Kommunalwahl 1929: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Kommunalwahl 1929''' zu den Gemeinden und Kreistagen findet zusammen mit der [[Provinziallandtagswahl 1929]] am [[17. November]] statt. Bereits am [[10. November]] findet die Kommunalwahl in Lübeck statt, das nicht Teil der Provinz Schleswig-Holstein ist.
Die '''Kommunalwahl 1929''' zu den Gemeinden und Kreistagen fand zusammen mit der [[Provinziallandtagswahl 1929]] am [[17. November]] statt. Bereits am [[10. November]] fand die Kommunalwahl in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] statt, das nicht Teil der Provinz Schleswig-Holstein war. Schleswig-Holstein bestand aus 18 Landkreisen, 5 Stadtkreisen, 47 Städten und 1297 Landgemeinden.<ref name=":0">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 94</ref>
 
== Ergebnisse vor Ort ==


Zum [[30. September]] [[1928]] wurden die 322 Gutsbezirke in ca. 90 Gemeinden aufgelöst<ref>Gemeinde Schmalensee: ''[http://www.gemeinde-schmalensee.de/seite/276462.html Jahreschronik 1928]'', 30.9.1928</ref>, um die demokratische Selbstverwaltung zu stärken. Die Gutsbezirke waren bisher immer besonders konservativ gewesen. Mit dem Gemeindewahlrecht bekamen die Landarbeiter endlich mehr Rechte, was sich in hervorragenden SPD-Wahlergebnissen bei dieser Kommunalwahl niederschlug. Vielerorts gab es SPD-Mehrheiten oder zumindest starke Minderheiten.<ref name=":0" />


== Einzelergebnisse ==
== Einzelergebnisse ==
*[[Rudolf Katz]] wird Stadtverordneter und Stadtverordnetenvorsteher in [[Ortsverein Altona|Altona (Holstein)]].  
*[[Rudolf Katz]] wurde Stadtverordneter und Stadtverordnetenvorsteher in [[Ortsverein Altona|Altona (Holstein)]].  
*Die [[Ortsverein Büdelsdorf|SPD Büdelsdorf]] erringt 65% (11 von 17 Sitzen) im Gemeinderat.  
*Die [[Ortsverein Büdelsdorf|SPD Büdelsdorf]] errang 65 % (11 von 17 Sitzen) im Gemeinderat.  
*Die [[Ortsverein Eckernförde|SPD in Borby]] erringt vier der neun Sitze in der Gemeindevertretung; [[Richard Vosgerau]] wird Gemeindevorsteher (=Bürgermeister).  
*Die [[Ortsverein Eckernförde|SPD in Borby]] errang vier der neun Sitze in der Gemeindevertretung; [[Richard Vosgerau]] wurde Gemeindevorsteher (=Bürgermeister).  
*[[Helmut Klute]] wird Gemeindevorsteher (=Bürgermeister) von [[Ortsverein Friedrichsgabe|Friedrichsgabe]].  
*[[Helmut Klute]] wurde Gemeindevorsteher (=Bürgermeister) von [[Ortsverein Friedrichsgabe|Friedrichsgabe]].  
*[[Bruno Diekmann]] und [[Andreas Gayk]] werden Stadtverordnete in [[Kreisverband Kiel|Kiel]].  
*[[Bruno Diekmann]] und [[Andreas Gayk]] wurden Stadtverordnete in [[Kreisverband Kiel|Kiel]]. Insgesamt bekam die SPD 27 von 63 Mandaten.
*In [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|Klausdorf]] erreicht der junge Ortsverein ca. 62% der Stimmen und 6 von 9 Sitzen.  
*In [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|Klausdorf]] erreichte der junge Ortsverein ca. 62 % der Stimmen und 6 von 9 Sitzen.  
*[[Eduard Markowski]] wurde bürgerliches Mitglied der [[Ortsverein Kopperpahl und Umgebung|Gemeindevertretung Kronshagen]].  
*[[Eduard Markowski]] wurde bürgerliches Mitglied der [[Ortsverein Kopperpahl und Umgebung|Gemeindevertretung Kronshagen]].  
*In der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Bürgerschaft]] erhält die SPD 34 Sitze;, gewählt werden unter anderen [[Bernhard Kalk]], [[Julius Leber]], [[Otto Passarge]] und [[Fritz Solmitz]].
*In der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Bürgerschaft]] erhielt die SPD 34 Sitze;, gewählt wurden unter anderen [[Bernhard Kalk]], [[Julius Leber]], [[Otto Passarge]] und [[Fritz Solmitz]].
*[[Marie Schmelzkopf]] wird in die Stadtvertretung von [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] gewählt.  
*[[Marie Schmelzkopf]] wurde in die Stadtvertretung von [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] gewählt.
*Die [[Ortsverein Quickborn|SPD Quickborn]] entsendet drei Vertreter ([[Carl Heyer]], [[Wilhelm Kaller]] und [[Paul Dabelstein]]) in die Gemeindevertretung.  
*[[Paul Dölz]] wurde in den Kreistag von [[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]] gewählt.  
*Die [[Ortsverein Schacht-Audorf|SPD Schacht-Audorf]] muss Verluste hinnehmen; es spielt wohl eine Rolle, dass Gemeindevorsteher [[Heinrich Lüthje]] nicht mehr für die SPD kandidierte, sondern als Spitzenkandidat des Kommunalvereins antrat.  
*Die [[Ortsverein Quickborn|SPD Quickborn]] entsandte drei Vertreter in die Gemeindevertretung: [[Paul Dabelstein]], [[Carl Heyer]] und [[Wilhelm Kaller]].  
*Die [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|SPD Schenefeld]] erhält 49,2 % der Stimmen und 4 Mandate.  
*Die [[Ortsverein Schacht-Audorf|SPD Schacht-Audorf]] musste Verluste hinnehmen; es spielte wohl eine Rolle, dass Gemeindevorsteher [[Heinrich Lüthje]] nicht mehr für die SPD kandidierte, sondern als Spitzenkandidat des Kommunalvereins antrat.  
*Die [[Ortsverein Schleswig|SPD Schleswig]] erhält 7 von 18 Mandaten.
*Die [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|SPD Schenefeld]] erhielt 49,2 % der Stimmen und 4 Mandate.  
*[[Paul Dölz]] wird in den Kreistag von [[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]] gewählt.  
*Die [[Ortsverein Schleswig|SPD Schleswig]] erhielt 7 von 18 Mandaten.  
*[[Alfred Ahrens]] wird in den Kreistag des [[Kreisverband Segeberg|Kreises Segeberg]] gewählt.  
*[[Alfred Ahrens]] wurde in den Kreistag des [[Kreisverband Segeberg|Kreises Segeberg]] gewählt.
 
== Links ==
Weitere Einzelergebnisse sind nachlesbar im ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN175315653X_19291118/page/2 Volksblatt für Harburg, Wilhelmsburg und Umgegend]'' und im ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19291118/page/9 Hamburger Echo]'', jeweils vom 18.11.1929.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 25. August 2024, 14:51 Uhr

Die Kommunalwahl 1929 zu den Gemeinden und Kreistagen fand zusammen mit der Provinziallandtagswahl 1929 am 17. November statt. Bereits am 10. November fand die Kommunalwahl in Lübeck statt, das nicht Teil der Provinz Schleswig-Holstein war. Schleswig-Holstein bestand aus 18 Landkreisen, 5 Stadtkreisen, 47 Städten und 1297 Landgemeinden.[1]

Zum 30. September 1928 wurden die 322 Gutsbezirke in ca. 90 Gemeinden aufgelöst[2], um die demokratische Selbstverwaltung zu stärken. Die Gutsbezirke waren bisher immer besonders konservativ gewesen. Mit dem Gemeindewahlrecht bekamen die Landarbeiter endlich mehr Rechte, was sich in hervorragenden SPD-Wahlergebnissen bei dieser Kommunalwahl niederschlug. Vielerorts gab es SPD-Mehrheiten oder zumindest starke Minderheiten.[1]

Einzelergebnisse

Links

Weitere Einzelergebnisse sind nachlesbar im Volksblatt für Harburg, Wilhelmsburg und Umgegend und im Hamburger Echo, jeweils vom 18.11.1929.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 94
  2. Gemeinde Schmalensee: Jahreschronik 1928, 30.9.1928