Frauen- und Gleichstellungspolitik
Aus SPD Geschichtswerkstatt
[[Datei:{{#setmainimage:Frauenwahlrecht 1914.jpg}}|thumb|right|280px|Plakat "Heraus mit dem Frauenwahlrecht - Frauen-Tag", 8. März 1914]]
- 1867 - Die Leiterin des Hamburger Frauenvereins, Frau Hetzel, versuchte auch in Schleswig-Holstein Frauen zusammenzuführen, doch kam es nur in Preetz, unter der Leitung von der Arbeitsfrau Adamina Quisdorf zu einer Frauengruppe.[1]
- 1879 - August Bebel veröffentlicht "Die Frau und der Sozialismus"
- 1882 - Aus den "Vertrauensmännern" in der SPD werden die Vertrauenspersonen - sie ermöglichen es Frauen, sich trotz des Verbots zu organisieren.
- 1908 - Frauen dürfen Mitglieder in Vereinen werden und sich politisch engagieren - Luise Zietz wird die erste Frau im SPD-Parteivorstand.
- 1909 - Der Bezirksparteitag 1909, Wandsbek beschließt: Mindestens eine Frau muss Beisitzerin im Landesvorstand sein.
- 1918 - Das Frauenwahlrecht wird in Deutschland gesetzlich verankert.
- 1969 - Anny Trapp wird Kreispräsidentin im Kreis Eutin - die einzige Frau und die einzige Sozialdemokratin in Schleswig-Holstein zu dieser Zeit.
- 1970 - Die Ratsversammlung in Kiel wählt Ida Hinz zur bundesweit ersten weiblichen Stadtpräsidentin.
- 1972 - Annemarie Renger wird die erste weibliche Bundestagspräsidentin - sie war bis 1969 über die schleswig-holsteinische Landesliste in den Bundestag eingezogen. 1979 wird sie sozialdemokratische Kandidatin für das Amt des Bundespräsidentin - die erste weibliche Kandidatin. Gewählt wird der CDU-Kandidat Karl Carstens.
- 1981 - Der Landesparteitag 1981, Bad Segeberg beschließt Politische Leitsätze zur Gleichstellung von Männern und Frauen
- 1983 - Lianne-Maren Paulina-Mürl wird die erste weibliche, stellvertretende Landesvorsitzende.
- 1984 - Das SPD-Frauenbüro Schleswig-Holstein wird eingerichtet, weil sich die CDU-Regierung weigert, eine ordentliche Frauenbeauftragte einzusetzen.
- 1985 - Die SPD Schleswig-Holstein beschließt die Geschlechterquote.
- 1988 - Nach 38 Jahren Opposition übernimmt die SPD die Regierung. Ministerpräsident Björn Engholm quotiert sein Kabinett. Vier Ministerien werden von Frauen geführt - das ist damals bundesweit einmalig. Neu ist auch das Frauenministerium von Gisela Böhrk.[2]
- 1993 - Heide Simonis setzt sich in einem internen Machtkampf gegen Norbert Gansel durch und wird als Nachfolgerin des zurückgetretenen Björn Engholm Deutschlands erste weibliche Ministerpräsidentin. Für lange Zeit bleibt sie die einzige.
- 1994 - Gleichstellungsgesetz Schleswig-Holstein
- 1996 - Nach der Landtagswahl 1996 werden die Koalitionsverhandlungen sowohl auf Seiten der SPD als auch von den Grünen von jeweils zwei Frauen geleitet.
- 2000 - Der Regierung von Heide Simonis gehören erstmals in Deutschland mehr Frauen als Männer an.
- 2011 - Die SPD Schleswig-Holstein beschließt das Reißverschlussverfahren für Listenaufstellungen.
- 2015 - Der Landesparteitag 2015, Neumünster wählt mit Bettina Hagedorn und Christiane Küchenhof zum ersten Mal zwei weibliche stellvertretende Vorsitzende. Zum ersten Mal sind im gesamten Landesvorstand mehr Frauen als Männer.
Fotos
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Plakat "Heraus mit dem Frauenwahlrecht - Frauen-Tag", 8. März 1914
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Plakat "Frauen! Gleiche Rechte - Gleiche Pflichten - Wählt sozialdemokratisch!", 19. Januar 1919
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Ida Hinz nach ihrer Wahl, 1970
Literatur
- Döll-Krämer, Inge / Krämer, Gerd / Vesper, Ingrid: Sozialdemokratische Frauens- und Vertrauenspersonen in Altona vor 1914. Ein Beitrag zur Geschichte der Frauenbewegung in Schleswig-Holstein, in: Demokratische Geschichte 7(1992), S. 121-150
- Klatt, Inge: Der "Büdelsdorfer Kaffeebüdel". Zu den Aktivitäten sozialdemokratischer Frauen in der Weimarer Republik, in: Demokratische Geschichte 3(1988), S. 353-358
- Herrmann, Thomas / Jebens-Ibs, Sabine / Schmatzler, Uta Cornelia / Zachow-Ortmann, Maria: "Alle Mann an Deck! "- "Und die Frauen in die Kombüse?" Frauen in der schleswig-holsteinischen Politik 1945 – 1958 (Kiel 1993)
- Paulina-Mürl, Lianne: Frauenbüro Schleswig-Holstein. Ein Verein nutzt das Parlament. In: Haibach, Marita / Immenkötter, Mechthild / Rühmkorf, Eva u.a.: Frauen sind nicht zweite Klasse. Frauenpolitik für Gleichstellung (Hamburg 1986)
- Schubert-Riese, Brigitte: Lotte Hegewisch, Lilli Martius, Gertrud Völcker: Drei Frauenbilder aus der Kieler Stadtgeschichte, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 73 (1987), S. 1-18
- Schultheiß, Nicole: "Geht nicht gibt's nicht ..." 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte (Kiel 2007)
- Völcker, Gertrud: Frauen als Mitkämpfer für eine bessere Welt (Emma Drewanz, Helene Grünig, Sophie Lützen, Emma Puls, Emma Sorgenfrei) (Unveröff. Typoskript, o.O. o.J. [1978]) [Stadtarchiv Kiel]
- vrowen kvinder Frauen. Lebensläufe bemerkenswerter Flensburger Frauen, in: Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte 23 (1992)
- Wickert, Christel: Unsere Erwählten. Sozialdemokratische Frauen im Deutschen Reichstag und im Preußischen Landtag 1919 bis 1933 (2 Bde, Göttingen 1986)
- Wiehmann, Otto: Die Einführung des Wahlrechts für Frauen in Lübeck (mit Kurzbibliographien der weiblichen Bürgerschaftsmitglieder 1919-1933), in: Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte und Altertumskunde 72 (1992), S. 231-240
Quelle
- ↑ Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963])
- ↑ Engholms Viererbande In: DIE ZEIT 20.5.1988