Ortsverein Trappenkamp: Unterschied zwischen den Versionen
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Der '''Ortsverein Trappenkamp''' ist eine | Der '''Ortsverein Trappenkamp''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Segeberg]]. Das Gründungsjahr ist bisher nicht ermittelt; anzunehmen ist, dass er sich mit der Gründung der Gemeinde [[1956]] vom [[Ortsverein Bornhöved]] abgespalten hat. | ||
Zeitweise gab der Ortsverein offenbar eine Bürgerzeitung ''SPD-aktuell'' heraus. Auf der Homepage sind zwei Ausgaben vom Juli [[2007]] und vom Januar-Februar [[2009]]<ref name=":2" /> versteckt; ein Archiv ist nicht zu finden. | |||
[[2023]] ist [[Axel Barkow]] Vorsitzender; er übernahm das Amt [[2008]].<ref>SPD Kreis Segeberg: [https://www.spd-kreisverband-segeberg.de/spd-vor-ort/ Ortsvereine], abgerufen 2.9.2023</ref>. Sein Vorgänger war bis [[2008]] [[Harald Krille]]; ab wann, ist nicht ermittelt.<ref name=":2">SPD Trappenkamp: ''[http://www.spd-trappenkamp.de/spd-aktuell_pdf/spd_aktuell_01u02_09.pdf SPD-aktuell]'', Januar-Februar 2009</ref> In den 1960er oder 1970er Jahren war [[Ingrid Olef]] einige Jahre lang Vorsitzende des Ortsvereins. | |||
[[Ingrid Olef]] war bis zu ihrem Tod [[2023]] Ehrenvorsitzende; ab wann, ist nicht ermittelt.<ref>SPD Trappenkamp: [http://www.spd-trappenkamp.de/sites/vorstand.htm Vorstand], abgerufen 2.9.2023</ref> | |||
== | Weitere Vorstände: [[Ortsverein Trappenkamp - Vorstände]] | ||
== Geschichte == | |||
Die für kleine Gemeinden ungewöhnlich feste Stellung der SPD erklärt sich wohl nicht zuletzt aus der Entstehung des Ortes, der erst [[1956]] zur selbstständigen Kommune wurde und keine alten dörflichen Strukturen mitbrachte. | |||
<blockquote>"Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit seinen katastrophalen Folgen gelangten Flüchtlinge und Vertriebene in das unversehrt gebliebene [NS-Sperrwaffenarsenal], die sich hier eine neue Existenz aufbauen wollten. Dabei galt es, zahlreiche Widerstände zu überwinden: Zunächst gegenüber der britischen Besatzungsmacht, deren Militärs kaum Verständnis für eine zivile Nutzung des ehemaligen Minendepots aufbrachten und für eine Zerstörung der Anlage plädierten. Und auch die zuständigen deutschen Kreis- und Landesbehörden schienen noch lange Zeit nach dem Einlenken der Briten mit der Konzeption eines neuen Gemeinwesens überfordert. Von einem gesicherten Fortbestand des Ortes Trappenkamp kann eigentlich erst Ende der 50er Jahre die Rede sein, als die kommunale Infrastruktur und genügend Wohnraum geschaffen wurden und sich auch in ausreichendem Maße Industriebetriebe ansiedelten."<ref>Wendt, Stefan: ''Trappenkamp - Geschichte einer jungen Gemeinde'', zit. in: ''Heimatkundliches Jahrbuch für den Kreis Segeberg 1994'' (Bad Segeberg 1994), S. 157</ref></blockquote> | |||
Das hatte Einfluss auf die soziale Struktur: | |||
<blockquote>"'Trappenkamp ist nie ein Dorf gewesen, sondern war immer kleinstädtisch geprägt', sagt [[Werner Schultz|Gemeindedezernent Schultz]]. 'Die Menschen, die hierher kamen, stammten aus kleinen Städten.' So wollten sie möglichst rasch an der neuen Wirkungsstätte ihr Gewerbe ausführen. Die Bunker mit Telefon und Strom sowie Wasseranschluss vor dem Haus, der ursprünglich zum Löschen gedacht war, boten die notwendige Infrastruktur.[...] Für die Gemeinde gilt laut Schultz, dass die Flüchtlingssituation ihrer Gründer die Struktur der Gemeinde geprägt hat. 'In anderen Orten muss man sich fünf bis zehn Jahre beweisen, bis man in den Ort hineinkommt. Das gibt es hier bis heute nicht.'"<ref>Buttkereit, Helge: ''[https://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article123971752/So-lebt-es-sich-in-einem-ehemaligen-Bunker.html So lebt es sich in einem ehemaligen Bunker]'', ''Hamburger Abendblatt'', Regionalausgabe Norderstedt, 18.1.2014</ref></blockquote> | |||
Es gibt eine Zusammenarbeit mit dem benachbarten [[Ortsverein Bornhöved]], etwa zu gemeinsamen Grünkohlessen.<ref>SPD Trappenkamp: ''[http://www.spd-trappenkamp.de/sites/bg_gruenkohlessen_13.htm Traditionelles Grünkohlessen der SPD]'', abgerufen 3.9.2023</ref> Eine von der SPD im Landtag beantragte (und vom Segeberger Kreistag unterstützte) Zusammenlegung der beiden Gemeinden wurde im Oktober [[1973]] von der CDU-Mehrheit im Landtag abgelehnt. Der Abgeordnete [[Karl Becker]] bedauerte, "dass die Erhaltung überholter Strukturen die Bildung einer leistungsfähigen Gemeinde verhindere".<ref>''Segeberger Zeitung - Vor 50 Jahren'', ''Kieler Nachrichten, Regionalausgabe Kreis Segeberg, 16.10.2023</ref> | |||
=== 1982: Eklat beim Straßenfest === | |||
<blockquote>"Im mittelholsteinischen Trappenkamp kam es [[1982]] bei einem Straßenfest der Gemeinde zu einem Streit um eine 'Negerkuß-Wurfmaschine', die die SPD nicht nur aufgebaut, sondern auch mit ihren Parteifähnchen geschmückt hatte. Als die Genossen ein Jahr darauf gar eine [[Friedenspolitik|Friedensgruppe]] mit Stand stellen wollten, faßte die CDU/FDP-Mehrheit den sogenannten 'Burgfrieden-Beschluß'. <br> | |||
Wortlaut: 'Bei Gemeindeveranstaltungen – wie Straßenfesten und Adventsbasaren – ist der Burgfrieden zu wahren. Alle Teilnehmer verzichten daher auf politische Symbole und politische Aussagen durch Plakate, Druckschriften oder Lautsprecher auf ihren Ständen.' Die SPD bekam nicht einmal ein Ballwurfspiel genehmigt. Man prozessierte.<br> | |||
Das schleswig-holsteinische Verwaltungsgericht in Schleswig fand zwar den Beschluß in seiner 'Zweckbestimmung zu unbestimmt', wußte auch nicht recht, 'was in der heutigen Zeit unter dem im Mittelalter geprägten Begriff des Burgfriedens zu verstehen ist', doch sei 'die Auflage rechtlich nicht zu beanstanden'. Das Gericht befürchtete, nicht nur die SPD, auch 'extremistische Parteien' würden an solchen Festen teilnehmen, und es sei nicht auszuschließen, daß es zu Diskussionen käme, die 'andere Besucher des Straßenfestes anziehen oder zur Beteiligung anregen könnte'.<br> | |||
Ob diese 'Befürchtungen konkret gerechtfertigt sind', so die Richter im Urteil, 'obliegt der Bewertung der beklagten Gemeinde Trappenkamp und nicht des Gerichts.' Die SPD ist in die nächste Instanz gegangen, das Ergebnis steht noch aus."<ref name="Die Zeit">Stock, Ulrich: ''[https://www.zeit.de/1984/08/zu-schmal-fuer-die-politik/komplettansicht Zu schmal für die Politik]'', DIE ZEIT, 17.2.1984</ref></blockquote> | |||
Den Ausgang dieses Rechtsstreits würden wir gern in der Geschichtswerkstatt ergänzen; er liegt uns nicht vor. | |||
== Kommunalpolitik == | |||
Die [[Kommunalwahl 2023]] brachte der SPD zwar herbe Verluste, da die CDU wieder antrat und ein Drittel der abgegebenen Stimmen und sechs Sitze erhielt. Die SPD verteidigte jedoch mit 66,3 % und 13 Sitzen ihre absolute Mehrheit. [[Harald Krille]] wurde in der konstituierenden Sitzung am [[8. Juni]] [[2023]] erneut zum Bürgermeister gewählt; er hofft auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der CDU-Fraktion. Weiter besteht die Fraktion aus [[Axel Barkow]], [[Susanne Barkow]], [[Heinz Block]], [[Ibrahim Bogdu]], [[Merle Kruck]], [[Iwer Matthiesen]], [[Traute Musyal]], [[Astrid Niels]], [[Mandy Niels]], [[Renate Wartak]], [[Heinz Wilkies]] und [[Joachim Zibell|Hans-Joachim Zibell]].<ref>Materne, Nadine: ''SPD in Trappenkamp verliert, behält aber absolute Mehrheit'', ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Kreis Segeberg, 17.5.2023</ref> | |||
Bei der [[Kommunalwahl 2018]] trat die Wählergemeinschaft, die einzige noch verbliebene politische Konkurrenz für die SPD, wegen Personalmangels nicht wieder an. Somit stellte die SPD alle 19 Gemeinderatsmitglieder, an ihrer Spitze Fraktionsvorsitzende [[Traute Musyal]]. Zum Bürgermeister wurde erneut [[Harald Krille]] gewählt.<ref>hol: ''[http://www.ln-online.de/Lokales/Segeberg/19-Sitze-Trappenkamps-SPD-allein-auf-weiter-Flur 19 Sitze: Trappenkamps SPD allein auf weiter Flur]'', ''Lübecker Nachrichten'', 15.6.2018</ref> | |||
[[Kommunalwahl 2013|2013]] verfehlte die SPD die absolute Mehrheit um einen Sitz; sie hatte neun der 19 Sitze. Fraktionsvorsitzende war schon damals [[Traute Musyal]], ihr Stellvertreter [[Axel Barkow]]. [[Harald Krille]] war Bürgermeister, [[Achim Moll]] sein 2. Stellvertreter, [[Heinz Block]] Vorsitzender des Bauausschusses. Weiter gehörten der Fraktion an [[Ibrahim Bogdu]], [[Merle Kruck]], [[Horst Timpl]] und [[Monika Rudolph]] sowie vier bürgerliche Mitglieder.<ref>SPD Trappenkamp: [http://www.spd-trappenkamp.de/sites/fraktion.htm Fraktion], abgerufen 2.9.2023</ref> | |||
[[Kommunalwahl 2008|2008]] erreichte die SPD die absolute Mehrheit mit 10 von 19 Sitzen. Fraktionsvorsitzender und 1. stellv. Bürgermeister war [[Harald Krille]], stellv. Fraktionsvorsitzender [[Axel Barkow]], Bürgervorsteher [[Heinz Block]], 2. stellv. Bürgermeister [[Friedrich Schimmeck]]. Weiter gehörten der Fraktion an [[Ibrahim Bogdu]], [[Bernd Fleitmann]], [[Achim Moll]], [[Traute Musyal]], [[Wolfgang Rudolph]] und [[Michaela Wallaitis]].<ref name=":2" /> | |||
Am [[28. Juni]] [[2007]] übernahm [[Michaela Wallaitis]] von [[Ingrid Olef]] nach Wahl durch die Gemeindevertretung das Amt der [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten]] der Gemeinde.<ref name=":3">SPD Trappenkamp: ''[http://spd-trappenkamp.de/spd-aktuell_pdf/spd_aktuell_06_07.pdf SPD-aktuell]'', Juli 2007</ref> | |||
In der [[Kommunalwahl 1978]] wurde [[Ingrid Olef]] in die Gemeindevertretung gewählt, der sie bis [[1992]] und wieder von [[1998]] bis zu ihrem Rückzug aus der Politik [[2013]] angehörte.<ref>Traueranzeige des Kreises Segeberg, ''Kieler Nachrichten'', Regionalausgabe Kreis Segeberg, 2.9.2023</ref> Allerdings ist sie unter den Gemeindevertreter*innen von [[2008]] nicht aufgeführt.<ref name=":2" /> Vielleicht war sie zuletzt bürgerliches Mitglied. | |||
In der [[Kommunalwahl 1962|Wahl zum Segeberger Kreistag]] am [[11. März]] [[1962]] zeigte sich der Unterschied zwischen Trappenkamp und den umliegenden Gemeinden deutlich: | |||
<blockquote>"Schmalensee bildet mit Bornhöved, Trappenkamp, Damsdorf und Stocksee den 8. Wahlbezirk. [...] Während die CDU kreisweit 20 Direktmandate erringen kann, siegt im Wahlbezirk 8 der Trappenkamper [[Erwin Wengel]] von der SPD."<ref>Gemeinde Schmalensee: ''[http://www.gemeinde-schmalensee.de/seite/276151.html Dorfgeschichte - Jahreschronik 1962]'', abgerufen 4.9.2023</ref></blockquote> | |||
=== Personen === | |||
[[Heinz Block|Heinz-Dieter Block]] (*[[12. Oktober]] [[1939]]) starb wenige Wochen nach der Wahl, am [[31. Juli]] [[2023]], mit 83 Jahren.<ref>[https://www.bornhoeved.de/assets/media/Blickpunkt/blickpunkt_2023/bb_kw_32_2023.pdf Traueranzeige des Ortsvereins], ''Blickpunkt Bornhöved'', 10.8.2023</ref> Er war Mitglied der SPD seit Oktober [[2002]], war mehr als 40 Jahre Gemeindevertreter gewesen, hatte die Ämter des Bürgervorstehers (Juni [[2008]]<ref name=":2" /> bis [[2010]])<ref name=":4" /> und des 1. bzw. 2. stellv. Bürgermeisters ausgefüllt. [[2017]] wurde er für sein bürgerschaftliches Engagement mit der Freiherr-vom-Stein-Gedenkmedaille des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. In der Begründung hieß es: | |||
<blockquote>"Herr Heinz-Dieter Block setzt seit [[1982]], somit seit 35 Jahren, fast durchgängig als Gemeindevertreter kommunalpolitische Akzente in Trappenkamp. Ein besonderes Amt hatte er von [[2008]] bis [[2010]] inne: Er war Bürgervorsteher in seiner Heimatgemeinde. Dieses Amt endete für Herrn Block durch die Umsetzung der Verwaltungsstrukturreform. In diversen Ausschüssen hat Herr Block mitgearbeitet, zum Teil als dessen Vorsitzender, so z. B. im Bauausschuss und im Ausschuss für Kultur, Bildung und Sport, den er 13 Jahre leitete, sowie im Ausschuss für Ortsentwicklung, dem er 5 Jahre vorstand.<br> | |||
Zu Herrn Blocks besonderen Verdiensten zählt die wesentliche Mitwirkung an der Errichtung der [[Gesamtschule|Integrierten Gesamtschule]], der jetzigen Richard-Hallmann-Schule in Trappenkamp, einschließlich der Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe. Den Bau des Bürgerhauses Trappenkamp sowie die Neugestaltung des Marktplatzes hat Herr Block aktiv begleitet. An der Aufstellung sämtlicher Bebauungspläne und an der Planung für Straßenausbau- und Sanierungsarbeiten hat er seit Mitte der 80er Jahre mitgearbeitet."<ref>Landesregierung Schleswig-Holstein: ''[https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/A/auszeichnungen/FreiherrVomSteinVerdienstnadel/Archiv/FreiherrVomStein_Archiv2017.html Auszeichnungen und Ehrungen - Ausgezeichnete Personen 2017]'', abgerufen 3.9.2023</ref></blockquote> | |||
Zu seinem 70. Geburtstag [[2009]] sammelte er statt Geschenken Spenden für örtliche Vereine. 1200 Euro kamen zusammen.<ref>''1200 Euro für Vereine in Trappenkamp'', ''Holsteinischer Courier'', shz.de, 18.11.2009</ref><br> | |||
Die Gemeinde legte zu seinem Tod ein Kondolenzbuch für ihn aus.<ref name=":1" /> | |||
[[Friedrich Schimmeck]] (*[[26. Februar]] [[1936]], Eintritt [[1. Juli]] [[1986]]), ebenfalls langjähriger Gemeindevertreter, starb im März [[2012]]. Der Ortsverein gedachte seiner in der Jahreshauptversammlung am [[30. März]] [[2012]].<ref>SPD Trappenkamp: ''[http://www.spd-trappenkamp.de/sites/bg_jahreshauptvers_12.htm Jahreshauptversammlung 2012 der SPD Trappenkamp]'', abgerufen 2.9.2023</ref> | |||
[[Richard Hallmann]] ([[1946]]-[[2001]]) war Gemeindevertreter und als Nachfolger von [[Erwin Wengel]] Bürgervorsteher von Trappenkamp von [[1986]] bis [[2000]]. Dass er sich "nicht selten bis zur Erschöpfung für das Gemeinwohl eingesetzt hat", bescheinigt ihm sein Ortsverein [[2009]]. <blockquote>"Unvergessen bleiben seine Hilfsbereitschaft, seine Freundlichkeit, sein Einsatz für diejenigen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, sein Mitgefühl, seine Menschlichkeit, ja – und auch sein Humor.<br> Dass die [[Gesamtschule|IGS]] ihren Betrieb in Trappenkamp aufnehmen konnte, ist in erster Linie Richard Hallmann zu verdanken [...]."</blockquote> Man regte an, die Schule nach ihm zu benennen.<ref name=":2" /> - Dieser Anregung wurde offenbar nachgekommen, es gibt heute die Richard-Hallmann-Schule. | |||
=== Bürgermeister === | |||
Seit der Rückkehr zum Ehrenamt [[2010]] ist [[Harald Krille]] Bürgermeister. Er wurde [[Kommunalwahl 1994|1994]] in die Gemeindevertretung gewählt, löste am [[2. Dezember]] [[2010]]<ref name=":4">SPD Trappenkamp: ''[http://www.spd-trappenkamp.de/sites/bg_gemeindevertretung-02_12_10.htm Gemeindevertretung 02.12.10]'', abgerufen 2.9.2023</ref> [[Werner Schultz]] als Bürgermeister der Gemeinde Trappenkamp ab und ist seit [[2018]] auch Amtsvorsteher des Amtes Bornhöved.<ref name=":1">SPD Trappenkamp: [https://de-de.facebook.com/spdtrappenkamp/ facebook], abgerufen 2.9.2023</ref> | |||
Hauptamtlicher Bürgermeister war bis zum Beitritt der Gemeinde zum Amt Bornhöved [[Werner Schultz]].<ref>Gemeinde Trappenkamp: [https://trappenkamp.de/gemeindevertretung.html Gemeindevertretung], abgerufen 2.9.2023</ref>. Er wurde bei der Rückkehr zur Ehrenamtlichkeit als hauptamtlicher Gemeindedezernent und Leiter der Gemeindewerke angestellt.<ref>''[https://www.blickpunkt-sh.com/2010/11/06/trappenkamps-burgermeister-werner-schultz-und-burgervorsteher-heinz-dieter-block-leiteten-ihre-letzte-sitzung-in-trappenkamp/ Trappenkamps Bürgermeister Werner Schultz und Bürgervorsteher Heinz-Dieter Block leiteten ihre letzte Sitzung in Trappenkamp]'', ''blickpunkt sh'', 6.11.2010</ref> Außerdem ist er Ortsvorsitzender der [[AWO]].<ref>Traueranzeige der AWO für Heinz-Dieter Block, ''Blickpunkt Bornhöved'', 10.8.2023</ref> | |||
[[1962]] war [[Erwin Wengel]] kurzzeitig ehrenamtlicher Bürgermeister. Der Tischlermeister (*[[2. März]] [[1911]], gest. [[14. Juni]] [[1994]])<ref name=":0">Gemeinde Trappenkamp: ''Trappenkamp. Die Familiengemeinde im Grünen'' (Kiel 2011/12), S. 3</ref> war ein Kommunalpolitiker der "ersten Stunde" beim Aufbau der Gemeinde nach der NS-Herrschaft<ref>Schunck, Karl-Werner: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay13.pdf Exil in Skandinavien: Martin Krebs]'', ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 345</ref>, von [[1972]] bis zur [[Kommunalwahl 1986]] Bürgervorsteher der Gemeinde. Er wurde am [[4. Juli]] [[1986]] mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.<ref>{{Wikipedia|NAME=Wikipedia:WikiProjekt Bundesverdienstkreuz/1986/Juli}}, abgerufen 3.9.2023</ref> [[1986]] ehrte ihn die Gemeinde mit der Würde des Ehren-Bürgervorstehers, [[1991]] verlieh sie ihm als erstem (und bis [[2013]] einzigem) Menschen das Ehrenbürgerrecht.<ref name=":0" /> Nach ihm ist in Trappenkamp eine Senioreneinrichtung der [[AWO]] benannt, da er sich auch sehr für altengerechte Wohnmöglichkeiten eingesetzt hat. | |||
== Literatur & Links == | |||
*Wendt, Stefan: ''Trappenkamp - Geschichte einer jungen Gemeinde'' (Selbstverlag 1992) | |||
*SPD Trappenkamp: [http://www.spd-trappenkamp.de/ Homepage] | |||
*SPD Trappenkamp: [https://de-de.facebook.com/spdtrappenkamp/ facebook] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | <references /> | ||
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Aktuelle Version vom 31. Oktober 2024, 19:04 Uhr
Der Ortsverein Trappenkamp ist eine Gliederung im Kreisverband Segeberg. Das Gründungsjahr ist bisher nicht ermittelt; anzunehmen ist, dass er sich mit der Gründung der Gemeinde 1956 vom Ortsverein Bornhöved abgespalten hat.
Zeitweise gab der Ortsverein offenbar eine Bürgerzeitung SPD-aktuell heraus. Auf der Homepage sind zwei Ausgaben vom Juli 2007 und vom Januar-Februar 2009[1] versteckt; ein Archiv ist nicht zu finden.
2023 ist Axel Barkow Vorsitzender; er übernahm das Amt 2008.[2]. Sein Vorgänger war bis 2008 Harald Krille; ab wann, ist nicht ermittelt.[1] In den 1960er oder 1970er Jahren war Ingrid Olef einige Jahre lang Vorsitzende des Ortsvereins.
Ingrid Olef war bis zu ihrem Tod 2023 Ehrenvorsitzende; ab wann, ist nicht ermittelt.[3]
Weitere Vorstände: Ortsverein Trappenkamp - Vorstände
Geschichte
Die für kleine Gemeinden ungewöhnlich feste Stellung der SPD erklärt sich wohl nicht zuletzt aus der Entstehung des Ortes, der erst 1956 zur selbstständigen Kommune wurde und keine alten dörflichen Strukturen mitbrachte.
"Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit seinen katastrophalen Folgen gelangten Flüchtlinge und Vertriebene in das unversehrt gebliebene [NS-Sperrwaffenarsenal], die sich hier eine neue Existenz aufbauen wollten. Dabei galt es, zahlreiche Widerstände zu überwinden: Zunächst gegenüber der britischen Besatzungsmacht, deren Militärs kaum Verständnis für eine zivile Nutzung des ehemaligen Minendepots aufbrachten und für eine Zerstörung der Anlage plädierten. Und auch die zuständigen deutschen Kreis- und Landesbehörden schienen noch lange Zeit nach dem Einlenken der Briten mit der Konzeption eines neuen Gemeinwesens überfordert. Von einem gesicherten Fortbestand des Ortes Trappenkamp kann eigentlich erst Ende der 50er Jahre die Rede sein, als die kommunale Infrastruktur und genügend Wohnraum geschaffen wurden und sich auch in ausreichendem Maße Industriebetriebe ansiedelten."[4]
Das hatte Einfluss auf die soziale Struktur:
"'Trappenkamp ist nie ein Dorf gewesen, sondern war immer kleinstädtisch geprägt', sagt Gemeindedezernent Schultz. 'Die Menschen, die hierher kamen, stammten aus kleinen Städten.' So wollten sie möglichst rasch an der neuen Wirkungsstätte ihr Gewerbe ausführen. Die Bunker mit Telefon und Strom sowie Wasseranschluss vor dem Haus, der ursprünglich zum Löschen gedacht war, boten die notwendige Infrastruktur.[...] Für die Gemeinde gilt laut Schultz, dass die Flüchtlingssituation ihrer Gründer die Struktur der Gemeinde geprägt hat. 'In anderen Orten muss man sich fünf bis zehn Jahre beweisen, bis man in den Ort hineinkommt. Das gibt es hier bis heute nicht.'"[5]
Es gibt eine Zusammenarbeit mit dem benachbarten Ortsverein Bornhöved, etwa zu gemeinsamen Grünkohlessen.[6] Eine von der SPD im Landtag beantragte (und vom Segeberger Kreistag unterstützte) Zusammenlegung der beiden Gemeinden wurde im Oktober 1973 von der CDU-Mehrheit im Landtag abgelehnt. Der Abgeordnete Karl Becker bedauerte, "dass die Erhaltung überholter Strukturen die Bildung einer leistungsfähigen Gemeinde verhindere".[7]
1982: Eklat beim Straßenfest
"Im mittelholsteinischen Trappenkamp kam es 1982 bei einem Straßenfest der Gemeinde zu einem Streit um eine 'Negerkuß-Wurfmaschine', die die SPD nicht nur aufgebaut, sondern auch mit ihren Parteifähnchen geschmückt hatte. Als die Genossen ein Jahr darauf gar eine Friedensgruppe mit Stand stellen wollten, faßte die CDU/FDP-Mehrheit den sogenannten 'Burgfrieden-Beschluß'.
Wortlaut: 'Bei Gemeindeveranstaltungen – wie Straßenfesten und Adventsbasaren – ist der Burgfrieden zu wahren. Alle Teilnehmer verzichten daher auf politische Symbole und politische Aussagen durch Plakate, Druckschriften oder Lautsprecher auf ihren Ständen.' Die SPD bekam nicht einmal ein Ballwurfspiel genehmigt. Man prozessierte.
Das schleswig-holsteinische Verwaltungsgericht in Schleswig fand zwar den Beschluß in seiner 'Zweckbestimmung zu unbestimmt', wußte auch nicht recht, 'was in der heutigen Zeit unter dem im Mittelalter geprägten Begriff des Burgfriedens zu verstehen ist', doch sei 'die Auflage rechtlich nicht zu beanstanden'. Das Gericht befürchtete, nicht nur die SPD, auch 'extremistische Parteien' würden an solchen Festen teilnehmen, und es sei nicht auszuschließen, daß es zu Diskussionen käme, die 'andere Besucher des Straßenfestes anziehen oder zur Beteiligung anregen könnte'.
Ob diese 'Befürchtungen konkret gerechtfertigt sind', so die Richter im Urteil, 'obliegt der Bewertung der beklagten Gemeinde Trappenkamp und nicht des Gerichts.' Die SPD ist in die nächste Instanz gegangen, das Ergebnis steht noch aus."[8]
Den Ausgang dieses Rechtsstreits würden wir gern in der Geschichtswerkstatt ergänzen; er liegt uns nicht vor.
Kommunalpolitik
Die Kommunalwahl 2023 brachte der SPD zwar herbe Verluste, da die CDU wieder antrat und ein Drittel der abgegebenen Stimmen und sechs Sitze erhielt. Die SPD verteidigte jedoch mit 66,3 % und 13 Sitzen ihre absolute Mehrheit. Harald Krille wurde in der konstituierenden Sitzung am 8. Juni 2023 erneut zum Bürgermeister gewählt; er hofft auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der CDU-Fraktion. Weiter besteht die Fraktion aus Axel Barkow, Susanne Barkow, Heinz Block, Ibrahim Bogdu, Merle Kruck, Iwer Matthiesen, Traute Musyal, Astrid Niels, Mandy Niels, Renate Wartak, Heinz Wilkies und Hans-Joachim Zibell.[9]
Bei der Kommunalwahl 2018 trat die Wählergemeinschaft, die einzige noch verbliebene politische Konkurrenz für die SPD, wegen Personalmangels nicht wieder an. Somit stellte die SPD alle 19 Gemeinderatsmitglieder, an ihrer Spitze Fraktionsvorsitzende Traute Musyal. Zum Bürgermeister wurde erneut Harald Krille gewählt.[10]
2013 verfehlte die SPD die absolute Mehrheit um einen Sitz; sie hatte neun der 19 Sitze. Fraktionsvorsitzende war schon damals Traute Musyal, ihr Stellvertreter Axel Barkow. Harald Krille war Bürgermeister, Achim Moll sein 2. Stellvertreter, Heinz Block Vorsitzender des Bauausschusses. Weiter gehörten der Fraktion an Ibrahim Bogdu, Merle Kruck, Horst Timpl und Monika Rudolph sowie vier bürgerliche Mitglieder.[11]
2008 erreichte die SPD die absolute Mehrheit mit 10 von 19 Sitzen. Fraktionsvorsitzender und 1. stellv. Bürgermeister war Harald Krille, stellv. Fraktionsvorsitzender Axel Barkow, Bürgervorsteher Heinz Block, 2. stellv. Bürgermeister Friedrich Schimmeck. Weiter gehörten der Fraktion an Ibrahim Bogdu, Bernd Fleitmann, Achim Moll, Traute Musyal, Wolfgang Rudolph und Michaela Wallaitis.[1]
Am 28. Juni 2007 übernahm Michaela Wallaitis von Ingrid Olef nach Wahl durch die Gemeindevertretung das Amt der ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde.[12]
In der Kommunalwahl 1978 wurde Ingrid Olef in die Gemeindevertretung gewählt, der sie bis 1992 und wieder von 1998 bis zu ihrem Rückzug aus der Politik 2013 angehörte.[13] Allerdings ist sie unter den Gemeindevertreter*innen von 2008 nicht aufgeführt.[1] Vielleicht war sie zuletzt bürgerliches Mitglied.
In der Wahl zum Segeberger Kreistag am 11. März 1962 zeigte sich der Unterschied zwischen Trappenkamp und den umliegenden Gemeinden deutlich:
"Schmalensee bildet mit Bornhöved, Trappenkamp, Damsdorf und Stocksee den 8. Wahlbezirk. [...] Während die CDU kreisweit 20 Direktmandate erringen kann, siegt im Wahlbezirk 8 der Trappenkamper Erwin Wengel von der SPD."[14]
Personen
Heinz-Dieter Block (*12. Oktober 1939) starb wenige Wochen nach der Wahl, am 31. Juli 2023, mit 83 Jahren.[15] Er war Mitglied der SPD seit Oktober 2002, war mehr als 40 Jahre Gemeindevertreter gewesen, hatte die Ämter des Bürgervorstehers (Juni 2008[1] bis 2010)[16] und des 1. bzw. 2. stellv. Bürgermeisters ausgefüllt. 2017 wurde er für sein bürgerschaftliches Engagement mit der Freiherr-vom-Stein-Gedenkmedaille des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. In der Begründung hieß es:
"Herr Heinz-Dieter Block setzt seit 1982, somit seit 35 Jahren, fast durchgängig als Gemeindevertreter kommunalpolitische Akzente in Trappenkamp. Ein besonderes Amt hatte er von 2008 bis 2010 inne: Er war Bürgervorsteher in seiner Heimatgemeinde. Dieses Amt endete für Herrn Block durch die Umsetzung der Verwaltungsstrukturreform. In diversen Ausschüssen hat Herr Block mitgearbeitet, zum Teil als dessen Vorsitzender, so z. B. im Bauausschuss und im Ausschuss für Kultur, Bildung und Sport, den er 13 Jahre leitete, sowie im Ausschuss für Ortsentwicklung, dem er 5 Jahre vorstand.
Zu Herrn Blocks besonderen Verdiensten zählt die wesentliche Mitwirkung an der Errichtung der Integrierten Gesamtschule, der jetzigen Richard-Hallmann-Schule in Trappenkamp, einschließlich der Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe. Den Bau des Bürgerhauses Trappenkamp sowie die Neugestaltung des Marktplatzes hat Herr Block aktiv begleitet. An der Aufstellung sämtlicher Bebauungspläne und an der Planung für Straßenausbau- und Sanierungsarbeiten hat er seit Mitte der 80er Jahre mitgearbeitet."[17]
Zu seinem 70. Geburtstag 2009 sammelte er statt Geschenken Spenden für örtliche Vereine. 1200 Euro kamen zusammen.[18]
Die Gemeinde legte zu seinem Tod ein Kondolenzbuch für ihn aus.[19]
Friedrich Schimmeck (*26. Februar 1936, Eintritt 1. Juli 1986), ebenfalls langjähriger Gemeindevertreter, starb im März 2012. Der Ortsverein gedachte seiner in der Jahreshauptversammlung am 30. März 2012.[20]
Richard Hallmann (1946-2001) war Gemeindevertreter und als Nachfolger von Erwin Wengel Bürgervorsteher von Trappenkamp von 1986 bis 2000. Dass er sich "nicht selten bis zur Erschöpfung für das Gemeinwohl eingesetzt hat", bescheinigt ihm sein Ortsverein 2009.
"Unvergessen bleiben seine Hilfsbereitschaft, seine Freundlichkeit, sein Einsatz für diejenigen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen, sein Mitgefühl, seine Menschlichkeit, ja – und auch sein Humor.
Dass die IGS ihren Betrieb in Trappenkamp aufnehmen konnte, ist in erster Linie Richard Hallmann zu verdanken [...]."
Man regte an, die Schule nach ihm zu benennen.[1] - Dieser Anregung wurde offenbar nachgekommen, es gibt heute die Richard-Hallmann-Schule.
Bürgermeister
Seit der Rückkehr zum Ehrenamt 2010 ist Harald Krille Bürgermeister. Er wurde 1994 in die Gemeindevertretung gewählt, löste am 2. Dezember 2010[16] Werner Schultz als Bürgermeister der Gemeinde Trappenkamp ab und ist seit 2018 auch Amtsvorsteher des Amtes Bornhöved.[19]
Hauptamtlicher Bürgermeister war bis zum Beitritt der Gemeinde zum Amt Bornhöved Werner Schultz.[21]. Er wurde bei der Rückkehr zur Ehrenamtlichkeit als hauptamtlicher Gemeindedezernent und Leiter der Gemeindewerke angestellt.[22] Außerdem ist er Ortsvorsitzender der AWO.[23]
1962 war Erwin Wengel kurzzeitig ehrenamtlicher Bürgermeister. Der Tischlermeister (*2. März 1911, gest. 14. Juni 1994)[24] war ein Kommunalpolitiker der "ersten Stunde" beim Aufbau der Gemeinde nach der NS-Herrschaft[25], von 1972 bis zur Kommunalwahl 1986 Bürgervorsteher der Gemeinde. Er wurde am 4. Juli 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[26] 1986 ehrte ihn die Gemeinde mit der Würde des Ehren-Bürgervorstehers, 1991 verlieh sie ihm als erstem (und bis 2013 einzigem) Menschen das Ehrenbürgerrecht.[24] Nach ihm ist in Trappenkamp eine Senioreneinrichtung der AWO benannt, da er sich auch sehr für altengerechte Wohnmöglichkeiten eingesetzt hat.
Literatur & Links
- Wendt, Stefan: Trappenkamp - Geschichte einer jungen Gemeinde (Selbstverlag 1992)
- SPD Trappenkamp: Homepage
- SPD Trappenkamp: facebook
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 SPD Trappenkamp: SPD-aktuell, Januar-Februar 2009
- ↑ SPD Kreis Segeberg: Ortsvereine, abgerufen 2.9.2023
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