Kreisverband Lübeck: Unterschied zwischen den Versionen
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: Senat vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3% | : Senat vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCbecker_Senat_1932_und_1933 Lübecker Senat 1932 und 1933] | ||
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Am [[19. Februar]] kam es in Lübeck zu einer letzten großen Protestaktion gegen die Nazis mit fast | Am [[19. Februar]] [[1933]] kam es in Lübeck nach der Verhaftung von [[Julius Leber]], der sich gegen einen Angriff der Nazis gewehrt hatte, zu einer letzten großen Protestaktion gegen die Nazis mit fast 15.000 Teilnehmenden.<ref>Hans Christian Nissen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay36.pdf#page=19 1933–1945: Widerstand, Verfolgung, Emigration, Anpassung]'' In: ''Demokratische Geschichte'', Band 3(1988), S. 493</ref> | ||
Am [[6. März]] wurden den [[Kreisverband Lübeck|Lübecker]] Senatoren [[August Haut]], [[Albert Henze]], [[Fritz Mehrlein]] und dem Bürgermeister [[Paul Löwigt]] durch die Nazis ihre Ämter genommen. | |||
Durch das "Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich" der Nazis wurde zum [[1. Juli]] die Zahl der Sitze in der Bürgerschaft von 80 auf 50 reduziert; auf die SPD entfielen 20 Sitze. Da sie am [[22. Juni]] verboten worden war, spielte dies für sie keine Rolle mehr. | Durch das "Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich" der Nazis wurde zum [[1. Juli]] die Zahl der Sitze in der Bürgerschaft von 80 auf 50 reduziert; auf die SPD entfielen 20 Sitze. Da sie am [[22. Juni]] verboten worden war, spielte dies für sie keine Rolle mehr. |
Version vom 4. März 2020, 19:54 Uhr
Der Kreisverein, später Kreisverband Lübeck der SPD wurde im September 1945 wiedergegründet. Er umfasst aktuell 17 Ortsvereine mit über 1.000 Mitgliedern.
Geschichte der Arbeiter*innenbewegung in Lübeck
Seit 1866 gibt es in Lübeck eine sozialdemokratische Parteiorganisation, zuletzt bis 1933 unter dem Namen "Sozialdemokratischer Verein". Bis 1945 gehörte Lübeck nicht zu Schleswig-Holstein, sondern war als Freie und Hansestadt ein Gliedstaat des Deutschen Reiches. Ab 1933 wurde es gemeinsam mit Mecklenburg von einem nationalsozialistischen "Reichsstatthalter" regiert. 1937 entzogen die Nazis der Stadt die Reichsfreiheit und gliederten sie in die preußische Provinz Schleswig-Holstein ein. Es gibt also keine gemeinsame sozialdemokratische Tradition von Lübeck und Schleswig-Holstein, was einige der Anfangsschwierigkeiten von 1945 erklären mag.
Bürgerschaft und Senat[1]
Vor 1919
Es wurden jedes Jahr Teile der Bürgerschaft neu gewählt.
- 1905 - Theodor Schwartz, Rudolf Wissell
- 1907 - Johannes Stelling
- 1909 - Gustav Ehlers, Paul Hoff, Paul Löwigt
- 1913 - Albert Henze
1919 - 1933
Ab 1919 wurden mit einer Verfassungsänderung feste Legislaturperioden eingeführt, für die die gesamte Bürgerschaft neu gewählt wurde.
1. Legislaturperiode (Wahl 9. Februar 1919): SPD 42 Sitze
- darunter: William Bromme, August Haut, Karl Meyer und Theodor Schwartz (Alterspräsident)
- Senat vgl. Lübecker Senat von 1919 bis 1921
2. Legislaturperiode (Wahl 13. November 1921): SPD 39 Sitze
- darunter: August Haut, Julius Leber, Karl Meyer, Otto Passarge
- Senat vgl. Lübecker Senat von 1921 bis 1924
3. Legislaturperiode (Wahl 10. Februar 1924): SPD 28 Sitze
- darunter: August Haut, Julius Leber, Otto Passarge, Wilhelm Pieth
- Senat vgl. Lübecker Senat von 1924 bis 1926
4. Legislaturperiode (Wahl 14. November 1926[2]): SPD 35 Sitze
- darunter: August Haut (1926 Wortführer, 1928 Senator), Julius Leber, Otto Passarge, Wilhelm Pieth, Fritz Solmitz
- Senat vgl. Lübecker Senat von 1926 bis 1929
5. Legislaturperiode (Wahl 10. November 1929): SPD 34 Sitze
- darunter: Bernhard Kalk, Julius Leber, Otto Passarge, Fritz Solmitz
- Senat vgl. Lübecker Senat von 1929 bis 1932
6. Legislaturperiode (Wahl 13. November 1932): SPD 29 Sitze
- darunter: Bernhard Kalk, Julius Leber, Otto Passarge, Fritz Solmitz
- Senat vgl. Lübecker Senat 1932 und 1933
NS-Diktatur
Am 19. Februar 1933 kam es in Lübeck nach der Verhaftung von Julius Leber, der sich gegen einen Angriff der Nazis gewehrt hatte, zu einer letzten großen Protestaktion gegen die Nazis mit fast 15.000 Teilnehmenden.[3]
Am 6. März wurden den Lübecker Senatoren August Haut, Albert Henze, Fritz Mehrlein und dem Bürgermeister Paul Löwigt durch die Nazis ihre Ämter genommen.
Durch das "Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich" der Nazis wurde zum 1. Juli die Zahl der Sitze in der Bürgerschaft von 80 auf 50 reduziert; auf die SPD entfielen 20 Sitze. Da sie am 22. Juni verboten worden war, spielte dies für sie keine Rolle mehr.
Wiederaufbau nach 1945
Anfang September 1945 wurde zunächst gemeinsam mit den Kommunisten die "Arbeiterpartei Lübeck" gegründet. Da sich aber der Bezirksvorstand für eine eigenständige SPD aussprach, wurde doch wieder eine SPD in Lübeck gegründet. Am 3. Januar 1946 wurde die Gründung von der britischen Militärregierung genehmigt.[4]
Dabei war die Lübecker SPD in zunächst 8 Distrikte gegliedert. Durch die Neuaufteilung der Kreisgebiete erhöhte sich 1951 in Lübeck die Zahl der Distrikte von 8 auf 23.[5][6]
Parteijubiläum
Zum 150jährigen Bestehen der Lübecker SPD im Jahr 2016 gab es von diversen Lübecker Arbeitsgemeinschaften und dem Kreisvorstand viele Veranstaltungen und Aktionen zur geschichtlichen Aufarbeitung. Dabei wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die Frage gelegt, "woher wir kommen und wohin wir noch gehen können". An vielen Veranstaltungen wirkten Kulturschaffende der Lübecker Szene mit - ein Sinnbild für die historisch enge Verbundenheit der Sozialdemokratie mit Kultur- und Bildungsschaffenden.
Mitgliederentwicklung
Die Lübecker SPD ist eine Mitgliederpartei. In den letzten Jahrzehnten war sie - wie die Gesamtpartei und wie andere Parteien - mit großen Mitgliederverlusten konfrontiert. Der Anteil der weiblichen Mitglieder liegt ungeachtet aller Maßnahmen für Geschlechtergerechtigkeit weiterhin bei einem guten Drittel.
- 1968 - 3594 Mitglieder (1085 w = 30,2%, 2509 m = 69,8%) [7]
- 1978 - 3120 Mitglieder (966 w = 31%, 2154 m = 69%)
- 1983 - 2478 Mitglieder
- 1988 - 2578 Mitglieder
- 1993 - 2324 Mitglieder (807 w = 34,7%, 1517 m = 65,3%)
- 1998 - 1817 Mitglieder (629 w = 34,6%, 1188 m = 65,4%)
- 2003 - 1505 Mitglieder
Literatur
- Burchardt, Rainer: Alte Marschrichtung, DIE ZEIT, 14.2.1975
- Meyenborg, Ulrich: Die Lübecker SPD von 1968 bis 2003. 35 Jahre im Rahmen von Ereignissen, Zahlen und Fakten (Lübeck 2005) ISBN 9783795012694
- Osterroth, Franz: Chronik der Lübecker Sozialdemokratie 1866 -1972 (Lübeck 1973)
Links
Kreisverband Lübeck |
Gegründet: 1866 als ADAV |
Wiedergegründet: 1945 |
Vorsitzende/r: Thomas Rother |
Homepage: http://spdluebeck.de |
Überblick
Gremien
Arbeitsgemeinschaften, Arbeitskreise, Foren
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Aktuell:
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Wahlen & Abgeordnete
Arbeiterbewegung
Presse & Medien
Personen
- Kreisvorsitzende: Karl Albrecht | Wolfgang Baasch | Jürgen Busack | Paul Bromme | Wilhelm Geusendam | August Heine | Reinhold Hiller | Ulrich Meyenborg | Rüdiger Möbusz | Thomas Rother | Peter Tieß
- BürgermeisterInnen: Jan Lindenau (ab 2018) | Bernd Saxe | Michael Bouteiller | Werner Kock | Otto Passarge | Emil Helms | Paul Löwigt
- StadtpräsidentInnen: Gabriele Schopenhauer | Peter Oertling | Charlotte Harnack (stellv.) | Ingeborg Sommer | August Heine | Werner Kock | Otto Passarge
- Landtagsabgeordnete: Kerstin Metzner | Thomas Rother | Hans Müller | Wolfgang Baasch | Gisela Böhrk | Renate Gröpel | Bernd Saxe | Rüdiger Möbusz | Sigrid Warnicke | Ulrich Meyenborg | | Jürgen Busack | Hans-Jürgen Wolter | Heinz Lund | Erich Eltermann | Paul Bromme | Elly Linden | Erwin Riegel | Hans Schwichtenberg | Hermann Lüdemann | Hans Oldorf | August Haut | Otto Passarge
- Bundestagsabgeordnete: Gabriele Hiller-Ohm | Reinhold Hiller | Björn Engholm | Paul Bromme
Orte
Quellen
- ↑ Lt. Wikipedia: Portal:Lübeck/Projekt Bürgerschaft 1848-1937
- ↑ Vollständige Liste der Bürgerschaft siehe Wikipedia: Lübecker Bürgerschaft 1927
- ↑ Hans Christian Nissen: 1933–1945: Widerstand, Verfolgung, Emigration, Anpassung In: Demokratische Geschichte, Band 3(1988), S. 493
- ↑ Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 79
- ↑ Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998), Bd. 1, S. 190
- ↑ Youtube: 150 Jahre SPD Schleswig-Holstein, 7.3.2013, Erinnerung Charlotte Harnack
- ↑ Alle Angaben 1968-2003 aus Ulrich Meyenborg, Die Lübecker SPD von 1968 bis 2003
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