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==Arbeit & Wirtschaft== | |||
*"Die Menschen sind nicht dazu da, ein wirtschaftliches System mit seinen Eliten und Privilegien zu verteidigen, das uns in die Krise sehenden Auges torkeln ließ und die nächste Krise vorbereitet." - [[Jochen Steffen]], ''Krisenmanagement oder Politik'' (1974) | |||
*"Wirtschaftlich gesehen ist das Land nichts weiter als ein Wurmfortsatz der Hamburger Lombardsbrücke." - [[Hermann Lüdemann]] über Schleswig-Holstein<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43278720.html Ungefähres Gegenteil]'', DER SPIEGEL, 19.4.1971</ref> | |||
*"Wir Sozialdemokraten sind der Meinung, dass es nicht nur der minimalen Daseinsfürsorge durch den Staat bedarf, sondern ebenso seiner lenkenden Hand - und das bedeutet auch: seiner Umverteilungshand."<ref>Simonis, Heide: ''Unter Männern'' (München 2003) ISBN 9783406509599, S. ?</ref> - [[Heide Simonis]], [[2003]] | |||
*"Gute Arbeit ist, wenn man am Sonntagabend keine Sorge vor der Arbeitswoche hat, mittwochs noch Lust auf ein Feierabendbier mit Freunden hat und am Sonnabend genug Geld, um mit der Familie einen Einkaufsbummel zu machen."<ref>Geil, Thorsten: ''[https://www.kn-online.de/Lokales/Neumuenster/OB-Wahl-in-Neumuenster-Podiumsdiskussion-der-Gewerkschaften So stehen die Bewerber zum Thema Arbeitsbedingungen]'', ''Kieler Nachrichten'', 27.4.2021</ref> - [[Tobias Bergmann]] | |||
*"Die Bedingungen, unter denen Menschen arbeiten, bestimmen auch das Maß ihrer Freiheit."<ref>''Hammer und Amboß - Gerd Walter über das "Recht auf Arbeit"'', in: "WIR" Nr. 11/12 1975, Seite 5</ref> - [[Gerd Walter]], [[1975]] | |||
*"Sozial ist nicht, was Arbeit schafft. Sozial ist, was Arbeit schafft, von der man leben kann." - [[Sigmar Gabriel]], [[2013]] | |||
==Bildung== | ==Bildung== | ||
*"Es ist kein Kunststück, die Entwicklung einer [[Gesamtschule]] einfach mit Mehrheit zu beschließen. Das Kunststück besteht darin, sie so durchzusetzen, daß die Menschen hinterher eine zweite Gesamtschule fordern."<ref>''SPD-Chef rät Engholm zu behutsamer Reformpolitik'', ''Kieler Nachrichten'', 11.6.1988</ref> - [[Gerd Walter]], [[1988]] | *"Es ist kein Kunststück, die Entwicklung einer [[Gesamtschule]] einfach mit Mehrheit zu beschließen. Das Kunststück besteht darin, sie so durchzusetzen, daß die Menschen hinterher eine zweite Gesamtschule fordern."<ref>''SPD-Chef rät Engholm zu behutsamer Reformpolitik'', ''Kieler Nachrichten'', 11.6.1988</ref> - [[Gerd Walter]], [[1988]] | ||
*"In keinem anderen Gebiet der Politik - nicht einmal in dem der Landwirtschaft - tummeln sich ideologisch verbrämte Standesinteressen so ungeniert, wird so provinziell argumentiert und die Entwicklung im Ausland so sträflich ignoriert wie in der Bildungspolitik."<ref>Lubowitz, Frank: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986) ISBN 3-89029-906-7</ref> - [[Wilhelm Käber]] | *"In keinem anderen Gebiet der Politik - nicht einmal in dem der Landwirtschaft - tummeln sich ideologisch verbrämte Standesinteressen so ungeniert, wird so provinziell argumentiert und die Entwicklung im Ausland so sträflich ignoriert wie in der Bildungspolitik."<ref>Lubowitz, Frank: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986) ISBN 3-89029-906-7</ref> - [[Wilhelm Käber]] | ||
*"Wenn ich Deutschland mit Amerika vergleiche, wo ja eine gute Schule richtig Geld kostet, dann bin ich immer wieder vom Nutzen des Bildungssystems überzeugt, in dem es prinzipiell nicht auf die Geldbörse der Eltern ankommt" - [[Gerhard Schröder]], [[1999]]<ref>Gürtler, Detlef (Hrsg.): ''Gerhard Schröder - Was kommt. Was bleibt.'' Lardon (2002) ISBN 9783897690356</ref> | *"Wenn ich Deutschland mit Amerika vergleiche, wo ja eine gute Schule richtig Geld kostet, dann bin ich immer wieder vom Nutzen des Bildungssystems überzeugt, in dem es prinzipiell nicht auf die Geldbörse der Eltern ankommt" - [[Gerhard Schröder]], [[1999]]<ref>Gürtler, Detlef (Hrsg.): ''Gerhard Schröder - Was kommt. Was bleibt.'' Lardon (2002) ISBN 9783897690356</ref> | ||
*"Wer kein Gold im Boden hat, muss sich halt um das Gold in den Köpfen kümmern." - [[Sigmar Gabriel]], [[2009]] | |||
==CDU== | ==CDU== | ||
*"Charaktere, aus dem Wachs kleiner Kirchenlichter modelliert."<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39867512.html Angesichts meiner seelischen Belastung]'', DER SPIEGEL, 3.12.1979</ref> - [[Jochen Steffen]], [[1979]] | *"Charaktere, aus dem Wachs kleiner Kirchenlichter modelliert."<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39867512.html Angesichts meiner seelischen Belastung]'', DER SPIEGEL, 3.12.1979</ref> - [[Jochen Steffen]], [[1979]] | ||
==DDR== | ==DDR== | ||
*"Im realen Sozialismus ist alles real, außer der Sozialismus" - [[Jochen Steffen]] | *"Im realen Sozialismus ist alles real, außer der Sozialismus" - [[Jochen Steffen]] | ||
==Deutschland== | ==Deutschland== | ||
*"Ein guter Deutscher kann kein Nationalist sein. Wer Deutschland liebt, darf den Verstand nicht auf Urlaub schicken, sondern muß sich um Weltoffenheit und Fortschritt bemühen und muß mithelfen am Vaterland der Liebe und Gerechtigkeit, von dem schon [[August Bebel]] sprach."<ref>Willy Brandt: Festrede zur Eröffnung des Archivs der sozialen Demokratie, 6.6.1969</ref> - [[Willy Brandt]], [[1969]] | *"Ein guter Deutscher kann kein Nationalist sein. Wer Deutschland liebt, darf den Verstand nicht auf Urlaub schicken, sondern muß sich um Weltoffenheit und Fortschritt bemühen und muß mithelfen am Vaterland der Liebe und Gerechtigkeit, von dem schon [[August Bebel]] sprach."<ref>Willy Brandt: Festrede zur Eröffnung des Archivs der sozialen Demokratie, 6.6.1969</ref> - [[Willy Brandt]], [[1969]] | ||
*"Ich bin nicht stolz darauf, Deutsche zu sein, aber ich bin auch nicht unstolz. Es ist einfach nicht mein Problem. Ich muss mich nicht mit meiner Nation identifizieren, um mit Leidenschaft für die Menschen zu arbeiten, die in unserem Land leben."<ref>Simonis, Heide: ''Kein Blatt vorm Mund - für eine aktive Bürgergesellschaft'' (Hamburg 1997) ISBN 3455111920</ref> - [[Heide Simonis]], [[1997]] | *"Ich bin nicht stolz darauf, Deutsche zu sein, aber ich bin auch nicht unstolz. Es ist einfach nicht mein Problem. Ich muss mich nicht mit meiner Nation identifizieren, um mit Leidenschaft für die Menschen zu arbeiten, die in unserem Land leben."<ref>Simonis, Heide: ''Kein Blatt vorm Mund - für eine aktive Bürgergesellschaft'' (Hamburg 1997) ISBN 3455111920</ref> - [[Heide Simonis]], [[1997]] | ||
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==Demokratie== | ==Demokratie== | ||
*"Die Demokratie ist nicht nur ein taktisches Mittel, um zum Sozialismus zu gelangen, sie ist Teil des Zieles, für das wir kämpfen."<ref>Martens, Holger: ''Die Geschichte der SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 37</ref> - [[Otto Tschadek]] | *"Die Demokratie ist nicht nur ein taktisches Mittel, um zum Sozialismus zu gelangen, sie ist Teil des Zieles, für das wir kämpfen."<ref>Martens, Holger: ''Die Geschichte der SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 37</ref> - [[Otto Tschadek]] | ||
*"Wir können einen nochmaligen Weg in die Verdammnis und Barbarei, in einen Totalitarismus, gleich welcher Art, nur verhindern, wenn auch der einzelne Mensch davon überzeugt ist und dahingehend wirkt, dass nur in der Demokratie, in einem Bekennen und einer Mitarbeit an den öffentlichen Angelegenheiten unsere Zukunft gesichert ist. Von jeder Diktatur trennt uns eine Welt."<ref>Kukil, Max: ''Von jeder Diktatur trennt uns eine Welt'', Ansprache des Kuratoriumsmitglieds der Stiftung "Hilfswerk 20. Juli 1944", Max Kukil, am 19. Juli 1957 in der Gedenkstätte Plötzensee, Berlin </ref> - [[Max Kukil]] | *"Wir können einen nochmaligen Weg in die Verdammnis und Barbarei, in einen Totalitarismus, gleich welcher Art, nur verhindern, wenn auch der einzelne Mensch davon überzeugt ist und dahingehend wirkt, dass nur in der Demokratie, in einem Bekennen und einer Mitarbeit an den öffentlichen Angelegenheiten unsere Zukunft gesichert ist. Von jeder Diktatur trennt uns eine Welt."<ref>Kukil, Max: ''Von jeder Diktatur trennt uns eine Welt'', Ansprache des Kuratoriumsmitglieds der Stiftung "Hilfswerk 20. Juli 1944", Max Kukil, am 19. Juli 1957 in der Gedenkstätte Plötzensee, Berlin </ref> - [[Max Kukil]] | ||
*"Die Stärke unserer demokratischen Ordnung besteht nicht in ihrer Staatsmacht, sondern in Engagement und geistiger Kraft der Menschen und in Liberalität und Toleranz der Politik." - [[Björn Engholm]], [[Regierungserklärung 1988]] | *"Die Stärke unserer demokratischen Ordnung besteht nicht in ihrer Staatsmacht, sondern in Engagement und geistiger Kraft der Menschen und in Liberalität und Toleranz der Politik." - [[Björn Engholm]], [[Regierungserklärung 1988]] | ||
*"Demokratie kennt keinen Schaukelstuhl. Solange der Kopf klar ist, ist man mitverantwortlich." - [[Franz Müntefering]] (2013)<ref>vorwaerts.de: ''[https://www.vorwaerts.de/artikel/80-geburtstag-besten-zitate-franz-muentefering Zum 80. Geburtstag: Die besten Zitate von Franz Müntefering]'', 16. Januar 2020</ref> | |||
*"Demokratie ist anstrengend. Sie muss geschützt und immer wieder neu erstritten werden. Aber die Anstrengung lohnt sich. Denn es ist besser, Konflikte zu akzeptieren und zu lösen.“ - [[Manuela Schwesig]], Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern (2025)<ref>[https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/bundesministerin-manuela-schwesig-zum-neuem-bundesprogramm-demokratie-leben--97366 Bundesministerin Manuela Schwesig zum neuem Bundesprogramm "Demokratie leben!"] 25.02.2015</ref> | |||
*"In einer Demokratie gibt es keine Unterordnung der einen unter die anderen. In einer Demokratie gibt es nur gleiche Rechte, gleiche Würde und den Respekt voreinander." - [[Ralf Stegner]]<ref>Ralf Stegner: ''[https://www.spd-schleswig-holstein.de/ralf-stegner-torsten-albig-hat-massstaebe-ueber-den-tag-hinaus-gesetzt/ Torsten Albig hat Maßstäbe über den Tag hinaus gesetzt]'', spd-schleswig-holstein.de, 16.5.2017</ref> | |||
==Europa== | ==Europa== | ||
*"Die übernationalen Gemeinschaften, heißen sie nun Uno, heißen sie Vereinigte Staaten von Europa oder wie auch immer, alle diese übernationalen Gemeinschaften sind kein Ziegelbau aus einzelnen, aus Individuen, aus Einzelmitgliedern einer farblosen Internationale – sie sind ein Quaderbau aus Nationen! So ist denn unser Bekenntnis zur Nation im Rahmen einer solidarischen Völkergemeinschaft eine Selbstverständlichkeit." - [[Andreas Gayk]], [[1946]]<ref>''[[Andreas Gayk: Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden!|Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden! Ein offenes Wort an die Wähler]]''. Vortrag von Andreas Gayk, gehalten am 3.8.1946 in Eutin auf dem [[Bezirksparteitag 1946, Eutin|Bezirksparteitag der SPD]]</ref> | *"Die übernationalen Gemeinschaften, heißen sie nun Uno, heißen sie Vereinigte Staaten von Europa oder wie auch immer, alle diese übernationalen Gemeinschaften sind kein Ziegelbau aus einzelnen, aus Individuen, aus Einzelmitgliedern einer farblosen Internationale – sie sind ein Quaderbau aus Nationen! So ist denn unser Bekenntnis zur Nation im Rahmen einer solidarischen Völkergemeinschaft eine Selbstverständlichkeit." - [[Andreas Gayk]], [[1946]]<ref>''[[Andreas Gayk: Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden!|Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden! Ein offenes Wort an die Wähler]]''. Vortrag von Andreas Gayk, gehalten am 3.8.1946 in Eutin auf dem [[Bezirksparteitag 1946, Eutin|Bezirksparteitag der SPD]]</ref> | ||
*"Wir wünschen ein Europa, in dem nicht der Wille des Stärksten gilt, sondern das stärkste Argument, von wem immer es vorgebracht wird." - Bundeskanzler [[Willy Brandt]], [[1970]] | *"Wir wünschen ein Europa, in dem nicht der Wille des Stärksten gilt, sondern das stärkste Argument, von wem immer es vorgebracht wird." - Bundeskanzler [[Willy Brandt]], [[1970]] | ||
*"Man muss nicht verrückt sein, um Europapolitik zu machen, aber es hilft." - [[Gerd Walter]]<ref>[https://www.spiegel.de/einestages/cdu-politiker-uwe-barschel-schmutzige-tricks-schon-in-den-70ern-a-1221846.html Zitate] in: DER SPIEGEL 27/1988</ref> | *"Man muss nicht verrückt sein, um Europapolitik zu machen, aber es hilft." - [[Gerd Walter]]<ref>[https://www.spiegel.de/einestages/cdu-politiker-uwe-barschel-schmutzige-tricks-schon-in-den-70ern-a-1221846.html Zitate] in: DER SPIEGEL 27/1988</ref> | ||
== Fortschritt == | ==Fortschritt== | ||
*"Technischer Fortschritt muß gleichzeitig sozialer und gesellschaftlich verantwortbarer Fortschritt sein." - [[Eva Rühmkorf]] (1989)<ref>Eva Rühmkorf lt. [http://lissh.lvn.parlanet.de/shlt/lissh-dok/infothek/wahl12/plenum/plenprot/XQQP12-32.pdf Plenarprotokoll vom 19.9.1989], Seite 1777</ref> | |||
* "Technischer Fortschritt muß gleichzeitig sozialer und gesellschaftlich verantwortbarer Fortschritt sein." - [[Eva Rühmkorf]] (1989)<ref>Eva Rühmkorf lt. [http://lissh.lvn.parlanet.de/shlt/lissh-dok/infothek/wahl12/plenum/plenprot/XQQP12-32.pdf Plenarprotokoll vom 19.9.1989], Seite 1777</ref> | |||
*"Ich will, daß die Menschen die technischen und sozialen Entwicklungen selbst gestalten und nicht ihre Opfer werden." - [[Eckart Kuhlwein]] (1986)<ref name=":1">''Eckart Kuhlwein - Engagierter Kämpfer für die Bildung'', in: WIR, 3/1986, Stormarn Ausgabe.</ref> | *"Ich will, daß die Menschen die technischen und sozialen Entwicklungen selbst gestalten und nicht ihre Opfer werden." - [[Eckart Kuhlwein]] (1986)<ref name=":1">''Eckart Kuhlwein - Engagierter Kämpfer für die Bildung'', in: WIR, 3/1986, Stormarn Ausgabe.</ref> | ||
==Freiheit== | ==Freiheit== | ||
*"Wenn es gilt, um die Freiheit zu kämpfen, fragt man nicht, was morgen kommt." - [[Julius Leber]] | *"Wenn es gilt, um die Freiheit zu kämpfen, fragt man nicht, was morgen kommt." - [[Julius Leber]] | ||
==Frieden== | ==Frieden== | ||
*"Im Frieden leben erfordert nicht große Worte, sondern viele kleine Schritte." - [[Egon Bahr]] | *"Im Frieden leben erfordert nicht große Worte, sondern viele kleine Schritte." - [[Egon Bahr]] | ||
*"Frieden kann heute und in dieser Welt nicht mehr militärisch hergestellt werden. Sicherheit und Frieden sind nur politisch herstellbar." - [[Olaf Scholz]], [[1987]]<ref>SWR2 Archivradio: [https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/591987-juso-vize-olaf-scholz-bei-der-manifestation-der-jugend-in-der-ddr-100.html ''Olaf Scholz früher: "Abrüstung jetzt!"''], 5.9.1987, Archiv: DRA 2037512</ref> | *"Frieden kann heute und in dieser Welt nicht mehr militärisch hergestellt werden. Sicherheit und Frieden sind nur politisch herstellbar." - [[Olaf Scholz]], [[1987]]<ref>SWR2 Archivradio: [https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/591987-juso-vize-olaf-scholz-bei-der-manifestation-der-jugend-in-der-ddr-100.html ''Olaf Scholz früher: "Abrüstung jetzt!"''], 5.9.1987, Archiv: DRA 2037512</ref> | ||
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==Gesellschaft== | ==Gesellschaft== | ||
*"Gesellschaftlicher Fortschritt ist selten ein Geschenk von oben, sondern fast immer das Ergebnis des Drucks von unten."<ref>SPD Schleswig-Holstein (Hrsg.) ''Politik und Organisation - Jahresberichte 1967/68''</ref> - Parteitagsbeschluss [[1967]] | *"Gesellschaftlicher Fortschritt ist selten ein Geschenk von oben, sondern fast immer das Ergebnis des Drucks von unten."<ref>SPD Schleswig-Holstein (Hrsg.) ''Politik und Organisation - Jahresberichte 1967/68''</ref> - Parteitagsbeschluss [[1967]] | ||
*"Wer, aus welchen Gründen auch immer, auf Aufrichtigkeit gegenüber den Menschen verzichtet, legt nach meiner festen Überzeugung die Axt an die Wurzel einer freiheitlichen, auf Vernunft, Einsicht und Diskussion gegründeten Gesellschaftsordnung." - [[Jochen Steffen]] | *"Wer, aus welchen Gründen auch immer, auf Aufrichtigkeit gegenüber den Menschen verzichtet, legt nach meiner festen Überzeugung die Axt an die Wurzel einer freiheitlichen, auf Vernunft, Einsicht und Diskussion gegründeten Gesellschaftsordnung." - [[Jochen Steffen]] | ||
*"Die Gleichstellung der Frauen ist kein politisches Entgegenkommen der Politik an die Frauen, sondern eine historisch überfällige Selbstverständlichkeit." - [[Björn Engholm]], [[1988]] | *"Die Gleichstellung der Frauen ist kein politisches Entgegenkommen der Politik an die Frauen, sondern eine historisch überfällige Selbstverständlichkeit." - [[Björn Engholm]], [[1988]] | ||
*"Es reicht nicht aus, 'kein Rassist' zu sein. Wir müssen Antirassisten sein." - [[Frank-Walter Steinmeier]] | |||
==Kultur== | ==Kultur== | ||
*"Wo Sinnlichkeit verschwindet, hört Phantasie auf zu existieren. Eine Gesellschaft ohne Phantasie aber verkümmert. Deshalb wollen wir Kultur für alle, weil sie für alle lebensnotwendig ist." - [[Björn Engholm]], [[Regierungserklärung 1988]] | *"Wo Sinnlichkeit verschwindet, hört Phantasie auf zu existieren. Eine Gesellschaft ohne Phantasie aber verkümmert. Deshalb wollen wir Kultur für alle, weil sie für alle lebensnotwendig ist." - [[Björn Engholm]], [[Regierungserklärung 1988]] | ||
==Lebenshilfe== | ==Lebenshilfe== | ||
*"Wo Zivilcourage keine Heimat hat, reicht die Freiheit nicht weit." - [[Willy Brandt]] | *"Wo Zivilcourage keine Heimat hat, reicht die Freiheit nicht weit." - [[Willy Brandt]] | ||
*"Viel Spaß, und macht keinen Scheiß."<ref>In verschiedenen Zeitungen unterschiedlich zitiert, aber über die letzten drei Wörter sind sich alle einig. Der freundliche Ratschlag zog nahezu hysterische Reaktionen in Presse und einem Teil der Öffentlichkeit nach sich.</ref> - Ministerpräsidentin [[Heide Simonis]] zur Eröffnung der Kieler Woche [[1996]] | *"Viel Spaß, und macht keinen Scheiß."<ref>In verschiedenen Zeitungen unterschiedlich zitiert, aber über die letzten drei Wörter sind sich alle einig. Der freundliche Ratschlag zog nahezu hysterische Reaktionen in Presse und einem Teil der Öffentlichkeit nach sich.</ref> - Ministerpräsidentin [[Heide Simonis]] zur Eröffnung der Kieler Woche [[1996]] | ||
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*"Wahlreden vor Schleswig-Holsteinern sind anstrengend und schweißtreibend wie Holzhacken, da man auf den wie in Holz geschnittenen Gesichtern der Zuhörer aber auch gar nichts von der Wirkung seiner Rede abzulesen vermag." - [[Gustav Radbruch]]<ref>zitiert nach: {{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 86</ref> | *"Wahlreden vor Schleswig-Holsteinern sind anstrengend und schweißtreibend wie Holzhacken, da man auf den wie in Holz geschnittenen Gesichtern der Zuhörer aber auch gar nichts von der Wirkung seiner Rede abzulesen vermag." - [[Gustav Radbruch]]<ref>zitiert nach: {{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 86</ref> | ||
*"Fehler zu machen, lässt einen fast nie stürzen - nur der Umgang mit ihnen." - [[Torsten Albig]]<ref>SMS an Susanne Gaschke. Zitiert nach: shz.de: ''[https://www.shz.de/deutschland-welt/politik/artikel/sms-von-albig-an-gaschke-du-wirst-daraus-lernen-41406036 Kieler Steuerdeal SMS von Albig an Gaschke: „Du wirst daraus lernen“]'', 27.09.2013</ref> | *"Fehler zu machen, lässt einen fast nie stürzen - nur der Umgang mit ihnen." - [[Torsten Albig]]<ref>SMS an Susanne Gaschke. Zitiert nach: shz.de: ''[https://www.shz.de/deutschland-welt/politik/artikel/sms-von-albig-an-gaschke-du-wirst-daraus-lernen-41406036 Kieler Steuerdeal SMS von Albig an Gaschke: „Du wirst daraus lernen“]'', 27.09.2013</ref> | ||
*"Etwas lernen und etwas leisten, gut verdienen, anständig und ehrlich seine Steuern bezahlen, ordentlich was auf die hohe Kante legen - und im Übrigen, das alles nicht übertreiben, damit man genug Zeit und Muße hat, sich der weiß Gott angenehmen Seiten, die es ja auch noch gibt, des Lebens zu erfreuen. Wenn das jedermann täte, wobei ich noch hinzufügen würde - außerdem noch SPD wählen und die Gewerkschaft stützen - dann wäre die Gesellschaft besser dran, als sie es bisher war." - [[Helmut Schmidt]]<ref>Helmut Schmidt in der Pol(h)itparade (1972): [https://www.youtube.com/watch?v=twUt2lzAZD8 Etwas lernen, etwas leisten]</ref> | |||
==Partei== | ==Partei== | ||
*"Mit Bier und Schnaps haben wir die Partei aufgebaut, mit ihrem Milchgeschlürfe machen die Jüngeren sie wieder kaputt!"<ref>Zit. in [[Albert Witte]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay07.pdf Arbeiter-Jugend in Kiel, 1919-1925]'' in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 167</ref> - [[Gustav Garbe]] | *"Mit Bier und Schnaps haben wir die Partei aufgebaut, mit ihrem Milchgeschlürfe machen die Jüngeren sie wieder kaputt!"<ref>Zit. in [[Albert Witte]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay07.pdf Arbeiter-Jugend in Kiel, 1919-1925]'' in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 167</ref> - [[Gustav Garbe]] | ||
*"Die Partei, die hundertprozentig meinen Vorstellungen entsprach, hätte wahrscheinlich nur aus mir selbst bestanden." - [[Hans-Jochen Vogel]] (stellvertretend für vermutlich viele andere Mitglieder) | *"Die Partei, die hundertprozentig meinen Vorstellungen entsprach, hätte wahrscheinlich nur aus mir selbst bestanden." - [[Hans-Jochen Vogel]] (stellvertretend für vermutlich viele andere Mitglieder) | ||
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*"[…] wer die Freiheit liebt und den Krieg haßt, wer Recht und Wahrheit achtet, wer Menschlichkeit und Gerechtigkeit wieder zum Siege verhelfen will, der gehört zu uns, der gehört in die Reihen der Sozialdemokratie!" - [[Andreas Gayk]], [[1946]]<ref>''[[Andreas Gayk: Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden!|Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden! Ein offenes Wort an die Wähler]]''. Vortrag von Andreas Gayk, gehalten am 3.8.1946 in Eutin auf dem [[Bezirksparteitag 1946, Eutin|Bezirksparteitag der SPD]]</ref> | *"[…] wer die Freiheit liebt und den Krieg haßt, wer Recht und Wahrheit achtet, wer Menschlichkeit und Gerechtigkeit wieder zum Siege verhelfen will, der gehört zu uns, der gehört in die Reihen der Sozialdemokratie!" - [[Andreas Gayk]], [[1946]]<ref>''[[Andreas Gayk: Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden!|Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden! Ein offenes Wort an die Wähler]]''. Vortrag von Andreas Gayk, gehalten am 3.8.1946 in Eutin auf dem [[Bezirksparteitag 1946, Eutin|Bezirksparteitag der SPD]]</ref> | ||
*"Man wird Sozialdemokrat dadurch, daß man sich jedesmal, wenn die Partei vor eine Entscheidung gestellt wird, zusammen mit allen anderen aus der Partei, an eine persönliche Entscheidung wagt und für die Entscheidung einsteht, für die sich die Partei ausgesprochen hat." - [[Carlo Schmid]], [[1950]]<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band3/e235g454.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie.]'' Band 1: ''Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges'' (2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001)</ref> | *"Man wird Sozialdemokrat dadurch, daß man sich jedesmal, wenn die Partei vor eine Entscheidung gestellt wird, zusammen mit allen anderen aus der Partei, an eine persönliche Entscheidung wagt und für die Entscheidung einsteht, für die sich die Partei ausgesprochen hat." - [[Carlo Schmid]], [[1950]]<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band3/e235g454.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie.]'' Band 1: ''Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges'' (2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001)</ref> | ||
*"In Schleswig-Holstein wäre ich in der SPD Mitglied, als Kölner habe ich mich bisher darauf beschränkt, sie zu wählen." - Günther Wallraff, 1978<ref>''Personalien'', in: WIR 3/4 1978.</ref> | *"In Schleswig-Holstein wäre ich in der SPD Mitglied, als Kölner habe ich mich bisher darauf beschränkt, sie zu wählen." - Günther Wallraff, [[1978]]<ref>''Personalien'', in: WIR 3/4 1978.</ref> | ||
*"Seid einig und geschlossen, wie es die Alten waren, dann werdet Ihr die Kraft haben, die Sozialdemokratie zum Siege zu führen!" - [[Heinrich Lienau]], [[1928]] <ref>Lienau, Heinrich: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19281021/page/3 Unter dem Schandgesetz in Schleswig-Holstein]'', ''[[Hamburger Echo]]'', Sonntag, den 21. Oktober 1928</ref> | |||
==Persönliches== | ==Persönliches== | ||
*"Die Leute, die mich lieben, behaupten, ich sei aktiv und ginge ran. Und auch wer mich hasst, meint zumindest, ich wäre ein aktives Biest.<ref>heide-simonis.de: ''[http://www.heide-simonis.de/zuhause.htm Flott davor]''</ref> - [[Heide Simonis]] | *"Die Leute, die mich lieben, behaupten, ich sei aktiv und ginge ran. Und auch wer mich hasst, meint zumindest, ich wäre ein aktives Biest.<ref>heide-simonis.de: ''[http://www.heide-simonis.de/zuhause.htm Flott davor]''</ref> - [[Heide Simonis]] | ||
==Politik== | ==Politik== | ||
*"Was denn, bitte, [ist] wirklich neu oder originell in der Politik? Die große politische Leistung [besteht] zumeist nicht im Produzieren neuer Ideen, sondern in der beharrlichen Verfolgung und Durchsetzung dessen, was schon lange als vernünftig und notwendig, aber leider als nicht oder kaum durchsetzbar galt."<ref>[[Karl Rickers#Stimmen]] gegenüber [[Gerhard E. Gründler|Gerd Gründler]]</ref> - [[Karl Rickers]] | *"Was denn, bitte, [ist] wirklich neu oder originell in der Politik? Die große politische Leistung [besteht] zumeist nicht im Produzieren neuer Ideen, sondern in der beharrlichen Verfolgung und Durchsetzung dessen, was schon lange als vernünftig und notwendig, aber leider als nicht oder kaum durchsetzbar galt."<ref>[[Karl Rickers#Stimmen]] gegenüber [[Gerhard E. Gründler|Gerd Gründler]]</ref> - [[Karl Rickers]] | ||
*"Eine Partei, deren unmittelbares Ziel nicht die Eroberung der politischen Macht im Staate ist, um die wirklichkeitsnahen Ziele ihrer Wähler zu verwirklichen, eine solche Partei zieht sich auf das politische Altenteil zurück, sie gibt sich im Grunde selber auf." - [[Andreas Gayk]], ''Politisches Testament'' ([[1954]]) | *"Eine Partei, deren unmittelbares Ziel nicht die Eroberung der politischen Macht im Staate ist, um die wirklichkeitsnahen Ziele ihrer Wähler zu verwirklichen, eine solche Partei zieht sich auf das politische Altenteil zurück, sie gibt sich im Grunde selber auf." - [[Andreas Gayk]], ''Politisches Testament'' ([[1954]]) | ||
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*"Wer Harmonie sucht, sollte lieber in den Gesangsverein gehen." - [[Ralf Stegner]] | *"Wer Harmonie sucht, sollte lieber in den Gesangsverein gehen." - [[Ralf Stegner]] | ||
*"Nicht blindlings zuschlagen, aber zuschlagen!"<ref>Herz, Wilfried: ''[https://www.zeit.de/1995/39/Die_forsche_Heide Die forsche Heide]'', DIE ZEIT, 22.9.1995</ref> - [[Heide Simonis]], [[1995]] | *"Nicht blindlings zuschlagen, aber zuschlagen!"<ref>Herz, Wilfried: ''[https://www.zeit.de/1995/39/Die_forsche_Heide Die forsche Heide]'', DIE ZEIT, 22.9.1995</ref> - [[Heide Simonis]], [[1995]] | ||
*"Die SPD muß das, was sie für richtig hält, begreiflich machen für die Menschen. Und das geht nur, wenn sie respektiert, was die Menschen unter den gegebenen Verhältnissen so oder so sehen, so oder so aufzufassen fähig sind. Das ist ihre Zwangslage oder die Zwangslage jeder Partei. Und da sie ihre Politik nicht mit Schwindel betreiben kann, muß sie also äußerlich häufig glanzlos und hausbacken erscheinen." - [[Herbert Wehner]], [[1966]] | |||
*"Politik ist das Ordnen der Angelegenheiten, die alle angehen. Dafür bedarf es des Durchstehvermögens, heißer Herzen und kühlem, wägendem Verstand." - [[Herbert Wehner]], [[1967]] | *"Politik ist das Ordnen der Angelegenheiten, die alle angehen. Dafür bedarf es des Durchstehvermögens, heißer Herzen und kühlem, wägendem Verstand." - [[Herbert Wehner]], [[1967]] | ||
*"Nur wenn es uns gelingt, in den Bereichen bei uns zuhause, in der Gemeinde, hier vor Ort zu überzeugen und praktische Verbesserungen für die Menschen erfahrbar machen, nur dann werden wir auch in der sogenannten großen Politik überzeugen und etwas bewirken." - [[Günther Jansen]], [[1981]]<ref name=":0" /> | *"Nur wenn es uns gelingt, in den Bereichen bei uns zuhause, in der Gemeinde, hier vor Ort zu überzeugen und praktische Verbesserungen für die Menschen erfahrbar machen, nur dann werden wir auch in der sogenannten großen Politik überzeugen und etwas bewirken." - [[Günther Jansen]], [[1981]]<ref name=":0" /> | ||
*"Wir müssen raus ins Leben; da, wo es laut ist; da, wo es brodelt; da wo es manchmal riecht, gelegentlich auch stinkt. Wir müssen dahin, wo es anstrengend ist. Weil nur da, wo es anstrengend ist, da ist das Leben." - [[Sigmar Gabriel]], 2009 bei seiner Dresdner Parteitagsrede | |||
==Politiker== | ==Politiker== | ||
*"Seggt he wat oder geiht em blots dat Muul?" ("Sagt er etwas oder bewegt er nur den Mund?")<ref>Zitiert bei [http://web.archive.org/web/20090409235956/http://www.gerdgruendler.de/Erinnerung%20an%20Karl%20Rickers.html Gerhard E. Gründler], Version vom 9.4.2009</ref> - [[Andreas Gayk]] in seiner plattdeutschen Muttersprache über politische Schaumschläger | *"Seggt he wat oder geiht em blots dat Muul?" ("Sagt er etwas oder bewegt er nur den Mund?")<ref>Zitiert bei [http://web.archive.org/web/20090409235956/http://www.gerdgruendler.de/Erinnerung%20an%20Karl%20Rickers.html Gerhard E. Gründler], Version vom 9.4.2009</ref> - [[Andreas Gayk]] in seiner plattdeutschen Muttersprache über politische Schaumschläger | ||
*"Ich plädiere dafür, dass SPD-Politiker mit den Wählern so schonungslos offen sprechen, wie sie das untereinander beim Bier tun."<ref>''Nebelspalter: das Humor- und Satire-Magazin'', Volume 94 (1968), S. 43</ref> - [[Jochen Steffen]] | *"Ich plädiere dafür, dass SPD-Politiker mit den Wählern so schonungslos offen sprechen, wie sie das untereinander beim Bier tun."<ref>''Nebelspalter: das Humor- und Satire-Magazin'', Volume 94 (1968), S. 43</ref> - [[Jochen Steffen]] | ||
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*"Sozialismus und Demokratie sind nicht dasselbe, aber sie sind nur ein verschiedener Ausdruck desselben Grundgedankens; sie gehören zueinander, ergänzen einander, können nie miteinander in Widerspruch stehen. […] Weil wir die Untrennbarkeit der Demokratie und des Sozialismus begriffen haben, nennen wir uns Sozialdemokraten." - [[Wilhelm Liebknecht]]<ref>Liebknecht, Wilhelm: ''[https://www.marxists.org/deutsch/archiv/liebknechtw/1869/05/01.htm Über die politische Stellung der Sozialdemokratie, insbesondere mit Bezug auf den Norddeutschen „Reichstag“]'' (1869)</ref> | *"Sozialismus und Demokratie sind nicht dasselbe, aber sie sind nur ein verschiedener Ausdruck desselben Grundgedankens; sie gehören zueinander, ergänzen einander, können nie miteinander in Widerspruch stehen. […] Weil wir die Untrennbarkeit der Demokratie und des Sozialismus begriffen haben, nennen wir uns Sozialdemokraten." - [[Wilhelm Liebknecht]]<ref>Liebknecht, Wilhelm: ''[https://www.marxists.org/deutsch/archiv/liebknechtw/1869/05/01.htm Über die politische Stellung der Sozialdemokratie, insbesondere mit Bezug auf den Norddeutschen „Reichstag“]'' (1869)</ref> | ||
*"Sozialist sein, heißt keineswegs bloß den Triumph einer bestimmten Partei vorbereiten, einen bestimmten Teil des Volkes einfach zur Macht zu bringen. Nein, es heißt arbeiten für eine Gesellschaftsordnung, in der alle aktiven Kräfte harmonisch verbunden werden und zu aller Nutzen zusammenwirken sollen." - [[August Bebel]] | *"Sozialist sein, heißt keineswegs bloß den Triumph einer bestimmten Partei vorbereiten, einen bestimmten Teil des Volkes einfach zur Macht zu bringen. Nein, es heißt arbeiten für eine Gesellschaftsordnung, in der alle aktiven Kräfte harmonisch verbunden werden und zu aller Nutzen zusammenwirken sollen." - [[August Bebel]] | ||
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==Umwelt== | ==Umwelt== | ||
*"Wir können in der Zukunft nur noch mit, aber nicht mehr gegen die Natur unsere Politik gestalten." - [[Björn Engholm]], [[Regierungserklärung 1988]] | *"Wir können in der Zukunft nur noch mit, aber nicht mehr gegen die Natur unsere Politik gestalten." - [[Björn Engholm]], [[Regierungserklärung 1988]] | ||
== Verkehr == | ==Verkehr== | ||
*"Das Auto mordet die Großstadt. Mit jeder Milliarde, die wir in den Straßenbau investieren, bringen wir die Stadt ihrem Tod näher."<ref>''auto motor und sport'' 26/1973, S. 28, zit. in: Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Stra%C3%9Fenverkehrssicherheit&oldid=217234495 Geschichte der Straßenverkehrssicherheit]</ref> - [[Hans-Jochen Vogel]], [[1973]] | |||
* "Das Auto mordet die Großstadt. Mit jeder Milliarde, die wir in den Straßenbau investieren, bringen wir die Stadt ihrem Tod näher."<ref>''auto motor und sport'' 26/1973, S. 28, zit. in: Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_der_Stra%C3%9Fenverkehrssicherheit&oldid=217234495 Geschichte der Straßenverkehrssicherheit]</ref> - [[Hans-Jochen Vogel]], [[1973]] | |||
==Wahlen== | ==Wahlen== | ||
*"Eine Wahl ist nicht nur ein Wettkampf zwischen Werbefachleuten, eine Wahl ist eine Abstimmung über Politik."<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht_1965-1966.pdf|Rechenschaftsbericht 1965-1966]]</ref> - [[Jochen Steffen]] | *"Eine Wahl ist nicht nur ein Wettkampf zwischen Werbefachleuten, eine Wahl ist eine Abstimmung über Politik."<ref>[[:Datei:Rechenschaftsbericht_1965-1966.pdf|Rechenschaftsbericht 1965-1966]]</ref> - [[Jochen Steffen]] | ||
*"Die Wähler müssen davon überzeugt werden, daß die SPD eine Partei ist, die nicht Wunder vollbringen kann, die aber a) vertrauenswürdig, b) regierungsfähig ist und c) Antworten auf die Fragen unserer Zeit geben kann." - [[Herbert Wehner]], 1960 | *"Die Wähler müssen davon überzeugt werden, daß die SPD eine Partei ist, die nicht Wunder vollbringen kann, die aber a) vertrauenswürdig, b) regierungsfähig ist und c) Antworten auf die Fragen unserer Zeit geben kann." - [[Herbert Wehner]], 1960 | ||
==Wohnen== | ==Wohnen== | ||
*"Der Bau humaner Städte und angemessene Wohnbedingungen für alle Bürger ohne Unterschied, dafür werden wir uns auch in der Zukunft so einsetzen, wie wir es in der Vergangenheit getan haben." - [[Lauritz Lauritzen]], [[1972]] | *"Der Bau humaner Städte und angemessene Wohnbedingungen für alle Bürger ohne Unterschied, dafür werden wir uns auch in der Zukunft so einsetzen, wie wir es in der Vergangenheit getan haben." - [[Lauritz Lauritzen]], [[1972]] | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references /> | <references /> |
Aktuelle Version vom 21. November 2024, 12:06 Uhr
Arbeit & Wirtschaft
- "Die Menschen sind nicht dazu da, ein wirtschaftliches System mit seinen Eliten und Privilegien zu verteidigen, das uns in die Krise sehenden Auges torkeln ließ und die nächste Krise vorbereitet." - Jochen Steffen, Krisenmanagement oder Politik (1974)
- "Wirtschaftlich gesehen ist das Land nichts weiter als ein Wurmfortsatz der Hamburger Lombardsbrücke." - Hermann Lüdemann über Schleswig-Holstein[1]
- "Wir Sozialdemokraten sind der Meinung, dass es nicht nur der minimalen Daseinsfürsorge durch den Staat bedarf, sondern ebenso seiner lenkenden Hand - und das bedeutet auch: seiner Umverteilungshand."[2] - Heide Simonis, 2003
- "Gute Arbeit ist, wenn man am Sonntagabend keine Sorge vor der Arbeitswoche hat, mittwochs noch Lust auf ein Feierabendbier mit Freunden hat und am Sonnabend genug Geld, um mit der Familie einen Einkaufsbummel zu machen."[3] - Tobias Bergmann
- "Die Bedingungen, unter denen Menschen arbeiten, bestimmen auch das Maß ihrer Freiheit."[4] - Gerd Walter, 1975
- "Sozial ist nicht, was Arbeit schafft. Sozial ist, was Arbeit schafft, von der man leben kann." - Sigmar Gabriel, 2013
Bildung
- "Es ist kein Kunststück, die Entwicklung einer Gesamtschule einfach mit Mehrheit zu beschließen. Das Kunststück besteht darin, sie so durchzusetzen, daß die Menschen hinterher eine zweite Gesamtschule fordern."[5] - Gerd Walter, 1988
- "In keinem anderen Gebiet der Politik - nicht einmal in dem der Landwirtschaft - tummeln sich ideologisch verbrämte Standesinteressen so ungeniert, wird so provinziell argumentiert und die Entwicklung im Ausland so sträflich ignoriert wie in der Bildungspolitik."[6] - Wilhelm Käber
- "Wenn ich Deutschland mit Amerika vergleiche, wo ja eine gute Schule richtig Geld kostet, dann bin ich immer wieder vom Nutzen des Bildungssystems überzeugt, in dem es prinzipiell nicht auf die Geldbörse der Eltern ankommt" - Gerhard Schröder, 1999[7]
- "Wer kein Gold im Boden hat, muss sich halt um das Gold in den Köpfen kümmern." - Sigmar Gabriel, 2009
CDU
- "Charaktere, aus dem Wachs kleiner Kirchenlichter modelliert."[8] - Jochen Steffen, 1979
DDR
- "Im realen Sozialismus ist alles real, außer der Sozialismus" - Jochen Steffen
Deutschland
- "Ein guter Deutscher kann kein Nationalist sein. Wer Deutschland liebt, darf den Verstand nicht auf Urlaub schicken, sondern muß sich um Weltoffenheit und Fortschritt bemühen und muß mithelfen am Vaterland der Liebe und Gerechtigkeit, von dem schon August Bebel sprach."[9] - Willy Brandt, 1969
- "Ich bin nicht stolz darauf, Deutsche zu sein, aber ich bin auch nicht unstolz. Es ist einfach nicht mein Problem. Ich muss mich nicht mit meiner Nation identifizieren, um mit Leidenschaft für die Menschen zu arbeiten, die in unserem Land leben."[10] - Heide Simonis, 1997
- "Es scheint ein grundsätzliches Problem der Deutschen, dass sie zwar alles anders haben möchten - aber die Veränderung fürchten." - Heide Simonis, 2003[11]
Demokratie
- "Die Demokratie ist nicht nur ein taktisches Mittel, um zum Sozialismus zu gelangen, sie ist Teil des Zieles, für das wir kämpfen."[12] - Otto Tschadek
- "Wir können einen nochmaligen Weg in die Verdammnis und Barbarei, in einen Totalitarismus, gleich welcher Art, nur verhindern, wenn auch der einzelne Mensch davon überzeugt ist und dahingehend wirkt, dass nur in der Demokratie, in einem Bekennen und einer Mitarbeit an den öffentlichen Angelegenheiten unsere Zukunft gesichert ist. Von jeder Diktatur trennt uns eine Welt."[13] - Max Kukil
- "Die Stärke unserer demokratischen Ordnung besteht nicht in ihrer Staatsmacht, sondern in Engagement und geistiger Kraft der Menschen und in Liberalität und Toleranz der Politik." - Björn Engholm, Regierungserklärung 1988
- "Demokratie kennt keinen Schaukelstuhl. Solange der Kopf klar ist, ist man mitverantwortlich." - Franz Müntefering (2013)[14]
- "Demokratie ist anstrengend. Sie muss geschützt und immer wieder neu erstritten werden. Aber die Anstrengung lohnt sich. Denn es ist besser, Konflikte zu akzeptieren und zu lösen.“ - Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern (2025)[15]
- "In einer Demokratie gibt es keine Unterordnung der einen unter die anderen. In einer Demokratie gibt es nur gleiche Rechte, gleiche Würde und den Respekt voreinander." - Ralf Stegner[16]
Europa
- "Die übernationalen Gemeinschaften, heißen sie nun Uno, heißen sie Vereinigte Staaten von Europa oder wie auch immer, alle diese übernationalen Gemeinschaften sind kein Ziegelbau aus einzelnen, aus Individuen, aus Einzelmitgliedern einer farblosen Internationale – sie sind ein Quaderbau aus Nationen! So ist denn unser Bekenntnis zur Nation im Rahmen einer solidarischen Völkergemeinschaft eine Selbstverständlichkeit." - Andreas Gayk, 1946[17]
- "Wir wünschen ein Europa, in dem nicht der Wille des Stärksten gilt, sondern das stärkste Argument, von wem immer es vorgebracht wird." - Bundeskanzler Willy Brandt, 1970
- "Man muss nicht verrückt sein, um Europapolitik zu machen, aber es hilft." - Gerd Walter[18]
Fortschritt
- "Technischer Fortschritt muß gleichzeitig sozialer und gesellschaftlich verantwortbarer Fortschritt sein." - Eva Rühmkorf (1989)[19]
- "Ich will, daß die Menschen die technischen und sozialen Entwicklungen selbst gestalten und nicht ihre Opfer werden." - Eckart Kuhlwein (1986)[20]
Freiheit
- "Wenn es gilt, um die Freiheit zu kämpfen, fragt man nicht, was morgen kommt." - Julius Leber
Frieden
- "Im Frieden leben erfordert nicht große Worte, sondern viele kleine Schritte." - Egon Bahr
- "Frieden kann heute und in dieser Welt nicht mehr militärisch hergestellt werden. Sicherheit und Frieden sind nur politisch herstellbar." - Olaf Scholz, 1987[21]
- "Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln als eine Minute schießen" - Helmut Schmidt
Gesellschaft
- "Gesellschaftlicher Fortschritt ist selten ein Geschenk von oben, sondern fast immer das Ergebnis des Drucks von unten."[22] - Parteitagsbeschluss 1967
- "Wer, aus welchen Gründen auch immer, auf Aufrichtigkeit gegenüber den Menschen verzichtet, legt nach meiner festen Überzeugung die Axt an die Wurzel einer freiheitlichen, auf Vernunft, Einsicht und Diskussion gegründeten Gesellschaftsordnung." - Jochen Steffen
- "Die Gleichstellung der Frauen ist kein politisches Entgegenkommen der Politik an die Frauen, sondern eine historisch überfällige Selbstverständlichkeit." - Björn Engholm, 1988
- "Es reicht nicht aus, 'kein Rassist' zu sein. Wir müssen Antirassisten sein." - Frank-Walter Steinmeier
Kultur
- "Wo Sinnlichkeit verschwindet, hört Phantasie auf zu existieren. Eine Gesellschaft ohne Phantasie aber verkümmert. Deshalb wollen wir Kultur für alle, weil sie für alle lebensnotwendig ist." - Björn Engholm, Regierungserklärung 1988
Lebenshilfe
- "Wo Zivilcourage keine Heimat hat, reicht die Freiheit nicht weit." - Willy Brandt
- "Viel Spaß, und macht keinen Scheiß."[23] - Ministerpräsidentin Heide Simonis zur Eröffnung der Kieler Woche 1996
- "Wenn Du immer nur tust, was Du schon kannst, wirst Du immer bleiben, was Du bist."[24] - Heide Simonis
- "Realität ist, wo man durch muss. Daran wachsen oder scheitern wir." - Björn Engholm
- "Wahlreden vor Schleswig-Holsteinern sind anstrengend und schweißtreibend wie Holzhacken, da man auf den wie in Holz geschnittenen Gesichtern der Zuhörer aber auch gar nichts von der Wirkung seiner Rede abzulesen vermag." - Gustav Radbruch[25]
- "Fehler zu machen, lässt einen fast nie stürzen - nur der Umgang mit ihnen." - Torsten Albig[26]
- "Etwas lernen und etwas leisten, gut verdienen, anständig und ehrlich seine Steuern bezahlen, ordentlich was auf die hohe Kante legen - und im Übrigen, das alles nicht übertreiben, damit man genug Zeit und Muße hat, sich der weiß Gott angenehmen Seiten, die es ja auch noch gibt, des Lebens zu erfreuen. Wenn das jedermann täte, wobei ich noch hinzufügen würde - außerdem noch SPD wählen und die Gewerkschaft stützen - dann wäre die Gesellschaft besser dran, als sie es bisher war." - Helmut Schmidt[27]
Partei
- "Mit Bier und Schnaps haben wir die Partei aufgebaut, mit ihrem Milchgeschlürfe machen die Jüngeren sie wieder kaputt!"[28] - Gustav Garbe
- "Die Partei, die hundertprozentig meinen Vorstellungen entsprach, hätte wahrscheinlich nur aus mir selbst bestanden." - Hans-Jochen Vogel (stellvertretend für vermutlich viele andere Mitglieder)
- "Selbst bei einer absoluten Mehrheit ist es Aufgabe der Partei, weiter zu denken, als die Regierung handeln kann. Ist die Regierung zufrieden mit der Partei, dann hat die Partei nicht weit genug gedacht." - Egon Bahr
- "Politik ist Mannschaftskampf."[29] - Gustav Heinemann
- "Es hat keinen Sinn, eine Mehrheit für die Sozialdemokraten zu erringen, wenn der Preis dafür ist, kein Sozialdemokrat mehr zu sein." - Willy Brandt[30]
- "Die Sozialdemokratie muss konkret werden, oder es wird sie eines Tages konkret nicht mehr geben." - Jochen Steffen[31]
- "Links-Sein bedeutet, für Emanzipation, Freiheit, Gerechtigkeit – gegen Gewalt, Krieg, Hunger, Armut und Unterdrückung zu streiten." - Ralf Stegner[32]
- "Die liebste Koalition ist mir immer noch die mit der SPD und ihren verschiedenen Flügeln - und die ist schon schwierig genug."[33] - Heide Simonis
- "In der SPD ist Platz für alle, und der Weg nach oben ist offen." - Serpil Midyatli[34]
- "[…] wer die Freiheit liebt und den Krieg haßt, wer Recht und Wahrheit achtet, wer Menschlichkeit und Gerechtigkeit wieder zum Siege verhelfen will, der gehört zu uns, der gehört in die Reihen der Sozialdemokratie!" - Andreas Gayk, 1946[35]
- "Man wird Sozialdemokrat dadurch, daß man sich jedesmal, wenn die Partei vor eine Entscheidung gestellt wird, zusammen mit allen anderen aus der Partei, an eine persönliche Entscheidung wagt und für die Entscheidung einsteht, für die sich die Partei ausgesprochen hat." - Carlo Schmid, 1950[36]
- "In Schleswig-Holstein wäre ich in der SPD Mitglied, als Kölner habe ich mich bisher darauf beschränkt, sie zu wählen." - Günther Wallraff, 1978[37]
- "Seid einig und geschlossen, wie es die Alten waren, dann werdet Ihr die Kraft haben, die Sozialdemokratie zum Siege zu führen!" - Heinrich Lienau, 1928 [38]
Persönliches
- "Die Leute, die mich lieben, behaupten, ich sei aktiv und ginge ran. Und auch wer mich hasst, meint zumindest, ich wäre ein aktives Biest.[39] - Heide Simonis
Politik
- "Was denn, bitte, [ist] wirklich neu oder originell in der Politik? Die große politische Leistung [besteht] zumeist nicht im Produzieren neuer Ideen, sondern in der beharrlichen Verfolgung und Durchsetzung dessen, was schon lange als vernünftig und notwendig, aber leider als nicht oder kaum durchsetzbar galt."[40] - Karl Rickers
- "Eine Partei, deren unmittelbares Ziel nicht die Eroberung der politischen Macht im Staate ist, um die wirklichkeitsnahen Ziele ihrer Wähler zu verwirklichen, eine solche Partei zieht sich auf das politische Altenteil zurück, sie gibt sich im Grunde selber auf." - Andreas Gayk, Politisches Testament (1954)
- "Gute Moralisten waren noch immer schlechte Politiker."[41] - Andreas Gayk
- "Es ist nicht sicher, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber es muß anders werden, wenn es besser werden soll." - Björn Engholm
- "Das Ziel unserer Arbeit ist ein wahrhaft demokratisches Deutschland, das bis zum letzten Bürger in seinem Denken und Handeln durch den Geist der Friedfertigkeit, der Toleranz und freien Menschlichkeit sich leiten läßt."[42] - Hermann Lüdemann, 1947
- "Erfolge als Ergebnis schwerer und erbitterter Kämpfe schrumpfen im Laufe der Jahre umso mehr, als sie geschichtlich notwendige Entwicklungen darstellen und gewissermaßen selbstverständlich konsumierte Errungenschaften gebracht haben."[43] - Egon Bahr, 1988
- "Politik heißt Entscheidungen treffen. Politik unter beengten finanziellen Bedingungen bedeutet mitunter, schmerzhafte Entscheidungen zu treffen."[44] - Gerd Walter, 1989/90
- "Demokratische Sozialisten wollen die bestehende gesellschaftliche Ordnung ändern zu einer Gesellschaft, in der die Menschen tatsächlich frei und gleich sind. Das setzt den Willen zur ständigen Reform, auch bei sich selbst, voraus. Das setzt den Willen voraus zur Veränderung der sozialen Machtverhältnisse. Das erfordert Einsicht in die komplizierten Sachzusammenhänge der modernen Gesellschaft und die Erarbeitung konkreter, sachlicher Vorschläge. Sie zu verwirklichen, bedürfen wir der Macht. Die Macht werden wir in dem Umfang erringen, wie die breiten Massen uns verstehen, wie wir uns ihnen verständlich machen. Dazu wollen wir in unserem Lande, für dieses Land, für diese demokratische Republik und für die arbeitenden Menschen unseren Beitrag leisten." - Jochen Steffen
- "Wer Harmonie sucht, sollte lieber in den Gesangsverein gehen." - Ralf Stegner
- "Nicht blindlings zuschlagen, aber zuschlagen!"[45] - Heide Simonis, 1995
- "Die SPD muß das, was sie für richtig hält, begreiflich machen für die Menschen. Und das geht nur, wenn sie respektiert, was die Menschen unter den gegebenen Verhältnissen so oder so sehen, so oder so aufzufassen fähig sind. Das ist ihre Zwangslage oder die Zwangslage jeder Partei. Und da sie ihre Politik nicht mit Schwindel betreiben kann, muß sie also äußerlich häufig glanzlos und hausbacken erscheinen." - Herbert Wehner, 1966
- "Politik ist das Ordnen der Angelegenheiten, die alle angehen. Dafür bedarf es des Durchstehvermögens, heißer Herzen und kühlem, wägendem Verstand." - Herbert Wehner, 1967
- "Nur wenn es uns gelingt, in den Bereichen bei uns zuhause, in der Gemeinde, hier vor Ort zu überzeugen und praktische Verbesserungen für die Menschen erfahrbar machen, nur dann werden wir auch in der sogenannten großen Politik überzeugen und etwas bewirken." - Günther Jansen, 1981[46]
- "Wir müssen raus ins Leben; da, wo es laut ist; da, wo es brodelt; da wo es manchmal riecht, gelegentlich auch stinkt. Wir müssen dahin, wo es anstrengend ist. Weil nur da, wo es anstrengend ist, da ist das Leben." - Sigmar Gabriel, 2009 bei seiner Dresdner Parteitagsrede
Politiker
- "Seggt he wat oder geiht em blots dat Muul?" ("Sagt er etwas oder bewegt er nur den Mund?")[47] - Andreas Gayk in seiner plattdeutschen Muttersprache über politische Schaumschläger
- "Ich plädiere dafür, dass SPD-Politiker mit den Wählern so schonungslos offen sprechen, wie sie das untereinander beim Bier tun."[48] - Jochen Steffen
- Bei einem Politiker vermutet man mehr: will er vielleicht Karriere machen, die Welt verbessern oder hört er sich nur gerne reden?“ - Günther Jansen[20]
Sozialdemokratie
- "Sozialismus und Demokratie sind nicht dasselbe, aber sie sind nur ein verschiedener Ausdruck desselben Grundgedankens; sie gehören zueinander, ergänzen einander, können nie miteinander in Widerspruch stehen. […] Weil wir die Untrennbarkeit der Demokratie und des Sozialismus begriffen haben, nennen wir uns Sozialdemokraten." - Wilhelm Liebknecht[49]
- "Sozialist sein, heißt keineswegs bloß den Triumph einer bestimmten Partei vorbereiten, einen bestimmten Teil des Volkes einfach zur Macht zu bringen. Nein, es heißt arbeiten für eine Gesellschaftsordnung, in der alle aktiven Kräfte harmonisch verbunden werden und zu aller Nutzen zusammenwirken sollen." - August Bebel
- "Politik heißt: etwas wollen. Sozialdemokratische Politik heißt: Veränderungen wollen, weil Veränderungen Verbesserungen verheißen." - Olof Palme
- "Sozialdemokratie heißt nicht, dass irgendwer ein kluges Buch schreibt und dann ist das so. Sozialdemokratie heißt, dass Hunderttausende Menschen mitmachen und Ideen haben." - Olaf Scholz
- "Wir Sozialdemokraten sind nicht frei von Fehlern und Versäumnissen, aber wir haben den Willen und die Kraft zu einer Politik, die Antworten gibt auf neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen und auf neue gesellschaftliche Herausforderungen." - Programm der SPD Schleswig-Holstein zur Landtagswahl 1979[50]
- "Sozialdemokraten sind automatisch Angriffsziele der bürgerlichen Presse. Wären sie es nicht, wären sie keine Sozialdemokraten. Unsere politischen Ziele und unser Veränderungswille müssen überall da auf Widerstand stoßen, wo es Privilegien zu verteidigen gibt. " - Günther Jansen, 1981 [46]
Umwelt
- "Wir können in der Zukunft nur noch mit, aber nicht mehr gegen die Natur unsere Politik gestalten." - Björn Engholm, Regierungserklärung 1988
Verkehr
- "Das Auto mordet die Großstadt. Mit jeder Milliarde, die wir in den Straßenbau investieren, bringen wir die Stadt ihrem Tod näher."[51] - Hans-Jochen Vogel, 1973
Wahlen
- "Eine Wahl ist nicht nur ein Wettkampf zwischen Werbefachleuten, eine Wahl ist eine Abstimmung über Politik."[52] - Jochen Steffen
- "Die Wähler müssen davon überzeugt werden, daß die SPD eine Partei ist, die nicht Wunder vollbringen kann, die aber a) vertrauenswürdig, b) regierungsfähig ist und c) Antworten auf die Fragen unserer Zeit geben kann." - Herbert Wehner, 1960
Wohnen
- "Der Bau humaner Städte und angemessene Wohnbedingungen für alle Bürger ohne Unterschied, dafür werden wir uns auch in der Zukunft so einsetzen, wie wir es in der Vergangenheit getan haben." - Lauritz Lauritzen, 1972
Einzelnachweise
- ↑ Ungefähres Gegenteil, DER SPIEGEL, 19.4.1971
- ↑ Simonis, Heide: Unter Männern (München 2003) ISBN 9783406509599, S. ?
- ↑ Geil, Thorsten: So stehen die Bewerber zum Thema Arbeitsbedingungen, Kieler Nachrichten, 27.4.2021
- ↑ Hammer und Amboß - Gerd Walter über das "Recht auf Arbeit", in: "WIR" Nr. 11/12 1975, Seite 5
- ↑ SPD-Chef rät Engholm zu behutsamer Reformpolitik, Kieler Nachrichten, 11.6.1988
- ↑ Lubowitz, Frank: Wilhelm Käber - Regierung und Opposition (Kiel 1986) ISBN 3-89029-906-7
- ↑ Gürtler, Detlef (Hrsg.): Gerhard Schröder - Was kommt. Was bleibt. Lardon (2002) ISBN 9783897690356
- ↑ Angesichts meiner seelischen Belastung, DER SPIEGEL, 3.12.1979
- ↑ Willy Brandt: Festrede zur Eröffnung des Archivs der sozialen Demokratie, 6.6.1969
- ↑ Simonis, Heide: Kein Blatt vorm Mund - für eine aktive Bürgergesellschaft (Hamburg 1997) ISBN 3455111920
- ↑ Simonis, Heide: Unter Männern (München 2003) ISBN 9783406509599
- ↑ Martens, Holger: Die Geschichte der SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), S. 37
- ↑ Kukil, Max: Von jeder Diktatur trennt uns eine Welt, Ansprache des Kuratoriumsmitglieds der Stiftung "Hilfswerk 20. Juli 1944", Max Kukil, am 19. Juli 1957 in der Gedenkstätte Plötzensee, Berlin
- ↑ vorwaerts.de: Zum 80. Geburtstag: Die besten Zitate von Franz Müntefering, 16. Januar 2020
- ↑ Bundesministerin Manuela Schwesig zum neuem Bundesprogramm "Demokratie leben!" 25.02.2015
- ↑ Ralf Stegner: Torsten Albig hat Maßstäbe über den Tag hinaus gesetzt, spd-schleswig-holstein.de, 16.5.2017
- ↑ Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden! Ein offenes Wort an die Wähler. Vortrag von Andreas Gayk, gehalten am 3.8.1946 in Eutin auf dem Bezirksparteitag der SPD
- ↑ Zitate in: DER SPIEGEL 27/1988
- ↑ Eva Rühmkorf lt. Plenarprotokoll vom 19.9.1989, Seite 1777
- ↑ 20,0 20,1 Eckart Kuhlwein - Engagierter Kämpfer für die Bildung, in: WIR, 3/1986, Stormarn Ausgabe.
- ↑ SWR2 Archivradio: Olaf Scholz früher: "Abrüstung jetzt!", 5.9.1987, Archiv: DRA 2037512
- ↑ SPD Schleswig-Holstein (Hrsg.) Politik und Organisation - Jahresberichte 1967/68
- ↑ In verschiedenen Zeitungen unterschiedlich zitiert, aber über die letzten drei Wörter sind sich alle einig. Der freundliche Ratschlag zog nahezu hysterische Reaktionen in Presse und einem Teil der Öffentlichkeit nach sich.
- ↑ heide-simonis.de Ernennung zur Ehrenbürgerin des Landes Schleswig-Holstein
- ↑ zitiert nach: Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 86
- ↑ SMS an Susanne Gaschke. Zitiert nach: shz.de: Kieler Steuerdeal SMS von Albig an Gaschke: „Du wirst daraus lernen“, 27.09.2013
- ↑ Helmut Schmidt in der Pol(h)itparade (1972): Etwas lernen, etwas leisten
- ↑ Zit. in Albert Witte: Arbeiter-Jugend in Kiel, 1919-1925 in: Demokratische Geschichte 4(1989), S. 167
- ↑ Sendung Zu Protokoll vom 3.11.1968: Günter Gaus im Gespräch mit Gustav Heinemann
- ↑ Brandt zugeschrieben, vielfach zitiert, aber bisher nicht belegbar (vgl. Diskussion:Zitate).
- ↑ Lienhard, Richard: Die Sozialdemokratie muss konkret werden. In: Profil: sozialdemokratische Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur, Volume 59 (1980), S. ?
- ↑ Stegner, Ralf: Gewalt ist nicht links, Gastbeitrag Frankfurter Rundschau, 17.7.2017
- ↑ Simonis, Heide: Kein Blatt vorm Mund - für eine aktive Bürgergesellschaft, (Hamburg 1997) ISBN 3455111920, S. 247
- ↑ Geisslinger, Esther: Nicht schnacken, sondern anpacken, taz, 18.2.2020"
- ↑ Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden! Ein offenes Wort an die Wähler. Vortrag von Andreas Gayk, gehalten am 3.8.1946 in Eutin auf dem Bezirksparteitag der SPD
- ↑ Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001)
- ↑ Personalien, in: WIR 3/4 1978.
- ↑ Lienau, Heinrich: Unter dem Schandgesetz in Schleswig-Holstein, Hamburger Echo, Sonntag, den 21. Oktober 1928
- ↑ heide-simonis.de: Flott davor
- ↑ Karl Rickers#Stimmen gegenüber Gerd Gründler
- ↑ Andreas Gayk, Leitartikel in der VZ vom 12.8.1932, zit. in: Jürgen Weber / Uwe Danker: Andreas Gayk 1893 - 1954 (Kiel 1993)
- ↑ Lüdemann, Hermann: Antrittsrede als Ministerpräsident am 8. Mai 1947
- ↑ Bahr, Egon: Frieden und Entspannung - Tradition im besten Sinn. In: Demokratische Geschichte 3(1988), S. 589
- ↑ SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1990
- ↑ Herz, Wilfried: Die forsche Heide, DIE ZEIT, 22.9.1995
- ↑ 46,0 46,1 Kleine Schritte und großer Optimismus - Portrait des Landesvorsitzenden Günther Jansen, in: WIR, 4/1981, Seite 6f.
- ↑ Zitiert bei Gerhard E. Gründler, Version vom 9.4.2009
- ↑ Nebelspalter: das Humor- und Satire-Magazin, Volume 94 (1968), S. 43
- ↑ Liebknecht, Wilhelm: Über die politische Stellung der Sozialdemokratie, insbesondere mit Bezug auf den Norddeutschen „Reichstag“ (1869)
- ↑ Beschlussdatenbank: Zur Diskussion für 1979 – Schwerpunkte für unser Land
- ↑ auto motor und sport 26/1973, S. 28, zit. in: Wikipedia: Geschichte der Straßenverkehrssicherheit
- ↑ Rechenschaftsbericht 1965-1966