1921
Aus SPD Geschichtswerkstatt
Staatsoberhaupt ist Reichspräsident Friedrich Ebert. Reichskanzler ist Hermann Müller.
SPD-Vorsitzende sind Hermann Müller und Otto Wels. Der Bezirksverband wird vermutlich bis in dieses Jahr von Rudolf Hackelberg geleitet. Er gibt den Vorsitz an Willy Verdieck ab, der vom Bezirksparteitag 1921 endgültig zum Bezirkssekretär und Bezirksvorsitzenden gewählt wird.
Januar
- Arthur Zabel legt sein Amt als Landrat von Bordesholm angesichts des Widerstandes führender Persönlichkeiten gegen sich nach wenigen Monaten nieder.
- 1. Januar - Tagung der Jusos in Kiel, auf der in Leitsätzen ein distanziertes Verhältnis zur Mutterpartei formuliert wird.
- 19. Januar - Johannes Stelling wird zum Ministerpräsidenten des Freistaates Mecklenburg-Schwerin gewählt.
Februar
- Albert Billian scheidet vorzeitig aus dem Reichstag aus.
- 20. Februar - Wahlen zum Preußischen Landtag; die SPD wird mit 25,9 Prozent stärkste Kraft. Aus Schleswig-Holstein gehört Toni Jensen zu den gewählten Abgeordneten; sie gibt dafür ihre Funktion als Stadtverordnete in Kiel auf. Auch Hermann Lüdemann und Max Richter werden gewählt.
- 21. Februar - Provinziallandtagswahl 1921. Unter anderen werden Hermann Adam und Louis Biester gewählt.
März
- 7. März - Otto Eggerstedt rückt für Albert Billian in den Reichstag nach.
- 13. März - Landtagswahl im Freistaat Mecklenburg-Schwerin; Albert Schulz wird mit dem Mindestalter von 25 Jahren gewählt, Johannes Stelling wird wiedergewählt.
- 17. März - Andreas Gayk und Frieda Brennecke heiraten.
- 24. März - Elisabeth Fritz wird in Hannover geboren.
April
- 12. April - Jahreshauptversammlung der SPD Neumühlen-Dietrichsdorf.
- 20. April - Hermann Lüdemann verliert sein Amt als preußischer Finanzminister, weil die Regierung aufgelöst wird.
Mai
Juni
- 1. Juni - Karl Suhling tritt nach der Auflösung des Ortsvereins der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) wieder seinem alten OV Kiel-Neumühlen-Dietrichsdorf der SPD bei. Es ist möglich, dass er dabei die USPD-Fahne mitbringt und diese zur Traditionsfahne des SPD-Ortsvereins umgearbeitet wird.
Juli
August
September
- 1. September - Günther Bantzer wird in Dresden geboren.
- 5. September - Rosemarie Sachse kommt in Halle/Saale zur Welt.
- 18.-24. September - Reichsparteitag der SPD in Görlitz. Das Görlitzer Programm enthält Punkte zur Gleichberechtigung; u.a. fordert die SPD das grundsätzliche Recht auf Erwerbsarbeit für Frauen und ihre Mitwirkung an allen Justizämtern. "Mit diesem reformistischen Programm verläßt die SPD die theoretische Grundlage des Erfurter Programms von 1891. Die Partei versucht darin auch nichtproletarische Kreise anzusprechen: 'Die SPD ist die Partei des arbeitenden Volkes in Deutschland. Die kapitalistische Wirtschaft hat den Klassenkampf für die Befreiung des Proletariats zur geschichtlichen Notwendigkeit und zur sittlichen Forderung gemacht.[…]'"[1]
Oktober
- 1. Oktober - Eduard Adler wird durch Wahl der Kreisvertretung Eckernförde in seinem Amt als Landrat des Kreises bestätigt.
November
- In Rendsburg gründet sich die "Trommler- und Pfeifer-Vereinigung des 2. Bezirks" der Arbeitersportler, der Flensburg, Rendsburg, Nortorf, Schleswig, Schönkirchen und Kiel beitreten.
- Der Marinesoldat Hermann Rusch sen. übernimmt den Vorsitz des OV Schönberg.
- 13. November - Wahl zur Lübecker Bürgerschaft (Landtagwahl); die SPD erreicht 39 Sitze; gewählt werden u.a. August Haut, Julius Leber, Karl Meyer und Otto Passarge.
- 22. November - Bezirksparteitag in Altona. Willy Verdieck wird in den Vorsitz des Bezirksverbandes Schleswig-Holstein gewählt, den er möglicherweise vorher schon kommissarisch wahrgenommen hat.
Dezember
- Der Maler und Grafiker Hans Ralfs scheidet aus dem Mitarbeiterstab der VZ aus.
Nicht datiert
- Karl Albrecht, Anne Schröder, Ida Präkelt und Karl Mückenheim treten in die SPD ein.
- Friedrich Bartels wird Mitglied im Hauptvorstand der Arbeiterjugendvereine.
- Heinrich Boschen wird Stadtverordneter in Pinneberg.
- Otto Eggerstedt und Ludwig Onken lernen sich kennen.
- Rudolf Henning wird Gewerkschaftssekretär beim ADGB Neumünster.
- Wilhelm Kuklinski wird hauptamtlicher Parteisekretär in Kiel und ist für die Jugendarbeit zuständig.
- Karl Langebeck übernimmt den Vorsitz des Distrikts West der Kieler SPD.
- Julius Leber löst Otto Friedrich als Chefredakteur des Lübecker Volksboten ab.
- August Rathmann wechselt als Arbeitersekretär von Kiel nach Bochum.
- Ferdinand Tönnies, emeritierter Professor der Kieler Universität, übernimmt aus wirtschaftlicher Not einen Lehrauftrag für Soziologie an seiner alten Universität.
- Richard Vosgerau wird Gewerkschaftssekretär beim ADGB Eckernförde.
- Theodor Werner wird Gemeindevertreter, Amts- und Gemeindevorsteher in Brunsbüttel.
- Erich Zils löst Heinrich Reimers als Vorsitzender des Distrikts Neumühlen-Dietrichsdorf ab.
- Der Arbeiter-Gesangverein Kronshagen-Kopperpahl gründet sich.
- Die Arbeiterwohlfahrt Elmshorn gründet sich (soweit ermittelt).
- Die SPD Dänischburg gründet sich. Sie gehört vermutlich zur Lübecker SPD, damals noch nicht Schleswig-Holstein.
- Die SPD Elmschenhagen erhält ihre eigene Traditionsfahne.
- Die SPD Schleswig hat 807 Mitglieder.
- Die SPD St. Peter-Ording gründet sich als dritter Ortsverein im Kreis Eiderstedt.
Einzelnachweise
- ↑ Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Band 1: Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001