Holger Ipsen: Unterschied zwischen den Versionen

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Holger Ipsen trat [[1964]] nach seiner Ankunft in Kiel "gleich in ''Hausmann's Bierstube'' in die Kieler SPD ein", wie es in einem Nachruf hieß.<ref name=":0" />


Von [[1973]] bis [[1981]] war er Vorsitzender des [[Ortsverein Kiel-Süd|OV Süd]], danach bis [[1990]] Beisitzer im Vorstand.
Von [[1973]] bis [[1981]] war er Vorsitzender des [[Ortsverein Kiel-Süd|OV Süd]], danach bis [[1990]] Beisitzer im Vorstand.
Er gehörte zu den Mitinitiatoren des Stadtteilfestes des OV Kiel-Süd im Schützenpark, dass ab [[1981]] in die Lutherstraße verlegt wurde. Ebenso gehörte er zu den Mitbegründern der Stadtteilzeitung ''Rund um den Kreienbarg'' des OV Kiel-Süd.
Er gehörte zu den Mitinitiatoren des Stadtteilfestes des OV Kiel-Süd im Schützenpark, dass ab [[1981]] in die Lutherstraße verlegt wurde. Ebenso gehörte er zu den Mitbegründern der Stadtteilzeitung [[Rund um den Kreienbarg]] des OV Kiel-Süd.


=== Kommunalpolitik ===
=== Kommunalpolitik ===

Version vom 9. September 2024, 16:44 Uhr

Holger Ipsen
Holger Ipsen
Holger Ipsen
Geboren: 25. Juni 1943
Gestorben: 22. Mai 1995

Holger Peter Ipsen[1], * 25. Juni 1943 in Flensburg, † 22. Mai 1995 in Kiel. Diplom-Verwaltungswirt. Mitglied der SPD seit 1964.[2]

Leben & Beruf

Nach dem Schulbesuch in Flensburg machte Holger Ipsen zunächst in Glücksburg eine Verwaltungsausbildung. 1964 wechselte er in den Landesdienst nach Kiel, wo er sich an der Verwaltungs-Fachhochschule Altenholz zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) fortbildete. Auf der Beamtenlaufbahn brachte er es bis zum Oberamtsrat im Kultusministerium.

Er war in 2. Ehe verheiratet.

Am 1. Mai 1988 übernahm er als gewählter Direktor die Leitung der Kieler Verkehrs-AG (KVAG), heute Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG).

"Keine leichte Amtszeit: Er mußte die Weichen stellen zur wirtschaftlichen Konsolidierung des angeschlagenen ÖPNV-Betriebes. Über neue Tarifgestaltungen und unkonventionelle Werbemethoden versuchte er, neue Fahrgäste in die Busse zu bekommen."[3]

Die Schwierigkeiten waren größer, als er erwartet hatte. Für einige hatte er vorher selbst mit gesorgt:

"So war er, der die paritätische Mitbestimmung in diesem städtischen Unternehmen mit auf den Weg gebracht hat, später einer ihrer schärfsten Kritiker."[3]

Als weitere Neuerungen in seiner Amtszeit werden genannt

"die Einführung des Niederflur-Busses und die ersten, erfolgreichen Versuchsfahrten mit dem umweltschonenden Erdgasbus [sowie] die Einführung der elektronischen Fahrscheindrucker oder die Lichtsignal-Beeinflußung [die den Bussen Vorfahrt an Ampeln sicherte]. In der Fördefahrt kamen zwei Kombischiffe in Fahrt, was zu einer Entspannung des Fahrradtransports im Sommer führte. [...] Sein Einsatz galt ebenso der Fortführung der Tarif- und Verkehrsgemeinschaft Kieler Umland mit dem Ziel der Bildung eines Kieler Verkehrsverbundes."[4]

Er war Mitglied und von 1989 bis 1990 auch Vorsitzender des AWO-Kreisverbandes Kiel.

Der Satz in seinem Nachruf "[Holger] Ipsen mochte die Menschen - am liebsten an der Theke."[3] enthält den Hinweis, dass der Alkohol - bis heute ein "Berufsrisiko" für Menschen auf allen Ebenen der Politik - zu seinem allzu frühen Tod beitrug. Seine Partei bekannte:

"Sein früher Tod macht uns betroffen."[5]

Er wurde in der Ostsee bestattet.[6]

Partei & Politik

Holger Ipsen und Fraktionsgeschäftsführer Gerd Müller, im Hintergrund Wolfgang Herrmann, während einer Sitzung der Ratsfraktion
Nachruf für Holger Ipsen von Hans Mehrens, Rotkielchen 6/7 1995

Holger Ipsen trat 1964 nach seiner Ankunft in Kiel "gleich in Hausmann's Bierstube in die Kieler SPD ein", wie es in einem Nachruf hieß.[3]

Von 1973 bis 1981 war er Vorsitzender des OV Süd, danach bis 1990 Beisitzer im Vorstand. Er gehörte zu den Mitinitiatoren des Stadtteilfestes des OV Kiel-Süd im Schützenpark, dass ab 1981 in die Lutherstraße verlegt wurde. Ebenso gehörte er zu den Mitbegründern der Stadtteilzeitung Rund um den Kreienbarg des OV Kiel-Süd.

Kommunalpolitik

Schon 1970 kam er in die Kieler Ratsversammlung, direkt gewählt im Wahlkreis 12 (Südfriedhof), war von 1978 bis 1981 ehrenamtlicher Sportdezernent, von 1981 bis 1988 Vorsitzender der Ratsfraktion.[7] Der Lokalpresse stellte sich seine Arbeitsmethode wie folgt dar:

"Konkrete Probleme wurden erkannt, beschrieben - und dann auch gelöst. Zeit- und nervenaufreibende Diskussionen im eigenen Laden gingen ihm mehr auf den Geist als der Mitbewerber CDU."[3]

Ob letztere Einschätzung die Realität oder doch eher das konservativ orientierte Weltbild des KN-Lokalchefs wiedergibt, sei dahingestellt. Dass Holger Ipsen ein "Macher" war, der auf seine politischen Ziele losging und sie "mit markigen Sprüchen vertrat"[4], bestätigen auch andere, die mit ihm gearbeitet haben.

Ab 1974 gehörte er für die Ratsversammlung dem Aufsichtsrat des städtischen Betriebes Versorgung und Verkehr Kiel GmbH (VVK) an, in dem die Stadtwerke und das städtische Verkehrsunternehmen Kieler Verkehrs-AG (KVAG) zusammengefasst waren. 1986 wurde er Vorsitzender des Aufsichtsrats der KVAG. Von April 1986 bis Januar 1988 war er außerdem 2. stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt.[8]

Er schied aus der Ratsversammlung aus, um sein Amt als Direktor der KVAG anzutreten, da beide Ämter nicht mehr als miteinander vereinbar angesehen wurden, wie es früher noch der Fall gewesen war.

Als Ratsmitglied kämpfte er immer für ein nie realisiertes Erlebnisbad auf der Moorteichwiese (im eigenen Stadtteil). Er war auch, mit Jens Haass, Vater des am 1. Januar 1986 bei der KVAG eingeführten "Supertickets", einer übertragbaren und auch von vielen anderen Verkehrsunternehmen akzeptierten Monatskarte, die bei der Einführung 50,- DM kostete.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige der KVAG, Kieler Nachrichten, 27.5.1995
  2. Dieser Eintrag beruht zum Teil auf Angaben von Hartmut Diester.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Groddeck, Eckhard: Holger Ipsen ist tot, Kieler Nachrichten, 24.5.1995
  4. 4,0 4,1 Holger Ipsen ist tot, Kieler Epress, 27.5.1995
  5. Traueranzeige des Kreisverbandes Kiel und der Ratsfraktion, Kieler Nachrichten, 27.5.1995
  6. Traueranzeige der Familie, Kieler Nachrichten, 27.5.1995
  7. SPD-Ratsfraktion Kiel: 1946-2016. Jubiläum der SPD-Ratsfraktion (Kiel o.J. [2018], S. 60
  8. Traueranzeige der Landeshauptstadt Kiel, Kieler Nachrichten, 27.5.1995