Ortsverein Russee: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Ortsverein Russee''' bestand von [[1914]] bis [[2007]]. Seit der Eingemeindung des Ortes Russee im Jahr [[1970]] gehörte er dem [[Kreisverband Kiel]] an.
Der '''Ortsverein Russee''' war eine Gliederung im [[Kreisverein Bordesholm]], ab [[1932]] im [[Kreisverband Rendsburg]]; seit der Eingemeindung von Russee im Jahr [[1970]] gehörte er zum [[Kreisverband Kiel]]. Er bestand von mindestens [[1914]] bis zum [[18. April]] [[2007]], als er sich mit dem [[Ortsverein Hammer]] zum [[Ortsverein Russee-Hammer]] zusammenschloss.


== Geschichte ==
(Nach der Chronik von [[Robert Bartels]])


== Historischer Abriss der SPD Russee ==
Den ersten schriftlichen Nachweis, dass in der Gemeinde Russee ein SPD-Ortsverein existierte, liefert das Mitgliedsbuch von [[Heinrich Grönwoldt]] aus dem Jahr [[1914]].<ref> Ein Indiz für 1914 oder Ende 1913 ist auch, dass in dieser Zeit im Reichstagswahlkreis 4 neue Ortsvereine gegründet worden sind. Siehe Hamburger Echo, 17.6.1914, S. 3. 1912 bestand der Ortsverein jedenfalls noch nicht, siehe: [https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19120828/page/6 Hamburger Echo 28.8.1912]</ref> Der Ortsverein hatte zu dieser Zeit neun Mitglieder.


(aus der Chronik von [[Robert Bartels]])
In der [[Kommunalwahl 1919|Kommunalwahl]] am [[2. März]] [[1919]] erhielt die SPD Russee erstmals die Mehrheit im Gemeinderat. [[Otto Rehder]] wurde Gemeindevorsteher (=Bürgermeister) (bis [[1929]]) und Amtsvorsteher des Amtes Kronshagen, zu dem Russee gehörte, (bis [[1930]]).


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Die [[Kommunalwahl 1924|Kommunalwahl]] am [[4. Mai]] [[1924]] gewann die SPD nach einer unentschiedenen Wahl per Losentscheid.
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| [[1914]] || Erster schriftlicher Nachweis der SPD Russee, durch das Mitgliedsbuch von [[Heinrich Grönwoldt]]. Der OV hat zu dieser Zeit 9 Mitglieder.
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| [[2. März]] [[1919]] || Die SPD Russee gewinnt erstmals die Gemeindewahlen.
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| 1919-[[1930]] || [[Otto Rehder]] (SPD) ist Gemeindevorsteher von Russee und Amtsvorsteher von Kronshagen.
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| [[4. Mai]] [[1924]] || Die SPD Russee gewinnt per Losentscheid die Gemeindewahlen.
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| [[30. Mai]] [[1933]] || Die SPD-Mitglieder Heinrich Grönwoldt, Bargholz und Freundstück nehmen letztmals vor dem reichsweiten Verbot der SPD an der Gemeindesitzung teil.
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| [[17. Juli]] [[1945]] || Mit [[Emil Heinrich]], [[Hans Ladewig]] und Johannes Baasch nehmen drei spätere Sozialdemokraten an der ersten Gemeindesitzung nach dem Krieg teil. Es wird ein Bürgermeister gewählt.
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| [[27. Juli]] 1945 || Johannes Baasch und Emil Heinrich werden zu Mitgliedern des Gemeinderates ernannt.
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| [[28. Dezember]] 1945 || Heinrich Grönwoldt, Hans Ladewig und [[Paul Lembke]] werden zu Mitgliedern des Gemeinderates ernannt.
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| [[1946]]-[[1960]] || Heinrich Grönwoldt ist Vorsitzender der SPD Russee.
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| [[5. September]] 1946 || Heinrich Grönwoldt, [[Willy Staak]], Emil Heinrich, [[Johannes Brocks]] und Johannes Baasch werden bei den ersten öffentlichen Wahlen in den Gemeinderat gewählt. Sie unterstützen die Wahl [[Harry Dotzer|Harry Dotzers]] zum Bürgermeister.
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| [[1948]]-[[1970]] || Die SPD Russee verliert jeweils die [[:Kategorie:Kommunalwahl|Kommunalwahlen]] und bildet die Opposition.
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| 1948 || [[Arnold Schröder]] wird stv. Bürgermeister.
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| [[1958]] || [[Heinz Füllgraf]] wird stv. Bürgermeister.
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| [[1960]]-[[1966]] || [[Max Nörenberg]] ist Vorsitzender der SPD Russee.
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| 1960-[[1964]] || [[Walter Hübner]] ist stv. Bürgermeister.
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| 1964-1970 || [[Max Nörenberg]] ist stv. Bürgermeister.
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| 1966-[[1972]] || [[Otto Gerlach]] ist Vorsitzender der SPD Russee.
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| [[23. September]] [[1967]] || Heinrich Grönwoldt wird der erste und einzige Ehrenvorsitzende der SPD Russee.
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| 1970-[[1974]] || Max Nörenberg ist erster Vorsitzender des Ortsbeirates nach der Eingemeindung Russees nach Kiel.
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| 1972-1974 || [[Uwe van Stipriaan]] ist Vorsitzender des SPD-Ortsvereins(OV) Russee im [[Kreisverband Kiel]].
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| 1974-[[1980]] || Otto Gerlach übernimmt wieder den Vorsitz des OV Russee.
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| 1974-[[1986]] || Otto Gerlach vertritt Russee als Ratsherr in der Ratsversammlung der Stadt Kiel.
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| 1974-1986 || Im Ortsbeirat ist die SPD in der Opposition.
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| 1980-[[1982]] || [[Ingrid Jöhnk]] übernimmt den Vorsitz des OV Russee.
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| 1982-1986 || [[Ellen Haker]] übernimmt den Vorsitz des OV Russee.
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| 1986-[[1994]] || [[Alwin Schmalz]] ist Ortsbeiratsvorsitzender.
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| 1986-1994 || [[Olaf Busack]] übernimmt den Vorsitz des OV Russee.
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| Juni [[1988]] || Erste Ausgabe der Zeitschrift "[[Unser Russee]]". Die Zeitschrift erscheint künftig quartalsweise.
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| 1994-[[2003]] || [[Winfried Jöhnk]] ist Ortsbeiratsvorsitzender.
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| 1994-[[1998]] || [[Robert Bartels]] übernimmt den Vorsitz des OV Russee.
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| November [[1996]] || Der OV Russee beschließt unter seinem Vorsitzenden Robert Bartels den Bau einer neuen Sporthalle und gründet einen Arbeitskreis unter Führung von [[Jürgen Hahn]].
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| [[1990]]-1998 || [[Ingrid Jöhnk]] ist Ratsfrau für Russee.
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| 1998-[[2000]] || [[Olaf Busack]] übernimmt nochmals des Vorsitz des OV Russee.
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| Januar 1998 || Der OV Russee gibt das Projekt Neubau einer Sporthalle in die Hände eines überparteilichen Fördervereins unter Vorsitz von [[Birgit Conje]], stv. Vorsitzende des OV Russee.
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| Juni 1998 || 10 Jahre Zeitschrift "[[Unser Russee]]".
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| 1998-2003 || [[Jürgen Hahn]] ist Ratsherr für Russee.
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| 2000-[[2004]] || [[Michael Wagner]] übernimmt des Vorsitz des OV Russee.
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| 2000 || Die Chronik des OV Russee von Robert Bartels erscheint im Selbstverlag. Titel: „Beitrag zur Russeer Geschichte - Die SPD Russee“.
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| Dezember 2000 || 50. Ausgabe der Zeitschrift "[[Unser Russee]]".
|-
| 2003-[[2013]] || Michael Wagner ist Ratsherr für Russee.
|-
| 2004-[[2007]] || Winfried Jöhnk ist der letzte Vorsitzende des OV Russee vor dem Zusammenschluss mit dem [[Ortsverein Hammer|OV Hammer]].
|-
| [[18. April]] [[2007]] || Zusammenschluss der Ortsvereine Russee und [[Ortsverein Hammer|Hammer]] zum [[Ortsverein Russee-Hammer]].
|}


[[Kategorie:Ortsverein|Russee]]
Am [[30. Mai]] [[1933]] nahmen [[Heinrich Grönwoldt]] und [[Genosse Bargholz]] an der letzten Gemeinderatssitzung vor dem reichsweiten Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten teil.
 
Erst zwölf Jahre später war die NS-Herrschaft besiegt. Am [[17. Juli]] [[1945]] tagte ein neuer, von der britischen Militärregierung ernannter Gemeinderat. Ihm gehörte für die SPD [[Hans Ladewig]] an, ab [[27. Juli]] auch [[Johannes Baasch]] und [[Emil Heinrich]]. In der ersten Sitzung wurde ein Bürgermeister gewählt.
 
Am [[28. Dezember]] [[1945]] wurden [[Heinrich Grönwoldt]], [[Hans Ladewig]] und [[Paul Lembke]] zu Mitgliedern des (vermutlich zweiten) Gemeinderates ernannt.
 
Die erste [[Kommunalwahl 1946|Kommunalwahl]] fand am [[5. September]] [[1946]] statt. Für die SPD zogen [[Johannes Baasch]], [[Johannes Brocks]], [[Heinrich Grönwoldt]], [[Emil Heinrich]] und [[Willy Staak]] in den Russeer Gemeinderat ein. Sie unterstützten die Wahl von [[Harry Dotzer]] zum Bürgermeister.
 
Dieser Erfolg blieb für lange Zeit der letzte. In den Kommunalwahlen von [[Kommunalwahl 1948|1948]] bis [[Kommunalwahl 1970|1970]] konnte die SPD nie die Mehrheit im Gemeinderat gewinnen. Sie stellte daher in der Regel den stellvertretenden Bürgermeister: [[1948]] war es [[Arnold Schröder]], [[1958]] [[Heinz Füllgraf]], [[1960]] [[Walter Hübner]] und [[1964]] [[Max Nörenberg]].
 
=== Die Ära Nörenberg - Gerlach ===
[[Datei:Nörenberg.jpg|thumb|left|250px|Max Nörenberg]]
OV-Vorsitzender [[Max Nörenberg]] empfing [[Otto Gerlach]], der [[1964]] die Leitung der Volksschule im Ort übernahm, mit offenen Armen und band ihn vom ersten Tag an in die Parteiarbeit ein. [[1966]] überließ er ihm auch den Vorsitz und beschränkte sich, da er beruflich sehr stark eingespannt war, auf die Stellvertretung.
 
[[Otto Gerlach]] drängte an die Öffentlichkeit, daher fanden Mitgliederversammlungen fortan in der Ihlkate oder im Rendsburger Hof statt. Zur Parteiarbeit der Ortsvereine im [[Kreisverband Rendsburg]] gehörte auch ein Frühschoppen, der alle vier Wochen sonntags bei einem von ihnen stattfand. Dazu waren jeweils ReferentInnen eingeladen, die zu aktuellen Themen sprachen. Anschließend wurde diskutiert. [[Otto Gerlach]] und [[Max Nörenberg]] waren regelmäßige Besucher und auch Gastgeber dieser Veranstaltungsreihe. Aus ihr gingen große schleswig-holsteinische Politiker hervor, etwa [[Heide Simonis]], damals [[Ortsverein Westensee]], [[Kurt Hamer]] aus [[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] oder [[Hans von Essen]] aus [[Ortsverein Bordesholm|Bordesholm]].
 
In der politischen Alltagsarbeit ergänzten sich die beiden Russeer Köpfe hervorragend. Gemeinsam prägten sie das Bild der Partei im Ort.
 
Zur [[Kommunalwahl 1966]] trat die SPD Russee mit einem neuen Konzept an: Die Auswahl der Kandidaten erfolgte ausschließlich nach fachlichen Gesichtspunkten, die Dauer der Parteizugehörigkeit war zweitrangig. Russee hatte damals drei Wahlbezirke. Im Bezirk 1 (Dorfstraße mit Pommernkamp bis Redderkamp) kandidierten [[Otto Gerlach]], [[Edmund Wenzel]] und [[Hans Ladewig]]. Der Bezirk 2 (Bahnhofstraße, Waldweg bis Am Blöcken) wurde von [[Max Nörenberg]], [[Karl-Heinz Boelck]] und [[Emil Grabe]] vertreten. Im Bezirk 3 (Ihlkatenweg bis Taubenkrug) kandidierten [[Helmut Kirchner]], [[Horst Lübke]] und [[Paul Matthiesen]].
 
[[Otto Gerlach]] und [[Paul Matthiesen]] waren für Schulfragen zuständig, [[Max Nörenberg]] war Finanzexperte, [[Karl-Heinz Boelck]] und [[Horst Lübke]] galten als Experten in Wohnungsfragen; [[Helmut Kirchner]] (Ortsvorsitzender der [[AWO|Arbeiterwohlfahrt]]), [[Edmund Wenzel]] und [[Hans Ladewig]] kümmerten sich um Sport- und Jugendfragen. Die SPD verlor die Wahl nur knapp und erzielte mit acht Sitzen ein achtbares Ergebnis. Neun Sitze gingen an die Dorfgemeinschaft Russee (DGR).
 
In den folgenden vier Jahren ging es in der Gemeindevertretung hoch her. Immer wieder griff [[Otto Gerlach]] scharf an. Mit Hilfe des Kommentars zur Gemeindeordnung von Galette-Laux konnte er immer wieder Verfahrensfehler von Bürgermeister Heinrich Grömm aufdecken. Dies ging soweit, daß Sitzungen platzten. Auch mit dem DGR-Fraktionschef Karl Diekelmann lieferte er sich scharfe Rededuelle. Anschließend ergriff dann [[Max Nörenberg]] das Wort. Wenn er sprach, waren alle ganz still. Seine unbestrittene Kompetenz und seine persönliche Ausstrahlung machten ihn zu einer Figur, die über dem "Parteiengezänk" stand.
 
Das wichtigste Thema dieser Jahre war immer wieder die Eingemeindung Russees nach Kiel. Die Russeer SPD war dafür und machte sich damit landesweit bei vielen GenossInnen unbeliebt. Aber es war logisch und konsequent, sich für die Eingemeindung auszusprechen, da Russee bereits in vielen Dingen am Nabel der Großstadt hing. Schulfragen, Verkehrsangelegenheiten, Gas-, Wasser- und Stromversorgung wurden bereits von Kiel aus geregelt. Um bei diesen Dingen mitzureden, mußte man also Zugang zu den Kieler Ausschüssen und zur Ratsversammlung bekommen.
 
[[Datei:Gerlach.jpg|thumb|right|250px|Otto Gerlach]]
Auch brachte die am [[26. April]] [[1970]] vollzogene Eingemeindung einige Vorteile für den neuen Stadtteil. Kiel verpflichtete sich vertraglich, 400.000,- DM für den Bau des Sportplatzes für den TSV Russee bereitzustellen sowie die Finanzierung der Vollkanalisation und den Bau des Kindergartens bei der Kirche zu übernehmen. Die SPD Russee wechselte als Ortsverein Kiel-Russee in den [[Kreisverband Kiel]].
 
Nach der Eingemeindung wurde [[Max Nörenberg]] Vorsitzender des neu gebildeten Ortsbeirats Russee; [[Otto Gerlach]] zog in die [[Kreisverband Kiel - Ratsfraktion|Kieler Ratsversammlung]] ein. Dort vertrat er Russee mit kurzen Unterbrechungen bis [[1990]]. Er war in verschiedenen Ausschüssen tätig, wobei die Arbeit im Kieler-Woche-Ausschuss, dem Schulauschuss und dem Finanzausschuss besondere Schwerpunkte bildeten.
 
In den Jahren ihres Wirkens konnten so [[Otto Gerlach]] und [[Max Nörenberg]] viele Dinge mitgestalten, die zum Teil bis heute sichtbar sind. Der Bau der Friedhofskapelle und die Friedhofserweiterung fielen in die 1960er Jahre, ebenso wie der Turnhallenbau, der Bau des Hausmeisterhauses, die Ölheizung für die Schule und der Ausbau des Schulhofes. Auch über den Ausbau des Russeer Weges und die Bebauungspläne für das Berliner Viertel wurde leidenschaftlich gestritten und mitbeschlossen.
 
===Bürgerzeitung===
Im Juni [[1988]] legte der Ortsverein die erste Ausgabe seiner Bürgerzeitschrift ''[[Unser RUSSEE]]'' vor. Sie erschien künftig - pünktlich wie ein Uhrwerk - viermal jährlich. Chefredakteur und Motor des Blattes war [[Olaf Busack]]. Im Juni [[1998]] konnte das zehnjährige Bestehen von ''[[Unser RUSSEE]]'' gefeiert werden, im Dezember [[2000]] kam die 50. Ausgabe heraus.
 
=== Projekt Sporthalle ===
Im November [[1996]] beschloss der OV Russee, sich für den Bau einer neuen Sporthalle im Stadtteil einzusetzen, und gründete dafür einen Arbeitskreis unter Führung von [[Jürgen Hahn]]. Im Januar [[1998]] gab dieser die Arbeit für das Projekt an einen überparteilichen Förderverein ab, dessen Vorsitz [[Birgit Conjé]] übernahm, gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende des OV Russee. [Erfolg?]
 
=== Chronik ===
[[2000]] legte [[Robert Bartels]] eine Chronik des OV Russee, ''Beitrag zur Russeer Geschichte - Die SPD Russee'', im Selbstverlag vor.<br>Inhalt: 
<blockquote>
*Teil I: Die ersten Spuren der SPD Russee / Die Ortsvorsteher/Bürgermeister / Die Gemeinderatswahlen bis [[1933]] / [[1929]] - Versuch einer Eingemeindung
*Teil II: Das AEL Nordmark / Lager für bombengeschädigte Obdachlose
*Teil III: Die Kommunalwahlen ab [[Kommunalwahl 1948|1948]]-[[Kommunalwahl 1970|1970]] / Die Umgemeindung Heidenbergs nach Kiel / Russee wird eingemeindet
*Teil IV: Die Kommunalwahlen ab [[1970]] / Der Ortsbeirat Russee/Hammer / Planung und Bau des "Berliner Viertels"
*Teil V: Die Biographien der Ortsvereinsvorsitzenden der SPD Russee / Die Ortsvereinsvorstände der SPD Russee / Informationsblätter der SPD / Prominente Mitglieder: [[Wilhelm Käber]]
*Anhang: Mitgliederbewegung in den Ortsvereinen / Eingemeindungsvertrag von [[1929]] / Umgemeindungsvertrag von Heidenberg [[1965]] / Eingemeindungsvertrag [[1970]] / "Unsere Gemeinde" - Argumente der SPD Russee zur Eingemeindung 1970 / "Nachrichtendienst" - Argumente der DGR gegen die Eingemeindung 1970 / Demographische Entwicklung und andere Zahlen</blockquote>
 
==Ortsbeirat==
Teil des Eingemeindungsvertrages von [[1970]] war die Schaffung eines Ortsbeirates, der Russeer Belange in die Entscheidungen der Kieler Ratsversammlung hineintragen konnte. Erster Vorsitzender wurde [[Max Nörenberg]], bis die SPD in der [[Kommunalwahl 1974]] keine Mehrheit bekam und den Vorsitz bis [[1986]] verlor.
 
Nach der [[Kommunalwahl 1986]] wurde [[Alwin Schmalz]] zum Vorsitzenden des Ortsbeirates gewählt; [[1994]] folgte ihm [[Winfried Jöhnk]] (bis [[2003]]). Die letzten Jahre bis [[2007]] lag der Vorsitz wieder nicht bei der SPD.
 
== Ratsversammlung==
Von [[Kommunalwahl 1974|1974]] an vertrat [[Otto Gerlach]] Russee als Ratsherr in der [[Kreisverband Kiel - Ratsfraktion|Kieler Ratsversammlung]]. In der [[Kommunalwahl 1986]] konnte sich die SPD nicht durchsetzen, jedoch rückte [[Otto Gerlach]] bald wieder in den Rat nach. [[Kommunalwahl 1990|1990]] wurde [[Ingrid Jöhnk]] gewählt, [[Kommunalwahl 1998|1998]] für eine Wahlperiode [[Jürgen Hahn]], [[Kommunalwahl 2003|2003]] dann [[Michael Wagner]], der [[Kommunalwahl 2008|2008]] nach dem Zusammenschluss der Ortsvereine Russee und [[Ortsverein Hammer|Hammer]] wiedergewählt wurde.
 
==Vorsitzende==
[[Datei:Grönwoldt.jpg|thumb|right|250px|Heinrich Grönwoldt]]
*[[2004]]-[[2007]] - [[Winfried Jöhnk]]
*[[2000]]-[[2004]] - [[Michael Wagner]]
*[[1998]]-[[2000]] - [[Olaf Busack]]
*[[1994]]-[[1998]] - [[Robert Bartels]]
*[[1986]]-[[1994]] - [[Olaf Busack]]
*[[1982]]-[[1986]] - [[Ellen Haker]]
*[[1980]]-[[1982]] - [[Ingrid Jöhnk]]
*[[1974]]-[[1980]] - [[Otto Gerlach]]
*[[1972]]-[[1974]] - [[Uwe van Stipriaan]]
*[[1966]]-[[1972]] - [[Otto Gerlach]]
*[[1960]]-[[1966]] - [[Max Nörenberg]]
*[[1946]]-[[1960]] - [[Heinrich Grönwoldt]]
*[[1933]]-[[1945]] - Verbot der SPD
*Vorsitzende aus der Zeit vor [[1933]] sind bisher nicht ermittelt.
 
Am [[23. September]] [[1967]] wählte die SPD Russee [[Heinrich Grönwoldt]] zu ihrem ersten und bisher einzigen Ehrenvorsitzenden.
 
== TSV Russee ==
Der Turn- und Spielverein Russee e.V. hat seine Wurzeln vermutlich im [[Arbeitersport]]. Darauf weist etwa der Umstand hin, dass bei der Gründung am [[19. Februar]] [[1924]] im Gasthof Mordhorst Gemeindevorsteher [[Otto Rehder]] den Vorsitz übernahm. Er wurde als begeisterter Sportler auch Turnwart.<ref>Vgl. [https://www.tsv-russee.de/ Homepage des TSV Russee], abgerufen 21.11.2020</ref> Weitere Informationen zur Geschichte des Vereins in der Weimarer Republik sind bisher nicht ermittelt.
 
== Literatur ==
*[[Robert Bartels]]: ''Beitrag zur Russeer Geschichte - Die SPD Russee'' (Kiel 2000)
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Ehemaliger Ortsverein|Russee]]
[[Kategorie:Ortsverein Russee-Hammer|Russee]]
[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Russee]]
[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Russee]]
[[Kategorie:Kreisverband Rendsburg|Russee]]
__NOTOC__

Aktuelle Version vom 20. November 2024, 21:24 Uhr

Der Ortsverein Russee war eine Gliederung im Kreisverein Bordesholm, ab 1932 im Kreisverband Rendsburg; seit der Eingemeindung von Russee im Jahr 1970 gehörte er zum Kreisverband Kiel. Er bestand von mindestens 1914 bis zum 18. April 2007, als er sich mit dem Ortsverein Hammer zum Ortsverein Russee-Hammer zusammenschloss.

Geschichte

(Nach der Chronik von Robert Bartels)

Den ersten schriftlichen Nachweis, dass in der Gemeinde Russee ein SPD-Ortsverein existierte, liefert das Mitgliedsbuch von Heinrich Grönwoldt aus dem Jahr 1914.[1] Der Ortsverein hatte zu dieser Zeit neun Mitglieder.

In der Kommunalwahl am 2. März 1919 erhielt die SPD Russee erstmals die Mehrheit im Gemeinderat. Otto Rehder wurde Gemeindevorsteher (=Bürgermeister) (bis 1929) und Amtsvorsteher des Amtes Kronshagen, zu dem Russee gehörte, (bis 1930).

Die Kommunalwahl am 4. Mai 1924 gewann die SPD nach einer unentschiedenen Wahl per Losentscheid.

Am 30. Mai 1933 nahmen Heinrich Grönwoldt und Genosse Bargholz an der letzten Gemeinderatssitzung vor dem reichsweiten Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten teil.

Erst zwölf Jahre später war die NS-Herrschaft besiegt. Am 17. Juli 1945 tagte ein neuer, von der britischen Militärregierung ernannter Gemeinderat. Ihm gehörte für die SPD Hans Ladewig an, ab 27. Juli auch Johannes Baasch und Emil Heinrich. In der ersten Sitzung wurde ein Bürgermeister gewählt.

Am 28. Dezember 1945 wurden Heinrich Grönwoldt, Hans Ladewig und Paul Lembke zu Mitgliedern des (vermutlich zweiten) Gemeinderates ernannt.

Die erste Kommunalwahl fand am 5. September 1946 statt. Für die SPD zogen Johannes Baasch, Johannes Brocks, Heinrich Grönwoldt, Emil Heinrich und Willy Staak in den Russeer Gemeinderat ein. Sie unterstützten die Wahl von Harry Dotzer zum Bürgermeister.

Dieser Erfolg blieb für lange Zeit der letzte. In den Kommunalwahlen von 1948 bis 1970 konnte die SPD nie die Mehrheit im Gemeinderat gewinnen. Sie stellte daher in der Regel den stellvertretenden Bürgermeister: 1948 war es Arnold Schröder, 1958 Heinz Füllgraf, 1960 Walter Hübner und 1964 Max Nörenberg.

Die Ära Nörenberg - Gerlach

Max Nörenberg

OV-Vorsitzender Max Nörenberg empfing Otto Gerlach, der 1964 die Leitung der Volksschule im Ort übernahm, mit offenen Armen und band ihn vom ersten Tag an in die Parteiarbeit ein. 1966 überließ er ihm auch den Vorsitz und beschränkte sich, da er beruflich sehr stark eingespannt war, auf die Stellvertretung.

Otto Gerlach drängte an die Öffentlichkeit, daher fanden Mitgliederversammlungen fortan in der Ihlkate oder im Rendsburger Hof statt. Zur Parteiarbeit der Ortsvereine im Kreisverband Rendsburg gehörte auch ein Frühschoppen, der alle vier Wochen sonntags bei einem von ihnen stattfand. Dazu waren jeweils ReferentInnen eingeladen, die zu aktuellen Themen sprachen. Anschließend wurde diskutiert. Otto Gerlach und Max Nörenberg waren regelmäßige Besucher und auch Gastgeber dieser Veranstaltungsreihe. Aus ihr gingen große schleswig-holsteinische Politiker hervor, etwa Heide Simonis, damals Ortsverein Westensee, Kurt Hamer aus Nortorf oder Hans von Essen aus Bordesholm.

In der politischen Alltagsarbeit ergänzten sich die beiden Russeer Köpfe hervorragend. Gemeinsam prägten sie das Bild der Partei im Ort.

Zur Kommunalwahl 1966 trat die SPD Russee mit einem neuen Konzept an: Die Auswahl der Kandidaten erfolgte ausschließlich nach fachlichen Gesichtspunkten, die Dauer der Parteizugehörigkeit war zweitrangig. Russee hatte damals drei Wahlbezirke. Im Bezirk 1 (Dorfstraße mit Pommernkamp bis Redderkamp) kandidierten Otto Gerlach, Edmund Wenzel und Hans Ladewig. Der Bezirk 2 (Bahnhofstraße, Waldweg bis Am Blöcken) wurde von Max Nörenberg, Karl-Heinz Boelck und Emil Grabe vertreten. Im Bezirk 3 (Ihlkatenweg bis Taubenkrug) kandidierten Helmut Kirchner, Horst Lübke und Paul Matthiesen.

Otto Gerlach und Paul Matthiesen waren für Schulfragen zuständig, Max Nörenberg war Finanzexperte, Karl-Heinz Boelck und Horst Lübke galten als Experten in Wohnungsfragen; Helmut Kirchner (Ortsvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt), Edmund Wenzel und Hans Ladewig kümmerten sich um Sport- und Jugendfragen. Die SPD verlor die Wahl nur knapp und erzielte mit acht Sitzen ein achtbares Ergebnis. Neun Sitze gingen an die Dorfgemeinschaft Russee (DGR).

In den folgenden vier Jahren ging es in der Gemeindevertretung hoch her. Immer wieder griff Otto Gerlach scharf an. Mit Hilfe des Kommentars zur Gemeindeordnung von Galette-Laux konnte er immer wieder Verfahrensfehler von Bürgermeister Heinrich Grömm aufdecken. Dies ging soweit, daß Sitzungen platzten. Auch mit dem DGR-Fraktionschef Karl Diekelmann lieferte er sich scharfe Rededuelle. Anschließend ergriff dann Max Nörenberg das Wort. Wenn er sprach, waren alle ganz still. Seine unbestrittene Kompetenz und seine persönliche Ausstrahlung machten ihn zu einer Figur, die über dem "Parteiengezänk" stand.

Das wichtigste Thema dieser Jahre war immer wieder die Eingemeindung Russees nach Kiel. Die Russeer SPD war dafür und machte sich damit landesweit bei vielen GenossInnen unbeliebt. Aber es war logisch und konsequent, sich für die Eingemeindung auszusprechen, da Russee bereits in vielen Dingen am Nabel der Großstadt hing. Schulfragen, Verkehrsangelegenheiten, Gas-, Wasser- und Stromversorgung wurden bereits von Kiel aus geregelt. Um bei diesen Dingen mitzureden, mußte man also Zugang zu den Kieler Ausschüssen und zur Ratsversammlung bekommen.

Otto Gerlach

Auch brachte die am 26. April 1970 vollzogene Eingemeindung einige Vorteile für den neuen Stadtteil. Kiel verpflichtete sich vertraglich, 400.000,- DM für den Bau des Sportplatzes für den TSV Russee bereitzustellen sowie die Finanzierung der Vollkanalisation und den Bau des Kindergartens bei der Kirche zu übernehmen. Die SPD Russee wechselte als Ortsverein Kiel-Russee in den Kreisverband Kiel.

Nach der Eingemeindung wurde Max Nörenberg Vorsitzender des neu gebildeten Ortsbeirats Russee; Otto Gerlach zog in die Kieler Ratsversammlung ein. Dort vertrat er Russee mit kurzen Unterbrechungen bis 1990. Er war in verschiedenen Ausschüssen tätig, wobei die Arbeit im Kieler-Woche-Ausschuss, dem Schulauschuss und dem Finanzausschuss besondere Schwerpunkte bildeten.

In den Jahren ihres Wirkens konnten so Otto Gerlach und Max Nörenberg viele Dinge mitgestalten, die zum Teil bis heute sichtbar sind. Der Bau der Friedhofskapelle und die Friedhofserweiterung fielen in die 1960er Jahre, ebenso wie der Turnhallenbau, der Bau des Hausmeisterhauses, die Ölheizung für die Schule und der Ausbau des Schulhofes. Auch über den Ausbau des Russeer Weges und die Bebauungspläne für das Berliner Viertel wurde leidenschaftlich gestritten und mitbeschlossen.

Bürgerzeitung

Im Juni 1988 legte der Ortsverein die erste Ausgabe seiner Bürgerzeitschrift Unser RUSSEE vor. Sie erschien künftig - pünktlich wie ein Uhrwerk - viermal jährlich. Chefredakteur und Motor des Blattes war Olaf Busack. Im Juni 1998 konnte das zehnjährige Bestehen von Unser RUSSEE gefeiert werden, im Dezember 2000 kam die 50. Ausgabe heraus.

Projekt Sporthalle

Im November 1996 beschloss der OV Russee, sich für den Bau einer neuen Sporthalle im Stadtteil einzusetzen, und gründete dafür einen Arbeitskreis unter Führung von Jürgen Hahn. Im Januar 1998 gab dieser die Arbeit für das Projekt an einen überparteilichen Förderverein ab, dessen Vorsitz Birgit Conjé übernahm, gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende des OV Russee. [Erfolg?]

Chronik

2000 legte Robert Bartels eine Chronik des OV Russee, Beitrag zur Russeer Geschichte - Die SPD Russee, im Selbstverlag vor.
Inhalt:

  • Teil I: Die ersten Spuren der SPD Russee / Die Ortsvorsteher/Bürgermeister / Die Gemeinderatswahlen bis 1933 / 1929 - Versuch einer Eingemeindung
  • Teil II: Das AEL Nordmark / Lager für bombengeschädigte Obdachlose
  • Teil III: Die Kommunalwahlen ab 1948-1970 / Die Umgemeindung Heidenbergs nach Kiel / Russee wird eingemeindet
  • Teil IV: Die Kommunalwahlen ab 1970 / Der Ortsbeirat Russee/Hammer / Planung und Bau des "Berliner Viertels"
  • Teil V: Die Biographien der Ortsvereinsvorsitzenden der SPD Russee / Die Ortsvereinsvorstände der SPD Russee / Informationsblätter der SPD / Prominente Mitglieder: Wilhelm Käber
  • Anhang: Mitgliederbewegung in den Ortsvereinen / Eingemeindungsvertrag von 1929 / Umgemeindungsvertrag von Heidenberg 1965 / Eingemeindungsvertrag 1970 / "Unsere Gemeinde" - Argumente der SPD Russee zur Eingemeindung 1970 / "Nachrichtendienst" - Argumente der DGR gegen die Eingemeindung 1970 / Demographische Entwicklung und andere Zahlen

Ortsbeirat

Teil des Eingemeindungsvertrages von 1970 war die Schaffung eines Ortsbeirates, der Russeer Belange in die Entscheidungen der Kieler Ratsversammlung hineintragen konnte. Erster Vorsitzender wurde Max Nörenberg, bis die SPD in der Kommunalwahl 1974 keine Mehrheit bekam und den Vorsitz bis 1986 verlor.

Nach der Kommunalwahl 1986 wurde Alwin Schmalz zum Vorsitzenden des Ortsbeirates gewählt; 1994 folgte ihm Winfried Jöhnk (bis 2003). Die letzten Jahre bis 2007 lag der Vorsitz wieder nicht bei der SPD.

Ratsversammlung

Von 1974 an vertrat Otto Gerlach Russee als Ratsherr in der Kieler Ratsversammlung. In der Kommunalwahl 1986 konnte sich die SPD nicht durchsetzen, jedoch rückte Otto Gerlach bald wieder in den Rat nach. 1990 wurde Ingrid Jöhnk gewählt, 1998 für eine Wahlperiode Jürgen Hahn, 2003 dann Michael Wagner, der 2008 nach dem Zusammenschluss der Ortsvereine Russee und Hammer wiedergewählt wurde.

Vorsitzende

Heinrich Grönwoldt

Am 23. September 1967 wählte die SPD Russee Heinrich Grönwoldt zu ihrem ersten und bisher einzigen Ehrenvorsitzenden.

TSV Russee

Der Turn- und Spielverein Russee e.V. hat seine Wurzeln vermutlich im Arbeitersport. Darauf weist etwa der Umstand hin, dass bei der Gründung am 19. Februar 1924 im Gasthof Mordhorst Gemeindevorsteher Otto Rehder den Vorsitz übernahm. Er wurde als begeisterter Sportler auch Turnwart.[2] Weitere Informationen zur Geschichte des Vereins in der Weimarer Republik sind bisher nicht ermittelt.

Literatur

  • Robert Bartels: Beitrag zur Russeer Geschichte - Die SPD Russee (Kiel 2000)

Einzelnachweise

  1. Ein Indiz für 1914 oder Ende 1913 ist auch, dass in dieser Zeit im Reichstagswahlkreis 4 neue Ortsvereine gegründet worden sind. Siehe Hamburger Echo, 17.6.1914, S. 3. 1912 bestand der Ortsverein jedenfalls noch nicht, siehe: Hamburger Echo 28.8.1912
  2. Vgl. Homepage des TSV Russee, abgerufen 21.11.2020