Hermann Köster

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Hermann Köster
Hermann Köster
Hermann Köster
Geboren: 16. Oktober 1911
Gestorben: 25. November 1978

Hermann Köster. * 16. Oktober 1911 in Kiel, † 25. November 1978 in Kiel; gelernter Buchdrucker und Kaufmann, Geschäftsführer. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1928 Mitglied der SPD.

Leben

Nach seiner Ausbildung zum Buchdrucker besuchte Hermann Köster acht Semester lang die Kieler Kunstgewerbeschule, der er, wohl angesichts der erkennbar unsicherer werdenden Zeiten, eine kaufmännische Ausbildung folgen ließ.

Er wuchs in der Sozialistischen Arbeiterjugend auf, trat schon mit 17 Jahren in die SPD ein und engagierte sich als Gruppenleiter in der Jugendarbeit der "Falken".

Von 1933 bis 1945 diente er in der Kriegsmarine.

Er war verheiratet mit Alma Köster, geb. Staal; seit wann, ist nicht ermittelt. Sie hatten zwei Kinder.

Er kehrte bald nach Kriegsende aus der Kriegsgefangenschaft nach Kiel zurück und trat schon am 1. Oktober 1945 wieder in die SPD ein. Zunächst lebte er in Elmschenhagen im Landskroner Weg 37[1], arbeitete als Archivleiter der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung und baute in Stubenzirkeln den Ortsverein Elmschenhagen/Kroog wieder auf. Er war auch an der Neugründung des Kieler Kreisvereins beteiligt.

Hermann Köster wird durch das Lager der Kinderrepublik Kieler Förde, 1948, in Strande getragen

Die Orientierung auf die Jugendarbeit behielt er zunächst bei, wurde zum Leiter der Jugendarbeit des Kreisvereins gewählt und nahm in dieser Funktion unter anderem an regionalen Kinderzeltlagern teil, die dem Gedanken der Kinderrepublik wieder aufnahmen.

Später zog die Familie in die Nettelbeckstraße 8. Am 1. Oktober 1957 bezogen sie ein eigenes Haus in der Manrade 33 in der Wik.

1952 wurde er in den Vorstand der Kieler Verkehrs AG (KVAG) berufen, mit der Zuständigkeit für Rationalisierung und Modernisierung, was Personal- und Sozialwesen und den Gesundheitsdienst für 1100 Beschäftigte einschloss. Gleichzeitig war er als Geschäftsführer der Versorgung und Verkehr Kiel GmbH tätig.

"Köster hatte sich zum Ziel gesetzt, in Kiel ein leistungsfähiges Nahverkehrssystem zu schaffen. Während seiner Dienstzeit als Direktor der KVAG wurde der durch den Krieg zerstörte Betrieb wieder aufgebaut, die Schiffsflotte erneuert und durch einen neuen Schiffstyp modernisiert, der Omnibusbetrieb entwickelt und die Straßenbahn auf den Busbetrieb umgestellt.
Zu den Rationalisierungsmaßnahmen gehörten der Einmannbetrieb auf sämtlichen Fahrzeugen, der Einsatz von Großraumfahrzeugen und die Einführung des Sprechfunks. Außerdem wurden zwei moderne Betriebshöfe nach dem neuesten Stand der Technik geschaffen."[2]

Im April 1967 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden der KVAG berufen. Diese Funktion bekleidete er bis zum Eintritt in den Ruhestand am 15. April 1975.

1968 wurden die KVAG und ihr Vorstandsvorsitzender wegen geplanter Fahrpreiserhöhungen für Kiels öffentliche Verkehrsmittel stark kritisiert. Es kam in Kiel zu Demonstrationen insbesondere von Studierenden, Schülern und Lehrlingen, die teilweise den Straßenbahn- und Busbetrieb lahmlegten. Einer ihrer Slogans war "Köster auf den Röster". Jedoch:

"In Fachkreisen waren das Wissen und die Erfahrungen von Köster geschätzt. Er war Mitglied in der Europäischen Zentrale der öffentlichen Wirtschaft (Brüssel), im Beirat der Haftpflichtgemeinschaft Deutscher Nahverkehrsbetriebe, im Vorstand der Arbeitgebervereinigung öffentlicher Nahverkehrsunternehmen, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Berufsgenossenschaft der Straßenbahnen, U-Bahnen und Eisenbahnen und im Verwaltungsrat der Kieler Spar- und Leihkasse."[3]

Auch als Ruheständler blieb er weiterhin in Ehrenämtern tätig. Unter anderem gehörte er seit dessen Bestehen dem Schulelternbeirat des Ernst-Barlach-Gymnasiums an und war zuletzt dessen 2. Vorsitzender. Am 25. November 1978 starb er überraschend an einem Herzinfarkt.[4]

Politik und Partei

Parteiämter

Hermann Kösters Verabschiedung. Sitzend, v.l.: Günther Bantzer, Alma & Hermann Köster und Stadtpräsident Eckhard Sauerbaum (CDU)
  • 1945 Mitglied des ersten gewählten Kreisvorstands in Kiel als Leiter der Jugendarbeit
  • 1948 Schriftführer des Kreisvorstands
  • 1957 Beisitzer im Kreisvorstand
  • 1958-1963 2. Vorsitzender
  • 1963-1969 Kreisvorsitzender
  • Spätestens ab 1963[5] gehörte er bis 1969 auch dem Landesvorstand an.

Kommunalpolitik

Ehrungen

1962 wurde ihm die Freiherr-vom-Stein-Gedenkmedaille verliehen, 1968 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.[7]

Die Landeshauptstadt Kiel richtete ihrem ehemaligen Stadtpräsidenten eine Gedenkfeier im Ratssaal aus. Die Partei lobte ihn in Traueranzeigen als einen "unserer Treuesten und Besten", der sich, "einer Kerze gleich, in der Arbeit für seine Mitbürger aufgezehrt" habe.[8] Der Kreisverband Kiel formulierte weniger getragen:

"Arbeit und Erfolg, Selbstbewußtsein und Bescheidenheit, Mut und Treue bedeutet er für seine Partei und seine Stadt. Wir schulden ihm Dank."[9]

Links

Einzelnachweise

  1. Seine Kieler Wohnadressen sind auf der Mitgliedskarte beim Landesverband vermerkt.
  2. Geckeler, Porträt
  3. Geckeler, Porträt
  4. Gedenkfeier für Hermann Köster, Kieler Nachrichten, ??.11.1978
  5. Davor sind die erweiterten Landesvorstände noch nicht ermittelt.
  6. Ph(Gottfried H. Philipp): Als neuer Oberbürgermeister Günther Bantzer im Gespräch, Kieler Nachrichten, 7.8.1965
  7. Daten nach handschriftlichen Notizen für die Trauerrede, die vermutlich der Kreisvorsitzende Hartmut Lippe hielt, in den Akten des Kreisverbandes.
  8. So die Traueranzeige des Landesverbandes, Kieler Nachrichten, 28.11.1978
  9. Traueranzeige des Kreisverbandes, Kieler Nachrichten, 28.11.1978