Ortsverein Kiel-Süd: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Ortsverein Kiel-Süd''' ist eine Gliederung des [[Kreisverband Kiel|Kreisverbandes Kiel]].
Der '''Ortsverein Kiel-Süd''' ist eine Gliederung des [[Kreisverband Kiel|Kreisverbandes Kiel]].


Das Kerngebiet des Ortsvereins bilden die Quartiere um Schützenpark und Südfriedhof. Er wird unter anderem begrenzt durch den Hasseldieksdammer Weg, die Ringstraße, die Kaistraße und die Hamburger Chaussee.  
Das Kerngebiet des Ortsvereins bilden heute die Quartiere um Schützenpark und Südfriedhof und das Stormarnviertel. Er wird unter anderem begrenzt durch den Hasseldieksdammer Weg, die Ringstraße, die Kaistraße und den Theodor-Heuss-Ring.  


== Traditionsfahne ==
==Geschichte==
[[Datei:Ortsverein Kiel-Süd Fahne 02 skw.jpg|200px|thumb|right|Traditionsfahne des Ortsvereins Kiel-Süd]]Der Ortsverein verfügt über eine Traditionsfahne. Über ihre Herkunft und Bewahrung gibt es folgende Information:
Vorläufer des Ortsvereins war bis zum Verbot [[1933]] der Distrikt Kiel-Süd, einer der sieben Distrikte des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]]. Er umfasste ein deutlich größeres Gebiet als heute. Die konstituierende Distrikts-Versammlung fand laut Protokollbuch<ref>SPD-Distrikt Kiel-Süd: Protokolle 1911-1927 (LASH 384.1/28)</ref> am [[21. September]] [[1911]] im Gasthaus 'Collosseum' statt. Unter Punkt 1 der Tagesordnung berichtete [[Edmund Söhnker]], Vorsitzender der Kreispartei bis [[1912]],  über "Die Organisation in Groß-Kiel". Unter Punkt 2 wurde er dann mit 267 zu 110 Stimmen zum Distriktsvorsitzenden gewählt, die [[Genossin Attenberger]] und die Genossen [[Genosse Wegner|Wegner]] und [[Friedrich Schwarz]] zu Beisitzern. Letzterer wurde zum Schriftführer bestimmt. Unter dem Punkt "Verschiedenes" wurde beantragt, künftige Vorstandssitzungen möglichst im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]] abzuhalten.
 
:"Im letzten Bundestagswahlkampf [6.3.1983] zeigten auf einer Wahlkampfveranstaltung der SPD Kiel in der Ostseehalle die Ortsvereine ihre Traditionsfahnen. [[Rolf Selzer]] und der Genosse [[Karl Molkenthien]] als Betreuer der Fahne des Ortsvereins Kiel Süd standen mitten im weiten Rund der Halle, als eine Genossin auf diese beiden zukam und sagte: "Das ist ja unsere Fahne!" Und sie erzählte, wie die Fahne, die [[1927]] die Fahnenweihe erhalten hatte, dem Ortsverein erhalten blieb.
Diesem Antrag kam der Vorstand im nächsten Monat nach. Am [[5. Oktober]] tagte er im Gewerkschaftshaus. Nach dem Standardpunkt "Aufnahme neuer Mitglieder" berichtete [[Carl Ratz]] vom deutschen Parteitag in Jena, [[Heinrich Bielenberg]] vom Provinzial-Parteitag in Eutin. Am [[19. Oktober]] tagte der Vorstand in den 'Centralhallen'. Der Genosse [[A. Verdiek]] ging noch einmal auf den Provinzial-Parteitag in Eutin ein und [[Genosse Wegner]] wurde für die Pressekommission der Partei vorgeschlagen.  
 
:Am [[30. Januar]] [[1933]] war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden. Aber schon kurze Zeit später verboten er und seine Partei sämtliche demokratischen Parteien und verfolgten deren Anhänger. Dabei liefen auch die Symbole dieser Parteien Gefahr, vernichtet zu werden. In der Hoffnung auf ein baldiges Ende des nationalsozialistischen Spuks rettete die Familie Bülck die Fahne von Kiel Süd, indem sie sie in dem Zwischenboden ihres Buffets verbarg. Daß ihr Verhalten absolut richtig war, sollte sie nur kurze Zeit später erfahren, als NSDAP-Leute vor der Tür standen und die Fahne beschlagnahmen wollten. Im Vertrauen auf das gute Versteck antwortete Familie Bülck, daß sie die Fahne nicht hätte. Trotzdem wurde auf einer Kieler Werft eine Stahlkassette gebaut, in die man die Fahne legte. Diese vergrub man dann im Garten der Bülcks.
Am [[11. Juli]] [[1912]] wurde ein neuer Vorstand gewählt. [[Edmund Söhnker]] kandidierte nicht wieder; neuer Vorsitzender war Genosse Fröhlich - vermutlich [[Oskar Fröhlich]], der [[1915]] auch den Vorsitz der Kreispartei übernahm. Ansonsten blieb der Vorstand unverändert. Am [[18. April]] [[1913]] wurde Genosse Fröhlich wiedergewählt, Genosse Wegner wurde Stellvertreter und [[Otto Kühnert]] Schriftführer. Die Frauen vertrat bis 1915 die [[Genossin Hilbrecht]], danach die [[Genossin Langbehn]]<ref>Ob sie zur Familie des späteren [[Kreisverband Kiel - Ratsfraktion|Fraktionsvorsitzenden]] [[Karl Langbehn]] gehörte, ist bisher nicht ermittelt.</ref>.
 
Die weitere Auswertung des Protokollbuches steht noch aus.


[[Datei:Fahne_OV_Kiel-Süd_02_Ausschnitt_skw.jpg|100px|thumb|left|Spitze des Fahnenstocks]]Durch diese mutige Tat ist dem Ortsverein Kiel Süd diese für ihn so wertvolle Fahne erhalten geblieben. Wir können im Nachhinein nur eines tun: Uns vor der Familie Bülck in Hochachtung und Dankbarkeit verneigen, die in dieser schweren Zeit den Glauben an unsere Idee des demokratischen Sozialismus bewahrt hat.
Im Distrikt wuchsen mehrere später bedeutende Kieler Sozialdemokraten auf, etwa [[Wilhelm Kuklinski]].
:Der Vorstand, Ortsverein (vormals Distrikt) Kiel-Süd"<ref>"Die Traditionsfahne von Kiel-Süd", ''Rund um den Kreienbarg'', Juni 1986</ref>


Trotzdem scheint die Fahne irgendwann zwischen 1945 und 1980 wieder in Vergessenheit geraten zu sein. [[1980]] oder [[1981]] entdeckte [[Hartmut Diester]], damals OV-Vorsitzender oder Stellvertreter, sie mit Tragegurt und Hülle auf dem Dachboden des [[Walter-Damm-Haus|Walter-Damm-Hauses]].<ref>E-Mail von Hartmut Diester v. 12. Febr. 2014</ref> Im November 1981 reiste sie mit einer Gruppe aus dem OV zur Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten und sorgte dort für ein gewisses positives Aufsehen.<ref>Detlef Köpke, "Für den Frieden nach Bonn", ''Rund um den Kreienbarg'', Nov. 1981</ref> Auch zu Maikundgebungen wurde sie gezeigt.
Ein Stammlokal der SPD im Distrikt Süd befand sich an der Ecke Luther- und Lüdemannstraße; dort sollen bei einem Überfall durch SA-Leute Anfang der 1930er Jahre Genossen ermordet worden sein.<ref>Mdl. Information von [[Ralf Ibs]], die bisher nicht weiter - etwa durch Recherche in der ''[[VZ]]'' - belegt ist.</ref> Eine Gaststätte gab es an dieser Stelle noch bis gegen Ende des Jahrhunderts, zuletzt den "Zauberlehrling".


Außerdem berichtet Hartmut Diester: "Als wir die Spitze der Fahne (Messing SPD) aufarbeiteten, fanden wir in der Hülse einen Schnipsel einer Aufforderung zur Wahlkundgebung in der Humboldtschule vermutlich aus 1947 für unsere Kandidatin [[Frieda Döbel]] für den Wahlkreis XVII."<ref>Mail von Hartmut Diester, 13.2.2014</ref>
Von [[1925]] bis zum Verbot der Partei [[1933]] lag der Vorsitz des Distrikts bei [[Karl Ratz]] - Sohn oder Enkel des bereits erwähnten [[Carl Ratz]].
===Traditionsfahne===
[[Datei:OV Kiel-Süd Fahnenübergabe.jpg|200px|thumb|left|Übergabe der Fahne durch Özlem Ünsal an den Ortsverein, auf dem Foto (v.l.n.r) Lisa Schmaljohann, Florian Bleibaum, Dirk Sievers, Özlem Ünsal, Frank Launert und Jasmin Bauer ]]
[[Datei:Ortsverein Kiel-Süd Fahne 02 skw.jpg|200px|thumb|right|Traditionsfahne des Ortsvereins Kiel-Süd]]Der Ortsverein verfügt über eine Traditionsfahne. Über ihre Herkunft und Bewahrung gibt es folgende Information:
<blockquote>"Im letzten Bundestagswahlkampf [6.3.1983] zeigten auf einer Wahlkampfveranstaltung der SPD Kiel in der Ostseehalle die Ortsvereine ihre Traditionsfahnen. [[Rolf Selzer]] und der Genosse [[Karl Molkenthien]] als Betreuer der Fahne des Ortsvereins Kiel Süd standen mitten im weiten Rund der Halle, als eine Genossin auf diese beiden zukam und sagte: "Das ist ja unsere Fahne!" Und sie erzählte, wie die Fahne, die [[1927]] die Fahnenweihe erhalten hatte, dem Ortsverein erhalten blieb.
Am [[30. Januar]] [[1933]] war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden. Aber schon kurze Zeit später verboten er und seine Partei sämtliche demokratischen Parteien und verfolgten deren Anhänger. Dabei liefen auch die Symbole dieser Parteien Gefahr, vernichtet zu werden. In der Hoffnung auf ein baldiges Ende des nationalsozialistischen Spuks rettete die Familie Bülck die Fahne von Kiel Süd, indem sie sie in dem Zwischenboden ihres Buffets verbarg. Daß ihr Verhalten absolut richtig war, sollte sie nur kurze Zeit später erfahren, als NSDAP-Leute vor der Tür standen und die Fahne beschlagnahmen wollten. Im Vertrauen auf das gute Versteck antwortete Familie Bülck, daß sie die Fahne nicht hätte. Trotzdem wurde auf einer Kieler Werft eine Stahlkassette gebaut, in die man die Fahne legte. Diese vergrub man dann im Garten der Bülcks.
[[Datei:Fahne_OV_Kiel-Süd_02_Ausschnitt_skw.jpg|100px|thumb|left|Spitze des Fahnenstocks]]Durch diese mutige Tat ist dem Ortsverein Kiel Süd diese für ihn so wertvolle Fahne erhalten geblieben. Wir können im Nachhinein nur eines tun: Uns vor der Familie Bülck in Hochachtung und Dankbarkeit verneigen, die in dieser schweren Zeit den Glauben an unsere Idee des demokratischen Sozialismus bewahrt hat.<ref>''Die Traditionsfahne von Kiel-Süd'', ''Rund um den Kreienbarg'', Juni 1986</ref></blockquote>  


[[Datei:Trauerfeier Karl Molkenthien.JPG|thumb|right|250px|Trauerfeier Karl Molkenthien 2014]]Trotzdem scheint die Fahne irgendwann zwischen 1945 und 1980 wieder in Vergessenheit geraten zu sein. [[1980]] oder [[1981]] entdeckte [[Hartmut Diester]], damals OV-Vorsitzender oder Stellvertreter, sie mit Tragegurt und Hülle auf dem Dachboden des [[Walter-Damm-Haus|Walter-Damm-Hauses]].<ref>E-Mail von Hartmut Diester v. 12.2.2014</ref> Sie reiste dann mit einer Gruppe aus dem OV zur Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten am [[10. Oktober]] [[1981]] und sorgte dort für ein gewisses positives Aufsehen.<ref>[[Detlef Köpke]]: ''Für den Frieden nach Bonn'', ''Rund um den Kreienbarg'', Nov. 1981</ref> Auch zu Maikundgebungen wurde sie gezeigt. Sie deckte auch am [[13. Juni]] [[2014]] die Urne von [[Karl Molkenthien]] bei der Trauerfeier auf dem Südfriedhof.


Außerdem berichtet Hartmut Diester:
<blockquote>"Als wir die Spitze der Fahne (Messing SPD) aufarbeiteten, fanden wir in der Hülse einen Schnipsel einer Aufforderung zur Wahlkundgebung in der Humboldtschule vermutlich aus [[1947]] für unsere Kandidatin [[Frieda Döbel]] für den Wahlkreis XVII."<ref>eMail von Hartmut Diester, 13.2.2014</ref></blockquote>


==Aktivitäten==
[[Datei:Kopf Kreienbarg 2014.jpg|300px|thumb|right|Aktueller Kopf der Stadtteilzeitung]]Zwischen [[1981]] und [[2003]] gab der OV die Zeitung ''[[Rund um den Kreienbarg]]'' heraus. Seit [[2014]] erscheint sie wieder, achtseitig, etwa alle vier Monate.


== Aktivitäten ==
Ebenfalls ab 1981 organisierte der OV bis [[2010]] das sommerliche Straßenfest in der Lutherstraße. Im August 2010 konnte es nicht mehr durchgeführt werden. Es entsprach offenbar nicht mehr den Bedürfnissen der Menschen - weder der Organisierenden, die immer weniger wurden, noch des Publikums, denn in diesen Jahren wurden manche Straßen-, Nachbarschafts- oder Stadtteilfeste aufgegeben.
[[Datei:Kopf Kreienbarg 2014.jpg|300px|thumb|right|Aktueller Kopf der Stadtteilzeitung]]Zwischen [[1981]] und [[2002]] gab der OV die Zeitung ''[[Rund um den Kreienbarg]]'' heraus.  


Ebenfalls ab 1981 organisierte der OV bis [[2010]] das Straßenfest in der Lutherstraße. 2010 konnte es nicht mehr durchgeführt werden. Es entsprach offenbar nicht mehr den Bedürfnissen der Menschen - weder der Organisierenden, die immer weniger wurden, noch des Publikums, denn in diesen Jahren wurden manche Straßen-, Nachbarschafts- oder Stadtteilfeste aufgegeben.
In den 1980er Jahren porträtierten die OV-Mitglieder [[John Sanger]] und [[Birgit Hansen]] ihren Genossen [[Karl Molkenthien]] ([[4. November]] [[1923]]-[[28. Mai]] [[2014]]) in einem Videofilm, wo er über seine Kindheit, seine Mitgliedschaft in der [[Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (Jusos)|Juso-Gruppe]] ''[[Wilhelm Spiegel]]'' und die Veränderungen in Partei und Quartier sprach, die er miterlebt hatte.


Ebenfalls in den 1980er Jahren porträtierten die OV-Mitglieder [[John Sanger]] und [[Birgit Hansen]] ihren Genossen [[Karl Molkenthien]], Jahrgang [[1923]], in einem Videofilm, wo er über seine Kindheit, seine Mitgliedschaft in der [[Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (Jusos)|Juso-Gruppe]] ''[[Wilhelm Spiegel]]'' und die Veränderungen in Partei und Quartier sprach, die er miterlebt hatte.
==Kommunalpolitik==
===Ratsversammlung===
[[Datei:Egon Bahr in Kiel.jpg|400px|thumb|right|MdB Egon Bahr spricht am [[25. Februar]] [[1983]] im Bürgertreff Fockstraße zum [[Landtagswahl 1983|Landtagswahlkampf]]. Links OV-Vorsitzender [[Hartmut Diester]] und Landtagskandidat [[Rolf Selzer]], rechts Beisitzer [[Wilhelm Baasch]]. Das Polaroidfoto ist von Bahr signiert.]]Der OV Süd erstreckt sich über zwei Kommunalwahlbezirke: 12 (Hassee-Uhlenkrog) und 13 (Südliche Innenstadt), in denen in der Regel die Direktkandidatinnen und -kandidaten der SPD gewählt wurden.


== Vorstände ==
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
! Jahr !! Vorsitz !! Stellvertretung !! Kasse !! Schriftführung !! Weitere
!Jahr!!WK 12!!WK 13
|-
|[[1972]]/73
|[[Egon Müller]]
|[[Franz Wessler]]
|?
|?
|[[Fritz Koch]], [[Georg Weigershausen]]
|-
|[[1973]] ...
|
|
|
|
|
|-
|[[1980]]/81
|[[Holger Ipsen]]
|[[Hartmut Diester]]
|[[Doris Karow]]
|[[Peter Lund]]
|[[Jens Haass]], [[Karl Molkenthien]], [[Jutta-Lise Peters]]
|-
|[[1981]]/82
|Hartmut Diester
|Jens Haass
|Doris Karow
|Peter Lund
|Holger Ipsen, Karl Molkenthien, Jutta-Lise Peters, [[Timm Peters]]
|-
|[[1982]]/84
|Hartmut Diester
|[[Hans Randl]]
|Doris Karow
|[[Hans-Hermann Feuersenger]]
|Jens Haass, Holger Ipsen, [[Jörg Laufer]] Karl Molkenthien, Timm Peters
|-
|[[1984]]
|Hartmut Diester
|Hans Randl
|[[Matthias Friedemann]]
|Hans-Hermann Feuersenger
|[[Wilhelm Baasch]], [[Bärbel Barthel]], [[Erwin Bold]], Jens Haass, [[Susanne Hinz]], Holger Ipsen, Karl Molkenthien
|-
|1984/85
|Hartmut Diester
|Erwin Bold
|Matthias Friedemann
|Hans-Hermann Feuersenger
|Wilhelm Baasch, Bärbel Barthel, Jens Haass, Susanne Hinz, Holger Ipsen, Karl Molkenthien
|-
|[[1985]]/86
|Hartmut Diester
|Erwin Bold
|unbesetzt
|Hans-Hermann Feuersenger
|Wilhelm Baasch, Bärbel Barthel, Jens Haass, Susanne Hinz, Holger Ipsen, Karl Molkenthien
|-
|[[1986]]/88
|Hartmut Diester
|Erwin Bold
|Hans-Hermann Feuersenger
|[[Hartmut Ohm]]
|Bärbel Barthel, [[Doris Bekeschus]], Jens Haass, Holger Ipsen, [[Silke Jacobsen]], Karl Molkenthien, [[Ullrich Zube]]
|-
|[[1988]]/90
|Hartmut Diester
|[[Jutta Kühl]]
|Doris Bekeschus
|[[Hartmut Ohm]]
|Bärbel Barthel, Erwin Bold, [[Siegrun Fischbach]], [[Gudrun Grote]], Holger Ipsen, Karl Molkenthien, [[John Sanger]]
|-
|[[1990]]/91
|Bärbel Barthel                       
|Siegrun Fischbach, John Sanger
|Doris Bekeschus
|Ullrich Zube
|Hartmut Diester, [[Birgit Hansen]], [[Kerstin Heinius-Hertel]], Jutta Kühl, Karl Molkenthien, Hartmut Ohm
|-
|-
|[[1991]]/92
|[[Kommunalwahl 2018|2018]]||---<ref>Der WK ging für die SPD mit nur 13 Stimmen zu wenig gegenüber den Grünen verloren und wird von [[Timo Dittrich]] betreut.</ref>||[[Falk Stadelmann]]
|Bärbel Barthel                       
|Siegrun Fischbach, John Sanger
|Doris Bekeschus
|Ullrich Zube
|Hartmut Diester, [[Annegret Eggers-Sanger]], Birgit Hansen, Jutta Kühl, Karl Molkenthien, Hartmut Ohm
|-
|-
|[[1992]]/94
|[[2017]]||[[Jasmin Bauer]] (nachgerückt)||
|[[Bernd Aßmann]]                       
|[[Ingrid Rehwinkel]], John Sanger
|Doris Bekeschus
|[[Kira Schneekloth]]
|[[Uwe Dembeck]], Hartmut Diester, [[Christian Drögemüller]], [[Mömün Gürgöz]], Jutta Kühl, [[Barbara Schütt]]
|-
|-
|[[1994]]/95
|[[Kommunalwahl 2013|2013]]||[[Özlem Ünsal]] (bis [[2017]])||[[Jürgen Behr]] (bis [[2014]])<ref>Leider musste er sein Mandat bereits Anfang 2014 aus persönlichen Gründen niederlegen. Bis zu ihrer Wahl in den Landtag betreute [[Özlem Ünsal]] den Wahlkreis mit, danach [[Jasmin Bauer]].</ref>
|Bernd Aßmann
|Ingrid Rehwinkel, [[Ekhard Otto]]
|[[Christian Zeigerer]]
|[[Ralf Ibs]]
|Hartmut Diester, Christian Drögemüller, [[Gabriele Friedrichs]], Jutta Kühl, Karl Molkenthien, [[Anke Pröhl]]
|-
|-
|[[1995]]/96
|[[Kommunalwahl 2008|2008]]||[[Dirk Sievers]]||[[Swenja Robinius]]
|[[Dr. Ulrich Erdmann|Ulrich Erdmann]]
|[[Bernd Krauß]]
|Christian Zeigerer
|Ralf Ibs
|Hartmut Diester, Christian Drögemüller, Gabriele Friedrichs, Jutta Kühl, Karl Molkenthien, Anke Pröhl
|-
|-
|[[1996]]/97
|[[Kommunalwahl 2003|2003]]||[[Heiner Sonderfeld]]||[[Ulrich Erdmann]]
|Dr. Ulrich Erdmann
|Bernd Krauß, [[Nora Münstermann]]
|Christian Zeigerer
|Ralf Ibs
|Hartmut Diester, Christian Drögemüller, Gabriele Friedrichs, Jutta Kühl, Karl Molkenthien, [[Ingrid Rehwinkel]]
|-
|-
|[[1997]]/98
|[[Kommunalwahl 1998|1998]]||[[Hartmut Diester]]||[[Ulrich Erdmann]] (ausgeschieden [[2000]])
|Dr. Ulrich Erdmann
|[[Jasmin Bauer]], [[Frank Deppe]]
|Christian Zeigerer
|Ralf Ibs
|Hartmut Diester, Christian Drögemüller, Gabriele Friedrichs, Jutta Kühl, Karl Molkenthien, Ingrid Rehwinkel
|-
|-
|[[1998]]/99
|[[Kommunalwahl 1994|1994]]||[[Hartmut Diester]]||[[Jutta Kühl]]
|Frank Deppe
|Jutta Kühl, Gabriele Friedrichs
|Christian Zeigerer
|Ralf Ibs
|Jasmin Bauer, Hartmut Diester, Dr. Ulrich Erdmann, Christian Drögemüller, Karl Molkenthien, [[Annegret Wicht]]
|-
|-
|[[1999]]
|[[Kommunalwahl 1990|1990]]||[[Hartmut Diester]]||[[Jutta Kühl]]
|[[Mike Kursawe]]
|Jutta Kühl, Jasmin Bauer
|Christian Zeigerer
|Ralf Ibs
|Hartmut Diester, Christian Drögemüller, Dr. Ulrich Erdmann, Karl Molkenthien, Sven Parthie, Annegret Wicht
|-
|-
|[[1999]]/00
|[[Kommunalwahl 1986|1986]]||[[Holger Ipsen]] (52,0%) (ausgeschieden [[1988]])<ref>Holger Ipsen wurde Direktor der KVAG. Vgl. ''Rund um den Kreienbarg'', August 1988</ref>||[[Jens Haass]] (50,9%) (ausgeschieden [[1988]]<ref>Jens Haass verließ im Frühjahr 1988 die Ratsversammlung, weil er für ein Forschungsjahr in die USA ging. Vgl. ''Rund um den Kreienbarg'', Februar 1988</ref>)
|[[Mustafa Gülaydin]]
|Jutta Kühl, Jasmin Bauer
|Christian Zeigerer
|Ralf Ibs
|Hartmut Diester, Christian Drögemüller, Dr. Ulrich Erdmann, Karl Molkenthien, Sven Parthie, Annegret Wicht
|-
|-
|[[2000]]/01 ...
|[[Kommunalwahl 1982|1982]]||[[Holger Ipsen]]||[[Jens Haass]]
|Mustafa Gülaydin
|Jasmin Bauer, [[Mario Behn]]
|Christian Zeigerer
|[[Norina Ciemnyjewski]]
|Hartmut Diester, Dr. Ulrich Erdmann, [[Hans-Werner Fechner]], Ralf Ibs, [[Petra Voß]], Annegret Wicht
|-
|-
|[[2001]]/02
|[[Kommunalwahl 1978|1978]]||[[Holger Ipsen]]||[[Timm Peters]]
|Mustafa Gülaydin?
|Jasmin Bauer, Mario Behn?
|Christian Zeigerer
|Norina Ciemnyjewski
|Hartmut Diester, Dr. Ulrich Erdmann, Hans-Werner Fechner, Ralf Ibs, Petra Voß
|-
|[[2002]]/03
|Jasmin Bauer
|Petra Voß, [[Dieter Schwichtenberg]]
|Christian Zeigerer
|Norina Ciemnyjewski
|Mario Behn, Hartmut Diester, Dr. Ulrich Erdmann, Hans-Werner Fechner († Juni 2002), Ralf Ibs, Annegret Wicht
|-
|[[2003]] ...
|Jasmin Bauer
|
|
|
|
|-
|[[2012]]/13
|Jasmin Bauer
|[[Dirk Sievers]]
|[[Uwe Dembeck]]
|[[Christiane Buhl]]
|[[Susanne Kalweit]], [[Frank Launert]], [[Andreas Schulz]]
|
|-
|[[2013]]/14
|Jasmin Bauer
|Dirk Sievers
|[[Dr. Silke Schielberg|Silke Schielberg]]
|Christiane Buhl
|[[Marc Fricke]], Susanne Kalweit, Frank Launert
|
|-
|ab [[2014]]
|Jasmin Bauer
|Dirk Sievers
|Dr. Silke Schielberg
|[[Georg Seemann]]
|Marc Fricke, Susanne Kalweit, Frank Launert
|}
|}


== Ratsversammlung ==
===Ortsbeirat===
Der OV Süd erstreckt sich über zwei Kommunalwahlbezirke: 12 (Hassee-Uhlenkrog) und 13 (Südliche Innenstadt), in denen in der Regel die Direktkandidatinnen und -kandidaten der SPD gewählt wurden.
Auch im Ortsbeirat Mitte wirkt der OV Süd tatkräftig mit. Er teilt sich die Sitze mit dem Ortsverein [[Ortsverein West-Altstadt|West-Altstadt]], der ebenfalls zum OBR-Bezirk gehört.


{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
! Jahr !! WK 12 !! WK 13
!Wahljahr!!Anteil!!SPD im OBR!!davon OV Süd
|-
|[[1982]]
|[[Holger Ipsen]]
|[[Jens Haass]]
|-
|-
|[[1986]]
|2014||?%||4||Jasmin Bauer, Frank Launert (nachgerückt)
|Holger Ipsen (52,0%)
|Jens Haass (50,9%)
|-
|-
|[[1988]]
|2013||?%||4||Jasmin Bauer
|[[Helga Hüter]]<ref>Nachgerückt für Holger Ipsen, der Direktor der KVAG wurde. Vgl. ''Rund um den Kreienbarg'', August 1988</ref>
|?<ref>Jens Haass schied im Frühjahr 1988 aus der Ratsversammlung aus, um für ein Forschungsjahr in die USA zu gehen. Vgl. ''Rund um den Kreienbarg'', Februar 1988</ref>
|-
|-
|[[1990]]
|2008||?%||?||Jasmin Bauer, Ralf Ibs
|Hartmut Diester
|Jutta Kühl
|-
|-
|[[1994]]
|2003||?%||?||Norina Cymniejewski, Ralf Ibs
|Hartmut Diester
|Jutta Kühl
|-
|-
|[[1998]]
|1998||?%||6||Christian Drögemüller, Gaby Friedrichs, Jutta Kühl (Vors.), Ralf Ibs
|Hartmut Diester
|Ulrich Erdmann
|-
|-
|[[2000]]
|1994||?%||?||Christian Drögemüller (Vors.),
|[[Hella Lohmann]] ->
|nachgerückt<ref>Nachgerückt für ein ausscheidendes Ratsmitglied.</ref>
|-
|-
|[[2003]]
|1990||?%||6||Bärbel Barthel, Siegrun Fischbach, Karl Molkenthien, Ullrich Zube
|[[Heiner Sonderfeld]]?
|Ulrich Erdmann
|-
|-
|[[2008]]
|1986||48,8%||6||Bärbel Barthel, Erwin Bold, Hartmut Diester, Karl Molkenthien
|[[Dirk Sievers]]
|[[Svenja Robinius]]
|-
|-
|[[2013]]
|1982||?%||5||Hartmut Diester, Karl Molkenthien, Timm Peters (stellv. Vors.)
|[[Özlem Ünsal]]
|[[Jürgen Behr]]<ref>Leider musste er sein Mandat bereits Anfang 2014 aus persönlichen Gründen niederlegen.</ref>
|-
|-
|}
|}


== Ortsbeirat ==
== Siehe auch ==
Auch im Ortsbeirat Mitte wirkt der OV Süd tatkräftig mit. Er teilt sich die Vertretung der SPD mit dem [[Ortsverein Kieler Mitte|OV Kieler Mitte]], der ebenfalls zum OBR-Bezirk gehört.


{| class="wikitable"
* [[Ortsverein Kiel-Süd - Vorstände]]
! Wahljahr !! Anteil !! SPD im OBR !! davon OV Süd
|-
|1982
|?%
|5
|Hartmut Diester, Karl Molkenthien, Timm Peters (stellv. Vors.) 
|-
|1986
|48,8%
|6
|Bärbel Barthel, Erwin Bold, Hartmut Diester, Karl Molkenthien
|-
|1990
|? %
|6
|Bärbel Barthel, Siegrun Fischbach, Karl Molkenthien, Ullrich Zube
|-
|1994
|? %
|?
|Christian Drögemüller (Vors.),
|-
|1998
|? %
|6
|Christian Drögemüller, Gaby Friedrichs, Jutta Kühl (Vors.), Ralf Ibs
|-
|2003
|? %
|?
|Ralf Ibs
|-
|2008
|? %
|?
|Jasmin Bauer, Ralf Ibs
|-
|2013
|? %
|4
|Jasmin Bauer
|-
|}


== Links ==
==Literatur & Links==
*[http://www.spd-net-sh.de/kiel/sued/index.php? Ortsverein Kiel-Süd]
*[https://www.spd-kiel.de/gruppen/kiel-sued/ Homepage OV Kiel-Süd]
*SPD-Distrikt Kiel-Süd: Protokolle 1911-1927 (LASH 384.1/28)


== Quellen ==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />




{{Navigationsleiste Ortsvereine Kiel}}
[[Kategorie:Ortsverein Kiel-Süd]]
[[Kategorie:Ortsverein|Kiel-Süd]]
[[Kategorie:Ortsverein|Kiel-Süd]]
[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Kiel-Süd]]
[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Kiel-Süd]]
[[Kategorie:Kiel|Kiel-Süd]]

Aktuelle Version vom 3. Juni 2024, 10:29 Uhr

Der Ortsverein Kiel-Süd ist eine Gliederung des Kreisverbandes Kiel.

Das Kerngebiet des Ortsvereins bilden heute die Quartiere um Schützenpark und Südfriedhof und das Stormarnviertel. Er wird unter anderem begrenzt durch den Hasseldieksdammer Weg, die Ringstraße, die Kaistraße und den Theodor-Heuss-Ring.

Geschichte

Vorläufer des Ortsvereins war bis zum Verbot 1933 der Distrikt Kiel-Süd, einer der sieben Distrikte des Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel. Er umfasste ein deutlich größeres Gebiet als heute. Die konstituierende Distrikts-Versammlung fand laut Protokollbuch[1] am 21. September 1911 im Gasthaus 'Collosseum' statt. Unter Punkt 1 der Tagesordnung berichtete Edmund Söhnker, Vorsitzender der Kreispartei bis 1912, über "Die Organisation in Groß-Kiel". Unter Punkt 2 wurde er dann mit 267 zu 110 Stimmen zum Distriktsvorsitzenden gewählt, die Genossin Attenberger und die Genossen Wegner und Friedrich Schwarz zu Beisitzern. Letzterer wurde zum Schriftführer bestimmt. Unter dem Punkt "Verschiedenes" wurde beantragt, künftige Vorstandssitzungen möglichst im Gewerkschaftshaus abzuhalten.

Diesem Antrag kam der Vorstand im nächsten Monat nach. Am 5. Oktober tagte er im Gewerkschaftshaus. Nach dem Standardpunkt "Aufnahme neuer Mitglieder" berichtete Carl Ratz vom deutschen Parteitag in Jena, Heinrich Bielenberg vom Provinzial-Parteitag in Eutin. Am 19. Oktober tagte der Vorstand in den 'Centralhallen'. Der Genosse A. Verdiek ging noch einmal auf den Provinzial-Parteitag in Eutin ein und Genosse Wegner wurde für die Pressekommission der Partei vorgeschlagen.

Am 11. Juli 1912 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Edmund Söhnker kandidierte nicht wieder; neuer Vorsitzender war Genosse Fröhlich - vermutlich Oskar Fröhlich, der 1915 auch den Vorsitz der Kreispartei übernahm. Ansonsten blieb der Vorstand unverändert. Am 18. April 1913 wurde Genosse Fröhlich wiedergewählt, Genosse Wegner wurde Stellvertreter und Otto Kühnert Schriftführer. Die Frauen vertrat bis 1915 die Genossin Hilbrecht, danach die Genossin Langbehn[2].

Die weitere Auswertung des Protokollbuches steht noch aus.

Im Distrikt wuchsen mehrere später bedeutende Kieler Sozialdemokraten auf, etwa Wilhelm Kuklinski.

Ein Stammlokal der SPD im Distrikt Süd befand sich an der Ecke Luther- und Lüdemannstraße; dort sollen bei einem Überfall durch SA-Leute Anfang der 1930er Jahre Genossen ermordet worden sein.[3] Eine Gaststätte gab es an dieser Stelle noch bis gegen Ende des Jahrhunderts, zuletzt den "Zauberlehrling".

Von 1925 bis zum Verbot der Partei 1933 lag der Vorsitz des Distrikts bei Karl Ratz - Sohn oder Enkel des bereits erwähnten Carl Ratz.

Traditionsfahne

Übergabe der Fahne durch Özlem Ünsal an den Ortsverein, auf dem Foto (v.l.n.r) Lisa Schmaljohann, Florian Bleibaum, Dirk Sievers, Özlem Ünsal, Frank Launert und Jasmin Bauer
Traditionsfahne des Ortsvereins Kiel-Süd

Der Ortsverein verfügt über eine Traditionsfahne. Über ihre Herkunft und Bewahrung gibt es folgende Information:

"Im letzten Bundestagswahlkampf [6.3.1983] zeigten auf einer Wahlkampfveranstaltung der SPD Kiel in der Ostseehalle die Ortsvereine ihre Traditionsfahnen. Rolf Selzer und der Genosse Karl Molkenthien als Betreuer der Fahne des Ortsvereins Kiel Süd standen mitten im weiten Rund der Halle, als eine Genossin auf diese beiden zukam und sagte: "Das ist ja unsere Fahne!" Und sie erzählte, wie die Fahne, die 1927 die Fahnenweihe erhalten hatte, dem Ortsverein erhalten blieb.

Am 30. Januar 1933 war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden. Aber schon kurze Zeit später verboten er und seine Partei sämtliche demokratischen Parteien und verfolgten deren Anhänger. Dabei liefen auch die Symbole dieser Parteien Gefahr, vernichtet zu werden. In der Hoffnung auf ein baldiges Ende des nationalsozialistischen Spuks rettete die Familie Bülck die Fahne von Kiel Süd, indem sie sie in dem Zwischenboden ihres Buffets verbarg. Daß ihr Verhalten absolut richtig war, sollte sie nur kurze Zeit später erfahren, als NSDAP-Leute vor der Tür standen und die Fahne beschlagnahmen wollten. Im Vertrauen auf das gute Versteck antwortete Familie Bülck, daß sie die Fahne nicht hätte. Trotzdem wurde auf einer Kieler Werft eine Stahlkassette gebaut, in die man die Fahne legte. Diese vergrub man dann im Garten der Bülcks.

Spitze des Fahnenstocks

Durch diese mutige Tat ist dem Ortsverein Kiel Süd diese für ihn so wertvolle Fahne erhalten geblieben. Wir können im Nachhinein nur eines tun: Uns vor der Familie Bülck in Hochachtung und Dankbarkeit verneigen, die in dieser schweren Zeit den Glauben an unsere Idee des demokratischen Sozialismus bewahrt hat.[4]

Trauerfeier Karl Molkenthien 2014

Trotzdem scheint die Fahne irgendwann zwischen 1945 und 1980 wieder in Vergessenheit geraten zu sein. 1980 oder 1981 entdeckte Hartmut Diester, damals OV-Vorsitzender oder Stellvertreter, sie mit Tragegurt und Hülle auf dem Dachboden des Walter-Damm-Hauses.[5] Sie reiste dann mit einer Gruppe aus dem OV zur Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten am 10. Oktober 1981 und sorgte dort für ein gewisses positives Aufsehen.[6] Auch zu Maikundgebungen wurde sie gezeigt. Sie deckte auch am 13. Juni 2014 die Urne von Karl Molkenthien bei der Trauerfeier auf dem Südfriedhof.

Außerdem berichtet Hartmut Diester:

"Als wir die Spitze der Fahne (Messing SPD) aufarbeiteten, fanden wir in der Hülse einen Schnipsel einer Aufforderung zur Wahlkundgebung in der Humboldtschule vermutlich aus 1947 für unsere Kandidatin Frieda Döbel für den Wahlkreis XVII."[7]

Aktivitäten

Aktueller Kopf der Stadtteilzeitung

Zwischen 1981 und 2003 gab der OV die Zeitung Rund um den Kreienbarg heraus. Seit 2014 erscheint sie wieder, achtseitig, etwa alle vier Monate.

Ebenfalls ab 1981 organisierte der OV bis 2010 das sommerliche Straßenfest in der Lutherstraße. Im August 2010 konnte es nicht mehr durchgeführt werden. Es entsprach offenbar nicht mehr den Bedürfnissen der Menschen - weder der Organisierenden, die immer weniger wurden, noch des Publikums, denn in diesen Jahren wurden manche Straßen-, Nachbarschafts- oder Stadtteilfeste aufgegeben.

In den 1980er Jahren porträtierten die OV-Mitglieder John Sanger und Birgit Hansen ihren Genossen Karl Molkenthien (4. November 1923-28. Mai 2014) in einem Videofilm, wo er über seine Kindheit, seine Mitgliedschaft in der Juso-Gruppe Wilhelm Spiegel und die Veränderungen in Partei und Quartier sprach, die er miterlebt hatte.

Kommunalpolitik

Ratsversammlung

MdB Egon Bahr spricht am 25. Februar 1983 im Bürgertreff Fockstraße zum Landtagswahlkampf. Links OV-Vorsitzender Hartmut Diester und Landtagskandidat Rolf Selzer, rechts Beisitzer Wilhelm Baasch. Das Polaroidfoto ist von Bahr signiert.

Der OV Süd erstreckt sich über zwei Kommunalwahlbezirke: 12 (Hassee-Uhlenkrog) und 13 (Südliche Innenstadt), in denen in der Regel die Direktkandidatinnen und -kandidaten der SPD gewählt wurden.

Jahr WK 12 WK 13
2018 ---[8] Falk Stadelmann
2017 Jasmin Bauer (nachgerückt)
2013 Özlem Ünsal (bis 2017) Jürgen Behr (bis 2014)[9]
2008 Dirk Sievers Swenja Robinius
2003 Heiner Sonderfeld Ulrich Erdmann
1998 Hartmut Diester Ulrich Erdmann (ausgeschieden 2000)
1994 Hartmut Diester Jutta Kühl
1990 Hartmut Diester Jutta Kühl
1986 Holger Ipsen (52,0%) (ausgeschieden 1988)[10] Jens Haass (50,9%) (ausgeschieden 1988[11])
1982 Holger Ipsen Jens Haass
1978 Holger Ipsen Timm Peters

Ortsbeirat

Auch im Ortsbeirat Mitte wirkt der OV Süd tatkräftig mit. Er teilt sich die Sitze mit dem Ortsverein West-Altstadt, der ebenfalls zum OBR-Bezirk gehört.

Wahljahr Anteil SPD im OBR davon OV Süd
2014 ?% 4 Jasmin Bauer, Frank Launert (nachgerückt)
2013 ?% 4 Jasmin Bauer
2008 ?% ? Jasmin Bauer, Ralf Ibs
2003 ?% ? Norina Cymniejewski, Ralf Ibs
1998 ?% 6 Christian Drögemüller, Gaby Friedrichs, Jutta Kühl (Vors.), Ralf Ibs
1994 ?% ? Christian Drögemüller (Vors.),
1990 ?% 6 Bärbel Barthel, Siegrun Fischbach, Karl Molkenthien, Ullrich Zube
1986 48,8% 6 Bärbel Barthel, Erwin Bold, Hartmut Diester, Karl Molkenthien
1982 ?% 5 Hartmut Diester, Karl Molkenthien, Timm Peters (stellv. Vors.)

Siehe auch

Literatur & Links

Einzelnachweise

  1. SPD-Distrikt Kiel-Süd: Protokolle 1911-1927 (LASH 384.1/28)
  2. Ob sie zur Familie des späteren Fraktionsvorsitzenden Karl Langbehn gehörte, ist bisher nicht ermittelt.
  3. Mdl. Information von Ralf Ibs, die bisher nicht weiter - etwa durch Recherche in der VZ - belegt ist.
  4. Die Traditionsfahne von Kiel-Süd, Rund um den Kreienbarg, Juni 1986
  5. E-Mail von Hartmut Diester v. 12.2.2014
  6. Detlef Köpke: Für den Frieden nach Bonn, Rund um den Kreienbarg, Nov. 1981
  7. eMail von Hartmut Diester, 13.2.2014
  8. Der WK ging für die SPD mit nur 13 Stimmen zu wenig gegenüber den Grünen verloren und wird von Timo Dittrich betreut.
  9. Leider musste er sein Mandat bereits Anfang 2014 aus persönlichen Gründen niederlegen. Bis zu ihrer Wahl in den Landtag betreute Özlem Ünsal den Wahlkreis mit, danach Jasmin Bauer.
  10. Holger Ipsen wurde Direktor der KVAG. Vgl. Rund um den Kreienbarg, August 1988
  11. Jens Haass verließ im Frühjahr 1988 die Ratsversammlung, weil er für ein Forschungsjahr in die USA ging. Vgl. Rund um den Kreienbarg, Februar 1988