Richard Hansen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Richard Hansen''', * [[2. August]] [[1887]] in Kiel, † [[5. September]] [[1976]] in Kiel. Werftarbeiter, Parteisekretär. Verheiratet mit [[Lisa Hansen]], 2 Kinder. SPD-Mitglied seit [[1907]].  
'''Richard Hinrich Bernhard Hansen''', * [[2. August]] [[1887]] in Kiel, † [[5. September]] [[1976]] in Kiel. Werftarbeiter, Parteisekretär. SPD-Mitglied seit [[1907]].  


== Werdegang ==
== Werdegang ==
Mit 19 Jahren trat Richard Hansen [[1906]] in die Gewerkschaft ein, vermutlich in den [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Metallarbeiter-Verband Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV)]<ref>''Richard Hansen 80 Jahre alt'', ''Kieler Nachrichten'', 2.8.1967</ref>, im Jahr darauf auch in die SPD.  
Über Richard Hansens Kindheit und Jugend ist bisher nichts ermittelt. Er war Werftarbeiter; mit 19 Jahren trat er [[1906]] in die Gewerkschaft ein, vermutlich in den [https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Metallarbeiter-Verband Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV)]<ref name=":0">''Richard Hansen 80 Jahre alt'', ''Kieler Nachrichten'', 2.8.1967</ref>, im Jahr darauf auch in die SPD.  


[[1920]] wurde er hauptamtlicher Parteisekretär, gleichzeitig zum Mitglied des [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] gewählt. Ab [[1924]] war er Stellvertreter des [[Landesvorsitzende/r|Bezirksvorsitzenden]] [[Willy Verdieck]].<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 25, 551</ref> Zeitweise führte er auch die Geschäfte des 2. Unterbezirks.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 240, jedoch ohne Angabe von Daten.</ref>
[[1923]] heirateten er und [[Lisa Hansen|Lisa Meitmann]], Tochter einer alteingesessenen sozialdemokratischen Familie in Kiel und Schwester von [[Karl Meitmann|"Jack" Meitmann]]. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Richard jr. und Sonja.<ref>Traueranzeige der Familie, Akten Kreisverband Kiel</ref>


[[1923]] heirateten er und [[Lisa Hansen|Lisa Meitmann]], Tochter einer alteingesessenen sozialdemokratischen Familie in Kiel und Schwester von [[Karl Meitmann|"Jack" Meitmann]].
Am [[5. September]] [[1976]] starb er in Kiel.<ref>Standesamt Mitte, Signatur 15.1, Urkunde 708</ref>


In der Anfangszeit der Weimarer Republik war Richard Hansen führend aktiv in der Kieler Arbeiterwehr gegen reaktionäre Kräfte. [[1924]] gehörte er zu den Gründern des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners]]. Aus diesem Anlass lernte er [[Albert Schulz]] kennen. Er blieb Gauführer (=Vorsitzender) im Gau Schleswig-Holstein bis [[1933]]. Anfang 1933 wählte man ihn auch in den Reichsvorstand.
== Partei & Politik ==
[[1920]] machte er die Politik zum Beruf - er wurde hauptamtlicher Parteisekretär, gleichzeitig zum Mitglied des [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] gewählt. Ab [[1924]] war er Stellvertreter des [[Landesvorsitzende/r|Bezirksvorsitzenden]] [[Willy Verdieck]].<ref>{{Martens-45-59}}, S. 25, 551</ref> Zeitweise führte er auch die Geschäfte des 2. Unterbezirks.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 240, jedoch ohne Angabe von Daten.</ref>


Von [[1925]] bis [[1933]] gehörte er als Abgeordneter dem Provinziallandtag der Provinz Schleswig-Holstein an. [[1928]] wurde er zum stellvertretenden Mitglied im Preußischen Staatsrat berufen. Ebenfalls von [[1925]] bis [[1933]] war er Mitglied der Kieler Stadtverordnetenversammlung, vermutlich für [[Ortsverein Holtenau|Holtenau]].<ref>[[Maik Schuhknecht]]: ''Zur Geschichte des SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende?'' (Kiel 2008)</ref>  
Beim [[SPD-Parteitag 1931, Leipzig|Parteitag]] der SPD [[1931]] in Leipzig vertrat er Schleswig-Holstein als Delegierter.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 239</ref>  


Beim Parteitag der SPD [[1931]] in Leipzig vertrat er Schleswig-Holstein als Delegierter.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 239</ref> Anfang [[1933]]) wurde er noch zum Stellvertreter des Ortsvorsitzenden (=Kreisvorsitzenden) [[Otto Eggerstedt]] gewählt.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 26, 551</ref>  
Anfang [[1933]] wurde er zum Stellvertreter von [[Otto Eggerstedt]] im Vorsitz der [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kieler SPD]] gewählt.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 26, 551</ref>  


[[Holger Martens]] rechnet Richard Hansen mit [[Otto Eggerstedt]] und [[Willy Verdieck]] zu den drei bedeutendsten Politikern des Bezirks in der Weimarer Republik.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 241</ref>
=== Reichsbanner ===
[[Datei:Vom Parteitag 1927 in Kiel.png|thumb|left|350px|Richard Hansen 1927 rechts von Otto Eggerstedt (Bildmitte); beide tragen Reichsbanner-Mützen.]]In der Anfangszeit der Weimarer Republik war Richard Hansen führend aktiv in der Kieler Arbeiterwehr gegen reaktionäre Kräfte. [[1924]] gehörte er zu den Gründern des [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanners]]. Dadurch lernte er [[Albert Schulz]] kennen. Er blieb Gauführer (=Vorsitzender) im Gau Schleswig-Holstein bis zum Verbot. Anfang [[1933]] wählte man ihn auch in den Reichsvorstand.
 
Von [[1925]] bis [[1933]] gehörte er als Abgeordneter dem Provinziallandtag der Provinz Schleswig-Holstein an. [[1928]] wurde er zum stellvertretenden Mitglied des Preußischen Staatsrates berufen.
 
Ab [[1926]] war er Mitglied der Kieler Stadtverordnetenversammlung.<ref>[[Maik Schuhknecht|Schuhknecht, Maik]]: ''Zur Geschichte des SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende?'' (Kiel 2008) gibt 1925 und Ortsverein Holtenau an. Im 1925 entstandenen Adressbuch ist er jedoch noch nicht als Stadtverordneter aufgeführt, in Holtenau wurde zudem nur ein SPD-Vertreter gewählt, vermutlich der Lehrer Hermann Hamann. Es handelt sich möglicherweise um eine Namensverwechslung mit dem in Diekmissen lebenden [[Fritz Hansen]].</ref>
 
[[Holger Martens]] rechnet Richard Hansen mit [[Otto Eggerstedt]] und [[Willy Verdieck]] zu den drei bedeutendsten Politikern des Bezirks in der Weimarer Republik.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 241</ref>


== Nationalsozialismus ==
== Nationalsozialismus ==
In der letzten noch als legal angesehenen, wenn auch schon durch Nazi-Terror beeinflussten Wahl am [[12. März]] [[1933]] wurde Richard Hansen noch einmal in den Provinziallandtag gewählt, zusammen mit [[Willy Verdieck]], [[Wilhelm Schweizer]], [[Max Brauer]] und 11 weiteren SPD-Abgeordneten. An der konstituierenden Sitzung vom [[10. April]] nahmen die Genannten jedoch schon nicht mehr teil. Willy Verdieck und Richard Hansen versuchten zunächst, von Hamburg aus die Organisation der SPD im Lande aufrecht zu erhalten, wurden aber - offenbar auf dem Weg, über die "grüne Grenze" nach Dänemark zu flüchten - in Flensburg von SA-Leuten erkannt.<ref>Vgl. [[Maik Schuhknecht]]: ''Zur Geschichte des SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende?'' (Kiel 2008)</ref> Verdieck wurde verhaftet, Hansen entkam nach Dänemark.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 26</ref> Seine Familie konnte ihm [[1940]] dorthin folgen.<ref>Nicole Schultheiß: ''[http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschichte/gehtnichtgibtsnicht/Buch_11_Portraet_Hansen.php "Gehr nicht gibt's nicht"]'' (Kiel 2007), S. 33</ref>  
In der letzten noch als legal angesehenen, wenn auch schon durch Nazi-Terror beeinflussten Wahl am [[12. März]] [[1933]] wurde Richard Hansen noch einmal in den Provinziallandtag gewählt, zusammen mit [[Willy Verdieck]], [[Wilhelm Schweizer]], [[Max Brauer]] und 11 weiteren SPD-Abgeordneten. An der konstituierenden Sitzung vom [[10. April]] nahmen die Genannten jedoch schon nicht mehr teil.  
 
Gemeinsam mit [[Willy Verdieck]] versuchte Richard Hansen zunächst, von Hamburg aus die Organisation der SPD im Lande aufrecht zu erhalten.
<blockquote>"Die Hansens gehörten seit 1933 zu den hervorragenden Ansprechpartnern für [[Widerstand in der NS-Zeit|politische Flüchtlinge aus Deutschland]]; dazu trug auch Lisas Bruder [[Karl Meitmann|Karl 'Jack' Meitmann]] bei, der aus den politischen Auseinandersetzungen während der Weimarer Republik beste Kontakte zu Fischern hatte. Von ihnen vermittelte Fischer-Fahrten über die Ostsee waren eine Fluchtchance für etliche verfolgte Sozialdemokraten. Als dies aufflog, musste die Familie Hansen – getrennt – fliehen."<ref name=":1">Schultheiß, Nicole: ''[https://kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/frauenportraits/buch11_portrait_hansen.php "Geht nicht gibt's nicht"]'' (Kiel 2007), S. 33</ref></blockquote>
[[Willy Verdieck]] und Richard Hansen wurden aber zusammen mit [[Wilhelm Haberlandt]] in Flensburg von SA-Leuten erkannt. Weshalb sie dort waren, ist nicht geklärt: Nach [[Franz Osterroth]]s Darstellung hatten die drei von Hamburg aus Genossen in [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]], [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] und [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] besucht und waren auf dem Weg nach [[Kreisverband Kiel|Kiel]].<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 110</ref> An anderer Stelle heißt es, sie seien auf der Flucht nach Dänemark gewesen.<ref name=":2">Vgl. [[Maik Schuhknecht|Schuhknecht, Maik]]: ''Zur Geschichte des SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende?'' (Kiel 2008)</ref> [[Willy Verdieck]] und [[Wilhelm Haberlandt]] wurden verhaftet, Richard Hansen entkam nach Dänemark.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 26</ref>  
<blockquote>"Auf Anraten u.a. des noch als zuverlässig geltenden Flensburger Kripo-Chefs Hans Hermannsen entschied sich R. Hansen zur Flucht nach Dänemark als einzig möglichem Ausweg. Am folgenden Tag, dem [[15. Mai]], brachte ihn der Fischer Andresen mit seinem Boot zur Kleinen Ochseninsel auf der dänischen Fördeseite. Dorthin hatte der [[ASB|Arbeitersamariterbund (ASB)]] sein für den Rettungsdienst beschafftes Boot vor den Nazis in Sicherheit gebracht. [[Julius Gregersen]], ASB-Vorsitzender [...], übernahm mit diesem Boot den Weitertransport von R. Hansen nach Sønderborg."<ref>[[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]]: ''[https://www.ads-flensburg.de/wa_files/gfh%204%202009.pdf Hans E. Hansen – Hans Flensfelt: Widerständler, Emigrant, Unternehmensgründer]'', in: ''Grenzfriedenshefte'' Heft 4/2009, S. 236 f.</ref> </blockquote>
Seine Familie konnte ihm [[1940]] dorthin folgen.<ref name=":1" />


=== Exil ===
=== Exil ===
Als Leiter des Grenzsekretariats der [[Sopade]] und Geschäftsführer des Matteotti-Komitees der dänischen Sozialdemokraten für politische Flüchtlinge in Kopenhagen ermöglichte Richard Hansen vielen Parteifreunden, sich vor dem Zugriff der Gestapo ebenfalls nach Skandinavien zu retten.<ref>''Richard Hansen 80 Jahre alt'', ''Kieler Nachrichten'', 2.8.1967</ref> Aus dieser Zeit hatte er beste Beziehungen zu führenden dänischen Sozialdemokraten.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 134</ref>  
Als Leiter des Grenzsekretariats der [[Sopade]] und Geschäftsführer des Matteotti-Komitees der dänischen Sozialdemokraten für politische Flüchtlinge in Kopenhagen - zu dessen Aufgaben es gehörte, Flüchtlinge zu überprüfen, bevor sie eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen konnten - ermöglichte Richard Hansen vielen Parteifreunden, sich vor dem Zugriff der Gestapo ebenfalls nach Skandinavien zu retten.<ref name=":0" /> Aus dieser Zeit hatte er beste Beziehungen zu führenden dänischen Sozialdemokraten.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 134</ref> Seine Arbeit wird jedoch auch kritisch gesehen:
<blockquote>"Der tatsächliche Leiter des Matteottikomitees war [...] Richard Hansen, ein extrem rechter Sozialdemokrat, der, soweit es ihm möglich war, nur parteitreue Sozialdemokraten anerkannte (und Gewerkschaftsmitglieder, so daß z. B. auch SAP- und KPO-Mitglieder anerkannt wurden). Er nutzte allerdings seine Stellung dazu aus, um die SPD-Mitgliedschaft unter Druck zu setzen. 'Kompromißlos verfocht Richard Hansen die Auffassung der Exil-SPD in Prag und suchte Kritik seitens der linken Oppositionsgruppen womöglich zu unterbinden'. [...] Die Kopenhagener Gruppe unterstützte auch die Widerstandstätigkeit im Reich - und in diesem Zusammenhang war Richard Hansens harte Linie gewiß von Vorteil."<ref>Callesen, Gerd: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020794/afs-1988-507.pdf Neuere Arbeiten zur Geschichte des deutschsprachigen Exils in Dänemark (Sammelrezension)]''. In: ''Archiv für Sozialgeschichte'' (1988), S. 510</ref></blockquote>


In Dänemark war er für die Koordinierung des Widerstandes in Schleswig-Holstein, Hamburg und Pommern zuständig, unter anderem für die Verbreitung von Druckschriften wie ''Sozialistische Aktion'' oder ''Vorwärts'', die zu Wasser und zu Lande nach Nazi-Deutschland geschmuggelt wurden. Als "Briefkästen" zur Weiterverbreitung dienten unter anderem alte Motorradschläuche; gelegentlich wurden Schriften in Arbeitsämtern, Wohlfahrtsstellen oder Straßenbahnen hinterlassen. Zu seinen Kontaktleuten in Kiel gehörten [[Hans Schröder]] und [[Emil Bandholz]].<ref>Vgl. [[Maik Schuhknecht]]: ''Zur Geschichte des SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende?'' (Kiel 2008)</ref>
In Dänemark war er für die Koordinierung des Widerstandes in Schleswig-Holstein, Hamburg und Pommern zuständig, unter anderem für die Verbreitung von Druckschriften wie ''Sozialistische Aktion'' oder ''Vorwärts'', die zu Wasser und zu Lande nach Nazi-Deutschland geschmuggelt wurden. Als "Briefkästen" zur Weiterverbreitung dienten unter anderem alte Motorradschläuche; gelegentlich wurden Schriften in Arbeitsämtern, Wohlfahrtsstellen oder Straßenbahnen hinterlassen. Zu seinen Kontaktleuten in Kiel gehörten [[Hans Schröder]] und [[Emil Bandholz]].<ref name=":2" />


[[1937]] wurde er ausgebürgert. Bei der Besetzung Dänemarks durch deutsche Truppen am [[9. April]] [[1940]] entkam er mit knapper Not nach Schweden, konnte allerdings die Namenskartei des Matteotti-Komitees mitnehmen, so dass sie den Nazis nicht in die Hände fiel.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 245, S. 248, S. 645 Anm. 553</ref> [[Lisa Hansen]] blieb mit den Kindern zunächst in Dänemark, offenbar weil ihrer Tochter, die mit einer Behinderung geboren war, die weitere Flucht nicht zugemutet werden konnte.<ref>Mündliche Mitteilung von [[Rosa Wallbaum]], die Lisa Hansen gut kannte, an [[Susanne Kalweit]], März 2007.</ref> Oder vielmehr weil ihrer seit einer misslungenen Kinderimpfung behinderten Tochter die Einreise in die USA verwehrt wurde.<ref>Berichtigung durch den Großneffen von Lisa Hansen, Michel Stermann, nach einer mündlichen Mitteilung seines Onkels [[Jack Meitmann]], dem Sohn von [[Karl Meitmann]].</ref>
[[1937]] wurde er ausgebürgert. Bei der Besetzung Dänemarks durch deutsche Truppen am [[9. April]] [[1940]] entkam er mit knapper Not nach Schweden, konnte allerdings die Namenskartei des Matteotti-Komitees mitnehmen, so dass sie den Nazis nicht in die Hände fiel.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 245, S. 248, S. 645 Anm. 553</ref> [[Lisa Hansen]] blieb mit den Kindern zunächst in Dänemark, offenbar weil ihrer Tochter, die infolge einer misslungenen Kinderimpfung behindert war, die Einreise in die USA verwehrt wurde.<ref>So erinnert sich ihr Großneffe Michel Stermann an eine mündliche Mitteilung seines Onkels [[Jack Meitmann]], des Neffen von Lisa Hansen.</ref>


Offenbar war den Nazis sehr daran gelegen, ihn zu fassen. [[Albert Schulz]] berichtet, dass Schweden seinetwegen sehr unter Druck gesetzt worden sei. "Um ihn zu sichern, sandte ihn die schwedische Regierung im Einvernehmen mit den amerikanischen Gewerkschaften auf einem abenteuerlichen Weg über Wladiwostok nach Amerika."<ref>Schulz, Albert: ''[http://oops.uni-oldenburg.de/635/1/668.pdf Erinnerungen eines Sozialdemokraten]'' (Oldenburg 2000), ISBN 3814207580, S. 144</ref>
Offenbar war den Nazis sehr daran gelegen, Richard Hansen zu fassen. [[Albert Schulz]] berichtet, dass Schweden seinetwegen sehr unter Druck gesetzt worden sei. <blockquote>"Um ihn zu sichern, sandte ihn die schwedische Regierung im Einvernehmen mit den amerikanischen Gewerkschaften auf einem abenteuerlichen Weg über Wladiwostok nach Amerika."<ref>Schulz, Albert: ''[http://oops.uni-oldenburg.de/635/1/668.pdf Erinnerungen eines Sozialdemokraten]'' (Oldenburg 2000), ISBN 3814207580, S. 144</ref></blockquote>


So gelangte Richard Hansen über die UdSSR und die Philippinen zunächst nach Los Angeles.<ref>''Richard Hansen 80 Jahre alt'', ''Kieler Nachrichten'', 2.8.1967</ref> [[1943]] arbeitete er als Schiffbauer in New York. Dort gehörte er der ''German Labor Delegation in USA'' (GLD) an, deren Sekretär [[Rudolf Katz]] war.<ref>[http://web.archive.org/web/20120308000913/http://www.gerdgruendler.de/Katz,%20Rudolf.html Gerhard E. Gründler über Rudolf Katz]</ref>  
So gelangte Richard Hansen über die UdSSR und die Philippinen zunächst nach Los Angeles.<ref name=":0" /> [[1943]] arbeitete er als Schiffbauer in New York. Dort gehörte er der ''German Labor Delegation in USA'' (GLD) an, deren Sekretär [[Rudolf Katz]] war.<ref>[http://web.archive.org/web/20120308000913/http://www.gerdgruendler.de/Katz,%20Rudolf.html Gerhard E. Gründler über Rudolf Katz]</ref>  


Die ''Sozialistischen Mitteilungen'' berichteten irrtümlich, Richard Hansen arbeite für den Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) im "Komitee deutscher Gewerkschafter in den USA" von [[1944]] mit, dessen Ziel die Vorbereitung "zum Wiederaufbau einer Gewerkschaftsbewegung im neuen Deutschland und in Europa" war.<ref>''[http://library.fes.de/fulltext/sozmit/1944-065.htm#P148_33910 Sozialistische Mitteilungen - News for German Socialists in England]'', Nr. 65/66, 3.9.1944, S. 15 u. Ed. Anm. 37</ref> Dies wurde später korrigiert, der "bekannte Gewerkschafter" Hansen sei weiterhin Mitglied der GLD. Die Berichterstattung lässt den Schluss zu, dass die neue Organisation als Konkurrenz und unerwünschte Zersplitterung der Kräfte gesehen wurde, vielleicht auch als kommunistisch beeinflusst.<ref>''[http://library.fes.de/fulltext/sozmit/1944-069.htm#P147_33647 Sozialistische Mitteilungen - News for German Socialists in England]'', Nr. 69, Dez. 1944, S. 15</ref>
Die ''Sozialistischen Mitteilungen'' berichteten irrtümlich, Richard Hansen arbeite für den Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) im "Komitee deutscher Gewerkschafter in den USA" von [[1944]] mit, dessen Ziel die Vorbereitung "zum Wiederaufbau einer Gewerkschaftsbewegung im neuen Deutschland und in Europa" war.<ref>''[http://library.fes.de/fulltext/sozmit/1944-065.htm#P148_33910 Sozialistische Mitteilungen - News for German Socialists in England]'', Nr. 65/66, 3.9.1944, S. 15 u. Ed. Anm. 37</ref> Dies wurde später korrigiert, der "bekannte Gewerkschafter" Hansen sei weiterhin Mitglied der GLD. Die Berichterstattung lässt den Schluss zu, dass die neue Organisation als Konkurrenz und unerwünschte Zersplitterung der Kräfte gesehen wurde, vielleicht auch als kommunistisch beeinflusst.<ref>''[http://library.fes.de/fulltext/sozmit/1944-069.htm#P147_33647 Sozialistische Mitteilungen - News for German Socialists in England]'', Nr. 69, Dez. 1944, S. 15</ref>
Richard Hansen weigerte sich immer, über die Zeit der dänischen Emigration und seine Tätigkeit dort zu sprechen. Ausgerechnet einem kommunistischen Autor gelang es Anfang der 1970er Jahre, darüber ein Interview mit ihm zu führen. Die damals geäußerte Hoffnung, er könne eventuell "noch einmal zum Reden gebracht werden unter Verweis auf diese Veröffentlichung, um so noch alles Wissenswerte aus ihm herauszuholen", scheint sich nicht erfüllt zu haben.<ref>Callesen, Gerd: [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00022616/afs-1973-712.pdf Rezension von Madsen, Carl: ''Flygtning 33. Streiflys over Hitlers Danmark'' (København 1972)]. In: ''Archiv für Sozialgeschichte'', S. 713</ref>


== Rückkehr und Wiederaufbau ==
== Rückkehr und Wiederaufbau ==
Anfang [[1946]] ging Richard Hansen wieder nach Stockholm, wo seine Familie inzwischen lebte.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 248</ref> Von dort aus organisierte er ein Komitee zur Hilfeleistung für Deutschland, das vor allem Lebensmittel und Kleidung in zerstörte Gebiete sandte.<ref>''Richard Hansen 80 Jahre alt'', ''Kieler Nachrichten'', 2.8.1967</ref> Seine Rückkehr nach Deutschland gestaltete sich schwierig, nicht nur auf Grund der mangelhaften Kommunikationswege in der frühen Nachkriegszeit, sondern wohl auch, weil aus den Reihen der skandinavischen Emigranten Kritik geäußert wurde. Unter anderem wurde ihm vorgeworfen, beim deutschen Überfall auf Dänemark unvorbereitet gewesen zu sein und die Emigranten dort ihrem Schicksal überlassen zu haben. (Martens räumt allerdings ein, dabei könne es sich um "eine politisch motivierte Diskreditierung" von einzelnen gehandelt haben.) Auch seine als unkritisch wahrgenommene Haltung zur Politik der SPD während der Weimarer Republik war nicht vergessen.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 248, S 645 Anm. 551</ref>
Anfang [[1946]] ging Richard Hansen wieder nach Stockholm, wo seine Familie inzwischen lebte.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 248</ref> Von dort aus organisierte er ein Komitee zur Hilfeleistung für Deutschland, das vor allem Lebensmittel und Kleidung in zerstörte Gebiete sandte.<ref name=":0" /> Seine Rückkehr nach Deutschland gestaltete sich schwierig, nicht nur auf Grund der mangelhaften Kommunikationswege in der frühen Nachkriegszeit, sondern wohl auch, weil aus den Reihen der skandinavischen Emigrierten Kritik geäußert wurde. Unter anderem wurde ihm vorgeworfen, beim deutschen Überfall auf Dänemark unvorbereitet gewesen zu sein und die Emigrierten dort ihrem Schicksal überlassen zu haben.<ref>Martens räumt allerdings ein, dabei könne es sich um "eine politisch motivierte Diskreditierung" durch einzelne gehandelt haben.</ref> Auch seine als unkritisch wahrgenommene Haltung zur Politik der SPD während der Weimarer Republik war nicht vergessen.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 248, S 645 Anm. 551</ref>


Erst Mitte [[1946]] gelang es Richard Hansen, brieflich Kontakt mit dem [[Kreisverband Kiel|Ortsvorstand in Kiel]] aufzunehmen. Man wollte seine Rückkehr, konnte ihm jedoch keinen Arbeitsplatz nachweisen, und der Vorstand war nicht bereit, die Verantwortung für seinen Lebensunterhalt zu tragen. Der [[Ortsverein Rendsburg]] stellte schließlich einen Antrag an den [[Bezirksparteitag 1947, Bad Segeberg|Bezirksparteitag]] am [[7. Juni|7.]]/[[8. Juni]] [[1947]] in Bad Segeberg, dem ehemaligen Spitzenfunktionär die Rückkehr zu ermöglichen. Am [[9. September]] [[1947]] traf er in Kiel ein, zunächst mit einer Aufenthaltsgenehmigung für ein halbes Jahr. Dieser Aufenthalt verlief nicht ohne Irritationen; unter anderem konnte selbst [[Andreas Gayk]] bei seiner Partei nicht durchsetzen, dass Richard Hansen zum Kieler Parteisekretär gewählt wurde.<ref>Die Einzelheiten der Rückkehrbemühungen bei Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 248 f.</ref>
Erst Mitte [[1946]] gelang es Richard Hansen, brieflich Kontakt mit dem [[Kreisverband Kiel|Ortsvorstand in Kiel]] aufzunehmen. Man wollte seine Rückkehr, konnte ihm jedoch keinen Arbeitsplatz nachweisen, und der Vorstand war nicht bereit, die Verantwortung für seinen Lebensunterhalt zu tragen. Der [[Ortsverein Rendsburg]] stellte schließlich einen Antrag an den [[Bezirksparteitag 1947, Bad Segeberg|Bezirksparteitag]] am [[7. Juni|7.]]/[[8. Juni]] [[1947]] in Bad Segeberg, dem ehemaligen Spitzenfunktionär die Rückkehr zu ermöglichen. Am [[9. September]] [[1947]] traf er in Kiel ein, zunächst mit einer Aufenthaltsgenehmigung für ein halbes Jahr. Dieser Aufenthalt verlief nicht ohne Irritationen; unter anderem konnte selbst [[Andreas Gayk]] bei seiner Partei nicht durchsetzen, dass Richard Hansen zum Kieler Parteisekretär gewählt wurde.<ref>Zu den Einzelheiten der Rückkehrbemühungen vgl. {{Martens-45-59}}, S. 248 f.</ref>


[[1948]] kehrten Richard Hansen und seine Familie endgültig nach Kiel zurück. Zwar übernahm er keine Ehrenämter innerhalb der Partei mehr, arbeitete aber als Geschäftsführer der Landtagsfraktion, bis er Ende [[1958]] mit 71 Jahren in den Ruhestand ging.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 216</ref> Zu seinen Aufgaben gehörte dabei die Vermittlung von Referentinnen und Referenten sowie die Organisation von Parteiversammlungen.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 201. Letzteres betraf vermutlich rein die Landesebene.</ref> Als erfahrener Funktionär wurde er an vielem beteiligt, das über seine berufliche Funktion hinausging. So gehörte er zu den mäßigenden Stimmen im Konflikt um den vom Landesverband ausgeschlossenen [[Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF)|Kreisverband Flensburg]].<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 146</ref>
[[1948]] kehrten Richard Hansen und seine Familie endgültig nach Kiel zurück. Zwar übernahm er keine Ehrenämter innerhalb der Partei mehr, arbeitete aber als Geschäftsführer der Landtagsfraktion, bis er Ende [[1958]] mit 71 Jahren in den Ruhestand ging.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 216</ref> Zu seinen Aufgaben gehörte dabei die Vermittlung von Referentinnen und Referenten sowie die Organisation von Parteiversammlungen.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 201. Letzteres betraf vermutlich rein die Landesebene.</ref> Als erfahrener Funktionär wurde er an vielem beteiligt, das über seine berufliche Funktion hinausging. So gehörte er zu den mäßigenden Stimmen im Konflikt um den vom Landesverband ausgeschlossenen [[Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF)|Kreisverband Flensburg]].<ref>{{Martens-45-59}}, S. 146</ref>


[[1949]] unterstützte er [[Andreas Gayk]] gegenüber dem Parteivorstand in seinen Bemühungen, die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] als klar erkennbare Parteizeitung zu erhalten.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 298</ref>
[[1949]] unterstützte er [[Andreas Gayk]] gegenüber dem Parteivorstand in seinen Bemühungen, die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' als klar erkennbare Parteizeitung zu erhalten.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 298</ref>


Nach seiner Rückkehr nach Kiel beriet er auch für den Landesverband die [[Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS)]], die er bis [[1959]] in zahlreichen Wiedergutmachungsverfahren - oft mit Erfolg - unterstützte. <ref>''Richard Hansen 80 Jahre alt'', ''Kieler Nachrichten'', 2.8.1967</ref> Von [[Hans Schröder]] übernahm er den Bezirksvorsitz dieser AG - wann genau, ließ sich bisher nicht feststellen.<ref>Martens, ''Geschichte der SPD'', S. 263</ref>
Nach seiner Rückkehr nach Kiel beriet er für den Landesverband auch die [[Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS)]], die er bis [[1959]] in zahlreichen Wiedergutmachungsverfahren - oft mit Erfolg - unterstützte.<ref name=":0" /> Von [[Hans Schröder]] übernahm er den Bezirksvorsitz dieser AG - wann genau, ließ sich bisher nicht feststellen.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 263</ref>


[[Albert Schulz]] schloss seine im Oktober [[1972]] geschriebene Erinnerung an Richard Hansen mit den Worten: "Er wurde in diesen Tagen 85 Jahre alt, ist geistig und körperlich sehr rüstig und betreut noch immer die Opfer des Faschismus in Schleswig-Holstein."<ref>Schulz, Albert: ''[http://oops.uni-oldenburg.de/635/1/668.pdf Erinnerungen eines Sozialdemokraten]'' (Oldenburg 2000), ISBN 3814207580, S. 144</ref>
[[Albert Schulz]] schloss seine im Oktober [[1972]] geschriebene Erinnerung an Richard Hansen mit den Worten: <blockquote>"Er wurde in diesen Tagen 85 Jahre alt, ist geistig und körperlich sehr rüstig und betreut noch immer die Opfer des Faschismus in Schleswig-Holstein."<ref>Schulz, Albert: ''[http://oops.uni-oldenburg.de/635/1/668.pdf Erinnerungen eines Sozialdemokraten]'' (Oldenburg 2000), ISBN 3814207580, S. 144</ref></blockquote>


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
*[[1963]] Bundesverdienstkreuz
*[[1963]] wurde Richard Hansen das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.


== Stimmen ==
== Stimmen ==
:"Seine Partei schilderte [Richard Hansen] als einen Mann, der immer erfüllt gewesen sei vom Kampf für den Sozialismus und für die demokratische Ordnung. In ihm verkörpere sich ein Stück Geschichte der norddeutschen Arbeiterbewegung."<ref>''Richard Hansen wird 85'', ''Kieler Nachrichten'', 1.8.1972</ref>
<blockquote>"Seine Partei schilderte [Richard Hansen] als einen Mann, der immer erfüllt gewesen sei vom Kampf für den Sozialismus und für die demokratische Ordnung. In ihm verkörpere sich ein Stück Geschichte der norddeutschen Arbeiterbewegung."<ref name=":0" /></blockquote>


== Literatur ==
== Literatur ==
*[[Holger Martens]]: ''Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959'' (2 Bde., Malente 1998)
*[[Holger Martens|Martens, Holger]]: ''Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959'' (2 Bde., Malente 1998)


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


 
[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Hansen, Richard]]
[[Kategorie:Mitglied des Provinziallandtags|Hansen, Richard]]
[[Kategorie:Widerstand|Hansen, Richard]]
[[Kategorie:Widerstand|Hansen, Richard]]
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Aktuelle Version vom 2. März 2024, 19:16 Uhr

Richard Hansen
Richard Hansen
Richard Hansen
Geboren: 2. August 1887
Gestorben: 5. September 1976

Richard Hinrich Bernhard Hansen, * 2. August 1887 in Kiel, † 5. September 1976 in Kiel. Werftarbeiter, Parteisekretär. SPD-Mitglied seit 1907.

Werdegang

Über Richard Hansens Kindheit und Jugend ist bisher nichts ermittelt. Er war Werftarbeiter; mit 19 Jahren trat er 1906 in die Gewerkschaft ein, vermutlich in den Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV)[1], im Jahr darauf auch in die SPD.

1923 heirateten er und Lisa Meitmann, Tochter einer alteingesessenen sozialdemokratischen Familie in Kiel und Schwester von "Jack" Meitmann. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, Richard jr. und Sonja.[2]

Am 5. September 1976 starb er in Kiel.[3]

Partei & Politik

1920 machte er die Politik zum Beruf - er wurde hauptamtlicher Parteisekretär, gleichzeitig zum Mitglied des Bezirksvorstandes gewählt. Ab 1924 war er Stellvertreter des Bezirksvorsitzenden Willy Verdieck.[4] Zeitweise führte er auch die Geschäfte des 2. Unterbezirks.[5]

Beim Parteitag der SPD 1931 in Leipzig vertrat er Schleswig-Holstein als Delegierter.[6]

Anfang 1933 wurde er zum Stellvertreter von Otto Eggerstedt im Vorsitz der Kieler SPD gewählt.[7]

Reichsbanner

Richard Hansen 1927 rechts von Otto Eggerstedt (Bildmitte); beide tragen Reichsbanner-Mützen.

In der Anfangszeit der Weimarer Republik war Richard Hansen führend aktiv in der Kieler Arbeiterwehr gegen reaktionäre Kräfte. 1924 gehörte er zu den Gründern des Reichsbanners. Dadurch lernte er Albert Schulz kennen. Er blieb Gauführer (=Vorsitzender) im Gau Schleswig-Holstein bis zum Verbot. Anfang 1933 wählte man ihn auch in den Reichsvorstand.

Von 1925 bis 1933 gehörte er als Abgeordneter dem Provinziallandtag der Provinz Schleswig-Holstein an. 1928 wurde er zum stellvertretenden Mitglied des Preußischen Staatsrates berufen.

Ab 1926 war er Mitglied der Kieler Stadtverordnetenversammlung.[8]

Holger Martens rechnet Richard Hansen mit Otto Eggerstedt und Willy Verdieck zu den drei bedeutendsten Politikern des Bezirks in der Weimarer Republik.[9]

Nationalsozialismus

In der letzten noch als legal angesehenen, wenn auch schon durch Nazi-Terror beeinflussten Wahl am 12. März 1933 wurde Richard Hansen noch einmal in den Provinziallandtag gewählt, zusammen mit Willy Verdieck, Wilhelm Schweizer, Max Brauer und 11 weiteren SPD-Abgeordneten. An der konstituierenden Sitzung vom 10. April nahmen die Genannten jedoch schon nicht mehr teil.

Gemeinsam mit Willy Verdieck versuchte Richard Hansen zunächst, von Hamburg aus die Organisation der SPD im Lande aufrecht zu erhalten.

"Die Hansens gehörten seit 1933 zu den hervorragenden Ansprechpartnern für politische Flüchtlinge aus Deutschland; dazu trug auch Lisas Bruder Karl 'Jack' Meitmann bei, der aus den politischen Auseinandersetzungen während der Weimarer Republik beste Kontakte zu Fischern hatte. Von ihnen vermittelte Fischer-Fahrten über die Ostsee waren eine Fluchtchance für etliche verfolgte Sozialdemokraten. Als dies aufflog, musste die Familie Hansen – getrennt – fliehen."[10]

Willy Verdieck und Richard Hansen wurden aber zusammen mit Wilhelm Haberlandt in Flensburg von SA-Leuten erkannt. Weshalb sie dort waren, ist nicht geklärt: Nach Franz Osterroths Darstellung hatten die drei von Hamburg aus Genossen in Eckernförde, Schleswig und Flensburg besucht und waren auf dem Weg nach Kiel.[11] An anderer Stelle heißt es, sie seien auf der Flucht nach Dänemark gewesen.[12] Willy Verdieck und Wilhelm Haberlandt wurden verhaftet, Richard Hansen entkam nach Dänemark.[13]

"Auf Anraten u.a. des noch als zuverlässig geltenden Flensburger Kripo-Chefs Hans Hermannsen entschied sich R. Hansen zur Flucht nach Dänemark als einzig möglichem Ausweg. Am folgenden Tag, dem 15. Mai, brachte ihn der Fischer Andresen mit seinem Boot zur Kleinen Ochseninsel auf der dänischen Fördeseite. Dorthin hatte der Arbeitersamariterbund (ASB) sein für den Rettungsdienst beschafftes Boot vor den Nazis in Sicherheit gebracht. Julius Gregersen, ASB-Vorsitzender [...], übernahm mit diesem Boot den Weitertransport von R. Hansen nach Sønderborg."[14]

Seine Familie konnte ihm 1940 dorthin folgen.[10]

Exil

Als Leiter des Grenzsekretariats der Sopade und Geschäftsführer des Matteotti-Komitees der dänischen Sozialdemokraten für politische Flüchtlinge in Kopenhagen - zu dessen Aufgaben es gehörte, Flüchtlinge zu überprüfen, bevor sie eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen konnten - ermöglichte Richard Hansen vielen Parteifreunden, sich vor dem Zugriff der Gestapo ebenfalls nach Skandinavien zu retten.[1] Aus dieser Zeit hatte er beste Beziehungen zu führenden dänischen Sozialdemokraten.[15] Seine Arbeit wird jedoch auch kritisch gesehen:

"Der tatsächliche Leiter des Matteottikomitees war [...] Richard Hansen, ein extrem rechter Sozialdemokrat, der, soweit es ihm möglich war, nur parteitreue Sozialdemokraten anerkannte (und Gewerkschaftsmitglieder, so daß z. B. auch SAP- und KPO-Mitglieder anerkannt wurden). Er nutzte allerdings seine Stellung dazu aus, um die SPD-Mitgliedschaft unter Druck zu setzen. 'Kompromißlos verfocht Richard Hansen die Auffassung der Exil-SPD in Prag und suchte Kritik seitens der linken Oppositionsgruppen womöglich zu unterbinden'. [...] Die Kopenhagener Gruppe unterstützte auch die Widerstandstätigkeit im Reich - und in diesem Zusammenhang war Richard Hansens harte Linie gewiß von Vorteil."[16]

In Dänemark war er für die Koordinierung des Widerstandes in Schleswig-Holstein, Hamburg und Pommern zuständig, unter anderem für die Verbreitung von Druckschriften wie Sozialistische Aktion oder Vorwärts, die zu Wasser und zu Lande nach Nazi-Deutschland geschmuggelt wurden. Als "Briefkästen" zur Weiterverbreitung dienten unter anderem alte Motorradschläuche; gelegentlich wurden Schriften in Arbeitsämtern, Wohlfahrtsstellen oder Straßenbahnen hinterlassen. Zu seinen Kontaktleuten in Kiel gehörten Hans Schröder und Emil Bandholz.[12]

1937 wurde er ausgebürgert. Bei der Besetzung Dänemarks durch deutsche Truppen am 9. April 1940 entkam er mit knapper Not nach Schweden, konnte allerdings die Namenskartei des Matteotti-Komitees mitnehmen, so dass sie den Nazis nicht in die Hände fiel.[17] Lisa Hansen blieb mit den Kindern zunächst in Dänemark, offenbar weil ihrer Tochter, die infolge einer misslungenen Kinderimpfung behindert war, die Einreise in die USA verwehrt wurde.[18]

Offenbar war den Nazis sehr daran gelegen, Richard Hansen zu fassen. Albert Schulz berichtet, dass Schweden seinetwegen sehr unter Druck gesetzt worden sei.

"Um ihn zu sichern, sandte ihn die schwedische Regierung im Einvernehmen mit den amerikanischen Gewerkschaften auf einem abenteuerlichen Weg über Wladiwostok nach Amerika."[19]

So gelangte Richard Hansen über die UdSSR und die Philippinen zunächst nach Los Angeles.[1] 1943 arbeitete er als Schiffbauer in New York. Dort gehörte er der German Labor Delegation in USA (GLD) an, deren Sekretär Rudolf Katz war.[20]

Die Sozialistischen Mitteilungen berichteten irrtümlich, Richard Hansen arbeite für den Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV) im "Komitee deutscher Gewerkschafter in den USA" von 1944 mit, dessen Ziel die Vorbereitung "zum Wiederaufbau einer Gewerkschaftsbewegung im neuen Deutschland und in Europa" war.[21] Dies wurde später korrigiert, der "bekannte Gewerkschafter" Hansen sei weiterhin Mitglied der GLD. Die Berichterstattung lässt den Schluss zu, dass die neue Organisation als Konkurrenz und unerwünschte Zersplitterung der Kräfte gesehen wurde, vielleicht auch als kommunistisch beeinflusst.[22]

Richard Hansen weigerte sich immer, über die Zeit der dänischen Emigration und seine Tätigkeit dort zu sprechen. Ausgerechnet einem kommunistischen Autor gelang es Anfang der 1970er Jahre, darüber ein Interview mit ihm zu führen. Die damals geäußerte Hoffnung, er könne eventuell "noch einmal zum Reden gebracht werden unter Verweis auf diese Veröffentlichung, um so noch alles Wissenswerte aus ihm herauszuholen", scheint sich nicht erfüllt zu haben.[23]

Rückkehr und Wiederaufbau

Anfang 1946 ging Richard Hansen wieder nach Stockholm, wo seine Familie inzwischen lebte.[24] Von dort aus organisierte er ein Komitee zur Hilfeleistung für Deutschland, das vor allem Lebensmittel und Kleidung in zerstörte Gebiete sandte.[1] Seine Rückkehr nach Deutschland gestaltete sich schwierig, nicht nur auf Grund der mangelhaften Kommunikationswege in der frühen Nachkriegszeit, sondern wohl auch, weil aus den Reihen der skandinavischen Emigrierten Kritik geäußert wurde. Unter anderem wurde ihm vorgeworfen, beim deutschen Überfall auf Dänemark unvorbereitet gewesen zu sein und die Emigrierten dort ihrem Schicksal überlassen zu haben.[25] Auch seine als unkritisch wahrgenommene Haltung zur Politik der SPD während der Weimarer Republik war nicht vergessen.[26]

Erst Mitte 1946 gelang es Richard Hansen, brieflich Kontakt mit dem Ortsvorstand in Kiel aufzunehmen. Man wollte seine Rückkehr, konnte ihm jedoch keinen Arbeitsplatz nachweisen, und der Vorstand war nicht bereit, die Verantwortung für seinen Lebensunterhalt zu tragen. Der Ortsverein Rendsburg stellte schließlich einen Antrag an den Bezirksparteitag am 7./8. Juni 1947 in Bad Segeberg, dem ehemaligen Spitzenfunktionär die Rückkehr zu ermöglichen. Am 9. September 1947 traf er in Kiel ein, zunächst mit einer Aufenthaltsgenehmigung für ein halbes Jahr. Dieser Aufenthalt verlief nicht ohne Irritationen; unter anderem konnte selbst Andreas Gayk bei seiner Partei nicht durchsetzen, dass Richard Hansen zum Kieler Parteisekretär gewählt wurde.[27]

1948 kehrten Richard Hansen und seine Familie endgültig nach Kiel zurück. Zwar übernahm er keine Ehrenämter innerhalb der Partei mehr, arbeitete aber als Geschäftsführer der Landtagsfraktion, bis er Ende 1958 mit 71 Jahren in den Ruhestand ging.[28] Zu seinen Aufgaben gehörte dabei die Vermittlung von Referentinnen und Referenten sowie die Organisation von Parteiversammlungen.[29] Als erfahrener Funktionär wurde er an vielem beteiligt, das über seine berufliche Funktion hinausging. So gehörte er zu den mäßigenden Stimmen im Konflikt um den vom Landesverband ausgeschlossenen Kreisverband Flensburg.[30]

1949 unterstützte er Andreas Gayk gegenüber dem Parteivorstand in seinen Bemühungen, die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung als klar erkennbare Parteizeitung zu erhalten.[31]

Nach seiner Rückkehr nach Kiel beriet er für den Landesverband auch die Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS), die er bis 1959 in zahlreichen Wiedergutmachungsverfahren - oft mit Erfolg - unterstützte.[1] Von Hans Schröder übernahm er den Bezirksvorsitz dieser AG - wann genau, ließ sich bisher nicht feststellen.[32]

Albert Schulz schloss seine im Oktober 1972 geschriebene Erinnerung an Richard Hansen mit den Worten:

"Er wurde in diesen Tagen 85 Jahre alt, ist geistig und körperlich sehr rüstig und betreut noch immer die Opfer des Faschismus in Schleswig-Holstein."[33]

Ehrungen

  • 1963 wurde Richard Hansen das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Stimmen

"Seine Partei schilderte [Richard Hansen] als einen Mann, der immer erfüllt gewesen sei vom Kampf für den Sozialismus und für die demokratische Ordnung. In ihm verkörpere sich ein Stück Geschichte der norddeutschen Arbeiterbewegung."[1]

Literatur

  • Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (2 Bde., Malente 1998)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Richard Hansen 80 Jahre alt, Kieler Nachrichten, 2.8.1967
  2. Traueranzeige der Familie, Akten Kreisverband Kiel
  3. Standesamt Mitte, Signatur 15.1, Urkunde 708
  4. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 25, 551
  5. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 240, jedoch ohne Angabe von Daten.
  6. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 239
  7. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 26, 551
  8. Schuhknecht, Maik: Zur Geschichte des SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende? (Kiel 2008) gibt 1925 und Ortsverein Holtenau an. Im 1925 entstandenen Adressbuch ist er jedoch noch nicht als Stadtverordneter aufgeführt, in Holtenau wurde zudem nur ein SPD-Vertreter gewählt, vermutlich der Lehrer Hermann Hamann. Es handelt sich möglicherweise um eine Namensverwechslung mit dem in Diekmissen lebenden Fritz Hansen.
  9. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 241
  10. 10,0 10,1 Schultheiß, Nicole: "Geht nicht gibt's nicht" (Kiel 2007), S. 33
  11. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 110
  12. 12,0 12,1 Vgl. Schuhknecht, Maik: Zur Geschichte des SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende? (Kiel 2008)
  13. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 26
  14. Schunck, Karl-Werner: Hans E. Hansen – Hans Flensfelt: Widerständler, Emigrant, Unternehmensgründer, in: Grenzfriedenshefte Heft 4/2009, S. 236 f.
  15. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 134
  16. Callesen, Gerd: Neuere Arbeiten zur Geschichte des deutschsprachigen Exils in Dänemark (Sammelrezension). In: Archiv für Sozialgeschichte (1988), S. 510
  17. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 245, S. 248, S. 645 Anm. 553
  18. So erinnert sich ihr Großneffe Michel Stermann an eine mündliche Mitteilung seines Onkels Jack Meitmann, des Neffen von Lisa Hansen.
  19. Schulz, Albert: Erinnerungen eines Sozialdemokraten (Oldenburg 2000), ISBN 3814207580, S. 144
  20. Gerhard E. Gründler über Rudolf Katz
  21. Sozialistische Mitteilungen - News for German Socialists in England, Nr. 65/66, 3.9.1944, S. 15 u. Ed. Anm. 37
  22. Sozialistische Mitteilungen - News for German Socialists in England, Nr. 69, Dez. 1944, S. 15
  23. Callesen, Gerd: Rezension von Madsen, Carl: Flygtning 33. Streiflys over Hitlers Danmark (København 1972). In: Archiv für Sozialgeschichte, S. 713
  24. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 248
  25. Martens räumt allerdings ein, dabei könne es sich um "eine politisch motivierte Diskreditierung" durch einzelne gehandelt haben.
  26. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 248, S 645 Anm. 551
  27. Zu den Einzelheiten der Rückkehrbemühungen vgl. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 248 f.
  28. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 216
  29. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 201. Letzteres betraf vermutlich rein die Landesebene.
  30. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 146
  31. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 298
  32. Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 263
  33. Schulz, Albert: Erinnerungen eines Sozialdemokraten (Oldenburg 2000), ISBN 3814207580, S. 144