1892
Aus SPD Geschichtswerkstatt
Vorsitzende der SPD sind Alwin Gerisch und Paul Singer. Auf dem Parteitag im November werden Paul Singer und August Bebel zu den Vorsitzenden gewählt. Vorsitzender der Agitationskommission für Hamburg und Schleswig-Holstein ist Heinrich Lienau.
Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II. Reichskanzler ist Leo von Caprivi.
Januar
- 24. Januar - Eine Versammlung in Saal der Witwe Soll (heute: Gasthof Zur Linde) gilt als Startdatum der Sozialdemokratie in Dänischenhagen.
Februar
- 6. Februar - Wilhelm Schmehl kommt in Burg (Kreis Wetzlar) zur Welt
- 7. Februar - In Hadersleben spricht Joachim Klüß auf einer Versammlung fast zwei Stunden über die Sozialdemokratie. Die Versammlung wählt den Genossen Hinrichsen als Delegierter für den Provinzialparteitag.[1]
- 10. Februar - In Wesselburen spricht Wilhelmine Kähler auf einer Versammlung in der Gaststätte von Herrn Meister über die Sozialdemokratie und die Frauenfrage. In Lunden spricht Joachim Klüß vor 400 Teilnehmenden im "Kolosseum". Der Genosse Faber wird von der Versammlung als Delegierter für den Provinzialparteitag gewählt.[1] Der Auftritt von Wilhelmine Kähler sollte im Dezember ein gerichtliches Nachspiel haben.
- 11. Feburar - Hausdurchsuchung beim Genossen Gruber in Langenloh bei Elmshorn. Der Gendarm beschlagnahmt sozialistische Literatur.[1]
- 15. Februar - Heinrich Wilckens kommt in Ritscherschleuse (Kreis Stade) zur Welt.
- 16. Februar - In Wesselburen sprechen Joachim Klüß und Wilhelmine Kähler in einer öffentlichen Volksversammlung in der Gaststätte von Herrn Meister vor 400 Personen.[2]
März
April
Mai
- 1. Mai - Eine Rednerin aus Hamburg referiert beim Ortsverein Eckernförde in einer "Öffentlichen Frauen- und Männerversammlung" über die Bedeutung des Maifeiertages und ermutigt Frauen, sich an der politischen Auseinandersetzung zu beteiligen
Juni
- 28. Juni - Wilhelm Kuklinski wird in Kiel geboren
Juli
August
- 23. August - Wilhelmine 'Nanny' Röschmann kommt in Bordesholm zur Welt
September
Oktober
November
- 14. - 21. November - SPD Parteitag in Berlin.[3] "Das herrschende Militärsystem wird in einer Resolution als 'fortdauernde Bedrohung des Völkerfriedens« und als »vornehmstes Werkzeug der kapitalistischen Klassenherrschaft' gekennzeichnet. Den Antisemitismus bekämpfe die Sozialdemokratie als eine gegen die natürliche Entwicklung der Gesellschaft gerichtete Erscheinung. Der Parteitag äußert sich zurückhaltend zur Gründung von Genossenschaften."[4]
Dezember
- 20. Dezember - Der Auftritt von Wilhelmine Kähler in Wesselburen im Februar hat ein gerichtliches Nachspiel. Das Schöffengericht Wesselburen hatte sie schon zu einer Woche Gefängnis verurteilt, weil sie angeblich die anwesenden Polizeibeamten beleidigt habe. Das Gericht in Kiel bestätigte das Urteil. Wilhelmine Kähler musste zusätzlich die Kosten des Verfahrens tragen.[5]
Nicht datiert
- Heinrich Kürbis tritt in die SPD und in den Deutschen Metallarbeiterverband ein
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Aus Schleswig-Holstein, Hamburger Echo, Samstag, den 13. Februar 1892
- ↑ Wesselburen, Hamburger Echo, Freitag, den 19. Februar 1892, Seite 2
- ↑ Siehe: Sozialdemokratische Parteitage (1890 - 1899)
- ↑ Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Stichtag 14./21. November 1890. in: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
- ↑ Aus Schleswig-Holstein, Hamburger Echo, Donnerstag, den 22. Dezember 1892, Seite 3