2005
In Schleswig-Holstein regiert bis März die SPD in Koalition mit den GRÜNEN unter Ministerpräsidentin Heide Simonis. Die Landtagswahl im Februar verliert die SPD, strebt aber zunächst eine erneute Koalition mit den GRÜNEN an, toleriert vom SSW. Simonis' Wiederwahl scheitert in mehreren Wahlgängen an einer Enthaltung aus dem Regierungslager. Die SPD geht unter Ralf Stegner mit der CDU eine große Koalition ein und wählt Peter-Harry Carstensen (CDU) zum Ministerpräsidenten.
Landesvorsitzender ist Claus Möller.
Im Bund regiert bis zur vorgezogenen Bundestagswahl im September die rot-grüne Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder. Nach der knappen Wahlniederlage geht die SPD mit der CDU eine großen Koalition ein. Angela Merkel (CDU) wird Bundeskanzlerin.
SPD-Vorsitzender Franz Müntefering verzichtet auf eine erneute Kandidatur. Im November wird Matthias Platzeck zu seinem Nachfolger gewählt.
Mit Jahresbeginn treten die als "Hartz IV" bekannten Veränderungen beim Arbeitslosengeld in Kraft. Im Mai tritt Ex-Vorsitzender Oskar Lafontaine aus der SPD aus und unterstützt bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 ein Linksbündnis aus WASG und PDS.
Januar
- 19. Januar - Die Kieler Ortsvereine Nord, Stinkviddel/Ravensberg und Brunswik schließen sich zum Ortsvereins Kieler Mitte zusammen.
Februar
- 9. Februar - 9. Politischer Aschermittwoch in Marne.
- 20. Februar- Landtagswahl 2005. Die SPD verliert 4,4 Prozentpunkte, die CDU gewinnt 5 Prozentpunkte. Eine erneute Koalition mit den GRÜNEN ist rechnerisch nur als Minderheitsregierung bei Tolerierung durch den Südschleswigschen Wählerverband (SSW) der dänischen Minderheit möglich. Dieser Weg wird beschritten. Unter den neu gewählten Abgeordneten sind Detlef Buder, Anette Langner, Regina Poersch, Olaf Schulze und Gitta Trauernicht.
März
- 15. März - Außerordentlicher Landesparteitag in Kiel. Der Koalitionsvertrag mit den GRÜNEN wird verabschiedet.
- 17. März - Ingrid Franzen wird zur 1. Landtagsvizepräsidentin gewählt. Die Wiederwahl von Heide Simonis zur Ministerpräsidentin scheitert viermal an der Stimmenthaltung eines oder einer unbekannten MdL aus dem Regierungslager. Damit besteht die Möglichkeit der Minderheitsregierung nicht mehr; es werden Verhandlungen über eine Große Koalition aufgenommen.
- 18. März - Ministerpräsidentin Heide Simonis gibt vor der Landtagsfraktion eine Erklärung ab. Am selben Tag veröffentlicht Ralf Stegner seinen Offenen Brief an den "Heidemörder".
April
- 16. April - Anette Langner übernimmt von Dieter Swatek den Vorsitz des Kreisverbandes Plön.
- 23. April - Ordentlicher Landesparteitag in Kiel. Der Koalitionsvertrag mit der CDU wird verabschiedet und die turnusgemäßen Vorstandswahlen durchgeführt. Brigitte Fronzek wird 1. stellv. Landesvorsitzende, Andreas Breitner Beisitzer. Heide Simonis, die sich aus der Politik zurückzieht, wird mit Reden von Claus Möller und Willi Piecyk verabschiedet.
- 27. April - Ute Erdsiek-Rave wird Ministerin für Bildung und Frauen sowie stellvertretende Ministerpräsidentin im Kabinett Carstensen I. Heide Simonis scheidet aus dem Landtag aus. Für sie rückt Ulrike Rodust nach. Rolf Fischer verliert den Vorsitz im Europaausschuss, bleibt jedoch Ausschussmitglied und übernimmt den Vorsitz des Fraktionsarbeitskreises Justiz, Arbeit und Europa.
Mai
Juni
Juli
August
- 11. August - Außerordentlicher Landesparteitag in Kiel mit Landeswahlkonferenz.
September
- 18. September - Bundestagswahl 2005. Rot-Grün wird knapp abgewählt, nicht zuletzt, weil die neue Kraft "Linkspartei.PDS" fast 9 Prozent erhält. In Schleswig-Holstein erhält die SPD allerdings 4 Prozent mehr Stimmen als im Bundesdurchschnitt und fast 2 Prozent mehr als die CDU. Sönke Rix und Jörn Thiessen werden neu in den Bundestag gewählt.
Oktober
November
- 15. November - Auf dem Bundesparteitag in Karlsruhe wird Matthias Platzeck zum SPD-Vorsitzenden gewählt.
- 25. November - Der Ortsverein Bredstedt feiert sein 100jähriges Bestehen.
Dezember
Nicht datiert
- Der Bundestag verabschiedet das ÖPP-Beschleunigungsgesetz (Gesetz zur Beschleunigung der Umsetzung von Öffentlich-Privaten Partnerschaften und zur Verbesserung gesetzlicher Rahmenbedingungen der Öffentlich-Privaten Partnerschaften), maßgeblich auf den Weg gebracht von Michael Bürsch, der für die offene Einbeziehung der Wirtschaft bei der Abfassung stark kritisiert wird.
- Michael Bürsch gründet das "Centrum für Corporate Citizenship Deutschland".
- Klaus Buß wird für seine Verdienste um eine innenstadtfreundliche Ansiedlungspolitik zum Kustos des mittelständischen Unternehmertums in Schleswig-Holstein ernannt.
- Andreas Breitner übernimmt den Landesvorsitz der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK).
- Susanne Gaschke veröffentlicht Die Emanzipationsfalle. Erfolgreich, einsam, kinderlos.
- Christiane Küchenhof wird direkt gewählte Bürgermeisterin von Schenefeld bei Hamburg.
- Simone Lange wird stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes Flensburg.
- Bernd Michels verlässt die SPD und tritt in die Linkspartei ein.
- Sönke Rix wird als Nachfolger von Ulrike Mehl Vorsitzender des Kreisverbandes Rendsburg-Eckernförde.
- Eberhard Schmidt-Elsaeßer wird ständiger Vertreter des Staatssekretärs im Justiz-, Arbeits- und Europaministerium.
- Roland Simon gibt den Vorsitz des Ortsvereins Silberstedt an Hans-Christian Koch ab.
- Die Biografie Ferdinand Tönnies. Friese und Weltbürger von Dr. Uwe Carstensen erscheint.
- Lars Winter wird Fachbereichsleiter Zentrale Dienste und Finanzen im neu geschaffenen Amt Ostholstein-Mitte.
- Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte wird grundlegend renoviert.
- Der Kreisverband Nordfriesland wählt Ralf Heßmann als Nachfolger von Ralph Hoyer zum Vorsitzenden.