Ortsverein Pinneberg: Unterschied zwischen den Versionen

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===Weitere bekannte Mitglieder===
===Weitere bekannte Mitglieder===
*[[Emma Bohnemann]]
*[[Emilie Helm]]
*[[Anna Ipsen]]
*[[Alice Larm]]
*[[Alice Larm]]
*[[Bruno Möwius]] (ehem. Bürgervorsteher)
*[[Bruno Möwius]] (ehem. Bürgervorsteher)
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*[[Angela Trabold]]
*[[Angela Trabold]]
*[[Willi Wulf]] (ehem. Ortsvereinsvorsitzender und Bürgervorsteher)
*[[Willi Wulf]] (ehem. Ortsvereinsvorsitzender und Bürgervorsteher)
Frauen aus der Geschichte des OV<ref>Aus: ''[https://www.pinneberg.de/fileadmin/user_upload/stadtarchiv/artikel/pinneberg_lexikon_stand_2017_01_24.pdf Pinneberg-Lexikon]''</ref>:
[[Emma Bohnemann]], geb. Dolna * [[28. November]] [[1900]] in Bärn/Mähren, † [[16. Januar]] [[1993]] in Pinneberg, SPD-Politikerin "der ersten Stunde". Sie war von [[1946]] bis [[1970]] Mitglied der Pinneberger Ratsversammlung sowie des Pinneberger Kreistages, engagierte sich in der allgemeinen Wohlfahrtspflege, der Müttererholung, im Schulwesen und in der Jugendpflege. Sie war Vorsitzende der SPD-Frauengruppe der Stadt von 1946-1965. Nach dem Tode ihres Mannes [[Hermann Bohnemann]] [[1965]] übernahm sie auch noch den Posten der Hauptkassiererin. 35 Jahre lang war sie Vorstandsmitglied in der Pinneberger SPD, [[1976]] wurde sie zur Ehrenvorsitzenden gewählt.<ref>[http://www.spdpinneberg.de/index.php/inhalte-26/articles/id-1945-1964.html Ortsverein Pinneberg: Parteigeschichte 1945-1964]</ref> Durch ihre Mitgliedschaft in der SPD-Frauengruppe auf Kreis- und Landesebene prägte sie die Frauenpolitik der SPD über viele Jahre. Benennung der Emma-Bohnemann-Straße durch Beschluss der Ratsversammlung vom [[16. Dezember]] [[1999]].<ref>Siehe auch [http://archiv.bieneh.de/fileadmin/templates/bieneh.de/img/letters/130315_RB_01_13.pdf ''Rosenblätter'' 1/2013]</ref>
[[Emilie Helm]] geb. Czichi, * [[7. Januar]] [[1891]] in Wotenick/Pommern, † [[1975]] in Pinneberg<ref>[http://www.spdpinneberg.de/index.php/inhalte-26/articles/id-1945-1964.html Ortsverein Pinneberg: Parteigeschichte 1945-1964]</ref>.
Emilie Helm war Sozialdemokratin und gründete [[1925]] zusammen mit [[Anna Ipsen]] die Pinneberger Arbeiterwohlfahrt. Frau Helm war bis [[1933]] (Daten nicht genau ermittelt) Stadtverordnete in Pinneberg. Noch [[1933]] wurde sie zur 1. Vorsitzenden der Sozialistischen Frauengruppe gewählt. [[1944]] wurde Emilie Helm bei der [[Aktion Gewitter|Aktion "Gitter"]] in einem Kieler Gefängnis inhaftiert.
[[Anna Ipsen]] geb. Pink, * [[16. Mai]] [[1889]] in Raisdorf † [[13. Juli]] [[1980]] in Pinneberg.
Anna Ipsen war Sozialdemokratin und gründete [[1925]] zusammen mit Emilie Helm die Pinneberger Arbeiterwohlfahrt. 1944 wurde Anna Ipsen bei der [[Aktion Gewitter|Aktion "Gewitter"]] in einem Kieler Gefängnis inhaftiert. Sie kam durch eine Petition ihrer Tochter frei.


==BürgermeisterInnen==
==BürgermeisterInnen==
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*[[24. April]] [[1950]] - [[Henry Glissmann]]
*[[24. April]] [[1950]] - [[Henry Glissmann]]
*Dezember [[1945]] - [[Richard Köhn]] (ehrenamtlich) (nach ihm ist die Richard-Köhn-Straße benannt)
*Dezember [[1945]] - [[Richard Köhn]] (ehrenamtlich) (nach ihm ist die Richard-Köhn-Straße benannt)
*[[19. August]] [[1923]]-[[1933]] - [[Wilhelm Burmeister]] († [[1965]]; nach ihm wurde durch Beschluss der RV am [[29. November]] [[1972]] die Burmeisterallee benannt, bis 1972 Burmeisterpromenade)<ref>Aus: ''[https://www.pinneberg.de/fileadmin/user_upload/stadtarchiv/artikel/pinneberg_lexikon_stand_2017_01_24.pdf Pinneberg-Lexikon]''</ref>
*[[19. August]] [[1923]]-[[1933]] - [[Wilhelm Burmeister]] († [[1965]]; nach ihm wurde durch Beschluss der RV am [[29. November]] [[1972]] die Burmeisterallee benannt, bis 1972 Burmeisterpromenade)<ref>Aus: ''[https://www.pinneberg.de/index.php?La=1&NavID=3471.283&object=med,3471.1015.1.PDF Pinneberg-Lexikon]'', abgerufen 17.3.2025</ref>


==Geschichte==
==Geschichte==
Eine ausführliche Geschichte des Ortsvereins ist auf dessen Homepage unter [http://spdpinneberg.de/index.php/parteigeschichte.html Geschichte des Ortsvereins] zu finden.
Eine ausführliche Geschichte des Ortsvereins war bis etwa [[2024]] auf dessen Homepage unter [http://spdpinneberg.de/index.php/parteigeschichte.html Geschichte des Ortsvereins] zu finden, [[2025]] leider nicht mehr.


Dort nicht enthalten ist, dass Mitte [[1911]] die bürgerliche Politik in Pinneberg versuchte, durch Erhöhung der Einkommensgrenzen im Dreiklassenwahlrecht ihre Mehrheiten vor den sozialdemokratischen Wählerschichten am unteren Ende des Einkommensspektrums zu schützen.  
Dort nicht enthalten war, dass Mitte [[1911]] die bürgerliche Politik in Pinneberg versuchte, durch Erhöhung der Einkommensgrenzen im Dreiklassenwahlrecht ihre Mehrheiten vor den sozialdemokratischen Wählerschichten am unteren Ende des Einkommensspektrums zu schützen.  
<blockquote>"Und die Herren haben gleich ganze Arbeit gemacht, sie beschlossen, den Wahlzensus auf die nach der Städteordnung höchst zulässige Einkommensgrenze von 1500 M. zu erhöhen. Seit [[1905]] ist das schon die zweite Zensuserhöhung, damals wurde der Zensus von 600 auf 1050 M. heraufgesetzt. [Trotzdem] war es unseren Genossen doch mit der Zeit gelungen, drei Sozialdemokraten ins Stadtparlament hineinzuwählen. Nun drohte der Stadt natürlich der Untergang, denn, so sagte der Bürgermeister [...], daß ein sehr großer Zuwachs von stimmberechtigten Bürgern zu verzeichnen sei. Dieser Zuwachs komme hauptsächlich der Sozialdemokratie zugute. Er müsse deshalb an die Mitglieder der städtischen Kollegien die Mahnung richten, jetzt, wo sie noch die Macht in Händen hätten, den Zensus auf 1500 M. zu erhöhen. Die bürgerlichen Vertreter hörten die zornige Protestrede unseres Genossen gegen den beabsichtigten Wahlrechtsraub mit gesenkten Häuptern an, wußten kein Wort der Erwiderung zu sagen, stimmten dann aber geschlossen für den Wahlrechtsraub."<ref>[http://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW28166&page=1 ''Noch ein Wahlrechtsraub in Schleswig-Holstein'']'',''Vorwärts'', 19.7.1911''</ref></blockquote>
<blockquote>"Und die Herren haben gleich ganze Arbeit gemacht, sie beschlossen, den Wahlzensus auf die nach der Städteordnung höchst zulässige Einkommensgrenze von 1500 M. zu erhöhen. Seit [[1905]] ist das schon die zweite Zensuserhöhung, damals wurde der Zensus von 600 auf 1050 M. heraufgesetzt. [Trotzdem] war es unseren Genossen doch mit der Zeit gelungen, drei Sozialdemokraten ins Stadtparlament hineinzuwählen. Nun drohte der Stadt natürlich der Untergang, denn, so sagte der Bürgermeister [...], daß ein sehr großer Zuwachs von stimmberechtigten Bürgern zu verzeichnen sei. Dieser Zuwachs komme hauptsächlich der Sozialdemokratie zugute. Er müsse deshalb an die Mitglieder der städtischen Kollegien die Mahnung richten, jetzt, wo sie noch die Macht in Händen hätten, den Zensus auf 1500 M. zu erhöhen. Die bürgerlichen Vertreter hörten die zornige Protestrede unseres Genossen gegen den beabsichtigten Wahlrechtsraub mit gesenkten Häuptern an, wußten kein Wort der Erwiderung zu sagen, stimmten dann aber geschlossen für den Wahlrechtsraub."<ref>[http://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW28166&page=1 ''Noch ein Wahlrechtsraub in Schleswig-Holstein'']'',''Vorwärts'', 19.7.1911''</ref></blockquote>



Aktuelle Version vom 17. März 2025, 21:48 Uhr

Der Ortsverein Pinneberg ist eine Gliederung im Kreisverband Pinneberg. Er wurde am 19. März 1865 als Gemeinde des ADAV gegründet.[1]

Im Dezember 2000 vergab der Ortsverein den Boschen-Schmitt-Geick-Preis für Zivilcourage. Er ist nach Heinrich Boschen, Wilhelm Schmitt und Heinrich Geick benannt, die während der NS-Herrschaft in Pinneberg Widerstand leisteten und dies mit ihrem Leben bezahlten. Der mit 2000 € dotierte Preis wurde an einen Taxifahrer vergeben, der am Pinneberger Bahnhof einem Afrikaner zu Hilfe gekommen war, als der von einer Gruppe angegriffen wurde.[2]

Vorsitz

Ehrenvorsitzende

Weitere bekannte Mitglieder

BürgermeisterInnen

Geschichte

Eine ausführliche Geschichte des Ortsvereins war bis etwa 2024 auf dessen Homepage unter Geschichte des Ortsvereins zu finden, 2025 leider nicht mehr.

Dort nicht enthalten war, dass Mitte 1911 die bürgerliche Politik in Pinneberg versuchte, durch Erhöhung der Einkommensgrenzen im Dreiklassenwahlrecht ihre Mehrheiten vor den sozialdemokratischen Wählerschichten am unteren Ende des Einkommensspektrums zu schützen.

"Und die Herren haben gleich ganze Arbeit gemacht, sie beschlossen, den Wahlzensus auf die nach der Städteordnung höchst zulässige Einkommensgrenze von 1500 M. zu erhöhen. Seit 1905 ist das schon die zweite Zensuserhöhung, damals wurde der Zensus von 600 auf 1050 M. heraufgesetzt. [Trotzdem] war es unseren Genossen doch mit der Zeit gelungen, drei Sozialdemokraten ins Stadtparlament hineinzuwählen. Nun drohte der Stadt natürlich der Untergang, denn, so sagte der Bürgermeister [...], daß ein sehr großer Zuwachs von stimmberechtigten Bürgern zu verzeichnen sei. Dieser Zuwachs komme hauptsächlich der Sozialdemokratie zugute. Er müsse deshalb an die Mitglieder der städtischen Kollegien die Mahnung richten, jetzt, wo sie noch die Macht in Händen hätten, den Zensus auf 1500 M. zu erhöhen. Die bürgerlichen Vertreter hörten die zornige Protestrede unseres Genossen gegen den beabsichtigten Wahlrechtsraub mit gesenkten Häuptern an, wußten kein Wort der Erwiderung zu sagen, stimmten dann aber geschlossen für den Wahlrechtsraub."[5]

Am 8. Juli 1869 fand eine Mitgliederversammlung mit Gästen aus Hamburg, Ottensen und Altona statt. Der Verein bekannte sich an diesem Tag deutlich zum ADAV.[6]

Literatur

Links

Einzelnachweise

  1. Auf der Homepage des Ortsvereins wird irrtümlich die Abkürzung SAP verwendet; aus dem dazu gezeigten Zeitungsausschnitt wird aber deutlich, dass es um eine Gemeinde des ADAV ging.
  2. SPD ehrte Klaus Wegener mit dem Boschen-Schmitt-Geick-Preis, Hamburger Abendblatt, 5.12.2000
  3. Daebeler, Andreas/Willhuhn, Julian: Ja zur Bürgermeister-Brücke, Pinneberger Tageblatt, 30.3.2013
  4. Aus: Pinneberg-Lexikon, abgerufen 17.3.2025
  5. Noch ein Wahlrechtsraub in Schleswig-Holstein,Vorwärts, 19.7.1911
  6. Social-Demokrat - Tagesausgabe, 25.7.1869