1933: Unterschied zwischen den Versionen

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== Februar ==
== Februar ==
*Der Bezirksverbandsvorsitzende [[Willy Verdieck]] entgeht einem ersten Versuch der Nazis, ihn zu verhaften.
*Der Bezirksverbandsvorsitzende [[Willy Verdieck]] entgeht einem ersten Versuch der Nazis, ihn zu verhaften.
*[[15. Februar]] - Die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' wird verboten.
*[[15. Februar]] - Die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' wird vorläufig verboten.
*[[27. Februar]] - Die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' muss endgültig ihr Erscheinen einstellen.
*[[27. Februar]] - Die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' muss endgültig ihr Erscheinen einstellen.


== März ==
== März ==
*[[Willy Verdieck]] wird auf dem Weg nach Dänemark in Flensburg verhaftet und neun Monate im KZ Lichtenburg festgehalten.
*[[Willy Verdieck]] wird auf dem Weg nach Dänemark in Flensburg verhaftet.
*[[2.|2. März]]-[[20. März]] - Der ''[[Lübecker Volksbote]]'' wird vorübergehend verboten.
*[[2. März|2.]]-[[20. März]] - Der ''[[Lübecker Volksbote]]'' wird vorübergehend verboten.
*[[5. März]] - [[Reichstagswahl 1933|Reichstagswahl]]. Die SPD erhält immer noch 18,3%, die KPD 12,3% und das katholische Zentrum 11,3%.
*[[5. März]] - [[Reichstagswahl 1933|Reichstagswahl]]. Die SPD erhält immer noch 18,3%, die KPD 12,3% und das katholische Zentrum 11,3%.
*[[11. März]] - Spätabends wird der Kieler Rechtsanwalt [[Wilhelm Spiegel]] von Nazis in seinem Haus am Forstweg 42 ermordet.
*[[11. März]] - Spätabends wird [[Wilhelm Spiegel]] von Nazis in seinem Haus am Forstweg 42 ermordet.
*[[12. März]] - [[Kommunalwahl 1933|Kommunalwahlen]] und [[Provinziallandtagswahl 1933|Provinziallandtagswahlen]].
*[[12. März]] - [[Kommunalwahl 1933|Kommunalwahlen]] und [[Provinziallandtagswahl 1933|Provinziallandtagswahlen]].
*[[13. März]] - Das [[Gewerkschaftshaus Kiel]] wird von den Nazis besetzt.
*[[13. März]] - Das [[Gewerkschaftshaus Kiel]] wird von den Nazis besetzt.
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== April ==
== April ==
*Bürgermeister [[Richard Vosgerau]] in [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] weigert sich, die Hakenkreuzfahne auf das Amtsgebäude zu setzen, und wird von der SA in "Schutzhaft" genommen.
*Bürgermeister [[Richard Vosgerau]] in [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] weigert sich, die Hakenkreuzfahne auf das Amtsgebäude zu setzen, und wird von der SA in "Schutzhaft" genommen.
*[[7. April]] - Die Nazis ändern den Namen der Kieler [[Carl Legien|Legienstraße]] zurück in das vorherige "Fährstraße".
*[[7. April]] - Die Nazis ändern den Namen der Kieler [[Carl Legien|Legienstraße]] zurück in "Fährstraße".
*[[26. April]] - Der Antrag der Nazis in der [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedter]] Stadtvertretung, drei SPD-Mitglieder auszuschließen, wird (noch) abgelehnt.
*[[26. April]] - Der Antrag der Nazis in der [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedter]] Stadtvertretung, drei SPD-Mitglieder auszuschließen, wird (noch) abgelehnt.
*[[30. April]] - In der Nacht vom [[30. April]] auf den [[1. Mai]] bringen Nazis in Kiel den Arbeitersportler [[Edmund Schnoor]] um.<ref>Peters, Horst: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay26.pdf “Vom Kampfrekord zum Massensport” - Fundsachen zum Kieler Arbeitersport in der Weimarer Republik] In: ''Demokratische Geschichte'' Band: 3 (1988) S. 345-351</ref>
*[[30. April]] - In der Nacht auf den [[1. Mai]] bringen Nazis in Kiel den [[Arbeitersport in Kiel|Arbeitersportler]] [[Edmund Schnoor]] um.<ref>Peters, Horst: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay26.pdf "Vom Kampfrekord zum Massensport". Fundsachen zum Kieler Arbeitersport in der Weimarer Republik]'' In: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 345-351</ref>


== Mai ==
== Mai ==
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*[[Rudolf Katz]] emigriert aus Nazi-Deutschland und wird bis [[1934]] Delegierter des Völkerbundes in Nanking/China.
*[[Rudolf Katz]] emigriert aus Nazi-Deutschland und wird bis [[1934]] Delegierter des Völkerbundes in Nanking/China.
*[[Luise Klinsmann]] wird von den Nazis ihre Lehrtätigkeit an der VHS Lübeck genommen; sie zieht sich ins Privatleben zurück, ebenso wie [[Anni Krahnstöver]] oder [[Toni Jensen]].
*[[Luise Klinsmann]] wird von den Nazis ihre Lehrtätigkeit an der VHS Lübeck genommen; sie zieht sich ins Privatleben zurück, ebenso wie [[Anni Krahnstöver]] oder [[Toni Jensen]].
*Die Nazis benennen die [[Carl Legien|Legienstraße]] in "Fährstraße" zurück.
*[[Hermann Lüdemann]] wird seines Amtes als Oberpräsident von Niederschlesien enthoben.
*[[Hermann Lüdemann]] wird seines Amtes als Oberpräsident von Niederschlesien enthoben und bis [[1935]] in den KZs Dürrgoy, Esterwegen und Lichtenburg festgehalten.
*[[Rosa Wallbaum|Rosa Obloch]] verliert kurz nach Abschluss ihrer Lehre ihre Arbeit beim [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Kieler "Konsum"]], weil ihre Familie als sozialdemokratisch bekannt ist.
*[[Rosa Wallbaum|Rosa Obloch]] verliert kurz nach Abschluss ihrer Lehre ihre Arbeit beim [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Kieler "Konsum"]], weil ihre Familie als sozialdemokratisch bekannt ist.
*[[Franz Osterroth]] redigiert bis [[1934]] die illegale Jugendzeitschrift ''Junger Sozialismus''.  
*[[Franz Osterroth]] redigiert die illegale Jugendzeitschrift ''Junger Sozialismus''.  
*[[Karl Ratz]] wird in "Schutzhaft" genommen, danach erhält er ein Jahr Gefängnis.
*[[Karl Ratz]] wird in "Schutzhaft" genommen, danach erhält er ein Jahr Gefängnis.
*[[Karl Schiller]] tritt der nationalsozialistischen SA bei.  
*[[Karl Schiller]] tritt der nationalsozialistischen SA bei.  
*[[Theodor Werner]] wird Parteisekretär der SPD.
*[[Theodor Werner]] wird Parteisekretär der SPD.
*Traditionsfahnen der Gruppierungen werden versteckt und über die Nazizeit gerettet, etwa sie Fahnen von [[Ortsverein Suchsdorf|Kiel-Suchsdorf]] und [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|Kiel-Dietrichsdorf]].
*Traditionsfahnen einzelner Gruppierungen werden versteckt und so über die Nazizeit gerettet, etwa sie Fahnen von [[Ortsverein Suchsdorf|Kiel-Suchsdorf]] und [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|Kiel-Dietrichsdorf]].


== Quellen ==
== Quellen ==
<references />
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Version vom 14. August 2016, 23:48 Uhr


Am 30. Januar 1933 überträgt Reichspräsident von Hindenburg ohne Beteiligung des Reichstages das Amt des Reichskanzlers an Adolf Hitler, den "Führer" der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSdAP). Der Brand des Reichstages am 27. Februar führt zu einer Verhaftungswelle. In der Reichstagswahl vom 5. März bleiben die Nazis mit 43,9% unter der angestrebten absoluten Mehrheit, obwohl viele ihrer politischen Gegner bereits in "Schutzhaft" sitzen und der Einschüchterung durch die SA nichts entgegensetzen können. Innerhalb weniger Monate wird mit Hilfe von Notverordnungen und scheindemokratischen Beschlüssen eines entmachteten Reichstages wie dem "Ermächtigungsgesetz" das gesamte politische Leben in Deutschland gleichgeschaltet. Auch in Schleswig-Holstein entfernen die Nazis SPD-und KPD-Leute aus Verwaltungen und Selbstverwaltungen, verhaften Menschen (auch aus anderen Gruppierungen), die Widerstand leisten, und bringen sie in die ersten Konzentrationslager, wo viele von ihnen ermordet werden. Wenig später erlassen die Nazis auch die ersten Gesetze zur Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung.

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

  • 1. Juli - Die Freie Volksbühne Kiel löst sich zum zweiten Mal in ihrer Geschichte selbst auf.
  • 14. Juli - Die Nazis erlassen das "Gesetz zur Neubildung von Parteien", das eben keine Neubildung von Parteien mehr zulässt.

August

  • SPD-Stadtrat Emil Brodkorb wird aus dem Magistrat der Stadt Schleswig ausgeschlossen.
  • 14. August - Die Dachorganisation der Konsumvereine, die GEG, wird von den Nazis zwangsweise in den "Reichsbund der deutschen Verbrauchergenossenschaften GmbH (GEG)" überführt. Damit haben die Konsumvereine keine eigenständige Grundlage mehr.
  • 17. August - Alle SPD-Vertreter werden aus der Stadtvertretung von Bredstedt ausgeschlossen.

September

Oktober

November

Dezember

Nicht datierte Ereignisse

Quellen

  1. Peters, Horst: "Vom Kampfrekord zum Massensport". Fundsachen zum Kieler Arbeitersport in der Weimarer Republik In: Demokratische Geschichte 3(1988), S. 345-351