Kommunalwahl 1929: Unterschied zwischen den Versionen
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*[[Marie Schmelzkopf]] wird in die Stadtvertretung von [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] gewählt. | *[[Marie Schmelzkopf]] wird in die Stadtvertretung von [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] gewählt. | ||
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*Die [[Ortsverein Quickborn|SPD Quickborn]] entsendet drei Vertreter ([[Carl Heyer]], [[Wilhelm Kaller]] und [[Paul Dabelstein]]) in die Gemeindevertretung. | *Die [[Ortsverein Quickborn|SPD Quickborn]] entsendet drei Vertreter ([[Carl Heyer]], [[Wilhelm Kaller]] und [[Paul Dabelstein]]) in die Gemeindevertretung. | ||
*Die [[Ortsverein Schacht-Audorf|SPD Schacht-Audorf]] muss Verluste hinnehmen; es spielt wohl eine Rolle, dass Gemeindevorsteher [[Heinrich Lüthje]] nicht mehr für die SPD kandidierte, sondern als Spitzenkandidat des Kommunalvereins antrat. | *Die [[Ortsverein Schacht-Audorf|SPD Schacht-Audorf]] muss Verluste hinnehmen; es spielt wohl eine Rolle, dass Gemeindevorsteher [[Heinrich Lüthje]] nicht mehr für die SPD kandidierte, sondern als Spitzenkandidat des Kommunalvereins antrat. | ||
*Die [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|SPD Schenefeld]] erhält 49,2 % der Stimmen und 4 Mandate. | *Die [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|SPD Schenefeld]] erhält 49,2 % der Stimmen und 4 Mandate. | ||
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Version vom 3. Dezember 2023, 00:10 Uhr
Die Kommunalwahl 1929 zu den Gemeinden und Kreistagen fand zusammen mit der Provinziallandtagswahl 1929 am 17. November statt. Bereits am 10. November fand die Kommunalwahl in Lübeck statt, das nicht Teil der Provinz Schleswig-Holstein war. Schleswig-Holstein bestand aus 18 Landkreisen, 5 Stadtkreisen, 47 Städten und 1297 Landgemeinden.[1]
Ende 1928 wurden die 322 Gutsbezirke in ca. 90 Gemeinden aufgelöst[2], um die demokratische Selbstverwaltung zu stärken. Die Gutsbezirke waren bisher immer besonders konservativ gewesen. Mit dem Gemeindewahlrecht bekamen die Landarbeiter endlich mehr Rechte, was sich in hervorragenden SPD-Wahlergebnissen bei der Kommunalwahl niederschlug. Vielerorts gab es SPD-Mehrheiten oder zumindest starke Minderheiten.[1]
Ergebnisse vor Ort
Einzelergebnisse
- Rudolf Katz wird Stadtverordneter und Stadtverordnetenvorsteher in Altona (Holstein).
- Die SPD Büdelsdorf erringt 65% (11 von 17 Sitzen) im Gemeinderat.
- Die SPD in Borby erringt vier der neun Sitze in der Gemeindevertretung; Richard Vosgerau wird Gemeindevorsteher (=Bürgermeister).
- Helmut Klute wird Gemeindevorsteher (=Bürgermeister) von Friedrichsgabe.
- Bruno Diekmann und Andreas Gayk werden Stadtverordnete in Kiel.
- In Klausdorf erreicht der junge Ortsverein ca. 62% der Stimmen und 6 von 9 Sitzen.
- Eduard Markowski wurde bürgerliches Mitglied der Gemeindevertretung Kronshagen.
- In der Lübecker Bürgerschaft erhält die SPD 34 Sitze;, gewählt werden unter anderen Bernhard Kalk, Julius Leber, Otto Passarge und Fritz Solmitz.
- Marie Schmelzkopf wird in die Stadtvertretung von Neumünster gewählt.
- Paul Dölz wird in den Kreistag von Norderdithmarschen gewählt.
- Die SPD Quickborn entsendet drei Vertreter (Carl Heyer, Wilhelm Kaller und Paul Dabelstein) in die Gemeindevertretung.
- Die SPD Schacht-Audorf muss Verluste hinnehmen; es spielt wohl eine Rolle, dass Gemeindevorsteher Heinrich Lüthje nicht mehr für die SPD kandidierte, sondern als Spitzenkandidat des Kommunalvereins antrat.
- Die SPD Schenefeld erhält 49,2 % der Stimmen und 4 Mandate.
- Die SPD Schleswig erhält 7 von 18 Mandaten.
- Alfred Ahrens wird in den Kreistag des Kreises Segeberg gewählt.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 94
- ↑ Lübecker Volksbote, 7.10.1929]