Landesparteitag 1973, Eckernförde
Landesparteitag Eckernförde 1973 |
24. Februar - 25. Februar 1973 |
Stadthalle |
Am Exer 1 |
24340 Eckernförde |
Siehe auch: Beschlussdatenbank |
Der Landesparteitag 1973 fand am 24. und 25. Februar in der Stadthalle in Eckernförde statt. Jochen Steffen wurde zum letzten Mal als Landesvorsitzender wiedergewählt. Er begrüßte mit Klaus Nemitz aus Lübeck das 40.000. Mitglied der SPD Schleswig-Holstein.[1]
Jochen Steffen sagte im Februar 1973 auf dem Landesparteitag der schleswig-holsteinischen SPD in Eckernförde:
- "Unsere Erfahrung sollte uns lehren, es gibt keine vorbestimmte Kraft in der Entwicklung, die die Gesellschaft von sich aus in eine Zukunft treibt, wie wir sie wünschen. Hegels Weltgeist, in dem Sinn und Ziel der Geschichte beschlossen sind und der sich durch die Taten der Großen verwirklicht, gibt es nicht. Der Weltgeist steckt auch nicht in der Entfaltung der Produktivkräfte. Er steckt auch nicht in den Massen, und schon gar nicht in den Gehirnen und Handlangern der Politbüros. Im Leben des einzelnen und der Gesellschaft steckt immer nur so viel Sinn, als wir entsprechend unserem Wertsystem gestaltend in sie einbringen. Das ist die Freiheit des Menschen. Und in der Art und Weise der Benutzung dieser Freiheit der Gestaltung des Heute und des Morgen liegt seine menschliche und gesellschaftliche Verantwortung".[2]
Beschlüsse
Der Parteitag hat sich intensiv mit dem Langzeitprogramm der SPD beschäftigt und dazu Beschlüsse mit Anträgen an den SPD-Parteitag gefasst. Alle Beschlüsse wurden in der Schleswig-Holstein-Post 3/1973 veröffentlicht.
Spitzenkandidatur 1975
Nachdem Jochen Steffen bereits 1971 erklärt hatte, nicht mehr als Spitzenkandidat zu einer Landtagswahl anzutreten, war die SPD Schleswig-Holstein auf der Suche nach einem neuen Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 1975. Mehrere Anträge beschäftigten sich mit dieser Frage. Als mögliche Kandidaten wurden Egon Bahr und Lauritz Lauritzen ins Gespräch gebracht. Die Anträge wurde auf den nächsten Landesparteitag vertagt.[3] Dort wurde Lauritz Lauritzen zum Spitzenkandidaten gekürt.
Vorstandswahlen
Laut Presseberichten[4] setzte sich der Vorstand folgendermaßen zusammen:
Funktion | KandidatIn | Bemerkungen |
---|---|---|
Landesvorsitzender | Jochen Steffen | mit 140 Stimmen bei 24 Gegenstimmen, 4 Enthaltungen und 2 ungültigen Stimmen |
1. stellvertretender Landesvorsitzender | Eckart Kuhlwein | mit 100 Stimmen, 60 Gegenstimmen, 15 Enthaltungen; Wilhelm Geusendam trat nicht wieder an. |
2. stellvertretender Landesvorsitzender | Günther Jansen | mit 130 Stimmen bei 34 Gegenstimmen und 13 Enthaltungen |
Schatzmeister | Günther Heyenn | mit 137 Stimmen bei 22 Gegenstimmen und 17 Enthaltungen; Kurt Schulz trat nicht wieder an. |
Beisitzer | Klaus Matthiesen | mit 149 Stimmen |
Beisitzer | Egon Bahr | mit 130 Stimmen |
Beisitzer | Werner Braun | mit 130 Stimmen |
Beisitzer | Björn Engholm | mit 130 Stimmen |
Beisitzer | Bodo Richter | mit 127 Stimmen |
Beisitzer | Jürgen Busack | mit 125 Stimmen |
Beisitzer | Kurt Hamer | mit 119 Stimmen |
Beisitzer | Karl-Heinz Luckhardt | mit 119 Stimmen |
Beisitzer | Brunhild Wendel | mit 112 Stimmen |
Beisitzer | Berend Harms | mit 106 Stimmen |
Beisitzer | Ernst-Wilhelm Stojan | mit 96 Stimmen |
Beisitzer | Richard Bünemann | mit 91 Stimmen |
Beisitzer | Hans Wiesen | mit 81 Stimmen |
Einzelnachweise
- ↑ Schleswig-Holstein Post, 1-2/1973
- ↑ Jürgen Weber, (1988) Jochen Steffen - Der "rote Jochen" in "Demokratische Geschichte" Bd. 3 Download
- ↑ Beschlussdatenbank: Spitzenkandidat 1975 (1973)
- ↑ Steffen behält SPD-Vorsitz für die nächsten zwei Jahre, KN, 26.2.1973
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