1924: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[10. Februar]] - In der Wahl zur [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Bürgerschaft]] erreicht die SPD 28 Sitze. Gewählt werden u.a. [[August Haut]], [[Julius Leber]], [[Otto Passarge]] und [[Wilhelm Pieth]].
*[[10. Februar]] - In der Wahl zur [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Bürgerschaft]] erreicht die SPD 28 Sitze. Gewählt werden u.a. [[August Haut]], [[Julius Leber]], [[Otto Passarge]] und [[Wilhelm Pieth]].
*[[19. Februar]] - In [[Ortsverein Russee-Hammer|Russee]] gründet sich der [[Arbeitersport|Turn- und Spielverein Russee]]; erster Vorsitzender wird [[Otto Rehder]].
*[[19. Februar]] - In [[Ortsverein Russee-Hammer|Russee]] gründet sich der [[Arbeitersport|Turn- und Spielverein Russee]]; erster Vorsitzender wird [[Otto Rehder]].
*[[20. Februar]] - Aussperrungen an den Werften: Die Arbeitgeber wollten die Wochenarbeitszeit auf 54 Stunden erhöhen. Die Arbeiterschaft hielt am gerade erst errungenen 8-Stunden-Tag fest. In dieser Zeit verdienten die Arbeiter kein Geld - über Wochen. Die SPD trug Hilfsaktionen zur Unterstützung der Familien mit. Erst im Mai kehren die Arbeiterinnen und Arbeiter wieder in die Betriebe.


==März==
==März==


* 13. März - Der Reichstag wird aufgelöst, weil er nach Auffassung des Reichskanzlers Wilhelm Marx (Zentrum) in seiner Zusammensetzung für schwierige gesetzgeberische Arbeiten nicht mehr geeignet sei. <br />
* [[13. März]] - Der Reichstag wird aufgelöst, weil er nach Auffassung des Reichskanzlers Wilhelm Marx (Zentrum) in seiner Zusammensetzung für schwierige gesetzgeberische Arbeiten nicht mehr geeignet sei. <br />


==April==
==April==
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*[[4. Mai]] - [[Kommunalwahl 1924]].
*[[4. Mai]] - [[Kommunalwahl 1924]].
*[[4. Mai]] - In der [[Reichstagswahl Mai 1924|Reichstagswahl]] muss die SPD leichte Verluste hinnehmen, die links- und rechtsradikalen Kräfte starke Gewinne. Vermutlich in dieser Wahl, möglicherweise auch erst im [[Reichstagswahl Dezember 1924|Dezember]], tritt [[Nanny Kurfürst]] als Kandidatin für den Wahlkreis 14 (Schleswig-Holstein) an, bekommt jedoch keine Mehrheit.
*[[4. Mai]] - In der [[Reichstagswahl Mai 1924|Reichstagswahl]] muss die SPD leichte Verluste hinnehmen, die links- und rechtsradikalen Kräfte starke Gewinne. Vermutlich in dieser Wahl, möglicherweise auch erst im [[Reichstagswahl Dezember 1924|Dezember]], tritt [[Nanny Kurfürst]] als Kandidatin für den Wahlkreis 14 (Schleswig-Holstein) an, bekommt jedoch keine Mehrheit. In [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] kann sich die SPD sogar um 10 % verbessern. Im [[Fürstentum Lübeck]] verliert die SPD rund 5 % ihrer Stimmen.<ref>Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1924/1924-104.pdf Ausgabe vom 5. Mai 1924]</ref>
*[[24. Mai]] - Der Gau Schleswig-Holstein des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners]] gründet sich; maßgeblich am Aufbau beteiligt sind [[Karl Meitmann|'Jack' Meitmann]] und [[Richard Hansen]]. [[Willy Verdieck]] wird Mitglied des Gauvorstandes. [[Oskar Nielsen]] tritt der Organisation bei. In [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]] gründet sich eine Ortsgruppe.
*[[24. Mai]] - Der Gau Schleswig-Holstein des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners]] gründet sich; maßgeblich am Aufbau beteiligt sind [[Karl Meitmann|'Jack' Meitmann]] und [[Richard Hansen]]. [[Willy Verdieck]] wird Mitglied des Gauvorstandes. [[Oskar Nielsen]] tritt der Organisation bei. In [[Ortsverein Büdelsdorf|Büdelsdorf]] gründet sich eine Ortsgruppe.



Version vom 17. Januar 2022, 22:14 Uhr

Parteivorsitzende sind Arthur Crispien, Hermann Müller und Otto Wels, Distriktsvorsitzender in Schleswig-Holstein ist Willy Verdieck.

Reichskanzler ist Wilhelm Marx (Zentrum) an der Spitze einer linksbürgerlichen Koalition aus Zentrum, DDP, DVP und BVP. Die SPD bildet mit 102 Sitzen im Reichstag die größte Fraktion, gefolgt von der USPD mit 84 Sitzen. Nach der Reichstagswahl am 4. Mai regiert eine Koalition aus denselben Parteien, wieder unter Marx. Die SPD bleibt stärkste Fraktion, verliert aber trotz der Wiedervereinigung mit Teilen der USPD zwei Sitze. Die KPD wächst von 4 auf 62 Sitze, die rechtskonservative DNVP von 71 auf 95 Sitze. Die Reichstagswahl vom 7. Dezember bringt eine gewisse Stabilisierung der republiktreuen Parteien; die SPD bleibt mit 131 Sitzen stärkste Fraktion, die KPD verliert 17 Sitze, die DNVP allerdings steigert sich auf 103 Sitze und wird Teil der Regierungskoalition unter Hans Luther (parteilos).

Am 22. Februar gründet die SPD in Magdeburg das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold als Abwehr gegen rechts- und linksradikale Schlägertrupps. Mitte Juli gründet die KPD den "Rotfrontkämpferbund". Rechtsradikale Republikfeinde versammeln sich in Halle zum "Deutschen Tag".

Der Prozess gegen Hitler wegen des Putschversuchs vom November 1923 endet mit einer leichten Festungsstrafe, faktisch ein Freispuch.

Am 21. Januar stirbt Lenin in Moskau.

Januar

Februar

März

  • 13. März - Der Reichstag wird aufgelöst, weil er nach Auffassung des Reichskanzlers Wilhelm Marx (Zentrum) in seiner Zusammensetzung für schwierige gesetzgeberische Arbeiten nicht mehr geeignet sei.

April

Mai

Juni

  • 11. - 14. Juni - Der SPD-Parteitag in Berlin beschließt unter anderem: "[…] Koalitionspolitik sei keine Frage des Prinzips, sondern der Taktik. Das Viel-Parteien-System habe seit der Revolution die Sozialdemokratie im Reich und in den Ländern vielfach gezwungen, mit bürgerlichen Parteien an der Regierung teilzunehmen. Das Interesse der Arbeiterklasse erfordere außenpolitisch die Befriedung Europas, innenpolitisch die Sicherung der Republik gegen den Ansturm der Reaktion. Die Teilnahme an der Regierung müsse die Durchsetzung der Demokratie und die Erfüllung der bürgerlichen Republik mit sozialem Inhalt zum Ziele haben. Sie dürfe deshalb nur unter Abwägung aller Vor- und Nachteile für die Interessen der Minderbemittelten erfolgen, damit die Sicherheit gegeben sei, daß die Arbeiterklasse nicht einseitige Opfer zu bringen habe. Für eine Koalitionspolitik müsse ein Mindestprogramm gegenüber den übrigen Koalitionsparteien gefordert werden. Die Republik müsse verteidigt werden, koste es, was es wolle - mit Leib und Leben. […]"[2]

Juli

August

September

Oktober

November

Dezember

Nicht datiert

Einzelnachweise

  1. Lübecker Volksbote, Ausgabe vom 5. Mai 1924
  2. Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001