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Version vom 2. März 2022, 20:37 Uhr
Parteivorsitzende sind Arthur Crispien, Hermann Müller und Otto Wels, Distriktsvorsitzender in Schleswig-Holstein ist Willy Verdieck.
Deutschland wird von einem konservativen Kabinett unter dem parteilosen Reichskanzler Hans Luther regiert.
Die junge deutsche Republik erlebt einen vielleicht entscheidenden Einschnitt, als am 28. Februar überraschend Reichspräsident Friedrich Ebert stirbt. Um seine Nachfolge bewerben sich der (von SPD und DDP unterstützte) Zentrumspolitiker Wilhelm Marx und der Kommunist Ernst Thälmann. Die Konservativen stellen den 77jährigen kaiserlichen Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg auf, unter dessen militärischer Leitung Deutschland den 1. Weltkrieg verlor. In der Zeit danach gehörte er zu den Urhebern der sogenannten "Dolchstoßlegende", die behauptet, Deutschland sei "im Felde unbesiegt" geblieben, die Niederlage allein dem Versagen der "Heimatfront" zuzuschreiben. Hindenburg erhält 14,6 Mio. Stimmen - gegen 13,7 Mio. für Marx und 1,7 Mio. für Thälmann - und wird im April Reichspräsident.
Januar
- Friedrich Bartels wird zum Präsidenten des Preußischen Landtags gewählt.
Februar
- 28. Februar - Reichspräsident Friedrich Ebert stirbt mit nur 54 Jahren in Berlin.
März
- Louise Schroeder wechselt aus der Leitung des Fürsorgeamtes Altona als Dozentin an die von ihr mitbegründete Wohlfahrtsschule der AWO und an das Sozialpolitische Seminar der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin.
- 12. März - Jack 'Jackie' Meitmann kommt in Kiel zur Welt.
April
- 24. April - Otto Gerlach wird in Pinneberg geboren.
- 30. April - Wahl des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg.
Mai
- 24. Mai - Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im Landesteil Lübeck. Die SPD verliert noch einen Sitz und wird mit 22,46 % nur noch drittstärkste Kraft.
- 28. Mai - Waldemar Dudda kommt in Hamburg zur Welt.
- 31. Mai - Heinz Lund wird in Lübeck geboren.
Juni
Juli
- 24.-26. Juli - An der ersten Internationalen Arbeiter-Olympiade in Frankfurt am Main nehmen auch Arbeitersportler aus Schleswig-Holstein teil, u.a. 38 Mitglieder des FTSV Elmshorn - unter ihnen möglicherweise Viktor Andersen aus Uetersen - sowie Theo Sakmirda von der Freien Turnerschaft an der Kieler Förde.
August
- Elly Brodführer heiratet den Studienrat Wilhelm Linden.
September
- 13.-18. September - Auf dem Reichsparteitag von Heidelberg wird das Heidelberger Programm der SPD verabschiedet, das unter anderem für die "Bildung der Vereinigten Staaten von Europa" eintritt. Es gilt bis zur Verabschiedung des Godesberger Programms von 1959.
Oktober
November
- 29. November - Die Provinziallandtagswahl 1925 gewinnt die SPD knapp mit 32,7% der Stimmen. Alma Wartenberg wird als einzige Frau in den Provinziallandtag gewählt, außerdem Richard Hansen.
Dezember
Nicht datiert
- Fritz Baade wird Leiter der Forschungsstelle für Wirtschaftspolitik in Berlin.
- Julius Bredenbeck tritt dem sozialistischen Erziehungsverein "Neue Gemeinschaft" bei.
- Dora Damm übernimmt die Leitung der Ortsfrauengruppe Kiel-Hassee im Sozialdemokratischen Verein Groß-Kiel.
- Wilhelm Ewers, Walter Lurgenstein, Ernst Scheel, Walter Schütt, Max Sommerfeld und Berta Fischer treten in die SPD ein, vermutlich auch Willi Engel.
- Richard Hansen wird Stadtvertreter in Kiel.
- Erich Harms löst Claudius Wriedt als Vorsitzender des Ortsvereins Nortorf ab.
- Heinrich Hartwig und Karl Stegelmann kommen in die Gemeindevertretung von Kronshagen.
- Hermann Heimerich wird zum Bürgermeister für Wirtschaft in Kiel gewählt.
- Emilie Helm und Anna Ipsen gründen die Arbeiterwohlfahrt in Pinneberg.
- Der Deutsche Landarbeiter-Verband Kreis Plön wählt Karl Langebeck zum hauptamtlichen Kreisleiter.
- Eugen Lechner wird hauptamtlicher Mitarbeiter des Reichsbanners Schleswig-Holstein.
- August Rathmann wird zum Jurastudium ohne Reifeprüfung zugelassen.
- Karl Ratz übernimmt den Vorsitz des Distrikts Kiel-Süd.
- Hans Schröder und Albert Witte beginnen einen einjährigen Kurs an der Akademie der Arbeit in Frankfurt/Main.
- Es gibt in Schleswig-Holstein (ohne Lübeck) mittlerweile 45 AWO-Ortsvereine, die Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten und Beratungsstellen betreiben.
- Der Ortsverein Süderbrarup wird nach seinem Zerfall vermutlich während des 1. Weltkriegs wiedergegründet.