Ratsfraktion Kiel

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Die SPD-Ratsfraktion Kiel (historisch SPD-Ratsherrenfraktion) ist die Fraktion der Ratsfrauen und Ratsherren der SPD Kiel in der Kieler Ratsversammlung. Im Oktober 2016 feiert sie siebzigjähriges Bestehen. In der Weimarer Republik wurden "Stadtverordnete" gewählt, entsprechend anders lautete wohl der Fraktionsname.

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Die Kieler SPD ist die nach 1945 dominierende politische Partei in der Landeshauptstadt. Bei insgesamt 17 Kommunahlwahlen von 1948 - 2013 wurde die Kieler SPD 12mal stärkste Partei, davon 6mal mit 50% und mehr der gültigen abgegebenen Stimmen. Alle Kommunahlwahlergebnisse sind auf der Seite Kommunalwahlen in Kiel nachzulesen.


Zusammensetzung

Ernannte Ratsversammlung

Andreas Gayk, 1950

1946-1948

1948-1951

1951-1955

1955-1959

1959-1962

1962-1966

1966-1970

1970-1974

Zur Kommunalwahl 1970 gab es einen Generationenwechsel in der Kieler SPD. Der damalige Kreisvorsitzende Karl Heinz Luckhardt schrieb 1978:

"Zur Kommunalwahl am 24. März 1970 (sic!) trat die [Kieler] SPD mit einer Mannschaft an, die weniger altbekannte Persönlichkeiten enthielt als in den Wahlen davor. Parteiintern wurde die Befürchtung geäußert, daß damit das Wahlergebnis von 1966 kaum verbessert werden kann. Ich hatte als neuer Spitzenkandidat nicht denselben Bekanntheitsgrad wie der Genosse Hermann Köster in seiner Rolle als Stadtpräsident. Was kaum jemand erwartet hatte, trat dann ein: Mit 53,6% der Stimmen und 30 von 49 Sitzen erreichte die SPD in Kiel das beste Kommunalwahlergebnis seit Kriegsende.

1974-1978

1978-1982

1982-1986[1]

1986-1990[3]

1990-1994[6]

1994-1998

1998-2003

(Unvollständig)

2003-2008

Cathy Kietzer, 2007

2008-2013

2013-2018

Politik

Eine kurze Zusammenstellung, die weiterer und spezieller Ergänzung bedarf.

Am 6. Dezember 1945 trat auch die erste von den Briten ernannte Ratsversammlung zusammen. Der SPD-Ratsfraktion gehörten u.a. Bruno Diekmann, Andreas Gayk, Toni Jensen und Gertrud Völcker an. Auf der politischen Tagesordnung von Partei und Fraktion standen ganz vorn die Behebung der Wohnungsnot und der wirtschaftliche Wiederaufbau, nicht zuletzt durch die Reaktivierung der Werften.[9]

Anfang der 1960er waren die Trümmer des Krieges weditgehend beseitigt - Narben im Stadtbild blieben und es fehlten immer noch geschätzte 17.000 Wohnungen.[10] Die Zer­stö­run­gen wur­den von Stadt­pla­nern auch als Chance gese­hen: Viele der geschol­te­nen Miets­ka­ser­nen waren zer­stört und konn­ten nun den Ideen von groß­zü­gi­gen Anla­gen, Stras­sen und Wohn­häu­sern weichen. Ab 1965 baute die stadteigene KWG einen neuen Stadtteil nach diesen Idealen: Mettenhof. Autogerecht und gleichzeitig sollte kein Haus an einer großen Straße liegen - dazwischen viel Grün. Kein pseudo-historischer Prunk mehr, sondern der moderne Chic des Bauhauses samt Vollbad und Zentralheizung - während die Altbauten noch lange das Klo auf halber Treppe und Kohleöfen hatten.[11]

Am 27. August 1970 beschloss die Ratsversammlung die Einrichtung einer "integrierten Gesamtschule" in Kiel-Friedrichsort. In mühseligen Verhandlungen musste sie der CDU-Landesregierung abgetrotzt werden - landesweit war es erst die zweite Schule dieser Art.

In die Amtszeit von Norbert Gansel als Oberbürgermeister fiel unter anderem die Entwicklung der Hörn. Der Teilverkauf der Stadtwerke Kiel und der Verkauf der Kieler Wohnungsbaugesellschaft dienten der Sanierung des städtischen Haushalts

Kontroversen

  • 1996 Abwahl OB Otto Kelling
  • Streit in Amtszeit OB Norbert Gansel
  • Uneinigkeit Umgang Amtszeitende OB Susanne Gaschke

SPD Stadtverordnetenvorsteher und StadtpräsidentInnen

Bis 1918 war es der SPD trotz des starken Anteils der Arbeiterbewegung an der Bevölkerung kaum möglich, Ratsherren zu stellen; das undemokratische Wahlrecht verhinderte dies. Erst ab 1919 gab es SPD-Mehrheiten, die dann auch die Stadtverordnetenvorsteher (wie der Titel des obersten Repräsentanten der Selbstverwaltung damals lautete) stellten. Dies waren:

StadtpräsidentInnen als oberste RepräsentantInnen der Stadt gibt es erst seit der Einführung der Magistratsverfassung im Jahr 1950. Die SPD stellte bis heute die Hälfte von ihnen, allerdings mit einer gesamten Amtszeit von bisher 43 Jahren.

Links

Quellen

http://www.kommunalwahlen-sh.de/portal.php

  1. Information aus dem Kieler Rathaus, endgültiger Beschluß: Ratsversammlung, Stand November 1982
  2. Amtliche Bekanntmachung Kiel, Kieler Nachrichten vom 20.01.1983
  3. Information aus dem Kieler Rathaus, endgültiger Beschluß: Ratsversammlung, Stand Oktober 1986
  4. Information aus dem Kieler Rathaus, endgültiger Beschluß: Ratsversammlung, Stand 1.6.1988
  5. Information aus dem Kieler Rathaus, endgültiger Beschluß: Ratsversammlung, Stand 1.6.1988
  6. Information aus dem Kieler Rathaus, endgültiger Beschluß: Ratsversammlung, Stand Januar 1991
  7. Information aus dem Kieler Rathaus, endgültiger Beschluß: Ratsversammlung, Stand Mai 1993
  8. http://www.spd-net-sh.de/kiel/ratsfraktion/index.php?mod=article&op=show&nr=14584&query=
  9. So Kreisvorsitzender Rolf Fischer 2005 in seiner Rede zur Mitgliederehrung und zur Erinnerung an die Wiedergründung der Partei 1945.
  10. Bur­meis­ter, Robert: 25 Jahre Mettenhof (Kiel 1990)
  11. Voß, Steffen: Großwohnsiedlungen und ihre Stigmatisierung, 2004