdem eine Biografie von Hermann Lüdemann.

Ein besonderes Anliegen ist es ihm, nicht zuletzt als Sprecher des Initiativkreises Kiel und die Revolution 1918, den Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand positiv in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und ihn als Auftakt für die demokratische Entwicklung in Deutschland zu begreifen, nicht als Teil der Niederlage im 1. Weltkrieg.

Rolf Fischer mit Rosa Wallbaum bei der Vorstellung ihrer Lebenserinnerungen

Zur hundertsten Wiederkehr des Kriegsbeginns von 1914 verfasste er Kiel 14 - 18. Eine szenische Erinnerung an Weltkrieg und Revolution, eine Zusammenstellung von eigenen Texten mit Bild- und Tondokumenten, die seit 2014 mehrfach öffentlich aufgeführt wurde.

Auch für die Sicherung der noch vorhandenen Spuren jüdischer Geschichte in Kiel setzt er sich ein, unter anderem als Sprecher des Runden Tisches zum Erhalt der Synagoge Haßstraße in Kiel.

Er gehört zu den Autoren des "Kiel-Liedes" nach dem Vorbild und auf die Melodie des bekannten amerikanischen Songs "This Land Is Your Land" (Dies Land ist Dein Land) von Woody Guthrie, das Kiels Geschichte aus dem Blickwinkel der Arbeiterschaft betrachtet und in der Kieler SPD häufig gesungen wird.

Neben den eigenen Aktivitäten unterstützt Rolf Fischer andere bei der Bewahrung und Aufarbeitung von Aspekten der Parteigeschichte. So sorgte er dafür, dass die Lebenserinnerungen von Rosa Wallbaum, "Ich hab mich niemals arm gefühlt!", 2010 zu ihrem 95. Geburtstag erscheinen konnten.

Seit Februar 2013 arbeitet er auch als Sprecher des Arbeitskreises Geschichte der Kieler SPD an der Bewahrung der Geschichte der Kieler Kreispartei mit. Seit 12. Dezember 2013 gehört er dem Vorstand der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte an.

Veröffentlichungen

Bücher

Als Herausgeber:

Aufsätze:

Links

Quellen

  1. Homepage des Landtagsabgeordneten, abgerufen 30.1.2015
  2. Carstens / Fischer / Kohrs-Heimann (Hrsg.): Kiel. Eine Liebe auf den zweiten Blick (Husum 1993), S. 110
  3. Homepage des Landtagsabgeordneten, abgerufen 30.1.2015
  4. Homepage des Landtagsabgeordneten, abgerufen 30.1.2015
  5. Cornelius von Tiedemann: "Nordschleswig hat mich geprägt". Nach 20 Jahren Minderheitenpolitik will der Kieler Rolf Fischer (SPD) neue Aufgaben für die Partei übernehmen, Der Nordschleswiger, 14.10.2009
  6. Uli Exner: "Wir sind die Mitte unseres Landes", DIE WELT, 15.2.2010
  7. Alexander Neubacher: Kommunen: Herr der Schlaglöcher, DER SPIEGEL, 15.3.2010
  8. Markus Balser: Verschuldete Kommunen - "Defektes System, fehlender Realitätssinn", Süddeutsche Zeitung, 20.5.2010
  9. Martin Höfig: Der Finanzierer - Torsten Albig will Autofahrern mehr für den Straßenerhalt abverlangen, Neues Deutschland, 23.4.2014