Kommunalwahl 1990: Unterschied zwischen den Versionen
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25. März 1990 | Die '''Kommunalwahl 1990''' fand am [[25. März]] [[1990]] statt. Der Wahlkampf der SPD stand unter dem Motto "Mit den Menschen, die hier leben". Sie verbesserte ihr Ergebnis um 2,6 % und wurde mit 42,9 % landesweit erstmals stärkste Kraft. | ||
[[ | == Ausgangslage == | ||
Im Licht der Barschel-Affäre hatte die SPD Schleswig-Holstein bei der [[Landtagswahl 1988]] 54,8 % geholt. Seither regierte sie unter Ministerpräsident [[Björn Engholm]] mit absoluter Mehrheit. Diese Stärke konnte die SPD jedoch nicht auf die Kommunen übertragen. Der Landesvorsitzende [[Gerd Walter]] analysierte im Rechenschaftsbericht: | |||
: "Die Kommunalwahl 1990 und die [[Bundestagswahl 1990]] haben gezeigt, daß die schleswig-holsteinische SPD noch über keine strukturelle Mehrheitsfähigkeit in diesem Lande verfügt. Den Einfluß der Sozialdemokratischen Partei zu mehren, die Meinungsführerschaft in den zentralen politischen Fragen zu übernehmen und damit auch in Zukunft die führende politische Kraft Schleswig-Holsteins zu sein, das bleibt die Aufgabe über diesen [[Landesparteitag 1990, Büsum|Landesparteitag]] hinaus."<ref>SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1990, S. ?</ref> | |||
== Rechenschaftsbericht == | |||
Im Rechenschaftsbericht [[1989]]-[[1990]] hieß es über die Kommunalwahl weiter: | |||
: "[Mit ihrem Motto] wollte die [[Landesverband|schleswig-holsteinische SPD]] deutlich machen: Kommunalpolitik darf nicht über die Köpfe der Menschen hinweggehen, sondern sie muß mit den Bürgerinnen und Bürgern die kommunale Gemeinschaft gestalten. | |||
: Mit dem Wahlergebnis wurde dieser politische Ansatz und die erfolgreiche kommunalpolitische Arbeit der schleswig-holsteinischen SPD bestätigt. Die SPD wurde erstmals in den letzten 40 Jahren stärkste kommunalpolitische Kraft in Schleswig-Holstein. Sie erreichte 42,9 % (+ 2,6 %), während die CDU mit 41,3 % (- 2,9 %) auf den zweiten Platz verwiesen wurde. | |||
: In keinem der Kreise verfügt die CDU nach dieser Wahl mehr über eine absolute Mehrheit. Die SPD konnte ihre absolute Mehrheit in den kreisfreien Städten [[Kreisverband Kiel|Kiel]] und [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] ausbauen. Die SPD hat in allen Kreisen — mit Ausnahme des [[Kreisverband Nordfriesland|Kreisverbands Nordfriesland]] — Zugewinne zu verzeichnen. | |||
: In den Wochen vor dem Wahltag wurden vom Landesverband ca. 400 Wahlkampfveranstaltungen mit organisiert, an denen Landesminister, Staatssekretäre, Mitglieder des Landesvorstands und Landtagsabgeordnete teilnahmen. | |||
: Zwei Höhepunkte bildeten der Auftritt von [[Oskar Lafontaine]] am [[6. März]] in der Kieler Ostseehalle und die Abschlußveranstaltung mit [[Hans-Jochen Vogel]] am [[20. März]] in der Bad Oldesloer Stormarnhalle. | |||
: Mit über 50000 Plakaten, einer halben Million Flugblätter und 10000 Aufklebern, die den Gliederungen zur Verfügung gestellt wurden, sowie der ''[[Sozialdemokratische Zeitungen|Zeitung am Sonntag]]'' in einer Auflage von jeweils mehr als 500000 erreichte der Kommunalwahlkampf eine neue Dimension. | |||
: Der Kommunalwahlkampf war in jeder Hinsicht ein ungewöhnlicher Wahlkampf. Ungewöhnlich deshalb, weil die [[Deutschlandpolitik]] und die Ereignisse in der DDR das bestimmende Thema dieses Wahlkampfes waren. Die CDU hat versucht, in infamer und wahrheitswidriger Weise durch eine Gleichsetzung von SPD und SED von der Entwicklung in der DDR zu profitieren. | |||
: Dennoch kann aufgrund einer Analyse der Einzelergebnisse festgestellt werden, daß letztlich lokale Ereignisse ausschlaggebend für das Abschneiden der Partei waren. So positiv das Abschneiden der SPD bei dieser Wahl auch war, ergibt eine genauere Analyse, daß der schleswig-holsteinischen SPD nach wie vor die strukturelle Mehrheit in diesem Lande fehlt und daß es nicht gelungen ist, die Wählerschichten, die wir bei der [[Landtagswahl 1987]] und [[Landtagswahl 1988|88]] binden konnten, nun auch bei der Kommunalwahl zu halten. | |||
: Durch vielfältige und teilweise sehr schwierige Bemühungen im Vorfeld der Kommunalwahl ist es gelungen sicherzustellen, daß die Zahl der weiblichen Kreistagsabgeordneten der SPD verdoppelt werden konnte. Ca. 30 % der Kreistagsabgeordneten der SPD sind nunmehr Frauen."<ref>SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1990, S. ?</ref> | |||
Die [[AsF]] ergänzte: | |||
: "Bei den Listenaufstellungen zur Kommunalwahl hat es im allgemeinen große Bemühungen gegeben, möglichst viele Frauen zu berücksichtigen. In den großen Städten und in den Kreisparlamenten konnte der Frauenanteil von etwa 15 Prozent auf 30 Prozent verdoppelt werden. Damit ist zwar das Ziel von 40 Prozent nicht erreicht, aber ein großer Fortschritt erzielt worden."<ref>SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1990, S. ?</ref> | |||
Im Rechenschaftsbericht [[1989]]-[[1991]] wurden noch einige Zahlen ergänzt: | |||
: "Wir stellen mittlerweile 172 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen in Schleswig-Holstein, darunter 31 hauptamtliche. Nach Plön ist es nunmehr auch in Ostholstein gelungen, das Amt des Landrates durch einen Sozialdemokraten zu besetzen. Die Zeiten der kommunalen Alleinherrschaft der CDU sind in Schleswig-Holstein vobei!"<ref>SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1991</ref> | |||
== Ergebnis == | |||
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! Landesergebnis<ref>Statistikamt Nord: [http://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Wahlen/Schleswig-Holstein/Wahlen_seit_1947/Wahlen-SH_seit_1947-Stimmen_prozentual.pdf Wahlen in Schleswig-Holstein seit 1947]</ref> | |||
! Änderung zu 1986 | |||
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Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein: 69,4 % | |||
=== Ergebnisse vor Ort === | |||
Viele neue Kommunalpolitiker*innen zogen in die Kreis- und Gemeindevertretungen ein: | |||
*[[Gudrun Kockmann-Schadendorf]] in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]]. | |||
*[[Sandra Redmann]] in [[Ortsverein Bad Schwartau|Bad Schwartau]]. | |||
*[[Beate Raudies]] in [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]. | |||
*[[Maria Merta]] in [[Ortsverein Groß-Vollstedt|Groß-Vollstedt]]; sie wurde später stellv. Bürgermeisterin. | |||
*[[Roswitha Müllerwiebus]] in [[Ortsverein Hasloh|Hasloh]]. | |||
*[[Henner Biallowons]] (für [[Ortsverein Kiel-Suchsdorf|Suchsdorf]]), [[Ingrid Jöhnk]] (für [[Ortsverein Russee|Russee]]) und [[Lutz Kühlmorgen]] in [[Kreisverband Kiel|Kiel]]. | |||
*[[Gabriele Hiller-Ohm]] in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]]. | |||
*[[Bernd Schröder]] in [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]]. | |||
*[[Kai Vogel]] in [[Ortsverein Preetz|Preetz]]. | |||
*[[Andreas Beran]] und [[Anja Hille]] in den [[Kreisverband Segeberg|Segeberger Kreistag]]. | |||
*[[Gisela Matte]] in den Kreistag von [[Kreisverband Rendsburg-Eckernförde|Rendsburg-Eckernförde]]. | |||
Die [[Ortsverein Holtsee|SPD Holtsee]] lag mit 35,6 % wie immer hinter der CDU (52,9 %), aber weit vor der Wählergemeinschaft (11,4 %). | |||
In [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] verteidigte die SPD ihre absolute Mehrheit, in [[Ortsverein Hasloh|Hasloh]] (mit fast der Hälfte der Mandate), [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] (mit der Hälfte der Mandate), [[Ortsverein Schönberg|Schönberg]] und [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld (Kreis Pinneberg)]] wurde sie wieder stärkste Partei. | |||
[[Ortsverein Hasloh|Hasloh]] erhielt den ersten sozialdemokratischen Bürgermeister seiner Geschichte, [[Klaus Rösner]]. | |||
In [[Ortsverein Westerrönfeld|Westerrönfeld]] konnte die SPD die meisten Stimmen und wieder acht von 17 Sitzen auf sich verbuchen. Mit der Stimme der FDP wurde [[Elke Heinz]] neue Bürgermeisterin. | |||
[[Kommunalwahlen in Kiel|Ergebnisse in Kiel]] | |||
'''Ergebnisse im Kieler Umland'''<ref>''Kieler Nachrichten'', 26.3.1990</ref> | |||
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! '''Gemeinde''' | |||
! '''Wahlbet.''' | |||
! '''SPD''' | |||
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! '''FDP''' | |||
! '''Wählergem.''' | |||
! '''Wählergem.''' | |||
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! '''Altenholz''' | |||
| 75,8 % | |||
| 34,9 % (7) | |||
| 37,6 % (7) | |||
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| 9,9 % (2) | |||
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! '''Blumenthal''' | |||
| 78,5 % | |||
| 45,6 % (5) | |||
| 14,7 % (1) | |||
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| 5,3 % (-) | |||
| 20,0 % (2) | |||
| 14,2 % (1) | |||
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! '''Böhnhusen''' | |||
| 76,0 % | |||
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| 60,1 % (6) | |||
| 39,8 % (3) | |||
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! '''Flintbek''' | |||
| 73,0 % | |||
| 45,8 % (9) | |||
| 35,6 % (7) | |||
| 7,2 % (1) | |||
| | |||
| 11,2 % (2) | |||
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|- | |||
! '''Heikendorf''' | |||
| 77,0 % | |||
| 39,8 % (8) | |||
| 43,0 % (9) | |||
| 8,2 % (1) | |||
| 9,2 % (1) | |||
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|- | |||
! '''Klausdorf''' | |||
| 78,4 % | |||
| 39,4 % (9) | |||
| 24,9 % (5) | |||
| 8,3 % (1) | |||
| | |||
| 27,5 % (6) | |||
| | |||
|- | |||
! '''Kronshagen''' | |||
| 77,0 % | |||
| 43,5 % (10) | |||
| 50,1 % (12) | |||
| | |||
| 6,4 % (1) | |||
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|} | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
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Aktuelle Version vom 21. August 2023, 02:19 Uhr
Die Kommunalwahl 1990 fand am 25. März 1990 statt. Der Wahlkampf der SPD stand unter dem Motto "Mit den Menschen, die hier leben". Sie verbesserte ihr Ergebnis um 2,6 % und wurde mit 42,9 % landesweit erstmals stärkste Kraft.
Ausgangslage
Im Licht der Barschel-Affäre hatte die SPD Schleswig-Holstein bei der Landtagswahl 1988 54,8 % geholt. Seither regierte sie unter Ministerpräsident Björn Engholm mit absoluter Mehrheit. Diese Stärke konnte die SPD jedoch nicht auf die Kommunen übertragen. Der Landesvorsitzende Gerd Walter analysierte im Rechenschaftsbericht:
- "Die Kommunalwahl 1990 und die Bundestagswahl 1990 haben gezeigt, daß die schleswig-holsteinische SPD noch über keine strukturelle Mehrheitsfähigkeit in diesem Lande verfügt. Den Einfluß der Sozialdemokratischen Partei zu mehren, die Meinungsführerschaft in den zentralen politischen Fragen zu übernehmen und damit auch in Zukunft die führende politische Kraft Schleswig-Holsteins zu sein, das bleibt die Aufgabe über diesen Landesparteitag hinaus."[1]
Rechenschaftsbericht
Im Rechenschaftsbericht 1989-1990 hieß es über die Kommunalwahl weiter:
- "[Mit ihrem Motto] wollte die schleswig-holsteinische SPD deutlich machen: Kommunalpolitik darf nicht über die Köpfe der Menschen hinweggehen, sondern sie muß mit den Bürgerinnen und Bürgern die kommunale Gemeinschaft gestalten.
- Mit dem Wahlergebnis wurde dieser politische Ansatz und die erfolgreiche kommunalpolitische Arbeit der schleswig-holsteinischen SPD bestätigt. Die SPD wurde erstmals in den letzten 40 Jahren stärkste kommunalpolitische Kraft in Schleswig-Holstein. Sie erreichte 42,9 % (+ 2,6 %), während die CDU mit 41,3 % (- 2,9 %) auf den zweiten Platz verwiesen wurde.
- In keinem der Kreise verfügt die CDU nach dieser Wahl mehr über eine absolute Mehrheit. Die SPD konnte ihre absolute Mehrheit in den kreisfreien Städten Kiel und Neumünster ausbauen. Die SPD hat in allen Kreisen — mit Ausnahme des Kreisverbands Nordfriesland — Zugewinne zu verzeichnen.
- In den Wochen vor dem Wahltag wurden vom Landesverband ca. 400 Wahlkampfveranstaltungen mit organisiert, an denen Landesminister, Staatssekretäre, Mitglieder des Landesvorstands und Landtagsabgeordnete teilnahmen.
- Zwei Höhepunkte bildeten der Auftritt von Oskar Lafontaine am 6. März in der Kieler Ostseehalle und die Abschlußveranstaltung mit Hans-Jochen Vogel am 20. März in der Bad Oldesloer Stormarnhalle.
- Mit über 50000 Plakaten, einer halben Million Flugblätter und 10000 Aufklebern, die den Gliederungen zur Verfügung gestellt wurden, sowie der Zeitung am Sonntag in einer Auflage von jeweils mehr als 500000 erreichte der Kommunalwahlkampf eine neue Dimension.
- Der Kommunalwahlkampf war in jeder Hinsicht ein ungewöhnlicher Wahlkampf. Ungewöhnlich deshalb, weil die Deutschlandpolitik und die Ereignisse in der DDR das bestimmende Thema dieses Wahlkampfes waren. Die CDU hat versucht, in infamer und wahrheitswidriger Weise durch eine Gleichsetzung von SPD und SED von der Entwicklung in der DDR zu profitieren.
- Dennoch kann aufgrund einer Analyse der Einzelergebnisse festgestellt werden, daß letztlich lokale Ereignisse ausschlaggebend für das Abschneiden der Partei waren. So positiv das Abschneiden der SPD bei dieser Wahl auch war, ergibt eine genauere Analyse, daß der schleswig-holsteinischen SPD nach wie vor die strukturelle Mehrheit in diesem Lande fehlt und daß es nicht gelungen ist, die Wählerschichten, die wir bei der Landtagswahl 1987 und 88 binden konnten, nun auch bei der Kommunalwahl zu halten.
- Durch vielfältige und teilweise sehr schwierige Bemühungen im Vorfeld der Kommunalwahl ist es gelungen sicherzustellen, daß die Zahl der weiblichen Kreistagsabgeordneten der SPD verdoppelt werden konnte. Ca. 30 % der Kreistagsabgeordneten der SPD sind nunmehr Frauen."[2]
Die AsF ergänzte:
- "Bei den Listenaufstellungen zur Kommunalwahl hat es im allgemeinen große Bemühungen gegeben, möglichst viele Frauen zu berücksichtigen. In den großen Städten und in den Kreisparlamenten konnte der Frauenanteil von etwa 15 Prozent auf 30 Prozent verdoppelt werden. Damit ist zwar das Ziel von 40 Prozent nicht erreicht, aber ein großer Fortschritt erzielt worden."[3]
Im Rechenschaftsbericht 1989-1991 wurden noch einige Zahlen ergänzt:
- "Wir stellen mittlerweile 172 Bürgermeister und Bürgermeisterinnen in Schleswig-Holstein, darunter 31 hauptamtliche. Nach Plön ist es nunmehr auch in Ostholstein gelungen, das Amt des Landrates durch einen Sozialdemokraten zu besetzen. Die Zeiten der kommunalen Alleinherrschaft der CDU sind in Schleswig-Holstein vobei!"[4]
Ergebnis
Landesergebnis[5] | Änderung zu 1986 | |
---|---|---|
SPD | 42,9 % | +2,6 |
CDU | 41,3 % | -2,9 |
FDP | 6,1 % | +1,7 |
Grüne | 6,0 % | -1,7 |
SSW | 1,6 % | -0,1 |
Sonstige | 2,1 % |
Wahlbeteiligung in Schleswig-Holstein: 69,4 %
Ergebnisse vor Ort
Viele neue Kommunalpolitiker*innen zogen in die Kreis- und Gemeindevertretungen ein:
- Gudrun Kockmann-Schadendorf in Bad Bramstedt.
- Sandra Redmann in Bad Schwartau.
- Beate Raudies in Elmshorn.
- Maria Merta in Groß-Vollstedt; sie wurde später stellv. Bürgermeisterin.
- Roswitha Müllerwiebus in Hasloh.
- Henner Biallowons (für Suchsdorf), Ingrid Jöhnk (für Russee) und Lutz Kühlmorgen in Kiel.
- Gabriele Hiller-Ohm in Lübeck.
- Bernd Schröder in Pinneberg.
- Kai Vogel in Preetz.
- Andreas Beran und Anja Hille in den Segeberger Kreistag.
- Gisela Matte in den Kreistag von Rendsburg-Eckernförde.
Die SPD Holtsee lag mit 35,6 % wie immer hinter der CDU (52,9 %), aber weit vor der Wählergemeinschaft (11,4 %).
In Neumünster verteidigte die SPD ihre absolute Mehrheit, in Hasloh (mit fast der Hälfte der Mandate), Schleswig (mit der Hälfte der Mandate), Schönberg und Schenefeld (Kreis Pinneberg) wurde sie wieder stärkste Partei.
Hasloh erhielt den ersten sozialdemokratischen Bürgermeister seiner Geschichte, Klaus Rösner.
In Westerrönfeld konnte die SPD die meisten Stimmen und wieder acht von 17 Sitzen auf sich verbuchen. Mit der Stimme der FDP wurde Elke Heinz neue Bürgermeisterin.
Ergebnisse im Kieler Umland[6]
Gemeinde | Wahlbet. | SPD | CDU | GRÜNE | FDP | Wählergem. | Wählergem. |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Altenholz | 75,8 % | 34,9 % (7) | 37,6 % (7) | 6,7 % (1) | 9,9 % (2) | 10,8 % (2) | |
Blumenthal | 78,5 % | 45,6 % (5) | 14,7 % (1) | 5,3 % (-) | 20,0 % (2) | 14,2 % (1) | |
Böhnhusen | 76,0 % | 60,1 % (6) | 39,8 % (3) | ||||
Flintbek | 73,0 % | 45,8 % (9) | 35,6 % (7) | 7,2 % (1) | 11,2 % (2) | ||
Heikendorf | 77,0 % | 39,8 % (8) | 43,0 % (9) | 8,2 % (1) | 9,2 % (1) | ||
Klausdorf | 78,4 % | 39,4 % (9) | 24,9 % (5) | 8,3 % (1) | 27,5 % (6) | ||
Kronshagen | 77,0 % | 43,5 % (10) | 50,1 % (12) | 6,4 % (1) |
Einzelnachweise
- ↑ SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1990, S. ?
- ↑ SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1990, S. ?
- ↑ SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1990, S. ?
- ↑ SPD Schleswig-Holstein - Rechenschaftsbericht 1989-1991
- ↑ Statistikamt Nord: Wahlen in Schleswig-Holstein seit 1947
- ↑ Kieler Nachrichten, 26.3.1990