1941
Das entscheidende Ereignis des Jahres ist am 22. Juni der deutsche Überfall auf die Sowjetunion unter Bruch des 1939 geschlossenen Nichtangriffspakts. Dieser Plan ist Hitlers Umgebung seit Ende März bekannt. Bereits im April marschiert Deutschland in Jugoslawien und Griechenland ein. Anfang Mai fliegt Hitlers Stellvertreter Rudolf Hess heimlich nach Großbritannien, um dort für einen Separatfrieden zu werben; die Briten nehmen ihn gefangen.
In den besetzten Ländern wie in Deutschland wird die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung fortgesetzt; Mitte des Jahres wird das Tragen des "gelben Sterns" angeordnet.
Am 7. Dezember überfällt das mit Deutschland verbündete Japan den amerikanischen Kriegshafen Pearl Harbor auf Hawaii, zerstört Teile der Pazifikflotte und bewirkt den Eintritt der USA in den Krieg.
Januar
- Siegfried Berger wird als Zivilingenieur zur Erprobung von Radargeräten nach Kiel dienstverpflichtet.
- Das Hanseatische Oberlandesgericht Hamburg verurteilt Wilhelm Schmehl wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu 18 Monaten Haft, die er bis auf einen kleinen Rest in strenger Einzelhaft absitzt.
- 24. Januar - Die Nazis verurteilen Adolf Drobe zu vier Jahren Zuchthaus im KZ Fuhlsbüttel.
- 30. Januar - Heike Giessler, später Raisdorf, kommt zur Welt.
Februar
- 15. Februar - Klaus Matthiesen wird in Gangerschild b. Flensburg geboren.
- 26. Februar - Hans-Jürgen Wolter kommt in Lübeck zur Welt.
März
April
- 8. April - Walther Lehmkuhl wechselt nach Berlin in eine Tätigkeit im Reichswirtschaftsministerium.
- 21. April - Udo Lumma wird in Stargard/Pommern (heute Polen) geboren.
Mai
- 24. Mai - Cord-Peter Lubinski kommt in Kronshagen zur Welt.
Juni
Juli
- 23. Juli - Dietmar Lutz wird in Marienburg (Westpreußen, heute Malbork/Polen) geboren.
August
- 10. August - Jürgen Bock, später Glückstadt, kommt zur Welt.
September
- Otto Tschadek wird Oberstabsrichter am Marinegericht Kiel.
- Nikolaus Ehlers wird von der Gestapo verhaftet.
- 20. September - Alfred Rund, später Stadtverordneter in Reinbek, kommt zur Welt.
- 23. September - Ludwig Tamm stirbt nach zweieinhalb Jahren Haft mit 58 Jahren im KZ Dachau.
Oktober
November
- 5. November - Eckehard Raupach wird in Schwerin geboren.
Dezember
- 4. Dezember - Karl Offen stirbt mit 51 Jahren in Pinneberg; er erschießt sich während der Verhaftung durch die Gestapo.
Nicht datiert
- Egon Bahr meldet sich freiwillig zur Luftwaffe, um nicht zur Infanterie einberufen zu werden.
- Karl Becker, Karl Rickers und Karl Schiller beginnen - freiwillig oder einberufen - ihren Kriegsdienst in der Wehrmacht.
- Im schwedischen Exil wird Paul Bromme außenpolitischer Redakteur der regionalen sozialdemokratischen Tageszeitung Örebro-Kuriren.
- Andreas Gayk beginnt im Frühjahr eine neue Tätigkeit als Ärztebesucher, unter deren Deckmantel er Widerstandskontakte aufrecht erhält.
- Wilhelm Haberlandt, Vorsitzender der Flensburger SPD, stirbt, vermutlich in Flensburg.
- Helmut Hänsler kommt zur Welt.
- Emmi-Charlotte Heinemann entgeht aus nicht ermittelten Gründen der Deportation als "Halbjüdin".
- Eberhard John, später Gemeindevertreter in Wahlstedt, kommt zur Welt.
- Rudolf Katz erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft.
- Amandus und Sophie Lützen und Åge Lassen werden aus der Haft entlassen; dem Letzteren wird verboten, sich in Südjütland aufzuhalten.
- Karl Ratz wird aus dem KZ Neuengamme entlassen.
- Jan Sierks wird mit 17 Jahren zur Wehrmacht eingezogen und bewirbt sich um Aufnahme in die SS.
- Max Sommerfeld wird mit Hilfe alter politischer Freunde für "kriegswichtige Transportarbeiten" in Königsberg von der Wehrmacht freigestellt.
- Jochen Steffen macht sein Kriegsabitur und wird zur Wehrmacht eingezogen.
- Wilhelm Stöcken muss wegen verweigerter Benzinzuteilungen seinen Beruf als Steinfischer aufgeben.
- Bruno Verdieck wird aus dem KZ Fuhlsbüttel entlassen.
- Johann Wahlgren aus Geesthacht stirbt.