Ortsverein Kiel-Süd
[[Datei:{{#setmainimage:Kiel Süd.jpg}}|right|180px]] Der Ortsverein Kiel-Süd ist eine Gliederung des Kreisverbandes Kiel.
Das Kerngebiet des Ortsvereins bilden heute die Quartiere um Schützenpark und Südfriedhof und das Stormarnviertel. Er wird unter anderem begrenzt durch den Hasseldieksdammer Weg, die Ringstraße, die Kaistraße und den Theodor-Heuss-Ring.
Traditionsfahne
Der Ortsverein verfügt über eine Traditionsfahne. Über ihre Herkunft und Bewahrung gibt es folgende Information:
- "Im letzten Bundestagswahlkampf [6.3.1983] zeigten auf einer Wahlkampfveranstaltung der SPD Kiel in der Ostseehalle die Ortsvereine ihre Traditionsfahnen. Rolf Selzer und der Genosse Karl Molkenthien als Betreuer der Fahne des Ortsvereins Kiel Süd standen mitten im weiten Rund der Halle, als eine Genossin auf diese beiden zukam und sagte: "Das ist ja unsere Fahne!" Und sie erzählte, wie die Fahne, die 1927 die Fahnenweihe erhalten hatte, dem Ortsverein erhalten blieb.
- Am 30. Januar 1933 war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden. Aber schon kurze Zeit später verboten er und seine Partei sämtliche demokratischen Parteien und verfolgten deren Anhänger. Dabei liefen auch die Symbole dieser Parteien Gefahr, vernichtet zu werden. In der Hoffnung auf ein baldiges Ende des nationalsozialistischen Spuks rettete die Familie Bülck die Fahne von Kiel Süd, indem sie sie in dem Zwischenboden ihres Buffets verbarg. Daß ihr Verhalten absolut richtig war, sollte sie nur kurze Zeit später erfahren, als NSDAP-Leute vor der Tür standen und die Fahne beschlagnahmen wollten. Im Vertrauen auf das gute Versteck antwortete Familie Bülck, daß sie die Fahne nicht hätte. Trotzdem wurde auf einer Kieler Werft eine Stahlkassette gebaut, in die man die Fahne legte. Diese vergrub man dann im Garten der Bülcks.
Durch diese mutige Tat ist dem Ortsverein Kiel Süd diese für ihn so wertvolle Fahne erhalten geblieben. Wir können im Nachhinein nur eines tun: Uns vor der Familie Bülck in Hochachtung und Dankbarkeit verneigen, die in dieser schweren Zeit den Glauben an unsere Idee des demokratischen Sozialismus bewahrt hat.
Trotzdem scheint die Fahne irgendwann zwischen 1945 und 1980 wieder in Vergessenheit geraten zu sein. 1980 oder 1981 entdeckte Hartmut Diester, damals OV-Vorsitzender oder Stellvertreter, sie mit Tragegurt und Hülle auf dem Dachboden des Walter-Damm-Hauses.[2] Sie reiste dann mit einer Gruppe aus dem OV zur Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten am 10. Oktober 1981 und sorgte dort für ein gewisses positives Aufsehen.[3] Auch zu Maikundgebungen wurde sie gezeigt.
Außerdem berichtet Hartmut Diester: "Als wir die Spitze der Fahne (Messing SPD) aufarbeiteten, fanden wir in der Hülse einen Schnipsel einer Aufforderung zur Wahlkundgebung in der Humboldtschule vermutlich aus 1947 für unsere Kandidatin Frieda Döbel für den Wahlkreis XVII."[4]
Aktivitäten
Zwischen 1981 und 2003 gab der OV die Zeitung Rund um den Kreienbarg heraus. Seit 2014 erscheint sie wieder, achtseitig, etwa alle vier Monate.
Ebenfalls ab 1981 organisierte der OV bis 2010 das sommerliche Straßenfest in der Lutherstraße. Im August 2010 konnte es nicht mehr durchgeführt werden. Es entsprach offenbar nicht mehr den Bedürfnissen der Menschen - weder der Organisierenden, die immer weniger wurden, noch des Publikums, denn in diesen Jahren wurden manche Straßen-, Nachbarschafts- oder Stadtteilfeste aufgegeben.
In den 1980er Jahren porträtierten die OV-Mitglieder John Sanger und Birgit Hansen ihren Genossen Karl Molkenthien (4. November 1923-28. Mai 2014) in einem Videofilm, wo er über seine Kindheit, seine Mitgliedschaft in der Juso-Gruppe Wilhelm Spiegel und die Veränderungen in Partei und Quartier sprach, die er miterlebt hatte.
Ratsversammlung
Der OV Süd erstreckt sich über zwei Kommunalwahlbezirke: 12 (Hassee-Uhlenkrog) und 13 (Südliche Innenstadt), in denen in der Regel die Direktkandidatinnen und -kandidaten der SPD gewählt wurden.
Jahr | WK 12 | WK 13 |
---|---|---|
2018 | ---[5] | Falk Stadelmann |
2017 | Jasmin Bauer (nachgerückt) | |
2013 | Özlem Ünsal (ausgeschieden 2017 | Jürgen Behr (ausgeschieden 2014)[6] |
2008 | Dirk Sievers | Swenja Robinius |
2003 | Heiner Sonderfeld | Ulrich Erdmann |
1998 | Hartmut Diester | Ulrich Erdmann (ausgeschieden 2000) |
1994 | Hartmut Diester | Jutta Kühl |
1990 | Hartmut Diester | Jutta Kühl |
1986 | Holger Ipsen (52,0%) (ausgeschieden 1988)[7] | Jens Haass (50,9%) (ausgeschieden 1988[8]) |
1982 | Holger Ipsen | Jens Haass |
1978 | ? | ? |
Ortsbeirat
Auch im Ortsbeirat Mitte wirkt der OV Süd tatkräftig mit. Er teilt sich die Sitze mit dem Ortsverein West-Altstadt, der ebenfalls zum OBR-Bezirk gehört.
Wahljahr | Anteil | SPD im OBR | davon OV Süd |
---|---|---|---|
2014 | ?% | 4 | Jasmin Bauer, Frank Launert (nachgerückt) |
2013 | ?% | 4 | Jasmin Bauer |
2008 | ?% | ? | Jasmin Bauer, Ralf Ibs |
2003 | ?% | ? | Norina Cymniejewski, Ralf Ibs |
1998 | ?% | 6 | Christian Drögemüller, Gaby Friedrichs, Jutta Kühl (Vors.), Ralf Ibs |
1994 | ?% | ? | Christian Drögemüller (Vors.), |
1990 | ?% | 6 | Bärbel Barthel, Siegrun Fischbach, Karl Molkenthien, Ullrich Zube |
1986 | 48,8% | 6 | Bärbel Barthel, Erwin Bold, Hartmut Diester, Karl Molkenthien |
1982 | ?% | 5 | Hartmut Diester, Karl Molkenthien, Timm Peters (stellv. Vors.) |
Vorstände
Links
Quellen
- ↑ Die Traditionsfahne von Kiel-Süd, Rund um den Kreienbarg, Juni 1986
- ↑ E-Mail von Hartmut Diester v. 12.2.2014
- ↑ Detlef Köpke: Für den Frieden nach Bonn, Rund um den Kreienbarg, Nov. 1981
- ↑ eMail von Hartmut Diester, 13.2.2014
- ↑ Der WK ging für die SPD mit nur 13 Stimmen verloren und wird von Timo Dittrich betreut.
- ↑ Leider musste er sein Mandat bereits Anfang 2014 aus persönlichen Gründen niederlegen. Bis zu ihrer Wahl in den Landtag betreute Özlem Ünsal den Wahlkreis mit, danach Jasmin Bauer.
- ↑ Holger Ipsen wurde Direktor der KVAG. Vgl. Rund um den Kreienbarg, August 1988
- ↑ Jens Haass schied im Frühjahr 1988 aus der Ratsversammlung aus, um für ein Forschungsjahr in die USA zu gehen. Vgl. Rund um den Kreienbarg, Februar 1988
- ↑ Während der Wahlperiode ausgeschieden
- ↑ Während der Wahlperiode ausgeschieden
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