Ratsfraktion Kiel: Unterschied zwischen den Versionen
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Zur Kommunalwahl 1970 gab es einen Generationenwechsel in der Kieler SPD. Der damalige Kreisvorsitzende Karl Heinz Luckhardt schrieb 1978: | |||
"Zur Kommunalwahl am 24. März 1970 (sic!) trat die [Kieler] SPD mit einer Mannschaft an, die weniger altbekannte Persönlichkeiten enthielt als in den Wahlen davor. Parteiintern wurde die Befürchtung geäußert, daß damit das Wahlergebnis von 1966 kaum verbessert werden kann. Ich hatte als neuer Spitzenkandidat nicht denselben Bekanntheitsgrad wie der Genosse Hermann Köster in seiner Rolle als Stadtpräsident. | |||
Was kaum jemand erwartet hatte, trat dann ein: Mit 53,6% der Stimmen und 30 von 49 Sitzen erreichte die SPD in Kiel das beste Kommunalwahlergebnis seit Kriegsende. | |||
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Version vom 17. September 2016, 09:46 Uhr
Die SPD-Ratsfraktion Kiel (historisch SPD-Ratsherrenfraktion) ist die Fraktion der Ratsfrauen und Ratsherren der SPD Kiel in der Kieler Ratsversammlung. Im Oktober 2016 feiert sie siebzigjähriges Bestehen. In der Weimarer Republik wurden "Stadtverordnete" gewählt, entsprechend anders lautete wohl der Fraktionsname.
Ergebnisse der SPD in Kommunalwahlen
Kommunalwahl | SPD-Ergebnis | Änderung | Wahlbeteiligung | Bemerkung |
---|---|---|---|---|
Kommunalwahl 1946 | ||||
Kommunalwahl 1948 | 44,4% | |||
Kommunalwahl 1951 | 47,6% | Stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1955 | 44.1% | |||
Kommunalwahl 1959 | 50,2% | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1962 | 50,5% | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1966 | 51,8% | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1970 | 53,6 % | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1974 | 43,6% | |||
Kommunalwahl 1978 | 50,3% | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1982 | 41,4% | |||
Kommunalwahl 1986 | 50,6% | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1990 | 51,3% | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1994 | 39,3% | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 1998 | 47,8% | stärkste Fraktion | ||
Kommunalwahl 2003 | 32,7% | -15,1 | 47,3% | |
Kommunalwahl 2008 | 31,3% | -1,4 | 46,8% | stärkste Fraktion |
Kommunalwahl 2013 | 35,7% | +4,4 | 37,2% | stärkste Fraktion |
Zusammensetzung
Ernannte Ratsversammlung
1946-1948
1948-1951
1951-1955
1955-1959
1959-1962
1962-1966
1966-1970
1970-1974
Zur Kommunalwahl 1970 gab es einen Generationenwechsel in der Kieler SPD. Der damalige Kreisvorsitzende Karl Heinz Luckhardt schrieb 1978:
"Zur Kommunalwahl am 24. März 1970 (sic!) trat die [Kieler] SPD mit einer Mannschaft an, die weniger altbekannte Persönlichkeiten enthielt als in den Wahlen davor. Parteiintern wurde die Befürchtung geäußert, daß damit das Wahlergebnis von 1966 kaum verbessert werden kann. Ich hatte als neuer Spitzenkandidat nicht denselben Bekanntheitsgrad wie der Genosse Hermann Köster in seiner Rolle als Stadtpräsident. Was kaum jemand erwartet hatte, trat dann ein: Mit 53,6% der Stimmen und 30 von 49 Sitzen erreichte die SPD in Kiel das beste Kommunalwahlergebnis seit Kriegsende.
1974-1978
1978-1982
1982-1986
1986-1990
1990-1994
1994-1998
...
1998-2003
- Erika Benn
- Hartmut Diester
- Jürgen Fenske
- Eckart Finger
- Silvia Jacobsen
- Jürgen Hahn
- Karin Halbe
- Bernd Heinemann
- Hans-Peter Kaiser
- Albrecht Kempe
- Rüdiger Kirkskothen
- Cathy Kietzer, Stadtpräsidentin
- Ute Kohrs
- Cai-Uwe Lindner
- Inge Lindner
- Hella Lohmann, nachgerückt im April 2000
- Eckehard Raupach, Fraktionsvorsitzender ab Januar 2001
- Martina Schietzel
- Wolfgang Schulz
- Hans-Werner Tovar
- Bernd Vogelsang
- Thomas Wehner
- Konrad Wetzel
- Tilmann Weiherich, nachgerückt im September 2000
(Unvollständig)
2003-2008
- Cathy Kietzer, Fraktionsvorsitzende
- Achim Heinrichs
- Gesa Langfeldt
- Ingrid Lietzow
- Jürgen Hahn
- Bernd Heinemann
- Ulrike Körber-Krütgen, ausgeschieden im Dezember 2005
- Ursula Latacz, nachgerückt im Juni 2006
- Cai-Uwe Lindner
- Inge Lindner
- Alexander Möller, ausgeschieden im Juni 2006
- Michael Schmalz
- Wolfgang Schulz
- Falk Stadelmann, nachgerückt im Januar 2006
- Gesine Stück
- Heidi Toscan
- Hans-Werner Tovar
- Bernd Vogelsang
- Michael Wagner
- Thomas Wehner
2008-2013
- Cathy Kietzer, Stadtpräsidentin
- Gesa Langfeldt, Fraktionsvorsitzende ab November 2009
- Hans-Friedrich Traulsen
- Volkhard Hanns
- Jürgen Hahn, ausgeschieden im November 2009
- Achim Heinrichs
- Bernd Heinemann, ausgeschieden im Oktober 2009
- Rüdiger Karschau
- Peter Kokocinski
- Lars Juister
- Gesa Langfeldt
- Ingrid Lietzow, nachgerückt im November 2009 für Bernd Heinemann
- Ralph Müller-Beck, ausgeschieden im August 2012, Fraktionsvorsitzender bis November 2009
- Swenja Robinius
- Michael Schmalz
- Wolfgang Schulz
- Dirk Sievers
- Falk Stadelmann
- Torsten Stagars
- Heidi Toscan, nachgerückt im August 2012 für Ralph Müller-Beck
- Hans-Werner Tovar
- Michael Wagner
- Thomas Wehner, nachgerückt im November 2008
2013-2018
- Hans-Friedrich Traulsen, Fraktionsvorsitzender
- Özlem Ünsal
- Ingrid Lietzow
- Benjamin Raschke
- Peter Kokocinski
- Lisa Yilmaz
- Wolfgang Schulz
- Hans-Werner Tovar, Stadtpräsident
- Beate Friedrichs-Heinemann
- Volkhard Hanns
- Achim Heinrichs
- Rüdiger Karschau
- Gesa Langfeldt
- Michael Schmalz
- Falk Stadelmann, nachgerückt für Jürgen Behr im Februar 2014 [1]
- Torsten Stagars
- Thomas Wehner
- André Wilkens
- Claus Wittig
- Jürgen Behr, ausgeschieden im Januar 2014
Politik
Eine kurze Zusammenstellung, die weiterer und spezieller Ergänzung bedarf.
Am 6. Dezember 1945 trat auch die erste von den Briten ernannte Ratsversammlung zusammen. Der SPD-Ratsfraktion gehörten u.a. Bruno Diekmann, Andreas Gayk, Toni Jensen und Gertrud Völcker an. Auf der politischen Tagesordnung von Partei und Fraktion standen ganz vorn die Behebung der Wohnungsnot und der wirtschaftliche Wiederaufbau, nicht zuletzt durch die Reaktivierung der Werften.[2]
Anfang der 1960er waren die Trümmer des Krieges weditgehend beseitigt - Narben im Stadtbild blieben und es fehlten immer noch geschätzte 17.000 Wohnungen.[3] Die Zerstörungen wurden von Stadtplanern auch als Chance gesehen: Viele der gescholtenen Mietskasernen waren zerstört und konnten nun den Ideen von großzügigen Anlagen, Strassen und Wohnhäusern weichen. Ab 1965 baute die stadteigene KWG einen neuen Stadtteil nach diesen Idealen: Mettenhof. Autogerecht und gleichzeitig sollte kein Haus an einer großen Straße liegen - dazwischen viel Grün. Kein pseudo-historischer Prunk mehr, sondern der moderne Chic des Bauhauses samt Vollbad und Zentralheizung - während die Altbauten noch lange das Klo auf halber Treppe und Kohleöfen hatten.[4]
Kontroversen
- 1996 Abwahl OB Otto Kelling
- Streit in Amtszeit OB Norbert Gansel
- Uneinigkeit Umgang Amtszeitende OB Susanne Gaschke
SPD Stadtverordnetenvorsteher und StadtpräsidentInnen
Bis 1918 war es der SPD trotz des starken Anteils der Arbeiterbewegung an der Bevölkerung kaum möglich, Ratsherren zu stellen; das undemokratische Wahlrecht verhinderte dies. Erst ab 1919 gab es SPD-Mehrheiten, die dann auch die Stadtverordnetenvorsteher (wie der Titel des obersten Repräsentanten der Selbstverwaltung damals lautete) stellten. Dies waren:
- 1919-1924: Wilhelm Spiegel
- 1924-1926: Heinrich Jacobs
- 1926-1933: Christian Haß
StadtpräsidentInnen als oberste RepräsentantInnen der Stadt gibt es erst seit der Einführung der Magistratsverfassung im Jahr 1950. Die SPD stellte bis heute die Hälfte von ihnen, allerdings mit einer gesamten Amtszeit von bisher 43 Jahren.
- 1951-1955: Max Schmidt
- 1959-1970: Hermann Köster
- 1970-1974: Ida Hinz
- 1978-1982: Rolf Johanning
- 1986-1998: Silke Reyer
- 1998-2003 und 2008-2013: Cathy Kietzer
- ab 2013: Hans-Werner Tovar
Links
- www.spd-Fraktion-Kiel.de
- https://ratsinfo.kiel.de/bi/fr020.asp?history=switch
Quellen
http://www.kommunalwahlen-sh.de/portal.php
- ↑ http://www.spd-net-sh.de/kiel/ratsfraktion/index.php?mod=article&op=show&nr=14584&query=
- ↑ So Kreisvorsitzender Rolf Fischer 2005 in seiner Rede zur Mitgliederehrung und zur Erinnerung an die Wiedergründung der Partei 1945.
- ↑ Burmeister, Robert: 25 Jahre Mettenhof (Kiel 1990)
- ↑ Voß, Steffen: Großwohnsiedlungen und ihre Stigmatisierung, 2004